www.wikidata.de-de.nina.az
Operation Lam Son 719 vietnamesisch Chiến dịch Lam Sơn 719 war eine wahrend des Vietnamkrieges im sudvietnamesisch laotischen Grenzgebiet stattfindende Offensive der Armee der Republik Vietnam ARVN Sie begann am 8 Februar und endete am 24 Marz 1971 Das militarische Ziel war die Zerstorung der Nachschubwege der nordvietnamesischen Armee in Sudostlaos uber den Ho Chi Minh Pfad Das politische Ziel des Vorstosses war Nordvietnam an den Verhandlungstisch zu zwingen der Weltoffentlichkeit den Erfolg der Vietnamisierung des Krieges zu verdeutlichen und dem Saigoner Regime Zeit zu verschaffen Operation Lam Son 719Teil von VietnamkriegAufklarer der 1 gepanzerten Brigade der ARVN in LaosDatum 8 Februar bis 24 Marz 1971Ort Sudost Laos ເມ ອງເຊໂປນ Bezirk Xepon Provinz Savannakhet Ausgang Sieg der Nordvietnamesischen VolksarmeeKonfliktparteienVietnam Nord 1955 Nordvietnam Vietnam Sud Sudvietnam Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenBefehlshaberLe Trọng Tấn Văn Tiến Dũng Hoang Xuan Lam Cao Văn Vien James W Sutherland John H HillTruppenstarkeVietnam Nord 1955 36 000 Soldaten 3 Infanteriedivisionen 3 Infanterieregimenter 8 Artillerieregimenter 3 Pionierregimenter 3 Panzerbataillone 6 Flugabwehrbataillone 8 Sturmpionierbataillone insgesamt mehr als 33 Bataillone 1 Vietnam Sud 20 000 Soldaten 1 Infanteriedivision 1 Panzerbrigade 2 Marineinfanteriebrigaden 3 Fallschirmjagerbrigaden 3 Ranger Bataillone 1 Pionierbataillon mehrere Hubschrauberstaffeln und Artillerieabteilungen insgesamt 22 Bataillone Vereinigte Staaten 10 000 Soldaten verschiedene Unterstutzungstruppen Aufklarungs Bomber und Hubschrauberbesatzungen Ingenieurs Logistik und Artillerieeinheiten 2 VerlusteVietnam Nord 1955 2163 Gefallene 6176 Verwundete Vietnam Sud Quelle 1 1529 Gefallene 5483 Verwundete 625 Vermisste 3 Quelle 2 ca 5500 Gefallene 10 000 Verwundete 700 1000 Vermisste 4 Vereinigte Staaten 215 Gefallene 1 149 Verwundete 38 Vermisste 4 Kampfe und Operationen des Vietnamkrieges Schlacht um Tua Hai 1960 Schlacht um Ap Bac 1963 Schlacht von Nam Dong 1964 Tonkin Zwischenfall 1964 Operation Flaming Dart 1965 Operation Rolling Thunder 1965 68 Schlacht von Dong Xoai 1965 Schlacht im Ia Drang Tal 1965 Operation Crimp 1966 Operation Hastings 1966 Schlacht von Long Tan 1966 Operation Attleboro 1966 Operation Cedar Falls 1967 Schlacht um Hugel 881 1967 Schlacht bei Dak To 1967 Schlacht um Khe Sanh 1968 Tet Offensive 1968 Schlacht um Huế 1968 Operation Speedy Express 1968 69 Operation Dewey Canyon 1969 Schlacht am Hamburger Hill 1969 Operation Menu 1969 70 Operation Lam Son 719 1971 Schlacht um FSB Mary Ann 1971 Schlacht um Quảng Trị 1972 Operation Linebacker 1972 Operation Linebacker II 1972 Schlacht von Xuan Loc 1975 Operation Frequent Wind 1975 Zu diesem Zweck uberschritten mehr als 20 000 sudvietnamesische Soldaten die Grenzen zum nordwestlich gelegenen Laos und eroberten die rund 30 km von der Grenze entfernte kleine Stadt Xepon ເຊໂປນ ausgesprochen Sepon auf Karten oft Tchepone oder Tschepone die als Hauptziel der Kampagne angesehen wurde Amerikanischen Bodentruppen war es zu dieser Zeit aufgrund eines kurz zuvor verabschiedeten Gesetzes bereits verboten laotisches Territorium zu betreten Nach anfanglichen Erfolgen gerieten die Truppen der ARVN immer mehr in Bedrangnis durch die gut gerusteten Divisionen Hanois Wahrend des Ruckzugs wurden die Soldaten mit Panzern und schwerer Artillerie in ihrem Rucken angegriffen Die militarische Fuhrung der ARVN war mit der uberraschenden Lage vollkommen uberfordert nur massive Bombardements durch die amerikanische Luftwaffe konnten eine Panik verhindern Der Einfall in Laos war die schwerste Niederlage die die ARVN bis zu diesem Zeitpunkt verkraften musste Das sudvietnamesische Regime hatte viel riskiert und einige der besten Truppen geschickt uber die es verfugt hatte noch bis in die Osteroffensive von 1972 sollte der Verlust dieser Einheiten Auswirkungen haben Daruber hinaus verstarkte der Fehlschlag die sinkende Moral der noch verbliebenen US Soldaten und das weit verbreitete Infragestellen des amerikanischen Engagements in Vietnam 5 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Planung 1 2 Vorbereitungen 1 3 Die sudvietnamesischen und amerikanischen Truppen 2 Beginn der Operation 2 1 Dewey Canyon II 2 2 Der Einfall in Laos 3 Gegenangriff 3 1 Reaktionen Nordvietnams 3 2 Der Fall der sudvietnamesischen Basen 3 3 Die Besetzung von Xepon 4 Ruckzug 4 1 Moon Lolo Sophia Liz Brown Delta I 4 2 Kampfe auf Strasse 9 5 Verluste und Folgen 5 1 Armee der Republik Vietnam 5 2 Die Amerikaner 5 3 Strasse 9 Sudlaos Sieg 6 Literatur 7 Weblink 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenPlanung Bearbeiten Ende der 1960er Jahre hatte die Truong Son Strasse im Westen als Ho Chi Minh Pfad bekannt einen geradezu mythologischen Charakter angenommen Trotz des schwersten Bombardements der Menschheitsgeschichte der Invasionen in Laos und Kambodscha Anfang 1969 bzw Mai 1970 6 und der Aufwendung von vielen Milliarden von US Dollar war es nicht gelungen den Fluss von Kampfern und Material in nennenswertem Masse zu unterbinden US Geheimdiensten zufolge gelangten zwischen 1966 und 1971 630 000 