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Die Grafen und Herren von Osteschau auch Ostechau bzw Ostischau oder Ostichau tschechisch Ostasovsti z Ostasova waren ein ursprunglich aus Preussen stammendes mahrisches Adelsgeschlecht Wappen der Grafen von Osteschau 1719 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Deutschordensstaat und Herzogtum 1 2 Von Preussen nach Bohmen und Mahren 1 3 In Mahren 2 Wappen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Deutschordensstaat und Herzogtum Bearbeiten Simon von Ostichau wurde laut Komturbuch des Truchsesses Niotze von Oslanin 1369 mit Oslanin belehnt 1 Rudiger von Ostischau Sohn oder Enkel des Obigen war Komtur des Deutschen Ordens in Nessau Nassaw 1382 1388 eine doppelte Stellung Einerseits war er oberster Beamter der Ordensburg und nachster Vorstand des Hauskonvents andererseits Verwalter des seiner Ordensburg zugewiesenen Landesbezirks was der Position eines spateren Landrats entsprach 2 Danach muss es zu einer Trennung in zwei Linien gekommen sein wobei sogar die Wappen unterschiedlich gefuhrt worden sind 3 nbsp Wappen der Ritter von Osteschau 1600Von Preussen nach Bohmen und Mahren Bearbeiten Am 2 April 1600 fand in Konigsberg eine sessione extraordinaria des Hohensteinschen Landgerichts statt in der eine Adelsprobe des Niklas von Ostischau aus dem Hause Seelesen Zelazno 4 welcher nach Bohmen und Mahren gezogen war und sich im letzteren Lande niedergelassen hatte vorgenommen Er bedurfte zur Anerkennung als Edelmann und Aufnahme in die Rittermatrikel ein Attest Er wies einerseits die Privilegien und Rechte fur sein Stammgut Seelesen als eines Ritterguts nach und der darin vorkommenden Erwahnung seines Ahnherrn mit den Pradikaten und Prarogativen eines Edelmanns andererseits legte er acht gemalte Wappenschilde welche im Patent mit den Farben ganz genau beschrieben werden unter Angabe des Verwandtschaftsverhaltnisses der Wappentrager vor die seinen Adel und seine Abstammung bewiesen Zwolf mitgebrachte Standesgenossen anerkannten die Wappenschilde und bekannten sich zu ihnen ohne dass gerade ihnen die Wappen alle angehorten Nur von seinen beiden leiblichen Vettern Caspar und Andreas von Ostischau hiess es dass sie zu ihrem eigenen Wappen zugleich dem des Produzenten als ihrem Heerschild so wie zu den nachfolgenden anderen Schilden geschworen und sich bekannt hatten Die ganze zu Konigsberg am 22 April 1600 im Namen des Herzogs ausgefertigte und von den Oberraten unterzeichnete Urkunde enthielt nicht etwa das Protokoll des Landgerichts als Inserat sondern gab das Resumee der Zeugenanhorung und die Wappenbeschreibung im eigenen Tenor an 5 In Mahren Bearbeiten Andreas von Osteschau auf Teichowitz 1649 1650 wohl des oben erwahnten Niklas Cousin oder ein Sohn wurde aus dem Ritterstand des Znaimer Kreises 1629 von den Standen unter die Kommissarien gewahlt die ein besseres Kontributionssystem bearbeiten sollten gedruckter Landtagsschluss 1629 Er kaufte 1629 das Gut Taikowitz im Znaimer Kreise vom Grafen Nachod fur 40 000 Mahrische Gulden und 1637 das Gut Misliboritz Mysliborice auch in diesem Bezirk um 21 000 Rheinische Gulden Der Adlige kam auch spater sehr haufig in standische Kommissionen war desgleichen kaiserlicher Landtagskommissar wurde vom Olmutzer Bischof Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein der zugleich Landeshauptmann von Mahren war 1633 zu einem der Kommissare zur Einnahme der Landesanlagen ernannt war kaiserlicher Rat und Landrechtsbeisitzer und 1642 Kreishauptmann des Znaimer Kreises 6 Wegen seiner Funktionen als kaiserlicher Rat und Kreishauptmann im Znaimer Kreis wurde er von Kaiser Ferdinand III am 5 Mai 1642 zu Wien in den Freiherrenstand erhoben 7 Andreas Sohne Niklas Hynek Ignaz und Johann Georg teilten in einer Erbteilung von 1651 die Guter Niklas Hynek erhielt Misliboritz Johann Georg Teichowitz Im Juli 1661 kauften Niklas Hynek Hauptmann des Znaimer Kreises und seine Gemahlin Lukretia Grafin von Werdenburg die er am 15 Marz 1653 geheiratet hatte Neu Serowitz Nove Syrovice dem Ernst Vollmar Freiherr von Schaumburg ab Nach Lukretias Tod teilten sich ihre Erben die Hinterlassenschaft am 26 September 1682 dergestalt dass die altere Tochter