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Dieser Artikel behandelt den Dramaturgen Otokar Fischer 1883 Zum Innenminister siehe Otakar Fischer 1884 1968 zum Zauberkunstler siehe Ottokar Fischer 1873 1940 sowie zum Literaturwissenschaftler siehe Jan Otakar Fischer 1923 1992 Otokar Fischer 20 Mai 1883 in Kolin Osterreich Ungarn 12 Marz 1938 in Prag Pseudonyme Otakar Skala 1 Ben Amort Bratr Morf Norbert Krenn O Frey Pavel Horak 2 war ein tschechischer Ubersetzer Literaturwissenschaftler Schriftsteller und Dramaturg judischer Herkunft Portrat des Otokar FischerOtokar Fischer Karikatur von Hugo Boettinger 1917 Denkmal fur Otokar FischerFischer gehorte zur pragmatischen Generation des Jahres 1914 Er studierte Germanistik Romanistik und Komparatistik in Prag und Berlin war Dozent an der Karls Universitat an der er 1933 auch zum Dekan berufen wurde und war Dramaturg am Prager Nationaltheater Narodni divadlo und spater Direktor des Schauspielhauses Mit seiner dritten Frau der Malerin Vlasta Vostrebalova Fischerova 1898 1963 geborene Boskowitz hatte er den Sohn Jan Otakar Fischer 1923 1992 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer aus einer judischen Familie stammende Otokar Fischer war der Sohn eines deutsch tschechischen Fabrikanten und Bruder des Philosophen und Widerstandskampfers Josef Fischer 2 1895 zog die Familie nach Prag wo sich der Vater eine finanziell bessere Zukunft erhoffte 2 In Prag besuchte Fischer das Realgymnasium in Konigliche Weinberge heute Vinohrady wo er im Jahr 1901 maturierte 2 Nach der Matura besuchte Fischer der zweisprachig aufgewachsen war sowohl Vorlesungen an der tschechischen als auch Vorlesungen an der deutschen Universitat Prags 2 Zu Fischers Professoren zahlten unter anderem Tomas Garrigue Masaryk an der tschechischen und August Sauer an der deutschen Universitat 2 Zwischen 1903 und 1904 studierte Fischer ein Jahr in Berlin und promovierte 1905 in Prag mit seiner Arbeit zu H W v Gerstenbergs Rezensionen in der Hamburgischen Neuen Zeitung 1767 1771 2 Nach seiner Promotion begann Fischer als Praktikant in der Prager Universitatsbibliothek heute Nationalbibliothek der Tschechischen Republik zu arbeiten und wurde schliesslich zum Assistenten des Direktors befordert 2 Parallel dazu lehrte Fischer als Privatdozent an der Karls Universitat wo er sich 1909 im Fach Geschichte der deutschen Literatur mit Die Traume des Grunen Heinrich habilitierte und 1917 zum ausserordentlichen Professor ernannt wurde 2 Zwischen 1911 und 1912 war Fischer kurzzeitig Dramaturg am Narodni divadlo sah sich aber nach offentlichen Protesten gegen seinen Spielplan zum Rucktritt gezwungen 2 Fur Kritik sorgte vor allem dass Fischer ein Stuck von Friedrich Hebbel auffuhren wollte der zuvor ein antitschechisches Gedicht verfasst hatte und darum bei der tschechischen Bevolkerung in Ungnade gefallen war 2 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Fischer im Jahr 1919 an die Prager Karls Universitat berufen und war zwischen 1926 und 1927 auch als Gastprofessor in Gent tatig 2 Bei seiner Ruckkehr nach Prag wurde Fischer 1927 zum Professor fur deutsche Literaturgeschichte und funf Jahre spater zum Dekan der philosophischen Fakultat ernannt 2 Schon fruh trat Fischer der anfanglich eine ablehnende Haltung gegenuber dem Judentum hatte als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus auf und mehreren Hilfsvereinen bei 2 Neben einigen Vereinen