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Graf Otto VIII von Andechs 1226 bezeugt 19 Juni 1248 auf der Burg Niesten aus dem Hause Andechs war als Otto II Herzog von Meranien und als Otto III Pfalzgraf von Burgund Er war der einzige Sohn des Herzogs Otto VII Seine Mutter war Beatrix von Staufen Burgund eine Nichte des Konigs Philipp von Schwaben welche die Freigrafschaft Burgund dem Andechser Haus zubrachte Leben BearbeitenOtto wurde bereits als Kind im Januar 1226 mit Blanche der altesten Tochter des Pfalzgrafen Theobald IV der Champagne verlobt 1 Diese aus politischen Grunden angebahnte Ehe kam jedoch nie zustande Mit dem Tod seines Vaters am 7 Mai 1234 erbte Otto das Herzogtum Meranien und die Pfalzgrafschaft Burgund Der Minderjahrige stand anfangs unter der Vormundschaft seines Onkels des Bischofs Ekbert von Bamberg 1237 und des Grafen Albert III von Tirol der in gutem Einvernehmen zu Ottos Vater gewesen war 1236 urkundet er erstmals selbstandig fur das Kloster Tegernsee Im Juni 1239 verbriefte Herzog Otto II von Meranien VIII von Andechs den Burgern von Innsbruck ihr Stadtrecht 2 seit 1236 hatte er sich dort vorwiegend aufgehalten 1239 wurde Graf Albert III von Tirol in einem Dokument des Klosters Neustift erstmals als Ottos Schwiegervater bezeichnet Eine genauere Datierung der Eheschliessung Ottos mit Elisabeth der Tochter Alberts ist nicht bekannt Im Marz 1241 schloss der Brixener Erwahlte Bischof Egno von Eppan mit Graf Albert III und Herzog Otto einen umfangreichen Vertrag ab Alle Lehen der Brixener Kirche die sie bisher getrennt besassen gingen nun zu gemeinsamer Hand Die Verbindlichkeiten des Vertrages inklusive zur Vogtei der Brixener Kirche sollten sich auch auf die Erben von Graf Albert und Otto erstrecken 3 Otto liess sich bei diesem Vertragsabschluss von Graf Albert vertreten Er war in Burgund wo er sich nach den Urkunden bis November 1242 aufhielt In diesem Jahr uberantwortete er die Freigrafschaft fur einen angemessene Geldbetrag Herzog Hugo IV von Burgund mit nochmaliger vertraglicher Verlangerung von 1244 bis 1248 Nach dem Brixener Vertragsabschluss im Marz 1241 hatte Herzog Otto die Vertretung seiner Interessen in Tirol dauerhaft seinem Schwiegervater Graf Albert III uberlassen Er hielt sich vorwiegend in Franken auf Nach den Annalen des Klosters Schaftlarn befand sich Otto seit Ende 1238 in langwierigen Auseinandersetzungen mit Herzog Otto II von Bayern Mit zermurbenden Fehden und Schikanen gelang es dem Wittelsbacher bis 1246 dem Andechser die ehemaligen Stammlande des Hauses um Ammersee und Starnberger See zu entreissen Otto zog sich auf seine oberfrankischen Besitzungen zuruck Die Andechser waren immer treue Parteiganger der Staufer gewesen In der Auseinandersetzung zwischen Papst Innozenz IV und Kaiser Friedrich II waren die Bischofe von Bamberg und Wurzburg nach dem Konzil von Lyon 1245 auf die Seite des Papstes getreten Otto mochte sich wohl nicht gegen die machtigen geistlichen Fursten in der Nachbarschaft stellen und wechselte 1246 zur Papstseite Hinweise fur die Teilnahme Ottos an den Kampfen des im Mai 1246 gewahlten Gegenkonigs Heinrich Raspe mit dessen Feinden liegen nicht vor Nach Erlass einer letztwilligen Verfugung zur Pfalzgrafschaft Burgund im Mai 1248 4 erkrankte Herzog Otto im Juni schwer Auf seiner Burg Niesten Weismain Oberfranken machte er noch Schenkungen zu seinem Seelenheil und starb am 19 Juni Zu den lang anhaltenden Geruchten uber einen gewaltsamen Tod Dolchstoss Gift liess sich nie ein serioser Beweis finden 5 Herzog Otto II wurde im Zisterzienserkloster Langheim beerdigt Klosterlangheim ist heute ein Stadtteil von Lichtenfels Otto II hatte Lichtenfels 1231 das Stadtrecht verliehen Seine Witwe Elisabeth heiratete in zweiter Ehe 1249 1250 Gebhard VI Graf von Hirschberg nach 17 Juni 1275 6 Der Titel des Herzogs von Meranien erlosch mit Ottos Tod zumal auch kein Besitz mehr vorhanden war Die Pfalzgrafschaft Burgund ging an seine Schwester Adelheid und von ihr nacheinander an ihre Ehemanner Hugo von Salins 1266 und Philipp von Savoyen anschliessend an Otto IV den Sohn Adelheids aus erster Ehe Mit dem kinderlosen Otto VIII starb die letzte Generation der Andechser aus mit dem Tod seines Onkels Berthold V Patriarch von Aquileia erlosch das Geschlecht im Mai 1251 endgultig im Mannesstamm Literatur BearbeitenLudwig Holzfurtner Otto III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 683 f Digitalisat Alois Schutz Das Geschlecht der Andechs Meranier im europaischen Hochmittelalter in Herzoge und Heilige Hg Josef Kirmeier Evamaria Brockhoff Veroffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur Nr 24 93 Regensburg 1993 S 21 111 Philipp Jedelhauser Die Rolle der Tochter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III von Tirol bei der territorialen Zusammenfuhrung des Landes in Adler Zeitschrift fur Genealogie und Heraldik 30 Band Heft 6 7 Wien April September 2020 S 281 309 zu Elisabeth von Tirol und Otto VIII von Andechs siehe S 295 298 Einzelnachweise Bearbeiten Edmund Oefele Geschichte der Grafen von Andechs Innsbruck 1877 Nr 538 S 184f 1226 Januar 19 Ernst von Schwind Alfons Dopsch Hrsg Ausgewahlte Urkunden zur Verfassungsgeschichte der deutsch osterreichischen Erblande im Mittelalter Innsbruck 1885 Nr 37 S 80 82 Innsbruck 1239 Juni 9 Franz Huter Tiroler Urkundenbuch I 3 Innsbruck 1957 Nr 1127 S 167 170 Brixen 1241 Marz 20 Edmund Oefele wie Anm 1 Urkunde Nr 21 S 246f 1248 Mai 23 Edmund Oefele wie Anm 1 S 104 dort Anm 1 Nach der lateinischen Chronik des Klosters Kastl starb Gebhard VI 1275 Letzte urkundliche Nennung als Zeuge am 17 Juni 1275 Regesta Imperii VI 1 Konig Rudolf Nr 384 Nr 385 Augsburg 1275 Juni 17 Normdaten Person GND 11883939X lobid OGND AKS VIAF 27868528 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto VIII ALTERNATIVNAMEN Otto VIII von Andechs Otto II von Meranien Otto III von BurgundKURZBESCHREIBUNG Herzog von Meranien und Pfalzgraf von BurgundGEBURTSDATUM vor 1226STERBEDATUM 19 Juni 1248STERBEORT Burg Niesten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto VIII Meranien amp oldid 233667941