Soldaten 100 000 Tonnen Nahrung 400 000 Waffen und uber 50 000 Tonnen Munition aus Nordvietnam in den Suden 7 Im Jahr 1970 zeichnete sich der komplette Ruckzug aller US Streitkrafte immer deutlicher ab Angesichts immer weniger zur Verfugung stehender Soldaten geriet die militarische und politische Fuhrung in Zugzwang Ende 1970 kam Henry Kissinger Sicherheitsberater von Prasident Richard Nixon zu der Meinung dass es notwendig sei die Nachschubwege der Nordvietnamesen in Laos anzugreifen solange noch ausreichend US Truppen vorhanden waren Admiral John McCain Generalleutnant James Sutherland und General Creighton Abrams stimmten diesem Plan zu und begannen am 8 Dezember zusammen mit ihrem Stab mit der Planung fur eine kommende Invasion Am 12 Dezember stellte Abrams seinen Plan schliesslich vor er nannte ihn einen koordinierten Boden und Luftangriff um die feindlichen Nachschublinien bei Xepon zu zerstoren und dem Feind seinen logistischen Verbindungsweg der notwendig ist um den Krieg fortzufuhren zu versperren Eine mehrere Regimenter umfassende Truppe wird das Areal um Xepon besetzen Operationen innerhalb des Basislagers 604 zur Zerstorung der feindlichen Lager und Anlagen ausfuhren und die beiden grossen Routen nordlich und sudlich von Xepon unterbrechen 8 Das Oberste militarische Kommando in Vietnam MACV berichtete Washington kurz danach dass eine grosse Unterbrechung der Versorgungswege wahrend der Trockenzeit die Offensivkraft Nordvietnams um mindestens ein Jahr zurucksetzen wurde moglicherweise sogar noch langer Ein hochrangiger amerikanischer Offizier sagte nach der Begutachtung einiger Aufklarungsfotos Xepon und die Basislager dort haben alles Kanonen Lastwagen Treibstoff Wenn wir dort rein marschieren und das Gebiet saubern wurde es sie um ein Jahr zuruckwerfen vielleicht sogar zwei Wir waren verruckt es nicht zu tun 9 Vorbereitungen Bearbeiten Im Dezember 1970 passierte der sogenannte Cooper Church Zusatzartikel den Kongress der Vereinigten Staaten Dieses Gesetz schloss die Stationierung amerikanischer Truppen in Laos Kambodscha und Thailand aus und zwang die US Truppen die militarische Hilfe fur ihre laotischen und kambodschanischen Verbundeten weitgehend einzustellen 10 Daraus folgte ebenfalls dass die bevorstehende Invasion in Laos ausschliesslich von ARVN Truppen durchgefuhrt werden musste Die Amerikaner konnten nur mit Hubschraubern Bombern und Artillerie Unterstutzung leisten Von Dezember 1970 an bis zur finalen Entscheidung am 18 Januar 1971 versuchte Prasident Nixon dem moglichen Aufflammen eines offentlichen Proteststurms entgegenzuwirken Doch dadurch ging wertvolle Planungszeit verloren die die ARVN unbedingt brauchte um ihren bisher grossten wichtigsten und kompliziertesten Einsatz organisieren zu konnen Um zu verhindern dass die Plane in die Hande feindlicher Agenten gelangen wurde die gesamte Planung einer strengen Geheimhaltung unterworfen Nur eine sehr begrenzte Anzahl von Offizieren wusste uber die Operation Bescheid Es wurde sogar ein Presse Embargo ausgesprochen welches Reporter daran hindern sollte uber Truppenbewegungen zu berichten Doch trotz aller Bemuhungen gelang es Agenten der Befreiungsfront an die Plane zu kommen Ein Bericht des CIA vermutete dass feindliche Informanten die Ubersetzungs und Kopiereinrichtungen des vietnamesischen Hauptquartiers infiltrierten und sich so samtliche Operationsplane verschaffen konnten 2 Die Folge war dass die Nordvietnamesische Armee bereits Mitte Januar damit begann sich fur eine Abwehrschlacht zu rusten So wurde das Presseembargo am 4 Februar wieder aufgehoben Bei der ARVN sah die Situation hingegen vollkommen anders aus Die beteiligten Einheiten erhielten noch bis zum 17 Januar keine detaillierten Befehle Die Luftlandedivision die den Angriff anfuhren sollte wurde sogar erst am 2 Februar unterrichtet weniger als eine Woche vor dem offiziellen Beginn des Einsatzes Daher hatten die Truppen der ARVN zu wenig Zeit fur die Planung und Vorbereitung daruber hinaus arbeiteten die Stabe der ARVN nicht zusammen um die Angriffe zu koordinieren Auch das Fuhrungspersonal der ARVN selbst brachte ernste Probleme mit sich Als oberster Kommandeur uber die sudvietnamesischen Truppen wurde Generalleutnant Hoang Xuan Lam auserwahlt der gleichzeitig Kommandant des I Corps der funf nordlichsten Provinzen Vietnams war General Lam verfugte uber viel administrativen und politischen Einfluss zudem verstand er es Menschen fur seine Zwecke zu beeinflussen Doch uber Fuhrungsqualitaten verfugte er nicht 11 Der Hauptgrund warum Generalleutnant Lam noch immer Chef des I Corps war und sogar Kommandeur uber die Operation wurde war Prasident Nguyễn Văn Thiệu Da Lam ein enger Vertrauter Thiệus war hoffte dieser ihn zu einem Helden zu machen ihm Prestige und Erfahrung zu verschaffen und dadurch zum Generalstabschef befordern zu konnen Er sollte General Cao Văn Vien ersetzen der darum gebeten hatte zuruckzutreten Trotz eindeutiger Anzeichen von unzureichender Planung und Fuhrung wurden die Kommandeure der US und ARVN Truppen immer zuversichtlicher Oberst Arthur W Pence Berater der Luftlandedivision berichtete wahrend einer Besprechung im Hauptquartier des XXIV Corps Der amerikanische