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Dekorationsmalerei und Dekorationsmaler war und ist ein eigenstandiger Fachbereich des Malerberufes und gilt als Kunsthandwerk Dekorationsmaler bei seiner ArbeitInhaltsverzeichnis 1 Berufsbild 2 Anwendungen und Techniken 3 Bekannte Dekorationsmaler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBerufsbild BearbeitenDie Dekorationsmalerei ist bereits seit der Antike bekannt und heute noch an den erhaltenen Fresken und Wandgestaltungen von Pompei zu sehen Als im 19 Jahrhundert in Europa das Interesse an der Antike erwachte stieg auch die Nachfrage nach der Dekorationsmalerei Sie war ein eigenstandiger Fachbereich des Malerberufes 1 was sich auch im hoheren Lohn des Dekorationsmalers im Vergleich zum Maler niederschlug Allein im Berliner Adressbuch von 1836 gab es z B allein schon sieben Dekorationsmaler die namentlich aufgefuhrt wurden Bis zum 19 Jahrhundert bestanden auch Buhnenbilder hauptsachlich aus bemalten Ruckprospekten fur deren Anfertigung die Dekorationsmaler zustandig waren Der Bedarf an dekorativer Malerei in den grosseren Stadten war sehr hoch Viele Kunstmaler verdienten sich damals den Lebensunterhalt mit solchen Dekorationen Die Dekorationsmalerei gehort zum Kunstgewerbe Sie ist ein Kunsthandwerk das in seinen einfachsten Leistungen zum gewohnlichen Handwerk wird in seinen hochsten aber vollwertig zur eigentlichen Kunst zahlt Die glattgestrichene Wand einerseits und das Deckengemalde der figurenreiche Theatervorhang andererseits mogen als die Gegensatze gelten zwischen welchen sich der Beruf des Dekorationsmalers entfalten Die Malerei schafft ihre Bilder der Bilder wegen sie ist Selbstzweck Die Dekorationsmalerei schmuckt die Werke der Architektur und verziert die Erzeugnisse der Gewerbe sie ist Ausstattungskunst daher auch der als gleichbedeutend benutzte Ausdruck Staffiermalerei Karl Eyth und Franz Sales Meyer 2 Bis in die 1930er Jahre war die Dekorationsmalerei ein selbstandiger Beruf in Deutschland Erst in den 1950er Jahren wurde sie Teil des Malerberufes und geriet in den 1970er Jahren fast in vollige Vergessenheit um mit Beginn der 1990er Jahre wieder aufzuleben Die Dekorationsmalerei ist heute hauptsachlich im Bereich der Restaurierung zu finden Heute ist der Beruf des Buhnenmalers ein eigenstandiger staatlich anerkannter Ausbildungsberuf Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es ein jahrlich stattfindendes internationales Treffen der weltbesten Dekorationsmaler das sich SALON nennt 1996 fand das erste Treffen in Frankreich statt Weitere Orte waren z B Paris New York City London Oslo Chicago Aarhus Versailles Brugge und Atlanta Lange Zeit war Karl Groissenberger der einzige deutschsprachige Teilnehmer dieses Treffens 3 Das letzte Treffen fand im Marz 2012 in Hamburg statt und stellte ein Projekt des Vereins Freifrau von Schulz e V dar 4 In Deutschland bestand bislang keine Moglichkeit die Dekorationsmalerei zu erlernen so dass Interessierte bislang z B nach Frankreich oder Belgien auswandern mussten wo das Handwerk bis heute gepflegt wird Mittlerweile wird aber auch in Suddeutschland eine Ausbildungsmoglichkeit angeboten Anwendungen und Techniken BearbeitenWandmalerei gemalte Wandbilder Murals Illusionsmalerei Fassadengestaltung Holzmalerei Holzimitation Ziel der Holzmalerei ist es die verschiedensten Holzarten in ihrer charakteristischen Farbe Maserung und Fladerung nachzuahmen hierbei kommen Techniken der Lasur und der Maserierung mit Spezialwerkzeugen wie Modlern Vertreibern und Kammen zur Anwendung Marmormalerei Darunter versteht man das malerische Imitieren der verschiedenen Marmorarten Die Marmormalerei ist ebenfalls eine Lasurtechnik im Gegensatz zur Holzmalerei ist es auch moglich auf saugenden Untergrunden wie Leimfarbe oder Mineralfarbe zu malen bzw zu marmorieren Erstklassige von geubter Hand ausgefuhrte gute Marmormalereien wie in der Semperoper in Dresden kommen dem echten Marmor sehr nahe und sind fur den Laien oft kaum noch zu unterscheiden Im Zusammenwirken mit der Architektur stellt gemalter Marmor eine Veredelung des Objektes dar Schon in der romischen Antike etwa in Pompeji wurde Marmor gemalt Steinmalerei oder Steinimitation gemalte Steinmauer Steinmalerei Steinwand Die malerische Imitation von Stein konnte man auch der Illusionsmalerei bzw dem Trompe l œil oder der Marmormalerei Onyx zuordnen Schablonenmalerei Durch Schablonieren oder Patronieren werden Ornamente Muster oder Buchstaben mittels einer aus Blech oder Pappe gestanzten Schablone vervielfaltigt Wande oder Decken lassen sich mit dieser Technik relativ rasch ornamentieren Die Verwendung von Schablonen in der Dekorationsmalerei reicht historisch sehr weit zuruck und findet auch heute noch ihre Verwendung in den unterschiedlichsten Wohnstilen