www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Busse 20 Oktober 1896 in Sundwig 18 November 1967 in Iserlohn war ein deutscher Landwirt und Landrat zur Zeit des Nationalsozialismus Im deutsch besetzten Polen war Busse als Kreishauptmann tatig 1 Leben BearbeitenBusse absolvierte seine Schullaufbahn am Realgymnasium Bernburg Ab 1915 nahm er am Ersten Weltkrieg als Soldat teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Nach der Entlassung aus der Armee absolvierte er eine Landwirtschaftslehre und begann ein Landwirtschaftsstudium an den Universitaten Halle und Berlin das er jedoch nicht abschloss Danach betatigte er sich als Landwirt in seiner Heimat sowie in Paraguay und Argentinien und wurde 1924 schliesslich Besitzer des Gutes Barenwinkel Gemeinde Schivelbein Kreis Belgard Pommern Der NSDAP trat er zum 1 Oktober 1930 bei Mitgliedsnummer 347 179 2 Zudem betatigte er sich als Ortsgruppenleiter 3 Ende Juni 1933 wurde Busse vertretungsweise Landrat im Landkreis Belgard Ab Januar 1934 bekleidete er diesen Posten offiziell 4 Nach der Absetzung des Gauleiters Wilhelm Karpenstein wurde auch er im Januar 1935 durch dessen Nachfolger Franz Schwede Coburg aus dem Amt entfernt 1 Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm Busse am Polen und danach am Frankreichfeldzug teil Busse bewarb sich fur eine Verwendung im besetzten Polen Er wurde aber nicht in der ehemaligen Provinz Posen sondern im Generalgouvernement eingesetzt 5 Nach der Entlassung aus der Wehrmacht als Hauptmann der Reserve amtierte er ab dem 12 Marz 1941 als Kreishauptmann in Hrubieszow im Distrikt Lublin Diese Funktion ubte er bis zum Einmarsch der Roten Armee in dieses Gebiet im Juli 1944 aus 3 Busse liess in seinem Bezirk Juden in Vernichtungslager deportieren und Treibjagden auf Juden mit Beilen veranstalteten 6 Am 22 Oktober 1942 veroffentlichte Busse folgenden Aufruf 1 Jeder Einwohner ist verpflichtet wenn er einen Juden trifft denselben sofort der nachsten Polizeidienststelle zu ubergeben 2 Wer einen Juden unterbringt verpflegt oder ihm anderweitig weiterhilft wird mit dem Tode bestraft 7 In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde Busse zum Volkssturm eingezogen 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte er in Eckernforde und wurde nach einem Spruchkammerverfahren als Mitlaufer entnazifiziert Spater ubte er den Beruf eines Kaufmannes aus Mit Beginn der 1960er Jahre wurde von der Staatsanwaltschaft Hildesheim gegen Busse ermittelt Busse beging nach dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Eroffnung der Hauptverhandlung Suizid 1 Literatur BearbeitenMarkus Roth Herrenmenschen Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen Karrierewege Herrschaftspraxis und Nachgeschichte Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 9783835304772 Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04208 7 2 unv Aufl Wiesbaden 2004 ISBN 3 447 05063 2 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 aktualisierte 2 Auflage Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kurzbiografie bei Markus Roth Herrenmenschen 2009 S 464 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 4911544 a b c Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Wiesbaden 1999 S 383 Landkreis Belgard Persante auf www territorial de Markus Roth Herrenmenschen 2009 S 303 Anmerkung 53 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 88 Aufruf von Otto Busse am 22 Oktober 1942 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 88 Landrate des Kreises Belgard Caspar von Wolden 1723 Hans Joachim von Kleist 1747 1753 Ernst Friedrich von Podewils 1753 1762 Caspar Friedrich von Ramel 1763 1770 Friedrich Wilhelm von Winterfeld 1772 1787 Otto Bogislaff von Kleist 1787 1808 Hans Jurgen von Kleist Retzow 1808 1844 Hans Hugo von Kleist Retzow 1844 1851 Wilhelm von der Reck 1851 1865 Hans Wilhelm von Hagen 1868 1884 Jurgen von Kleist Retzow 1886 1897 Wolf Friedrich von Kleist Retzow 1899 1911 Gustav von Hagen 1911 1919 Carl Ahrendts 1919 1921 Walter Fehrmann 1921 1922 Hans Janzen 1923 1932 Walter Braun 1932 1933 Otto Busse 1934 Erich Mehliss 1935 1945 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 Juni 2019 PersonendatenNAME Busse OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt und Landrat im NationalsozialismusGEBURTSDATUM 20 Oktober 1896GEBURTSORT SundwigSTERBEDATUM 18 November 1967STERBEORT Iserlohn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Busse Landrat amp oldid 230735489