Geheimdienst ist zu der Uberzeugung gekommen dass die Truppen wahrend der Operation nur auf leichten Widerstand stossen werden und dass eine zweitagige Vorbereitung durch Luftschlage ausreicht um die feindlichen Flugabwehranlagen effektiv auszuschalten da dem Feind vermutlich ohnehin nur 170 bis 200 Flugabwehrgeschutze verschiedenen Kalibers im Operationsgebiet zur Verfugung stehen Die Gefahr durch Panzertruppen ist minimal und als Unterstutzungstruppen stehen nur etwa zwei Divisionen nordlich der DMZ Demilitarisierte Zone innerhalb von 14 Tagen zur Verfugung 4 Diese Geheimdienstangaben stellten sich jedoch grosstenteils als falsch heraus Wie sich zeigte betraf die einzige korrekte Voraussage die Unterstutzungstruppen der Nordvietnamesischen Volksarmee NVA Auch wenn diese nicht erst uber die DMZ marschieren mussten sondern bereits weiter sudlich im A Shau Tal stationiert waren Schlechtes Wetter verhinderte ausserdem vorbereitende Luftschlage sodass die gegnerischen Flugabwehrstellungen nie angegriffen wurden Die sudvietnamesischen und amerikanischen Truppen Bearbeiten nbsp Karte von Truppenbewegungen und StutzpunktenUm die feindlichen Versorgungswege in Laos anzugreifen entsandte die ARVN einige der besten Einheiten uber die sie noch verfugte An dem Einsatz beteiligt waren unter anderem die 1 gepanzerte Brigade die 1 Infanteriedivision im Allgemeinen als die beste Kampfeinheit der ARVN betrachtet die 1 2 und 3 Brigade der Fallschirmjagertruppen die 147 und 258 Brigade der Marineinfanterie das 39 37 und 21 Ranger Bataillon das 101 Kampfpionier Bataillon und weitere Hubschraubertruppen Jedes Infanterieregiment verfugte daruber hinaus uber eine Artillerieabteilung Insgesamt belief sich die Truppenstarke auf 20 000 Mann etwa 22 Bataillone Der Einsatz dieser Eliteeinheiten brachte jedoch auch ein grosses Risiko mit sich Bei den Marine und Fallschirmjagerbataillonen handelte es sich in erster Linie um kampferprobte Soldaten von denen viele auch schon bei der Invasion in Kambodscha beteiligt waren Besser bezahlt ausgerustet und trainiert als fast alle anderen Verbande der ARVN unterstutzten sie regulare Einheiten wahrend wichtiger Operationen Gleichzeitig bildeten sie die strategische Reserve der sudvietnamesischen Armee daher war es notwendig ihre Verluste so gering wie moglich zu halten Ihre entscheidende Bedeutung zeigte sich unter anderem darin dass sie ihre Befehle nicht wie normalerweise von Kommandanten im Feld erhielten sondern nur vom vereinigten Generalstab und vom Prasidenten aus Saigon Bisher hatten sie nur als einzelne Bataillone oder Brigaden gekampft und verfugten nur uber wenig Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Einheiten 4 Da keine amerikanischen Bodentruppen Laos betreten durften beschrankte sich ihre Unterstutzung vor allem auf Transport Aufklarung Sicherung Logistik und Luftschlage gegen laotisches Territorium Der taktische Kommandeur der US Truppen war Brigadegeneral John H Hill Er diente unter General Sutherland dem Kommandeur des XXIV Corps Ihm unterstanden viele verschiedene Einheiten unter anderem zwei gepanzerte Brigaden vier Infanteriebataillone mehrere Artilleriebataillone und eine Ranger Kompanie Ausserdem beteiligten sich die erfahrenen Piloten der 101 Luftlandedivision und einige Transport und Pioniereinheiten der Marines an dem Einsatz Letztendlich leisteten auch Aufklarungs Bomber und Jagdflugzeuge der Navy und Marines einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Operation Somit befehligte das XXIV Corps insgesamt etwa 10 000 Soldaten 12 Beginn der Operation BearbeitenDewey Canyon II Bearbeiten Eine Woche vor der Invasion von Laos begannen die Amerikaner mit dem ersten Teil ihres Plans Zu Beginn der Operation Dewey Canyon II wurde die Khe Sanh Combat Base die Mitte 1968 verlassen worden war wieder in Betrieb genommen Zu diesem Zeitpunkt hatte monatelang kein einziger Amerikaner auch nur einen Fuss in die Gegend um Khe Sanh gesetzt Amerikanische Offiziere und Soldaten erwarteten einen harten Kampf um die Landezonen Tatsachlich kam es jedoch zu keinen nennenswerten Kampfen die amerikanischen Verluste waren sehr gering Um 08 30 Uhr begannen die vorbereitenden Luftangriffe auf das umliegende Gebiet und endeten gegen Mittag Ein komplettes Bataillon landete kurz darauf in Khe Sanh und sicherte das verwaiste Flugfeld der alten Basis Hauptmann Doug McLeod war Arzt in dem 1 Bataillon 11 Regiment Er war einer der Ersten die das Gelande betraten Spater sagte er einem Journalisten Wir dachten wir wurden irgendeine Art von Feindkontakt haben Morserbeschuss oder einen Angriff von Sturmpionieren Sapper Doch kein einziger nordvietnamesischer Soldat zeigte sich den gesamten Tag uber 12 Es wurden nur zwei Basen bei Mai Loc und die Feuerunterstutzungsbasis Fuller unter Beschuss genommen Erst vier Tage spater stiessen Patrouillen auf ein System aus 40 bis 50 verlassenen Bunkern in der Nahe von Lang Vei Eine weitere wichtige Aufgabe war die Instandsetzung der Strasse 9 die in Richtung Laos fuhrte Soldaten des 7 14 und 27 Kampfpionierbataillons errichteten mehrere Brucken und sogar einen zweiten Weg der nordlich der Strasse 9 verlief Er verbesserte die Erreichbarkeit und