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Ostenholz ist ein Wohnplatz der Gemarkung Hartem des gemeindefreien Gebietes Osterheide im Landkreis Heidekreis in der Luneburger Heide Niedersachsen Es war ehemals eine Gemeinde in der Ostheidmark im Altkreis Fallingbostel Zu der Gemeinde gehorte auch das Gebiet des Ostenholzer Moores und verschiedene Einzelhofe u a der Heemenhof Sieken Solterbruch und Sohnholz Ostenholz im Sudwesten des Truppenubungsplatzes BergenHistorische Karte der Ostheidmark Hansburs Hof im Westenholzer BruchDer Hohe Bach sudlich von OstenholzInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichtliches 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kirchengemeinde 4 Kirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenIm Osten und Suden des Gemeindegebietes fliessen der Hohe Bach und der Meie Bach Beide munden sudostlich von Hodenhagen in die Meisse Durch die Gegend verliefen fruher zwei alte Hauptwege der ole Heerweg ein Seitenzweig der alten Heerstrasse Bremen Walsrode Celle und nordlich davon der Durweg der uber Ettenbostel und Oerbke nach Soltau fuhrte Letzterer war gesaumt von bronzezeitlichen Hugelgrabern Man kann daraus schliessen dass es sich wahrscheinlich um einen uralten Heer und Handelsweg handelte Im Suden von Ostenholz liegt das Ostenholzer Moor das fast ausschliesslich von der Bundeswehr als Truppenubungsplatz Truppenubungsplatz Ostenholzer Moor genutzt wird Der Truppenubungsplatz Bergen grenzt unmittelbar nordlich an Etwa 1 400 Meter nordwestlich von Ostenholz bei Mengdorf stand auf einer Anhohe von 82 m uber NN die Ostenholzer Muhle eine Bockwindmuhle die 1732 in Betrieb genommen wurde Sie war die grosste Bockwindmuhle der Region und wurde uberwiegend zum Kornmahlen genutzt Pro Tag konnte sie 20 Zentner Getreide verarbeiten 1945 wurde die Muhle abgerissen Sudlich von Ostenholz im Westenholzer Bruch liegt heute noch der Hanshof der aus dem Hermann Lons Roman von 1909 Der letzte Hansbur bekannt ist In der Nahe dieses Hofes befand sich eine Jagdhutte die er oft manchmal tagelang aufsuchte und dort auch ubernachtete Daneben gab es auch noch die Lonshutte Die Hutte existiert noch wurde aber auf einem anderen Grundstuck etwa 650 Meter ostlich des Hofes neu aufgebaut Von Ostenholz aus besteht eine Zufahrtsstrasse durch 5 4 Kilometer Sperrgebiet des Truppenubungsplatzes zu den Sieben Steinhausern Sie wird fur die Besucher regelmassig von Munitionsresten befreit Der offentliche Zugang besteht gewohnlich an Wochenenden und an Feiertagen in der Zeit von 08 00 bis 18 00 Uhr sofern kein militarischer Ubungsbetrieb stattfindet Geschichtliches Bearbeiten nbsp Die Grabanlage E der Sieben SteinhauserDie alteste allerdings undatierte Urkunde uber Osterholt findet sich im Luneburger Urkundenbuch im Archiv des Walsroder Klosters St Johannis aufgezeichnet vom Landschaftsdirektor von Hodenberg Die alteste datierte Nachricht Im Jahre 1360 ist in der Urkunde Nr 152 des Hodenberger Urkundenbuches zu lesen Herzog Wilhelm II von Braunschweig Luneburg belehnt Heinrich von Hodenberg mit einem Hof to Osterholte Im Luneburger Lehnregister von 1360 findet sich zum ersten Mal die Bezeichnung der alten Ostenholzer Markgenossenschaft up me dure auf dem Dur zu der auch Oberhode und wahrscheinlich auch ein Hof von Westenholz gehorte Die Bevolkerung um Ostenholz hat in vielen Kriegen stark gelitten Auf den alten Heer und Handelswegen zogen die plundernden Soldner im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 durch den Dur Auch im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 sind fremde Truppen hier durchgekommen Und auch in der napoleonischen Zeit 1792 1815 sind uber den alten Heerweg tagelang Truppen nach Osten gezogen Bereits 1624 findet sich in einer Akte im Staatsarchiv Hannover die erste urkundliche Erwahnung einer eigenen Schule in Ostenholz Im Jahre 1711 unterrichtete der Schulmeister Brockmann der gleichzeitig dem Rademacherhandwerk nachging 115 Kinder Es bestand damals keine allgemeine Schulpflicht Der Schwerpunkt des Unterrichts lag im Winter da die Kinder im Sommer bei der Feldarbeit benotigt wurden Aufgrund der hohen Anzahl von inzwischen 200 bis 250 Schulkindern es kamen auch Kinder aus Oberhode