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Paul Schultz Liebisch 4 Juli 1905 in Reinickendorf 15 Juni 1996 in Berlin Pankow war ein deutscher Maler und Grafiker Paul Schultz Liebisch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bis 1945 1 2 Leben in der DDR 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Ehrung 4 Museen und offentliche Sammlungen mit Bildern Schultz Liebischs mutmasslich unvollstandig 5 Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBis 1945 Bearbeiten Paul Schultz Liebisch wurde als Altester von drei Kindern einer Arbeiterfamilie geboren Wie Vater und Grossvater lernte er Dekorationsmaler Bald begann er zu zeichnen Sein Vorbild Hans Baluschek ermutigte ihn weiterzumachen Er wurde Autodidakt da er sich die Kunstschule nicht leisten konnte An der Staffelei hatte er sein Lebensmotto befestigt Das Leben war meine Akademie Meine Mentoren Altmeister Heinrich Zille und Hans Baluschek bleiben mir in dankbarer Erinnerung Bis 1944 lebte Liebisch in Berlin Wedding und Reinickendorf dann wurde er ausgebombt Er verlor dabei sein gesamtes grafisches und malerisches Werk Nur Bruchstucke die bei einem Freund eingelagert waren blieben erhalten Mit 21 Jahren trat Liebisch der KPD bei in der er aktiv tatig war So konnte er meist nur nachts malen und zeichnen Seinen Unterhalt verdiente er als Buhnenmaler im Filmatelier der Ufa in Berlin Tempelhof Damit hatte er gleichzeitig Zugang zu Farben fur seine kunstlerische Arbeit Unter der Naziherrschaft erhielt er seitens der Reichskulturkammer 1933 ein Malverbot Er arbeitete bei der UFA weiter und betatigte sich politisch in der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig Mit dem Verrat der Gruppe an die Gestapo kam es zur Hinrichtung seiner engsten Freunde Weil diese im Verhor jedoch standhaft geblieben waren musste Liebisch dieses Schicksal nicht teilen Im Jahr 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen konnte aber bald desertieren Hollandische Widerstandskampfer versteckten ihn in Berlin in einem Keller Hier blieb er bis die Rote Armee die Stadt befreite Leben in der DDR Bearbeiten Im Jahr 1946 zog er in den Ostberliner Bezirk Pankow wo er seine kunstlerische Tatigkeit wieder aufnahm und in der von Fritz Duda initiierten Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Kunstler die an die Tradition der Asso anknupfte mitarbeitete Die Kriegserlebnisse verarbeitete Liebisch 1945 1949 in dem Grafik Zyklus Des Wahnsinns Ende Er stellte die Bombardierungen Berlins die Hungersnot in der Stadt die Hinrichtung seiner Freunde und die Deportationen der judischen Familien dar Liebisch wurde Mitglied der SED Zunachst blieb er seiner Uberzeugung treu und wollte sich in ein freies Kunstlertum einbringen Er wurde Funktionar an der Seite von Walter Ulbricht Dessen stalinistischer Kurs und eine radikale Kulturreform verhinderten aber die freie Kunst wie sie sich Schultz Liebisch vorstellte So trat er 1951 aus der SED aus und legte die meisten Amter nieder Als Kunstler wurde er fortan offiziell weitgehend ignoriert Das Ministerium fur Staatssicherheit liess ihn beobachten Reisen in das westliche Ausland wurden nicht genehmigt Staatliche Auftrage die typische Form der Kunstforderung in der DDR erhielt er nicht Dennoch war Paul Schultz Liebisch in Ost Berlin und der DDR bekannt Kunstliebhaber kauften seine Bilder mit der typisch berlinischen Atmosphare Schultz Liebisch war befreundet mit Paul Kuhfuss Heinrich Burkhardt Arno Mohr Fritz Duda und Paul Rosie die ihn auch in seiner Kunst unterstutzten Seine kunstlerische Tatigkeit fuhrte er unbeirrt bis zum Lebensende