Versorgungskapazitat von Khe Sanh und den anderen Unterstutzungsbasen enorm Genauso wichtig war die Reparatur des Flugfeldes in Khe Sanh wodurch selbst schwere Transportmaschinen landen konnten Doch auch hier traten bereits die ersten Probleme auf Aufgrund der verzogerten Offnung des Flugfeldes und der unzureichenden Tragekapazitat der Transporthubschrauber wurde die Treibstoffversorgung immer problematischer Die Sorgen der Amerikaner verschlimmerten sich als am 8 Februar ein Konvoi aus zahlreichen Tanklastwagen auf der Strasse 9 in einen Hinterhalt geriet Bei dem Angriff um 2 Uhr fruh wurden sechs grosse Tanklaster mit jeweils 1200 Gallonen ca 4400 Liter Treibstoff zerstort oder schwer beschadigt Bereits am 29 Januar richtete Generalleutnant Hoang Xuan Lam ein vorgelegtes Hauptquartier in Dong Ha ein Gleichzeitig wurde der Kommandoposten des XXIV Corps nach Quang Tri verlegt Die 1 gepanzerte Brigade und die 1 Infanteriedivision begannen sich der laotischen Grenze uber die Strasse 9 zu nahern Westlich und nordwestlich von Khe Sanh wurden einige Feuerunterstutzungsbasen errichtet die den Angriff decken sollten Doch schon in diesem fruhen Stadium sollte sich die Kommunikation und Organisation als sehr schwierig erweisen So kam es beispielsweise am Abend des 6 Februar zu einem folgenschweren Missverstandnis In der Dammerung verwechselte ein Marinepilot einen vorgeschobenen Posten der ARVN an der Grenze mit Feindtruppen Das Flugzeug warf mehrere Splitterbomben ab Dabei wurden sechs Soldaten getotet 51 weitere verletzt und ein gepanzerter Truppentransporter zerstort Oberstleutnant Bui The Dung einer der Befehlshaber ausserte sich zu dem Zwischenfall Es ist tragisch Manner auf diese Art und Weise zu verlieren Der Einfall in Laos Bearbeiten Am 8 Februar 1971 um 07 12 Uhr betraten die sudvietnamesischen Soldaten zum ersten Mal laotischen Boden Die 4000 Mann starke vorausfahrende Kolonne bestand aus der 1 gepanzerten Brigade und Einheiten des 1 und 8 Luftlandebataillons Gleichzeitig wurden die drei Ranger Bataillone und die 1 Infanteriedivision per Hubschrauber nordlich und sudlich der Strasse 9 abgesetzt Amerikanisches Bombardement mit Artillerie und B 52 Bombern hatte bereits grosse Verwustungen in der Gegend angerichtet Zu diesem Zeitpunkt herrschte noch gute Laune unter den Soldaten Ein Fallschirmjager der bereits an der Invasion in Kambodscha teilgenommen hatte sagte spottisch Hey das ist schon das zweite Mal dass wir ohne unseren Pass in ein fremdes Land gehen Doch nicht alle Soldaten waren so zuversichtlich So sagte einer der Ranger Ich habe bereits in Kambodscha gekampft und nun gehe ich nach Laos Ich schatze es wird harter werden als Kambodscha Ein grosses rot weiss gestrichenes Schild mit der Aufschrift Achtung Keine US Truppen jenseits dieses Punktes bestatigte diese Meinung 2 Der Auftrag der grossen Fahrzeugkolonne war es eine 20 km lange Strecke bis nach Ban Dong zu sichern und danach mit Unterstutzung die restlichen 20 km nach Xepon Doch diese Aufgabe sollte sich als schwieriger erweisen als gedacht Die Angst vor Hinterhalten in dem dichten Regenwald auf beiden Seiten der Strasse verlangsamte das Vorankommen der Kolonne genauso wie grosse Bombenkrater die den Aufklarungsflugzeugen durch mannshohes Gras und Bambus verborgen geblieben waren Daher kamen die Truppen am ersten Tag nur 9 km voran Die Artillerie hinter der Truppe gab Unterstutzungsfeuer und bewegte sich gleichzeitig mit ihr mit 13 Das 101 Kampfpionierbataillon der ARVN raumte einige Teile der Strasse und errichtete Ubergange an den Stellen die vollkommen zerstort waren Doch trotz aller Anstrengungen der Ingenieure blieb der Weg uber weite Strecken fur Laster und Gelandewagen unpassierbar Das wiederum machte die Einheiten entlang der Strasse 9 komplett von den amerikanischen Hubschraubern abhangig nbsp Pioniertruppen der ARVN errichten einen Weg in LaosAm zweiten Tag begann es zu regnen was die Bewegung des Konvois schliesslich vollkommen zum Erliegen brachte Am dritten Tag ging es wieder weiter Das erste Ziel entlang der Strasse war die kleine Stadt Ban Dong die gleichzeitig ein Lagerplatz der nordvietnamesischen Arbeiter und Soldaten gewesen war Der Plan sah vor dass die Fallschirmjager per Hubschrauber uber der Stadt absprangen und zusammen mit gepanzerten Truppen den Ort besetzten Doch aufgrund des schlechten Wetters konnte er erst am 10 Februar umgesetzt werden Um 17 Uhr attackierte das 9 Luftlandebataillon zusammen mit der 1 gepanzerten Brigade die Stadt und eroberte sie Doch vom Feind war keine Spur mehr zu finden Die Arbeitskrafte die fur den Pfad zustandig waren genannt Binh Trams und samtliche Soldaten hatten sich mit allen Vorraten in volliger Ordnung zuruckgezogen 13 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Invasionsarmee praktisch keinen Feindkontakt gehabt von sporadischem Scharfschutzenfeuer abgesehen Gleichzeitig mit dem Angriff auf Ban Dong begannen die Soldaten der ARVN damit Basen auf laotischem Territorium zu erbauen Es wurden zahlreiche Landezonen nordlich und sudlich der Strasse 9 eingerichtet das 3 Luftlandebataillon und das Hauptquartier der 3 Luftlandebrigade besetzten Landezone 31 ohne jeden Feindkontakt Dort errichteten