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Die Paul Goffeny war ein Schiff der Marine Nationale das von 1948 bis 1968 in franzosischem Dienst stand Es wurde als Flugsicherungsschiff Max Stinsky der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg gebaut und eingesetzt das zweite von vier Schiffen der Klasse K V benannt nach dem 1918 in Flandern gefallenen Marineflieger und Chef der Torpedostaffel I in Seebrugge Leutnant zur See Max Stinsky 1895 1918 1 Schwesterschiffe waren die Karl Meyer die Immelmann und die Boelcke Die Schiffe waren der Hans Rolshoven und der vorangegangenen Krischan Klasse sehr ahnlich Paul Goffeny p1 SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichFrankreich Frankreichandere Schiffsnamen Max Stinsky 1940 1948 O E Paul Goffeny 1948 Schiffstyp FlugsicherungsschiffBauwerft Norderwerft HamburgStapellauf 12 Oktober 1940Indienststellung 7 August 1941Verbleib 1970 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 78 m Lua Breite 10 8 mTiefgang max 3 7 mVerdrangung Standard 1157 tMaximal 1351 t Besatzung 66 MannMaschinenanlageMaschine 4 12 Zyl MAN DieselMaschinen leistung 8 800 PS 6 472 kW Hochst geschwindigkeit 21 5 kn 40 km h Propeller 2Bewaffnung3 Flak 3 7 cm 2 Flak 2 0 cm Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Technische Daten 2 Schicksal 2 1 Zweiter Weltkrieg 2 2 Frankreich 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenBau und Technische Daten BearbeitenDie Max Stinsky wurde 1939 bei der Norderwerft Koser amp Meyer in Hamburg mit der Baunummer 732 auf Kiel gelegt und lief dort am 12 Oktober 1940 vom Stapel Sie wurde am 7 August 1941 mit der Kennung K 52 in Dienst gestellt Das Schiff war 78 m lang und 10 8 m breit Es hatte 3 7 m Tiefgang und verdrangte 1157 t Standard bzw 1351 t maximal Die Antriebsanlage bestand aus vier 12 Zylinder 4 Takt MAN Dieselmaschinen mit zusammen 8800 PSi und zwei Schrauben die Hochstgeschwindigkeit betrug 21 5 Knoten leer bzw 18 5 Knoten voll beladen Das Schiff konnte bis zu 120 Tonnen Dieselol bunkern und hatte damit einen Aktionsradius von 3350 Seemeilen bei einer Marschgeschwindigkeit von 18 Knoten Das Schiff war ungepanzert und mit drei 3 7 cm und zwei 2 cm Fla Geschutzen bewaffnet Die Bewaffnung wurde 1943 44 geandert indem das 3 7 cm Geschutz auf der Back durch ein 10 5 cm Geschutz ersetzt wurde Das Schiff war mit einem 18 t MAN Portal und Dreh Kran von 18 m Lange und einem Stell und Arbeitsdeck achtern ausgestattet und konnte bis zu drei Wasserflugzeuge der Typen He 60 Do 18 He 114 oder Ar 196 aufnehmen Die Besatzung bestand aus 66 Mann Schicksal BearbeitenZweiter Weltkrieg Bearbeiten Die Max Stinsky diente in Norwegen wo sie u a im Februar 1942 Entfernungsmessungs Ubungen mit der Tirpitz im Trondheimfjord durchfuhrte und am 16 Marz 1942 drei Tirpitz Bordflugzeuge aufnahm die im Faettenfjord bei Trondheim notgewassert waren Das Schiff verlegte spater an die franzosische Atlantikkuste entkam nach der Besetzung Westfrankreichs durch die Alliierten nach Spanien und wurde dort interniert Frankreich Bearbeiten nbsp Franzosische Kriegsschiffe bei Nha Trang wahrend der Operation Meknes und Atlas 15 19 April 1953 Rechts der Flugzeugtrager La Fayette links die beiden Flugzeugtender Paul Goffeny und Commandant Robert Giraud die ehemals deutschen Flugsicherungsschiffe Max Stinsky und Immelmann Das Schiff in der Mitte ist wahrscheinlich der Kolonialaviso Savorgnan de Brazza Nach Kriegsende wurde das Schiff im Dezember 1945 zunachst an Grossbritannien ausgeliefert und schliesslich im August 1946 im Rahmen der Reparationsvereinbarungen Frankreich zugesprochen Das Schiff kam im Februar 1948 in seinen neuen Heimathafen Cherbourg und wurde mit dem Namen O E Paul Goffeny Kennung F754 in die Marine Nationale ubernommen Name und Kennung wurden schon kurz darauf in Paul Goffeny A754 geandert 2 Das Schiff war nunmehr zusatzlich zu dem 10 5 cm Geschutz mit zwei 4 0 cm Fla Geschutzen auf dem Hauptdeck beiderseits der Brucke vier 2 0 cm Flak in zwei Zwillingslafetten achtern und einem 7 9 cm Morser bewaffnet