fort Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Pankow III Kunstlerisches Schaffen BearbeitenIm kunstlerischen Schaffen des Malers und Grafikers Paul Schultz Liebisch konnen drei Perioden unterschieden werden Dem Nachimpressionismus verpflichtet schuf er Olmalereien oft auf Leinwand gespachtelt Diese haben einen starken Bezug zu den Bildern der Ostberliner Schule Seine Aquarelle haben den gleichen Charakter Er arbeitete in vielfaltigen grafischen Techniken Der Kunstler schuf Monotypien Lithographien Siebdrucke vorrangig aber Holz und Linolschnitte Diese Arbeiten haben Bezug zu den Brucke Kunstlern und er bevorzugte eine strenge Linienfuhrung Alle Abzuge sind Handdrucke da er keine eigene Druckpresse besass In seiner dritten Periode begann Liebisch Bilder mit lokalem Kolorit in erzahlerischer vereinfachter Weise zu malen Diese sind seiner Heimatstadt Berlin gewidmet Oft schuf er dabei Reflexionen auf die zwanziger Jahre Seine Werke nannte er demgemass Berliner Erinnerungen Dabei brillierte er mit bilderbuchbunten heiteren Berlin Gemalden 1 von denen einige 1978 vom Kinderbuchverlag Berlin in dem Buch Die seltsame Zeit des Knaben Friedrich erzahlt von Gerhard Holtz Baumert publiziert wurden In dieser Zeit entstanden viele Miniaturen Passend zu seinen Bildern bestimmte er auch deren Rahmen und zeigte dabei Eigensinn Er wehrte sich auch dagegen dass seine oft sehr kleinformatigen Bilder als naive Malerei bezeichnet wurden Das Fest an der Panke rief er 1963 mit Freunden ins Leben und der Kunstlerboulevard blieb ein wichtiger Bestandteil des Stadtteilfestes Hier fanden seine Werke zahlreiche Liebhaber Wahrend seiner kunstlerischen Laufbahn hatte Liebisch neben der Beteiligung an Gruppenausstellungen 35 Einzelausstellungen vorwiegend in Ostberlin und in der DDR Sein Sohn Jorg Schultz Liebisch 1957 ist ebenfalls Maler und Grafiker 2 Ehrung Bearbeiten nbsp Gedenktafel im Paule Park in BerlinIm Jahr 2005 wurde zu Ehren des Malers in seinem damaligen unmittelbaren Wirkungsumfeld in der Breiten Strasse in Pankow der nach ihm benannte Paule Park hinter dem Rathaus Center angelegt und ein Gedenkstein aufgestellt 3 Eine Gruppe Jugendlicher hatte diesen Gedenkstein am 12 Dezember 2016 mit Hakenkreuz und Hassparolen beschmiert Die Tater konnten fliehen jedoch hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen 4 Museen und offentliche Sammlungen mit Bildern Schultz Liebischs mutmasslich unvollstandig BearbeitenBeeskow Kunstarchiv Beeskow 5 Berlin Nationalgalerie 6 Berlin Museum Europaischer Kulturen 7 Berlin Berlinische Galerie Berlin Kunstsammlung des Bezirks Berlin Pankow 8 Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR Bearbeiten1946 1949 und 1972 1973 Dresden Allgemeine Deutsche Kunstausstellung 2 Deutsche Kunstausstellung und VII Kunstausstellung der DDR 1957 1958 und 1975 Berlin Bezirkskunstausstellungen 1958 Berlin Jahresausstellung der Deutschen Akademie der Kunste 1979 Berlin Galerie am Prater Berlin im Bild 1949 1979 1980 Berlin Ausstellungszentrum am Fernsehturm Berliner Kunst Retrospektive 1987 Berlin Ephraim Palais Das Bild der Stadt Berlin von 1945 bis zur Gegenwart Literatur BearbeitenSchultz Liebisch Paul In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 229 Schultz Liebisch Paul In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 865 866Weblinks 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PersonendatenNAME Schultz Liebisch PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 4 Juli 1905GEBURTSORT ReinickendorfSTERBEDATUM 15 Juni 1996STERBEORT Berlin Pankow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Schultz Liebisch amp oldid 237983672