Die Schriftenmalerei auch genannt Kalligrafie wird entweder mit dem Pinsel oder der Schreibfeder direkt im Schreibfluss ausgefuhrt oder in grosserem Format konstruiert und mit Pinsel und Malstock oder Malerlineal ausgemalt Und wird angewandt fur Schilder und Tafeln direkt auf die Fassade eines Ladens als Firmenschild auf Holz Stoff und Urkunden findet sie Verwendung Die Schriftenmalerei gehort zum Beruf des Dekorationsmalers Die Wappen Malerei auch genannt Heraldik Die Wappenmalerei hat eigene Gesetzmassigkeiten in Formgebung und Ornamentik wie zum Beispiel das Akanthus Blatt Die Ornamentik Sie ist ein eigenes Gebiet in der Dekorationsmalerei welche auf typische Merkmale in der Baustilkunde Epochen aufgebaut ist So hat jeder Baustil seine eigenen Elemente in der Ornamentik wie zum Beispiel das Kymation auch genannt das Eierstabmuster Palmblatter Akanthusblatter und viele andere hierzu gehoren auch die Kenntnis verschiedener Saulen Kapitell und Basis die Elemente in der Gestaltung sind in der so genannten Stilkunde klar differenziert und festgelegt Grisaille Scheinarchitektur Schattenmalerei plastische Malerei und Buntplastik Darunter versteht man das Malen auf grauen Untergrunden Durch geschicktes Malen von Licht und Schatten beginnt der graue flache Untergrund plastisch zu wirken und es entsteht eine perfekte Augentauschung Restauration Erhalten und Konservieren alter Substanz Dazu gehoren das Freilegen des Originals Festigen bzw konservieren Retuschieren des Zerstorten das Erganzen bzw das Rekonstruieren des Fehlenden Dabei handelt es sich oft um dekorative Malereien die mit denselben Farben und Techniken gemalt wurden wie sie heute noch angewendet werden Auch die damals verwendeten Werkzeuge haben sich in manchen Techniken kaum geandert Farbenlehre Farbenkunde und Farbherstellung Die Farbenlehre gehort als Basiselement zum Beruf des Dekorationsmalers ebenso die Werkstoff und Farbenkunde Es werden sowohl alte als auch neue Rezepturen gelehrt fur die eigenen Farbherstellung und dessen Verwendung wird in der Regel entweder in der Gesetzmassigkeit der Stilkunde angewendet um fachlich richtige Restauration oder neu Ausmalung nach altem Vorbild zu leisten oder um Gestaltungen zu ermoglichen welche perfekt in die vorhandene Raumsituation integriert werden konnen Zudem lernt ein Dekorationsmaler alles uber Untergrunde und dessen Beschaffenheit um eine hochwertige Arbeit zu ermoglichen welche haltbar ist und eine gewisse Garantieleistung gegenuber dem Kunden zu ermoglichen Bekannte Dekorationsmaler BearbeitenEmil Hahn 1837 1881 Dekorationsmaler am koniglichen Theater in Kassel Adolf Neumann 1868 in Reibersdorf Schlesien 1942 in Dresden Wilhelm Roth 1870 in Honsbachermuhle 1948 in Bonn Kirchen und Dekorationsmaler Firma Roth amp Van der Kaaij 5 Vater von Joseph Roth Johann Friedrich Christian Schmidt 1835 in Kiel 1911 in Wadenswil Kirchen und Dekorationsmaler Christian Jakob Schmidt 1862 1937 Der Maler Otto Dix 1891 1969 machte vor seinem Kunststudium eine Lehre bei einem Dekorationsmaler Der Kirchenmaler Heinrich Repke 1877 1962 machte im Atelier Georg Goldkuhe eine Ausbildung zum Dekorationsmaler bevor er an die Kunstakademie Dusseldorf wechselteLiteratur BearbeitenKarl Friedrich Schinkel und Peter Christian Wilhelm Beuth Hrsg Vorbilder fur Fabrikanten und Handwerker 1821 Marius Wolfer Magazin der modernsten und geschmackvollsten architektonischen Verzierungen Quedlinburg und Leipzig 1829 Karl Boetticher Ornamenten Buch Berlin zw 1834 bis 1856 Rosendahl und Asmus Hulfsbuch beim Zeichnen architektonischer artistischer und technischer Verzierungen Berlin 1835 Unbekannt Taschenbuch fur den Zimmermaler Berlin und Hamburg 1836 Wilhelm Zimmermann Private Malerschule Mannheim Neckarau Hrsg Die Schule der Praxis Lehrwerk zur Erlernung der Holz und Marmor Malerei Mannheimer Vereinsdruckerei ohne Jahr ca 1930 Josef H Baum Holzmalerei und Mobellackierung Ein Fachbuch fur Maler und Lackierer Fachbuchverlag Leipzig 1955 Karl Eyth Franz Sales Meyer Das Malerbuch die Dekorationsmalerei Verlag E A Seemann Leipzig 1899Weblinks Bearbeitenhttp www dekorationsmalerei at http www art cons ch film Christian Schmidt pdfEinzelnachweise Bearbeiten Firmengeschichte Schmidt aus der Schweiz PDF 3 9 MB auf art cons ch Karl Eyth und Franz Sales Meyer Die Dekorationsmalerei Leipzig 1899 Band 1 S 1 Farb und Malwerkstatte Groissenberger beim Treffen der weltbesten Dekorationsmaler auf grossklein online at PDF 169 kB abgerufen am 20 Marz 2012 Projektbeschreibung Salon 2012 auf freifrauvonschulz de PDF 507 kB abgerufen am 20 Marz 2013 http www treffpunkt kunst net k C3 BCnstlerprofile bonner k C3 BCnstler wilhelm roth Normdaten Sachbegriff GND 4218752 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dekorationsmalerei amp oldid 229813758