sie die FSB Fire Support Base 31 mit einer Batterie aus sechs 105 mm Haubitzen Derweil errichtete das 2 Luftlandebataillon FSB 30 mit zwei Batterien aus 105 mm und 155 mm Geschutzen In den nachsten Tagen wurden weitere Basen erbaut unter anderem FSB Hotel A Loui Alpha Delta Delta I und weitere Am 11 Februar waren alle Einheiten der 1 gepanzerten Brigade bei Ban Dong in Stellung gegangen und warteten auf weitere Befehle von General Lam Doch mehr als drei Wochen lang passierte nichts und der Zeitplan geriet immer mehr aus dem Ruder General Abrams drangte darauf Xepon so schnell wie moglich anzugreifen Doch General Sutherland sowie General Vien und Lam entschieden sich dafur mehr FSBs sudlich der Strasse 9 zu errichten um den Vorstoss der Luftlandetruppen zu decken 1 Wahrend die Einheiten auf Befehle warteten entsandten sie Patrouillen um die Umgebung zu erkunden Dabei stiessen sie nicht nur auf feindliche Truppen sondern auch auf Vorratslager der NVA Eine Patrouille der FSB Ranger Nord gelang es zwei feindliche 37 mm Geschutze zu beschlagnahmen Einheiten der 1 Infanteriedivision stiessen bei Erkundungsmissionen auf grossere Nachschublager die Waffen Munition Treibstoff Nahrungsmittel und auch einige Leichen beherbergten Dem 3 Luftlandebataillon unter Oberstleutnant Phat gelang es sechs feindliche Lastwagen die mit Munition beladen waren zu erbeuten Doch trotz dieser augenscheinlichen Erfolge hatte sich die militarische Lage bereits verandert und begann sich gegen die Truppen der ARVN zu wenden Bei einer Aufklarungsmission entdeckte Captain Frank Wickersham feindliche Einheiten in der Nahe von Xepon und sogar sudlich der Strasse 9 Er war erstaunt uber die grosse Menge von Kriegsmaterial Panzer Lastwagen Geschutze fast schon zu viele um sie zu zahlen Offensichtlich war dies nur der Auftakt fur eine bevorstehende gewaltige Schlacht in Laos 14 Gegenangriff BearbeitenReaktionen Nordvietnams Bearbeiten nbsp Artillerieeinheiten der NVA trainieren mit 122 mm GeschutzenDie nordvietnamesische Armee war schon fruh daruber in Kenntnis gesetzt worden dass die Feinde eine Offensive in Laos planen Wann genau ihre Agenten davon erfahren hatten ist nicht bekannt Auf jeden Fall begann General Le Trọng Tấn Kommandeur des 70B Corps schon im Januar damit seine Soldaten auf einen grossen Kampf vorzubereiten Kampfer des 24B Regiments der 304 Division uberwachten die Strasse 9 nordostlich von Ban Dong wahrend das 64 Regiment der 320 Division sudlich der Strasse bereitlag In Ban Dong selbst wurde die dortige Transporteinheit die Binh Tram 33 alarmiert und konnte sich rechtzeitig zuruckziehen Das 1 Regiment der 2 Infanteriedivision war bereits auf dem Weg nach Xepon als das Hauptquartier des 70B Corps in das Kampfgebiet verlegt wurde Am 6 Februar war das 1 Regiment in der Nahe von Ban Dong in Stellung gegangen wahrend sich das 812 Regiment der 324B Division vom Suden her naherte An dem Tag der Invasion hatte die NVA bereits 22 000 Mann in der Nahe stationiert und weitere sollten folgen 15 Um die Nordvietnamesen von der Invasion abzulenken simulierten Einheiten der 9 Marineinfanteriebrigade ein Landungsunternehmen unweit der Hafenstadt Vinh Funf Wochen lang praktizierten sie dieselben Manover wie sie fur eine Invasion Nordvietnams notwendig waren Flugzeuge leisteten Unterstutzungsfeuer fur vermeintlich anlandende Truppen Hubschrauber gingen in Position als wenn sie Soldaten aufnehmen wurden Die Moglichkeit einer Anlandung bei Vinh schien fur Hanoi real genug zu sein einige Truppen wurden von der DMZ in das Gebiet um Vinh verlegt 1 Der Fall der sudvietnamesischen Basen Bearbeiten Echte Kriegsfuhrung konnte man derweil in Laos vorfinden Nach und nach gingen die Soldaten der Volksarmee dazu uber die Feinde zu bedrangen Als erstes wurden die Luftabwehranlagen massiv verstarkt dadurch gestaltete sich die Versorgung der eingekreisten Basen immer schwieriger Im nachsten Schritt wurden die feindlichen Feuerunterstutzungsbasen mit massiven Artillerie Morser und Raketenfeuer belegt wodurch die Moral der belagerten Soldaten immer schlechter wurde Dabei konnten die Nordvietnamesen eine Trumpfkarte ausspielen denn ihre 130 mm und 122 mm Geschutze verfugten uber eine grossere Reichweite als die der ARVN Da die Soldaten der NVA oft sehr nahe an die feindlichen Stellungen vordringen konnten wurde die Unterstutzung der FSBs mit Bomber und Jagdflugzeugen ausserst riskant B 52 Bomber konnten zum Beispiel nur eingesetzt werden wenn verbundete Truppen sich ausserhalb eines 3 km breiten Sicherheitsbereiches befanden Selbst erfahrene Kommandeure schreckten davor zuruck taktische Luftunterstutzung und Artilleriefeuer unweit der eigenen Einheiten anzufordern 1 Das erste Ziel der Nordvietnamesen waren die Stutzpunkte der Fallschirmjager und der Ranger nordlich der Strasse 9 Am 18 Februar gerieten die beiden Basen Ranger Nord und Ranger Sud unter massiven Artilleriebeschuss gefolgt von Infanterieangriffen Nach einigen Versuchen liessen die nordvietnamesischen Soldaten von Ranger Sud vorerst ab und konzentrierten sich auf Ranger Nord Mit der Hilfe von Kampfflugzeugen und Artillerie konnten sie die Truppen der NVA dort fur zwei Tage aufhalten Einige Hubschrauber