Die Besatzung bestand aus 78 Mann Das Schiff wurde im November 1948 als Landungs und Kommandotrupptransporter in Dienst gestellt und nach Saigon entsandt um dort im franzosischen Indochinakrieg die Kampfe im Mekongdelta und an der Annamesischen Kuste zu unterstutzen Die Paul Goffeny blieb dort bis August 1955 mit zwei Unterbrechungen zwecks Werftuberholung 1951 in Nantes und 1954 in Japan Ihre Hauptaufgabe war der Transport von amphibischen Kampfgruppen und deren Booten und einem Wasserflugzeug Supermarine Sea Otter oder Grumman G 21 Goose Dabei wurden Schiff und Besatzung zweimal im August 1949 und im Mai 1950 mit hohen militarischen Auszeichnungen bedacht Am 21 Dezember 1952 explodierte die Bereitschaftsmunition im 10 5 cm Geschutzturm wobei dessen gesamte Besatzung getotet wurde ob es sich dabei um einen Unfall oder um Sabotage vietnamesischer Arbeiter handelte ist nicht klar Im August 1955 verliess das Schiff Indochina und verlegte nach Dakar Senegal im damaligen Franzosisch Westafrika wo es am 3 November 1955 ankam Von diesem neuen Heimathafen aus versah es bis 1964 Patrouillen und Seenotrettungsdienst im Sudatlantik und vor Westafrika sowie allgemeine Interessenvertretung Frankreichs in diesen Gewassern In der letzten Septemberwoche 1958 25 28 September als in Guinea der Volksentscheid uber die sofortige Unabhangigkeit von Frankreich bevorstand wurde die Paul Goffeny nach Conakry beordert um dort die CFA Franc Banknoten der Zentralbank durch franzosische Fallschirmjager zu konfiszieren und dem jungen Staat damit seine Zahlungsmittel zu entziehen 1959 wurde das Schiff in Cherbourg generaluberholt Die Ruckfahrt von Brest nach Dakar im September wurde dadurch verzogert dass das Schiff vor Brest erst noch einige Freizeitsegler aus Seenot retten musste Im Oktober war die Paul Goffeny in Dakar zuruck von wo aus sie dann eine lange Patrouillenfahrt entlang der westafrikanischen Kuste bis nach Sudafrika durchfuhrte Im Juni 1960 barg sie die Leichen von Passagieren einer bei Dakar abgesturzten Air France Maschine Bald danach wurde sie vorubergehend in Pointe Noire im damaligen Franzosisch Kongo stationiert um wahrend des nach der Unabhangigkeit der ehemals belgischen Kolonie Belgisch Kongo nun Demokratische Republik Kongo ausgebrochenen Sezessions und Burgerkriegs notfalls zum Schutz franzosischer Staatsburger und Interessen eingreifen zu konnen 1962 erfolgte eine Generaluberholung in Diego Suarez Madagaskar und im Marz 1963 war das Schiff vor der brasilianischen Kuste zum Schutz franzosischer Fischer im brasilianisch franzosischen Langustenkrieg 1964 ging die Paul Goffeny nach Cherbourg und wurde dort zum Vermessungs und Forschungsschiff fur die Mission Oceanographique de l Atlantique Nord MOAN umgebaut In dieser Funktion diente sie in den Azoren und im Nordatlantik bis 1968 Im November 1968 wurde die Paul Goffeny ausser Dienst gestellt und am 30 Dezember 1968 in die Sonderreserve B uberstellt Das Schiff wurde im Marz April 1970 in Cherbourg abgebrochen Literatur BearbeitenVolkmar Kuhn d i Franz Kurowski Der Seenotdienst der deutschen Luftwaffe 1939 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3879435642 ISBN 978 3879435647 Dieter Jung Berndt Wenzel Arno Abendroth Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger 1912 1976 Motorbuch Verlag Stuttgart 1 Auflage 1977 Erich Groner Dieter Jung und Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 7 Die Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger Bernard amp Graefe Munchen 1982Weblinks BearbeitenMax Stinsky im Historischen MarineArchiv World Aircraft Carriers List France Paul Goffeny Tender d Aviation Paul Goffeny Memento vom 25 Juni 2009 im Internet Archive frz Fussnoten Bearbeiten Johan Ryheul German Naval Air Service at the Western Front 1914 1918 Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Paul Goffeny 1907 1945 war ein hochdekorierter franzosischer Pilot der am 1 Januar 1945 bei den Kampfen um Royan sein Leben verlor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Goffeny Schiff amp oldid 236675875