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Ottersburg gehort zur Ortschaft Windberge und ist ein Ortsteil der Stadt Tangerhutte im Landkreis Stendal in Sachsen Anhalt 3 OttersburgGemeinde TangerhutteKoordinaten 52 31 N 11 42 O 52 517222222222 11 695833333333 52 Koordinaten 52 31 2 N 11 41 45 OHohe 52 m u NHNFlache 4 31 km 1 Einwohner 63 31 Dez 2022 2 Bevolkerungsdichte 15 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Eingemeindet nach WindbergePostleitzahl 39517Vorwahl 039361Ottersburg Sachsen Anhalt Lage von Ottersburg in Sachsen AnhaltGutshaus OttersburgGutshaus OttersburgGebaude auf dem GutshofInschrift am Gutshaus Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter bis Neuzeit 2 2 Landwirtschaft 2 3 Kirche 2 4 Schlossberg der Burgwall der Ottersburg 2 5 Fruhere Erwahnungen 2 6 Eingemeindungen 2 7 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Vereine 5 Wirtschaft 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Dorf Ottersburg liegt abgelegen an der Strasse von Windberge nach Brunkau 15 Kilometer sudwestlich der Kreisstadt Stendal am Rande der Colbitz Letzlinger Heide im Niederungsgebiet des Luderitzer Tangers in der Altmark 4 Nachbarorte sind Wittenmoor im Norden Windberge und Schleuss im Osten und Brunkau im Suden 4 Geschichte BearbeitenMittelalter bis Neuzeit Bearbeiten In der ersten urkundliche Erwahnung von 1375 im Landbuch der Mark Brandenburg wird das Dorf als Ostirburg bezeichnet mit 24 Zinshufen und zwei weiteren dem Pfarrer gehorenden Hufen Die Halfte des Ortes gehorte der Familie von Luderitz die andere Halfte den Sohnen eines Johannes Junge aus Stendal 5 Es sollen hier vier Rittersitze bestanden haben 6 Ab dem Jahr 1459 wurde Ottersburg als Wustung gefuhrt 5 Im Jahre 1547 wurde eine auf der wusten Feldmark vorhandene Schaferei verwustet 1634 wurde eine Neue Schaferei genannt 1686 gehorte ein Vorwerk den von Luderitz 1 1718 war das im 16 Jahrhundert auf wuster Feldmark errichtete Gut der von Luderitz vom Kurfursten zum Amt Neuendorf erworben worden 7 Eine konigliche Domane entstand Die heute noch vorhandenen Gutsgebaude aus der Zeit um 1850 und stehen unter Denkmalschutz Zwischen 1750 und 1754 sind Wurttemberger Kolonisten in Ottersburg angesetzt worden 7 1908 erwarben Friedrich von Luderitz und seine Ehefrau Marie das seit 1718 nicht mehr im Eigentum der Familie stehende Gut zuruck 8 1909 wurde Ottersburg von Kaiser Wilhelm II zum Rittergut erhoben 9 jedoch nur fur die Besitzzeit der von Luderitz 1 Landwirtschaft Bearbeiten Bei der Bodenreform 1945 wurde das Gut eine 326 Hektar grosse Besitzung vollstandig enteignet Davon wurden 126 6 Hektar aufgeteilt auf funf landarme Bauern und 14 landlose Bauern und Kleinpachter 1946 wurde ein Provinzialgut mit 146 Hektar genannt das spater an Bauern aufgeteilt wurde Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III die LPG Karl Marx die spater in der LPG Tierproduktion 7 Oktober Luderitz aufging 1 und bis 1993 aktiv war 1999 kaufte der heutige Besitzer Parzellen der aufgesiedelten Hofanlage zuruck und saniert seither die erworbenen Gebaude und Flachen 8 Kirche Bearbeiten Im Mittelalter verfugte Ottersburg uber eine eigene Kirche 10 die als Wallfahrtskirche diente Vor der Reformation fand zwischen Ostern und Pfingsten wochentlich eine Prozession aus Luderitz zu der Kirche in Ottersburg statt 1753 gab es nur noch Reste von der Kirche 6 1802 berichtete Heinrich Christoph Steinhart uber die Trummer einer ehemaligen Kirche beim Vorwerk Ottersburg 11 Die Lage der Kirche ist nicht uberliefert Schlossberg der Burgwall der Ottersburg Bearbeiten Knapp einen Kilometer ostlich Dorfes liegt ein Hugel im Volksmund Schlossberg genannt Dort wurden bei archaologischen Ausgrabungen im Jahr 2007 Reste einer Burganlage der sogenannten Ottersburg gefunden Die Burg bestand ursprunglich aus einem von Wallen und Graben umgebenen Kastell Mit Hilfe dendrochronologischer Bestimmungen konnten gefundene Holzgegenstande darunter ein Paddel auf das 9 Jahrhundert datiert werden Ein Reitersporn stammt aus dem 10 Jahrhundert 12 Die Ergebnisse dieses Kooperationsprojektes zur Erforschung der Ottersburg zwischen dem ortlichen Kulturverein und Forschern des Lehrstuhls fur Ur und Fruhgeschichte der Humboldt Universitat zu Berlin des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt und der Johann Wolfgang von Goethe Universitat Frankfurt M wurden in mehreren Artikeln in der Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte dokumentiert Beschrieben werden die fruh und hochmittelalterliche Burg gefundene Tierreste Pollenanalysen und die geologischen Verhaltnisse 13 Fruhere Erwahnungen Bearbeiten Der Historiker Peter Rohrlach 1 halt die von Johann Friedrich Danneil genannte erste urkundliche Erwahnung von 1080 als Osterburgk nach der Handschrift Orig Guelf IV 150 14 fur unpassend Demnach hatten die Grafen von Osterburg Veltheim den Ort als Lehen des Helmstedter Kloster St Ludgeri besessen Eingemeindungen Bearbeiten Ursprunglich gehorte das Gut Ottersburg zum Tangermundeschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Luderitz auf dem Territorium des napoleonischen Konigreichs Westphalen Nach weiteren Anderungen kam das Gut 1816 zum Kreis Gardelegen dem spateren Landkreis Gardelegen 1 Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Ottersburg in eine Landgemeinde umgewandelt 15 Ab dem 25 Juli 1952 gehorte die Gemeinde Ottersburg zum Kreis Tangerhutte Am 14 September 1963 wurde das sudlich gelegene Brunkau der Gemeinde Ottersburg als Ortsteil zugeordnet Am 1 Januar 1974 wurde die Gemeinde Ottersburg in die Gemeinde Windberge eingemeindet 16 So gelangten beide Ortsteile zur Gemeinde Windberge Seit dem 31 Mai 2010 gehort der Ortsteil Ottersburg zur Ortschaft Windberge und zur Einheitsgemeinde Stadt Tangerhutte da an dem Tag Windberge in Tangerhutte eingemeindet wurde 17 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1772 0 0 91790 0 791798 0 631801 0 551818 0 771840 110 Jahr Einwohner1864 1161871 0 961885 0 771892 00 0 69 18 1900 00 0 57 18 1905 0 70 Jahr Einwohner1910 0 701925 0 981939 0 761946 1371964 2081971 192 Jahr Einwohner2013 75 19 2014 71 19 2018 65 20 2019 64 20 2020 63 21 2021 63 21 Jahr Einwohner2022 0 63 2 Quelle wenn nicht angegeben bis 1971 1 Religion BearbeitenDie evangelischen Christen aus Ottersburg gehorten ursprunglich zur Kirchengemeinde Ottersburg mit eigenem Pfarrer und einer Kirche vor Ort Bereits 1720 war die Kirche nur noch eine Vagans zur Kirche in Luderitz 1 Das spatere Dorf Ottersburg war nach Luderitz eingekircht 22 Ottersburg gehort damit heute wahrscheinlich zum Pfarrbereich Luderitz des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die altesten uberlieferten Kirchenbucher fur Ottersburg stammen aus dem Jahre 1797 23 Die katholischen Christen gehoren zur Pfarrei St Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg 24 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Tangerhutte Das Rittergut Ottersburg ist als Baudenkmal ausgewiesen 4 Der Schlossberg ostlich des Dorfes eine eingeebnete Niederungsburg mit der Wustung des alten Dorfes steht als Bodendenkmal unter Schutz 4 Vereine Bearbeiten Im Jahr 2007 grundete sich der Kulturverein zur Erforschung der Geschichte der Ottersburg e V der vor allem der Erforschung der ehemaligen Burg verpflichtet ist und anfangs ein Historisches Sommer und Kinderfest veranstaltete Wirtschaft BearbeitenAuf Grund der landschaftlich schonen und abgeschiedenen Lage wird das fruhere Gut touristisch genutzt Die umgebauten alten Gutsgebaude dienen als Unterkunfte 8 Die 2016 gegrundete Jagdschule bietet Lehrgange zur Jagdscheinprufung an 25 Im Jahre 2010 wurde eine Legehennenanlage mit 39 900 Legehennenplatzen im Dorf genehmigt 26 Verkehr BearbeitenEs verkehren Linienbusse und Rufbusse der Regionalverkehr Westsachsen RVW unter dem Markennamen stendalbus Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 1625 1627 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 198 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege A Parisius A Brinkmann Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Gardelegen Otto Hendel Halle an der Saale 1897 S 138 J ohann A ugust F riedrich Hermes Historisch geographisch statistisch topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg Hrsg J ohann A ugust F riedrich Hermes M ichael J ulius Weigelt Zweiter oder topographischer Teil Selbstverlag und W Heinrichshofen in Kommission Magdeburg 1842 OCLC 1071081004 S 412 65 Ottersburg eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenOrtschaft Windberge Brunkau Ottersburg und Schleuss In tangerhuette de Abgerufen am 1 April 2021 