versuchten immer wieder zu den eingeschlossenen Rangern vorzudringen doch heftiges Flugabwehrfeuer verhinderte dies Ein amerikanischer Pilot beschrieb die verwustete Basis So wie in Ranger Nord muss es im Zweiten Weltkrieg ausgesehen haben Wir flogen einen Napalmangriff weniger als 100 m von den ARVN Truppen entfernt Das war sehr knapp wir konnten sie in ihren Graben sehen Am Nachmittag des 20 Februars waren die verbliebenen 300 Ranger von fast 2000 Soldaten des 102 Regiments umstellt Die sichere Niederlage vor Augen entschied sich der Bataillonskommandeur fur einen Ruckzug in Richtung Ranger Sud 6 km weit mussten die verbliebenen Soldaten ihre verwundeten Kameraden durch den dichten Regenwald schaffen Von anfangs 430 Mann erreichten gerade einmal 109 Uberlebende die rettende Basis Das 39 Ranger Bataillon war komplett am Ende Angeblich sollen bei den Kampfen um Ranger Nord mehr als 600 Soldaten der NVA gefallen sein 16 Vier Tage spater musste auch die FSB Ranger Sud aufgegeben werden Der Aufwand das Lager zu versorgen stand in keinem Verhaltnis zum strategischen Wert Das dort stationierte 21 Ranger Bataillon zog sich 5 km sudlich in die FSB 30 zuruck von wo aus es evakuiert wurde Die Niederlage der Ranger hatte in vielerlei Hinsicht weitreichende Folgen Wahrend der Schlacht um Ranger Nord verloren einige Soldaten angesichts der aussichtslosen Lage die Nerven Viele wollten unbedingt mit dem letzten Hubschrauber aus Laos hinauskommen einige hangten sich an die Landekufen der Hubschrauber und entkamen auf diesem Wege Als die Maschinen Khe Sanh erreichten wurden sie von Fernsehkameras und Journalisten fotografiert Der Anblick von ARVN Soldaten die sich an die Landekufen von Hubschraubern klammerten um den Feinden zu entkommen wurde zu einer bleibenden Erinnerung fur viele Beteiligte Doch von noch grosserer Tragweite war ein Ereignis das sich in vielen hundert Kilometern Entfernung abspielte Mit dem Verlust der beiden Ranger Basen und der schlechten Organisation des Einsatzes wurde Prasident Thiệu die Unfahigkeit von General Lam allzu deutlich vor Augen gefuhrt Um dem Einsatz noch eine positive Wende geben zu konnen sollte Lam von seinem Kommando enthoben und durch Generalleutnant Đỗ Cao Tri ersetzt werden General Tri war vermutlich der beste Kommandeur uber den die ARVN jemals verfugte Er hatte sich schon bei vielen Schlachten bewahrt und war mittlerweile zu einer Art Held geworden Nachdem er seine Befehle von Thiệu erhalten hatte wollte er sich mit seinem Helikopter am 23 Februar zum Schlachtfeld begeben Kurz nachdem die Maschine den Flughafen von Bien Hoa verlassen hatte verlor sie plotzlich an Energie und sturzte ab Der Tod von General Đỗ Cao Tri war ein ausserst schwerer Schlag fur die ARVN der es ohnehin schon an erfahrenem Personal mangelte Das nachste Ziel der siegreichen NVA war die Feuerunterstutzungsbasis 31 die das 3 Luftlandebataillon und das Hauptquartier der 3 Luftlandebrigade beherbergte Diese Basis war praktisch das letzte Hindernis das zwischen den Nordvietnamesen und der Kolonne im Tal lag Nachdem das Lager eingekreist und immer starker bombardiert wurde schickte Oberst Nguyen Van Tho Kommandeur der 3 Brigade das 6 Luftlandebataillon um die Einkesselung aufzulosen Bei diesen Soldaten handelte es sich bereits um Oberst Thos letzte Reserve Doch die Soldaten der Volksarmee rechneten mit diesem Zug Als die Maschinen zur Landung ansetzten um die Manner zu entladen eroffneten die Nordvietnamesen mit zahlreichen Geschutzen gleichzeitig das Feuer Die Hubschrauber waren unfahig so schnell zu manovrieren und erlitten katastrophale Verluste Noch bevor auch nur ein Mann in den Kampf gehen konnte hatte das Bataillon mehr als 100 Tote und Verwundete zu beklagen 17 Der Kommandant der Luftlandedivision Generalleutnant Dư Quốc Đống war unzufrieden damit dass seine Manner defensive Verteidigungspositionen besetzen mussten Durch General Lams Plan waren sie in ihrer sonstigen Aggressivitat eingeschrankt Die Unterstutzung der Basis durch Helikopter wurde aufgrund von anhaltendem Flugabwehrfeuer unmoglich Um die Belagerung zu beenden forderte General Đống Panzer an diese erreichten jedoch niemals ihr Ziel nbsp Wahrend der Schlacht um FSB 31 setzte die Nordvietnamesische Volksarmee unter anderen mehrere PT 76 einWarum konnte nie geklart werden Vermutlich waren widerspruchliche Befehle und schlechte Kommunikation der Grund Nach einem vier Tage lang anhaltenden Beschuss gingen die mit neuen Schnellfeuergewehren ausgerusteten Nordvietnamesen schliesslich zum Generalangriff uber Erste Vorstosse konnten mit Hilfe von Bombern und Artillerie noch abgewehrt werden Infolge des schweren Bombardements jedoch wurde FSB 31 von einer riesigen Wolke aus Rauch und Staub eingehullt die die Sicht auf das Geschehen verdeckte Gerade als sich die NVA auf den nachsten Angriff vorbereitete wurde ein F 4 Phantom Bomber in der Nahe abgeschossen Der Fliegerleitoffizier der alle Luftangriffe koordinierte verliess daraufhin seinen Posten um die Suche nach dem Piloten zu koordinieren Dadurch jedoch wurde das Schicksal der Basis besiegelt Mit Hilfe von schweren T 54 Panzern gelang es den Angreifern die Verteidigungsanlagen zu durchbrechen und die Basis