Anna Franziska vermahlte von Ginger die Guter Misliboritz und Ratkowitz im Wert von 44 000 Floren Maria Katharina Freiin von Kunitz geborene von Osteschau Neu Serowitz und Krutschitz im Werte von 40 000 Floren ubernahmen Ein Rechtsstreit welcher der nachste Erbe ab intestato Andreas Christoph Freiherr von Osteschau wegen des Besitzes erhob endete am 7 Janner 1690 damit dass ihm sowohl Serowitz als auch Misliboritz zugesprochen wurden Ersteres trat er am 10 Marz 1709 seinem einzigen Sohn Franz Karl Joseph ab 8 Franz Karl Joseph kaiserlicher Rat und Landrechtsbesitzer in Mahren wurde von Kaiser Karl VI am 16 August 1719 zu Wien in den Grafenstand erhoben Er war verheiratet mit Katharina Eva Freiin Sack von Bohuniowitz 7 Er vererbte Serowitz Misliboritz Jatschkau Krutschitz und Radkowitz letztwillig am 22 Juli 1742 seinen Sohnen Kaspar und Filipp Im Jahr 1782 starb der letzte Mann des graflichen von Osteschauschen Geschlechtes und seine 5 weibliche Erben Maria Franziska verwitwete Freiin von Zillern Maria Anna von Retz Maria Barbara verwitwete Freiin von Eiselsberg Maria Katharina Grafin von Braida 28 Oktober 1729 in Brunn 1788 in Ratschitz und Maria Antonia Freiin von Locella 13 Oktober 1730 alle geborene Grafinnen von Osteschau verkauften Neu Serowitz am 1 November 1783 fur 120 000 Rheinische Gulden dem Grafen Johann von Nimptsch 8 Die Erben des Anton Freiherrn von Pugnetti verkauften Weiss Olhutten Bila Lhota im Jahr 1782 fur 28 000 Floren an Katharina Grafin von Braida Deren Besitzungen erbten im Jahr 1788 ihre Tochter 9 Katharinas Tochter Maria Anna 1750 1793 Gattin des Maximilian Freiherrn Putz von Rolsberg 1739 1797 erbte Weiss Olhutten Dieser Besitz gehorte der Familie Rolsberg bis 1945 Die ubrigen Guter wurden von den anderen weiblichen Mitgliedern des Hauses im Laufe der Zeit allesamt veraussert 10 11 nbsp Wappen der Freiherren von Osteschau 1642Wappen Bearbeiten1719 Der Schild in Schwarz darauf drei schragrechte silberne Balken Auf dem Schild ruht die Grafenkrone Uber der Krone zwei einwartsgekehrte golden gekronte Helme Auf dem rechten Helm ein wachsender auswartssehender schwarzer Adler mit goldenem Schnabel und roter Zunge auf dem linken ein nach aussen offener schwarzer Adlersflug Die Helmdecken sind schwarz silbern Literatur BearbeitenA Hagen Preussische Provinzial Blatter Juli bis Dezember 1855 Verlag Wilhelm Koch Konigsberg 1855 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 7 Ossa Ryssel Verlag Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1867Einzelnachweise Bearbeiten Westpreussischer Geschichtsverein Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Ausgaben 41 45 1900 S 195 Johannes Voigt Namens Codex der Deutschen Ordens Beamten etc in Preussen Verlag der Gebruder Borntrager Konigsberg 1843 S XIV f und 41 http reader digitale sammlungen de de fs3 object display bsb10428256 00002 html S 11 1 A von Mulverstedt Uber Adelsattestate und Adelsbeweise Generalissimus von Tilly ein Preusse In Preussische Provinzial Blatter Band 8 Verlag Wilhelm Koch Konigsberg 1855 S 85 f Christian Ritter d Elvert Red Notitzblatt der historisch statistischen Section der kais konigl mahrisch schlesischen Gesellschaft zur Beforderung des Ackerbaues der Natur und Landeskunde Nr 11 Beilage der Mitteilungen 1869 Zur m schl Adelsgeschichte Nr XXXIII a b Adalbert Kral Ritter von Dobra Voda Der Adel von Bohmen Mahren und Schlesien Genealogisch heraldisches Repertorium mit Quellen und Wappen Nachweisen Verlag I Taussig Prag 1904 S 181 a b Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch historisch und statistisch geschildert 3 Band Znaimer Kreis Verlag Seidel sche Buchhandlung Brunn 1837 S 508 f Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch historisch und statistisch geschildert 1 Band Prerauer Kreis Verlag Seidel sche Buchhandlung Brunn 1835 S 369 f Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahrens Topographisch statistisch und historisch geschildert VI Band Verlag Karl Winiker Brunn 1846 S 660 Maximilian Mayerhoffer Maximilian Mayerhoffer Stammtafel und Adelsnachweise der Familie Putz von Rolsberg Tannheim 1951 Tannheim 1951 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osteschau amp oldid 205102953