Ottersburg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur ComputergenealogieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 1625 1627 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe a b Yulian Ide Hurra Wir wachsen wieder In Stendaler Volksstimme Biese Aland Kurier 21 Januar 2023 DNB 1047269554 S 19 20 Stadt Tangerhutte Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhutte 15 Dezember 2020 17 Ortschaftsverfassung tangerhuette de PDF 399 kB abgerufen am 17 Januar 2021 a b c d Sachsen Anhalt Viewer des Landesamtes fur Vermessung und Geoinformation Hinweise a b Wilhelm Zahn Die Wustungen der Altmark In Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete Band 43 Hendel Halle a S 1909 S 164 165 Nr 169 uni jena de a b Johann Christoph Becmann Bernhard Ludwig Beckmann Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg Hrsg Berlin Band 2 5 Teil 1 Buch VI Kapitel 1753 Spalte 61 IV Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10936702 SZ 3D00397 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts In Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 1504 3 S 216 234 doi 10 35998 9783830529965 a b c Geschichte des ehemaligen Rittergutes Gutshof Ottersburg In ottersburg de Abgerufen am 9 April 2023 Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1909 ZDB ID 3766 7 S 359 Johannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 S 373 uni potsdam de Memento vom 29 Juni 2019 im Internet Archive Heinrich Christoph Steinhart Ueber die Altmark Ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Band 2 Franzen und Grosse Stendal 1802 S 277 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10012449 SZ 3D00283 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Felix Biermann Thomas Weber Ottersburg ein Burgwall in der Tangerniederung sudliche Altmark Kooperationsprojekt Humboldt Universitat zu Berlin Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt 29 Februar 2012 archiviert auf archive org Memento vom 8 Mai 2020 im Internet Archive Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 95 2016 S 307 461 Digitalisat Johann Friedrich Danneil 4 Die Wusten der Altmark In Jahresberichte des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte 13 Jahresbericht 1863 S 77 155 Ottersburg Osterburg altmark geschichte de PDF Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1928 ZDB ID 3766 7 S 201 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 S 345 346 Landkreis Stendal Gebietsanderungsvertrag zur Bildung der neuen Stadt Tangerhutte aus allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Tangerhutte Land In Amtsblatt fur den Landkreis Stendal 20 Jahrgang Nr 13 30 Mai 2010 ZDB ID 2665593 7 S 183 194 1 7 landkreis stendal de PDF 2 0 MB abgerufen am 6 Januar 2021 a b Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 198 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege a b Birgit Schulze Abwartstrend wird gebremst In Stendaler Volksstimme 14 Januar 2015 S 20 a b Birgit Schulze Tangerhutte schrumpft wieder In Stendaler Volksstimme 13 Januar 2020 S 20 a b Birgit Schulze Tangerhutte verliert weiter Einwohner In Stendaler Volksstimme Der Altmarker 13 Januar 2022 DNB 1002381223 S 17 Pfarr Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode Rossla und Stolberg 19 Jahrgang 1903 ZDB ID 551010 7 S 116 genealogy net Volltext und Scan Ernst Machholz Die Kirchenbucher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen In Mitteilungen der Zentralstelle fur Deutsche Personen und Familiengeschichte 30 Heft 1925 ZDB ID 504809 6 S 17 genealogy net Volltext und Scan Bistum Magdeburg Online Bistumskarte 2013 abgerufen am 30 November 2020 Jagdschule Ottersburg In landkreis stendal de Landkreis Stendal abgerufen am 9 April 2023 Tierhaltungsanlagen in Sachsen Anhalt In lvwa sachsen anhalt de Landesverwaltungsamt Sachsen Anhalt abgerufen am 9 Mai 2023 Ortsteile der Stadt Tangerhutte Bellingen Birkholz mit Scheeren und Sophienhof Bittkau Cobbel Demker mit Elversdorf Grieben Huselitz mit Klein Schwarzlosen Jerchel Kehnert Luderitz mit Gross Schwarzlosen und Stegelitz Ringfurth mit Polte und Sandfurth Schelldorf Schernebeck Schonwalde Altmark Tangerhutte mit Briest und Mahlpfuhl Uchtdorf Uetz Weissewarte Windberge mit Brunkau Ottersburg und Schleuss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottersburg amp oldid 232637453