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Wilhelm Karpenstein 24 Mai 1903 in Frankfurt am Main 2 Mai 1968 in Lauterbach Hessen war ein deutscher Politiker NSDAP In der Endphase der Weimarer Republik und nach der Machtergreifung war er Gauleiter im Gau Pommern 1934 verlor er seine politischen Amter und wurde aus der NSDAP ausgeschlossen Wilhelm Karpenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenLeben BearbeitenWilhelm Karpenstein wurde als Sohn eines Reichsbahninspektors in Frankfurt am Main geboren Nach einer kurzen Tatigkeit als Bergarbeiter begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Frankfurt am Main 1923 wechselte er an die Universitat Greifswald in der Provinz Pommern Bereits 1921 trat Karpenstein in die NSDAP ein Mit dem Greifswalder Professor Theodor Vahlen und den Studenten Reinhard Sunkel und Joachim Haupt baute er die Partei im Gau Pommern auf wobei anfangs die Grossdeutsche Volksgemeinschaft als Tarnorganisation genutzt wurde 1923 trat Karpenstein in die Deutschvolkische Freiheitspartei ein Ab 1924 gab Karpenstein den Norddeutschen Beobachter heraus 1925 kehrte Karpenstein fur vier Jahre nach Hessen Darmstadt zuruck Er arbeitete als Referendar an verschiedenen Frankfurter Gerichten In dieser Zeit trat er zum 31 August 1925 in die neu gegrundete NSDAP ein Mitgliedsnummer 17 333 1 aber 1927 wieder aus 1928 trat er wieder in die Partei ein wurde aber noch im gleichen Jahr ausgeschlossen nach eigener Aussage wegen eines Streits mit dem Gauleiter von Hessen Friedrich Ringshausen 1929 absolvierte er sein Assessor Examen und kehrte nach Greifswald zuruck wo er als Rechtsanwalt in der Kanzlei von Ernst Jarmer arbeitete Ebenfalls 1929 wurde er wieder in die NSDAP aufgenommen Bei der Reichstagswahl 1930 wurde er zum NSDAP Reichstagsabgeordneten fur den Wahlkreis 6 Pommern gewahlt er gehorte dem Reichstag von September 1930 bis August 1934 an Am 1 April 1931 wurde Karpenstein als Nachfolger von Walther von Corswant zum Gauleiter von Pommern ernannt Die Lage der NSDAP in Pommern war von innerparteilichen Streitigkeiten gepragt Nach dem sogenannten Stennes Putsch einer parteiinternen Auseinandersetzung bei der SA Manner am 1 April 1931 ein Parteigebaude der NSDAP in Berlin besetzten wurden zahlreiche SA Fuhrer aus der Partei ausgeschlossen Karpenstein unterstutzte diese Parteiausschlusse hatte aber Streitigkeiten mit den verbliebenen SA Fuhrern sowie mit dem fruheren stellvertretenden Gauleiter Robert Schulz Vor und nach der Machtergreifung 1933 ging Karpenstein rucksichtslos gegen politische Gegner vor Im November 1932 rief er in Stolp zur Vernichtung und Ausrottung der Deutschnationalen Volkspartei auf der wahrend der Weimarer Republik in Pommern fuhrenden Partei Nach der Machtergreifung setzte er sich fur die Entlassung der Greifswalder Professoren Fritz Klingmuller und Konrat Ziegler ein 1933 wurde Karpenstein Mitglied des Preussischen Staatsrats sowie des Reichsrats Anders als anderen Gauleitern gelang es Karpenstein aber nicht das Amt des Oberprasidenten zu erhalten das Amt des Oberprasidenten der Provinz Pommern blieb nach der Absetzung von Carl von Halfern seit dem 1 Oktober 1933 unbesetzt 1933 wurde Karpenstein Ehrenburger der Stadt Greifswald am 5 September 1935 aberkannt Am 25 Januar 1934 wurde ihm das Ehrenzeichen der NSDAP verliehen 2 1934 endete Karpensteins Karriere abrupt Im Nachgang des sogenannten Rohm Putschs wurde Karpenstein am 21 Juli 1934 als Gauleiter von Pommern abgesetzt und aus der Partei ausgeschlossen sein Nachfolger als Gauleiter wurde Franz Schwede Coburg Hintergrund waren auch Streitigkeiten um das vom seinerzeitigen Polizeiprasidenten Fritz Karl Engel und der lokalen SS Formation auf dem Gelande der ehemaligen Vulcan Werft eingerichtete KZ Bredow bei Stettin das im Marz 1934 geschlossen worden war Karpenstein befand sich von Oktober 1934 bis zum Jahre 1936 in Gestapo Haft in Berlin Im Juli 1936 wurde er aufgrund eines Gnadenerlasses aus der Haft entlassen mit der Auflage sich in Deutschland aber nicht innerhalb des Gaues Pommern aufzuhalten Ab 1936 war Karpenstein Rechtsanwalt in Berlin wobei ihm seine Zulassung zeitweise entzogen wurde Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er uberwiegend Soldat Zuletzt diente er ab 1942 in der schweren Flak Abteilung 403 wo er 1943 zum Leutnant befordert wurde Seine Bemuhungen um politische Rehabilitierung in der NSDAP blieben erfolglos Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Karpenstein von 1949 bis 1951 als Kreisgeschaftsfuhrer beim Hessischen Bauernverband und von 1951 bis 1954 als Prokurist in einer Tuchfabrik 1954 erhielt er wieder die Zulassung als Rechtsanwalt die ihm 1950 noch als ehemaligem Gauleiter verweigert worden war Die Zulassung als Notar wurde ihm wegen seiner Verantwortung fur das Konzentrationslager Bredow zunachst weiterhin verweigert Karpenstein klagte dagegen und erhielt nach einem Vergleich 1959 die Notarzulassung Gegen die IG Metall klagte er wegen einer Publikation die ihn als profilierten Nationalsozialisten zeigte vor dem Bundesgerichtshof 1965 erfolgreich ein Schmerzensgeld von 3000 DM ein In diesen Gerichtsverfahren konnte eine Mitverantwortlichkeit Karpensteins an den Vorgangen in dem Konzentrationslager Stettin nicht festgestellt werden Literatur BearbeitenThorsten Hinz Die Partei macht Staat In Baltische Studien Band 92 N F 2006 ISSN 0067 3099 S 113 134 Kyra T Inachin Der Aufstieg der Nationalsozialisten in Pommern Helms Schwerin 2002 ISBN 3 935749 14 7 Jan Mittenzwei Karpenstein Wilhelm 1903 1968 In Dirk Alvermann Nils Jorn Hrsg Biographisches Lexikon fur Pommern Band 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 48 2 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22541 4 S 138 142 Weblinks BearbeitenWilhelm Karpenstein in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenFussnoten Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 19360128 Thorsten Hinz Die Partei macht Staat In Baltische Studien Band 92 N F 2006 ISSN 0067 3099 S 128 Normdaten Person GND 130334928 lobid OGND AKS VIAF 1116367 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karpenstein WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR GauleiterGEBURTSDATUM 24 Mai 1903GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 2 Mai 1968STERBEORT Lauterbach Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Karpenstein amp oldid 239510952