www.wikidata.de-de.nina.az
Fritz Karl Engel 3 August 1898 in Strelowhagen Kreis Naugard nach 1952 war ein deutscher Polizeibeamter und SS Funktionar Fritz Karl Engel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Beforderungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenVon 1914 bis 1918 nahm Engel am Ersten Weltkrieg teil Nach dem Kapp Putsch von 1920 wurde er aus der Reichswehr entlassen Er arbeitete fortan als Kaufmann 1924 trat Engel dem Frontsoldatenbund Stahlhelm bei wandte sich aber im nachsten Jahr der NSDAP zu in die er zum 15 Dezember 1925 eintrat Mitgliedsnummer 25 147 1 In der Partei wurde er der Ortsgruppe Essen Ruhr zugeteilt In der Sturmabteilung SA ubernahm er 1927 die Fuhrung der Standarte Ruhr 1929 wurde Engel mit dem Aufbau der SS im Ruhrgebiet beauftragt Sein offizieller Eintritt in die SS SS Nummer 2 400 folgte am 24 April 1930 wobei er direkt den Rang eines SS Standartenfuhrers erhielt Vom 28 April bis 14 September 1930 amtierte Engel als Fuhrer der SS Standarte XI Essen Bergisches Land und zugleich beauftragter Verwalter der SS Standarte XXII West Danach war er bis 14 November 1930 Adjutant des SS Oberfuhrers West in Dusseldorf um anschliessend vom 21 November 1930 bis 24 Juni 1931 die SS Brigade Ruhr zu verwalten Vom 24 Juni 1931 bis 15 Juli 1932 war Engel Stabsleiter im SS Abschnitt V und dann bis zum 17 Januar 1933 Stabsfuhrer der SS Gruppe West in Dusseldorf Im Januar 1933 wurde Engel als SS Fuhrer nach Berlin versetzt Nach einer halbjahrigen Tatigkeit im Stab der SS Gruppe Ost die im Wesentlichen fur die Fuhrung der SS Einheiten im Gebiet der Reichshauptstadt Berlin und seiner Umgebung sowie der ostlichen Provinzen zustandig war war er vom 12 Juni bis 14 September 1933 als Stabsfuhrer dieser SS Gruppe dem Fuhrer der SS Gruppe Ost Kurt Daluege unterstellt Vom 15 September 1933 bis zum 28 Februar 1934 ubernahm Engel die Fuhrung des SS Abschnitts XIII in Pommern und amtierte praktisch gleichzeitig vom 26 September 1933 bis zum 28 Februar 1934 als Polizeiprasident von Stettin Auf Engels Veranlassung entstand im Herbst 1933 das erste Konzentrationslager der Stettiner Umgebung das KZ Bredow auf dem Gelande der fruheren Vulkan Werft in Stettin Bredow Nachdem die dort unter der Agide von Engels Untergebenen Joachim Hoffmann dem Leiter der Stettiner Gestapo begangenen schweren Misshandlungen von Gefangenen offentlich bekannt geworden waren wurde das Lager am 11 Marz 1934 auf Veranlassung des Preussischen Staatsministeriums geschlossen Da Heinrich Himmler seine SS durch die Stettiner Vorgange kompromittiert sah wurde Engel den Himmler fur diese Zustande verantwortlich machte im April 1934 als SS Fuhrer suspendiert Am 4 Juli 1934 wurde er auf eigenen Antrag vom 22 Juni 1934 aus der SS entlassen Im sogenannten Bredow Prozess von 1934 der die Verbrechen der SS im KZ Bredow zum Inhalt hatte wurde Engel nicht angeklagt da seine Untergebenen sich sowohl im Ermittlungsverfahren als auch in der Hauptverhandlung weigerten ihren Chef durch Aussagen zu belasten Zudem hatte der Staatssekretar im Preussischen Staatsministerium Paul Korner den Staatssekretar im Justizministerium Roland Freisler im April 1934 angewiesen gegen Engel einstweilen nichts zu unternehmen Nachdem der als Teilnehmer der Bredower Gefangenenmisshandlungen verurteilte Gustav Fink in der Strafhaft aussagte dass Engel von den Gefangenenmisshandlungen nicht nur gewusst sondern er diese sogar angeordnet hatte und dass er zudem Gefangene zur personlichen Bereicherung erpresst hatte wurde Engel im Juni 1934 auf Veranlassung der Zentralstaatsanwaltschaft im