innerhalb von 40 Minuten zu erobern Brigadekommandeur Tho und sein Stab waren in einem eingesturzten Bunker gefangen Die nordvietnamesischen Soldaten waren schon auf dem Bunker und versuchten in ihn einzudringen Die Offiziere baten um Artilleriefeuer auf ihre eigene Position dieses kam auch jedoch ohne jeden Effekt Wahrend der Schlacht um FSB 31 gelang es der NVA bei einem Verlust von ca 250 eigenen Mannern und 11 leichten Panzern 155 Feinde zu toten und mehr als 100 gefangen zu nehmen Die 3 Fallschirmjagerbrigade hatte fast das komplette 3 Luftlandebataillon samt Bataillonskommandeur Oberstleutnant Phat ihren Kommandeur und Offiziersstab sowie ihre Batterie 105 mm Geschutze verloren Nur wenigen Uberlebenden gelang die Flucht 17 Bereits einige Tage zuvor kam es nordlich der Strasse 9 zu der ersten Panzerschlacht des Vietnamkriegs Die Panzer des 17 gepanzerten Bataillons zusammen mit Einheiten des 8 Luftlandebataillons konnten sich bei insgesamt drei Schlachten mit Muh und Not gegen die Nordvietnamesen behaupten Mit der Hilfe von amerikanischen Luftangriffen gelang es ihnen 17 PT 76 und 6 T 54 Panzer zu zerstoren Die ARVN verlor dabei 25 Truppentransporter und drei ihrer funf M41 Panzer sowie mehr als 200 Soldaten Angeblich sollen mehr als 1100 Nordvietnamesen getotet worden sein doch neuere Erkenntnisse zeigen dass diese Angaben eher weniger der Realitat entsprachen Bei einer kurz darauf folgenden Schlacht sollen noch einmal 400 Feinde mit Hilfe von Luftschlagen getotet worden sein Zwar gelang es der ARVN den Vorstoss der Nordvietnamesen vorubergehend aufzuhalten doch den Fall der Feuerunterstutzungsbasen konnte sie nicht verhindern Die 1 gepanzerte Brigade hatte sich nordlich der FSB A Loui eingegraben und bildete das letzte Hindernis das zwischen der NVA und der Strasse 9 lag Die Besetzung von Xepon Bearbeiten Nach diesen dramatischen Ereignissen gab es vorerst keine schweren Kampfe mehr Beide Seiten bereiteten sich auf ihre nachsten Schritte vor Die NVA hatte mittlerweile Unterstutzung erhalten General Văn Tiến Dũng war aus Hanoi an die Front gereist um den Ablauf der Schlacht zu uberwachen Auch auf sudvietnamesischer Seite gab es Veranderungen Prasident Thiệu schlug dem Generalstab vor sie sollten nun die Marineinfanteristen anstelle der Fallschirmjager an die Front schicken General Lam jedoch erkannte die Schwierigkeiten und Risiken die die Entsendung der Marineinfanteristen anstelle der Fallschirmjager mit sich bringen wurden Daher flog er am 28 Februar nach Saigon um Thiệu eine Alternative anzubieten Lams Plan nach zufolge sollten die Einheiten der 1 Infanteriedivision ihre Basen in Richtung Xepon erweitern wahrend die Marines hinter ihnen die Kontrolle uber die einzelnen FSBs ubernahmen Zusatzliche Panzereinheiten wurden fur mehr Feuerkraft sorgen und eventuelle Verluste auffullen Prasident Thiệu stimmte schliesslich zu Dieser Plan hielt die Verluste zwar moglichst klein doch die Eroberung Xepons wurde nur noch weiter hinausgezogert Xepon selbst war zu dieser Zeit bereits langst verlassen Durch schweres Bombardement waren mehr als 6 500 Hauser zerstort worden was praktisch die gesamte Stadt war alle Einwohner waren geflohen Die umgebenden Walder und Hugel beherbergten grosse Mengen von Versorgungsgutern und die Nachschublinien der NVA verliefen ebenfalls ausserhalb der Stadt Xepon selbst hatte somit keinerlei strategischen oder militarischen Wert Die Eroberung der Stadt war mehr von politischer und psychologischer Bedeutung denn wenn es die Truppen Saigons wenigstens schaffen konnten die Stadt zu besetzen hatte Thiệu eine Ausrede um die Operation als Erfolg zu deklarieren Der Journalist Henry Kamm schrieb einst Xepon wurde fur die US Truppen und Saigon zu dem was Moby Dick fur Kapitan Ahab wurde das Objekt einer verblendeten zerstorerischen Besessenheit 18 Unter diesen Voraussetzungen entschieden sich Thiệu und Lam den Angriff auf Xepon zu wagen Anstelle der angeschlagenen Luftlandetruppen entsandten sie die 1 Infanteriedivision um die Stadt zu erobern Zwei Marineinfanteriebrigaden ubernahmen die Feuerbasen Delta und Hotel wodurch die Einheiten der 1 Division abgelost wurden Das jedoch verringerte die Mannschaftsstarke der nationalen Reserve auf nur noch eine Brigade der Marines Am 3 Marz wurde mit der Verlegung der Truppen begonnen Wahrend des Transports per Hubschrauber schnappte abermals eine Falle der NVA zu Als ein Bataillon in die FSB Lolo gebracht wurde gingen elf Helikopter durch Flugabwehrfeuer verloren 44 weitere wurden beschadigt 19 Am 6 Marz schliesslich stieg eine Armada bestehend aus 276 Kampf und Transporthubschraubern in den Himmel auf und brachte das komplette 2 und 3 Bataillon des 3 Regiments von Khe Sanh aus nach Xepon Nur ein Hubschrauber ging durch Bodenfeuer verloren die Truppen wurden bei Landezone Hope abgesetzt 4 km nordostlich der Stadt Am 8 Marz betrat das 2 Bataillon unter dem Kommando von Major Hue Ngoc Tran den eingeascherten Ort Major Tran von seinen amerikanischen Freunden Harry genannt war einer der besten Offiziere der ARVN und wurde wahrend mehrerer Gefechte schon viermal verwundet Im Zuge der Besetzung Xepons wurde er zum Oberstleutnant ernannt Seine Einheiten