zur Unterstutzung deutscher und osterreichischer Exilanten war Fischer auch Mitglied des Komitees Vybor pro pomoc demokratickemu Spanelsku das die Republikaner im Spanischen Burgerkrieg unterstutzte 2 Ab Herbst 1935 wirkte Fischer erneut als Dramaturg am Narodni divadlo und weitete in dieser Zeit seinen Forschungsschwerpunkt auf die tschechische Literatur des 19 und 20 Jahrhunderts aus 2 Fischer starb bereits am 12 Marz 1938 an Herzversagen nachdem er uber den Anschluss Osterreichs erfuhr 3 Werke Bearbeitensiehe auch Liste tschechischer SchriftstellerFischer widmete sich Monografien uber deutsche Schriftsteller Heine Kleist und Nietzsche und verfasste literaturwissenschaftliche Studien zu Hebbel Kraus Strindberg Wedekind Brezina Celakovsky Salda und Vrchlicky 2 Daneben schrieb er Gedichte von denen die bekanntesten die Sammlungen Stimmen Hlasy Erstveroffentlichung 1923 und Ringe Kruhy Erstveroffentlichung 1921 sind Uber die Schwierigkeiten der Juden schrieb er in seinem 1916 erschienenen Buch Erleuchtete Fenster Ozarena okna Fischers Interesse fur die Literatur hatte einen psychologischen Hintergrund was sich auch in seinen theoretischen Werken zeigte 4 Kulturpolitische Essays Rezensionen und Ubersetzungen veroffentlichte er in den Zeitschriften Narodni listy Nationalzeitung Pravo lidu Volksrecht Scena Prager Presse und Lidove noviny 2 Fur diese Zeitschriften verfasste er auch zahlreiche Theaterkritiken sein Interesse fur Drama kommt auch in seiner Veroffentlichung K dramatu problemy a vyhledy von 1919 zum Ausdruck 2 4 Daneben war er als Theaterreferent der Volkszeitung tatig Seine Essays veroffentlichte er im Buch Seele und Wort Duse a slovo Erstveroffentlichung 1929 sowie Wort und Welt Slovo a svet Erstveroffentlichung 1937 Weniger bekannt sind seine dramatischen Werke Die Przemysliden Premyslovci Erstveroffentlichung 1918 oder Sklaven Otroci Erstveroffentlichung 1925 Einen Namen machte er sich als Ubersetzer von Goethes Faust Werken von William Shakespeare Rudyard Kipling Moliere Francois Villon Heinrich Heine und anderer 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otokar Fischer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otokar Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Otokar Fischer im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Fischer Otokar In Gemeinsame Normdatei GND GND Kooperative abgerufen am 13 April 2020 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u V Petrbok Fischer Otokar Ottokar In Osterreichisches Biographisches Lexikon ab 1815 2 uberarbeitete Auflage Institut fur Neuzeit und Zeitgeschichtsforschung 25 November 2016 abgerufen am 13 April 2020 Jaroslav Drobny Umelkyni muzum navzdory Webseite des Stadtteils Praha 7 online auf praha7 cz a b Rene Wellek Otokar Fischer in The Slavonic and East European Review Bd 17 Nr 49 1938 Seite 215 218 online auf JSTOR 4203472Normdaten Person GND 119006774 lobid OGND AKS LCCN n83215052 VIAF 46774067 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer OtokarALTERNATIVNAMEN Fischer Otakar Fischer Otocar Fischer Ottokar Skala Otakar Pseudonym Amort Ben Pseudonym Morf Bratr Pseudonym Krenn Norbert Pseudonym Frey O Pseudonym Horak Pavel Pseudonym KURZBESCHREIBUNG tschechischer Ubersetzer Literaturwissenschaftler und DramaturgGEBURTSDATUM 20 Mai 1883GEBURTSORT KolinSTERBEDATUM 12 Marz 1938STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otokar Fischer amp oldid 236789691