wurde 1837 ein zweites Schulgebaude errichtet Wegen Baufalligkeit wurde dieses 1861 durch ein neues Gebaude ersetzt das bis 1939 genutzt wurde Durch die Auswanderungen nach Amerika ab 1844 die Verringerung der Geburtenzahlen und nachdem Oberhode ein eigenes Schulgebaudes errichtete sanken die Schulerzahlen kontinuierlich und erreichten im Jahre 1930 mit 89 Kindern ihren tiefsten Stand nbsp Der Wunnenhof in Ostenholz z Zt 2019 leerstehendAuf dem Wunnenhof in Ostenholz stand die wohl alteste landliche Gastwirtschaft der Provinz Hannover Im Schatzregister Celle von 1438 ist sie bereits genannt Hermann Lons hielt sich gerade in diesem Gasthaus auf als die Nachricht von der Mobilmachung fur den Ersten Weltkrieg eintraf Im Zuge der Errichtung des Truppenubungsplatzes Bergen erfolgte vom Sommer 1935 bis Mai 1936 die Umsiedlung der Bevolkerung und Raumung des Teiles des Gemeindegebietes das fur den Ubungsplatz benotigt wurde Die Hofbesitzer wurden entschadigt die Gebaude auf dem Ubungsgelande wurden zum grossten Teil abgerissen siehe Zerstorung der Ostheidmark in der Zeit des Nationalsozialismus Die Gesamtgrosse des Gemeindegebietes Ostenholz betrug 2956 Hektar davon sind 1896 ha in den Truppenubungsplatz gefallen Von den 610 zur Zeit der Umsiedlung in Ostenholz lebenden Einwohnern mussten 565 Personen ihre Hofe und Unterkunfte raumen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Ostenholz hatte folgende Einwohnerentwicklung 1770 235 Einwohner 1821 320 Einwohner 1933 556 EinwohnerKirchengemeinde Bearbeiten nbsp Kirche in Ostenholz source source Glockengelaut der Ostenholzer KircheDie Evangelisch lutherische Kirche der St Johannes der Taufer Kirchengemeinde in Dushorn Ostenholz ist eine Pfarrkirche fur die Ortschaften Ostenholz Ostenholzer Moor und Westenholz 1 Mit der Kirchengemeinde Dushorn wird seit 2015 ein gemeinsames Pfarramt unterhalten Ursprunglich gehorte Ostenholz zum Kirchspiel Dushorn Am 4 Oktober 1711 wurde das Kirchspiel Ostenholz gegrundet Kirche Bearbeiten1724 erhielt die Gemeinde eine eigene Kirche im Fachwerkstil vorher stand hier vermutlich auf dem gleichen Platz eine holzerne Kapelle 1867 erhielt die Kirche zwei von den einheimischen Bauern gespendete Stahlglocken die auch heute noch in Betrieb sind Davor gab es nur die Uhrglocke die wahrscheinlich aus der Zeit vor der Reformation stammt Bis auf die Sitzbanke die in den 1960er Jahren durch moderne Banke mit Sitzheizung ersetzt wurden ist die Innenausstattung im Stil des sogenannten Bauernbarock noch fast vollstandig von fruher erhalten Dazu gehoren der Kanzelaltar ebenso wie das auch als Lesepult zu nutzende Taufbecken von 1725 An der Sudseite des Gebaudes befindet sich eine Sonnenuhr Sie wurde durch Spenden finanziert und am 29 Marz 1781 angebracht Im Jahr 2004 wurde sie restauriert Von 2011 bis 2013 wurde die Fassade der Kirche aufwandig saniert 1827 wurde die alte ursprungliche 1727 von einer Peiner Werkstatt gebaute Orgel durch eine neue ersetzt 1911 wurde diese Orgel von P Furtwangler amp Hammer erneuert der alte Prospekt blieb damals erhalten 1994 wurde von Orgelbauer Dieter Noeske eine neue Orgel mit einem Manual und acht Registern eingebaut 2 Hauptartikel Kirche Ostenholz Die Ostenholzer Kirche nbsp Sonnenuhr von 1781 nbsp Innenraum nbsp Kanzelaltar nbsp Taufbecken Lesepult von 1725 nbsp Orgel nbsp Der Hohe Stein Vor der Kirche in Ostenholz befindet sich ein Findling der sogenannte Hohe Stein Er ist seit altester Zeit als Riese von Hangluss nach seinem Fundort einem Hugel nahe Hangluss 3 bekannt Er hat ein Gewicht von etwa 50 Tonnen Eine Inschrift benennt die Orte die dem Truppenubungsplatz weichen mussten Literatur BearbeitenHinrich Baumann Die Heidmark Wandel einer Landschaft die Geschichte des Truppenubungsplatzes Bergen Oerbke 2005 ISBN 3 00 017185 1 Hans Stuhlmacher Die Heidmark Verlag C M Engelhardt Hannover 1939Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostenholz Osterheide Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kirche Ostenholz Noeske Orgel in Ostenholz Hangluss war ein Dorf der ehemaligen Gemeinde Obereinzingen52 77544 9 72229 Koordinaten 52 46 31 58 N 9 43 20 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostenholz amp oldid 238211986