Preussischen Staatsministerium doch noch in Haft genommen Die Fursprache seiner machtigen Protektoren Heinrich Himmler Inspekteur der Geheimen Staatspolizei und Kurt Daluege Chef der Ordnungspolizei bewahrte ihn jedoch vor schlimmeren Folgen Himmler sprach sich fur eine Niederschlagung des Verfahrens aus da Engel verdienter Frontoffizier und alter Parteigenosse sei wobei er besonders betonte dass Engel infolge eines im Krieg erlittenen Lungenschusses mit asthmatischen Folgeerscheinungen morphiumsuchtig sei wodurch sein Versagen in Stettin zu erklaren gewesen sei Noch bevor Anklage erhoben werden konnte musste das Verfahren in dem der Staatsanwaltschaftsrat Werner von Haacke mit einer langjahrigen Zuchthausstrafe rechnete infolge des Amnestiegesetzes vom 3 Juli 1934 eingestellt werden Vom 12 Mai 1934 2 bis 1945 amtierte Engel dann als Direktor der Berliner Mullbeseitigungsanstalt Mullabfuhrgesellschaft ein Posten den sein Protektor Kurt Daluege ihm verschafft hatte 3 1940 wurde Engel Hauptmann der Schutzpolizei bei der SS Polizei Division und wurde zum 1 September 1941 unter seiner alten SS Nummer im Rang eines SS Hauptsturmfuhrers auch wieder in die Organisation selbst aufgenommen 1943 folgte die Beforderung zum Polizeimajor und SS Sturmbannfuhrer In den letzten Kriegstagen fluchtete Engel der Rattenlinie Nord folgend nach Flensburg 4 1949 1950 wurden die Stettiner Vorgange juristisch neu aufgerollt Im Rahmen eines Prozesses vor dem Landgericht Flensburg musste Engel sich wegen der Totung und Misshandlungen von Gefangenen durch die ihm unterstehenden SS Mannschaften verantworten Namentlich wurden ihm achtzehn Falle von Korperverletzung im Amt in Tateinheit mit schwerer Korperverletzung und Freiheitsberaubung vorgeworfen Am 23 Mai 1950 wurde er zu funf Jahren und einen Monat Gefangnis verurteilt Dieses Urteil wurde am 22 April 1952 vom Bundesgerichtshof aufgehoben Das neue Strafmass lautete 2 Jahre und sechs Monate die durch die Untersuchungshaft als verbusst galten Uber den Verbleib Engels den Bruno Retzlaff Kresse als eine der finstersten Gestalten der Nazihierarchie beschreibt 5 liegen nach 1952 keine publizierten Angaben vor Beforderungen Bearbeiten28 April 1930 SS Standartenfuhrer 15 Juli 1932 SS Oberfuhrer April 1934 Ausschluss aus der SS September 1941 SS Hauptsturmfuhrer nach Wiederaufnahme 29 Juli 1942 SS Hauptsturmfuhrer d R der Waffen SS mit Wirkung vom 1 September 1941 9 November 1942 SS Sturmbannfuhrer 24 Juni 1943 SS Sturmbannfuhrer d R der Waffen SS mit Wirkung vom 12 September 1943 Literatur BearbeitenLothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner Munchen 2001 insbesondere S 352f Weblinks BearbeitenFoto von Engel in der Sammlung des Museums Yad VashemEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7820649 Aufsichtsratsprotokoll vom 11 Mai 1934 in Landesarchiv Berlin A Pr Br Rep 057 Nr 1758 Wolfgang Benz Barbara Distel Angela Konigseder Verena Walter Instrumentarium der Macht fruhe Konzentrationslager 1933 1937 2003 S 68 Stephan Link Rattenlinie Nord Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai 1945 In Gerhard Paul Broder Schwensen Hrsg Mai 45 Kriegsende in Flensburg Flensburg 2015 S 22 Bruno Retzlaff Kresse Illegalitat Kerker Exil Erinnerungen aus dem antifaschistischen Kampf Dietz Verlag Berlin Ost 1981 S 51 PersonendatenNAME Engel Fritz KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizeiprasident und SS FuhrerGEBURTSDATUM 3 August 1898GEBURTSORT Strelowhagen Kreis NaugardSTERBEDATUM 20 Jahrhundert oder 21 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Karl Engel amp oldid 231735589