durchsuchten zwei Tage lang die Umgebung und Xepon selbst fanden jedoch nur enttauschend wenig feindlichen Nachschub Es konnten nur ein einziges grosseres Lager 122 mm Raketen sowie einige Leichen und ausgebrannte Fahrzeuge aufgespurt werden Am 9 Marz begann der Ruckmarsch der Einheiten zu der FSB Sophia Stets auf der Hut vor Hinterhalten mussten sie dann doch auf FSB Delta I ausweichen 20 Die nordvietnamesische Antwort auf die Besetzung war ein verstarkter Beschuss der nahegelegenen Basen Ruckzug BearbeitenMoon Lolo Sophia Liz Brown Delta I Bearbeiten nbsp NVA Truppen erobern FSB LoloNach der Eroberung von Xepon berichteten Offiziere der ARVN Reportern von den vermeintlichen Erfolgen und weiteren Angriffen auf das feindliche Versorgungslager bei Muong Phine Tatsachlich jedoch begannen die Verteidigungsanlagen sudlich der Strasse 9 zunehmend zu brockeln Da die ARVN Truppen ihre Ziele in Laos erreicht hatten ordneten Thiệu und General Lam ihren Ruckzug an welcher am 9 Marz begann Die zuruckweichenden Streitkrafte sollten samtliche Lagerplatze und so viel feindlichen Nachschub wie moglich zerstoren General Abrams schlug Thiệu vor die 2 Infanteriedivision als Verstarkung zu entsenden Sie sollte in Laos bleiben und die feindlichen Versorgungsrouten bis zum Beginn der Regenzeit unterbrechen Wenn dies gelungen ware hatten grosse Truppenbewegungen sowie eine eventuelle Offensive bis zum Ende der Regenzeit mehrere Monate spater warten mussen Doch Thiệu liess sich nicht uberzeugen der Ruckzug wurde planmassig fortgesetzt 20 Derweil wurde die Lage fur die ARVN immer bedrohlicher Um den Anspruchen einer so grossen Operation auch nur halbwegs gerecht zu werden zogen die Amerikaner Hubschrauber aus ganz Vietnam zusammen sogar von den Special Forces 21 Doch mit der steigenden Anzahl von Maschinen wurden die Verluste immer dramatischer Zu diesem Zeitpunkt waren bereits hunderte von Kampf und Transporthubschraubern zerstort oder beschadigt worden Denn trotz des anhaltenden schweren Bombardements wurden die Flugabwehranlagen der NVA kaum geschwacht Es wurden sogar zusatzliche Flugabwehrraketen westlich des Ban Raving Passes positioniert welche eine zusatzliche Gefahr fur hoch fliegende Maschinen darstellten Die Nordvietnamesen wurden zunehmend selbstbewusster und griffen die feindliche Armee aggressiv und offen an In der Vergangenheit musste die NVA ofters Niederlagen hinnehmen doch dieses Mal sassen sie am langeren Hebel Sie hatten keine Probleme damit ihre Truppen mit ausreichend Nachschub zu versorgen und verfugten uber grossere Reserven als ihre Feinde Die Panzertruppen die vor der Schlacht geradezu straflich unterschatzt wurden waren sehr effektiv und gut gefuhrt Einen Monat nach Beginn der Operation konnte die NVA schliesslich fast doppelt so viele Kampftruppen wie ihre Feinde aufbieten Die Moral der Soldaten war sehr hoch denn dieses Mal verfugten auch sie uber Panzer und Geschutze und es war die ARVN die sich in der Defensive befand Beginnend mit FSB Lolo gab es fur die NVA bald kein Halten mehr Dort sollte es zu den bisher schwersten Kampfen wahrend Operation Lam Son 719 kommen Nach dem 8 Marz wurde die Versorgung der FSB immer schwieriger Am 11 Marz begann der Ruckzug des 1 und 2 Regiments aus den nordwestlichsten Basen Sophia Liz und Lolo Nachdem das 2 Regiment die FSB Sophia verlassen hatte mussten amerikanische Bomber die acht zuruckgelassenen 105 mm Haubitzen zerstoren damit sie nicht in die Hande der NVA fallen wurden Bei der FSB Lolo jedoch wurde die Lage immer aussichtsloser Nachdem samtliche Fluchtrouten abgeschnitten waren blieb den Soldaten nichts anderes ubrig als einen Ausbruchsversuch zu wagen Das 4 Bataillon verteidigte die Flanken wahrend sich der Rest des Regiments zuruckzog Zwar gelang es dem grossten Teil zu entkommen das 4 Bataillon jedoch war vier weitere Tage auf der Flucht vor dem sich nahernden Feind Nahe dem Fluss Sepon wurden die ARVN Truppen von den Nordvietnamesen eingeholt In einer kurzen Schlacht wurde die Einheit vollstandig zerstort Der Bataillonskommandeur und fast alle Offiziere wurden getotet insgesamt nur 82 grosstenteils verwundete Soldaten konnten gerettet werden Doch es sollte noch viel schlimmer fur die ARVN kommen Feuerunterstutzungsbasis Delta wurde von der 147 Marineinfanteriebrigade gehalten Die NVA war sich daruber im Klaren dass sie die Gelegenheit hatte eine der besten Einheiten der ARVN auszuloschen Daher wurde FSB Delta von zwei Eliteregimentern komplett umstellt dem 29 und dem 803 der 324 Infanteriedivision Mit der Hilfe von unzahligen Luftschlagen konnte die Basis eine Zeit lang gehalten werden Dann jedoch gingen die Munitionsvorrate zur Neige Am 22 Marz ging die NVA mit der Hilfe von zehn Flammenwerferpanzern zum Grossangriff uber Da die Manner nicht langer dazu in der Lage waren die scheinbar endlos ansturmenden Feinde aufzuhalten kam es zu einem verzweifelten Ausbruchsversuch der Brigade Ein Uberlebender berichtete Der letzte Angriff kam um 8 00 Uhr abends Sie beschossen uns erst und bewegten sich dann mit Panzern auf unsere Position zu Die gesamte Brigade lief wie Ameisen den Hugel hinunter Wir sprangen ubereinander um aus der Basis zu kommen Kein Mann hatte Zeit um auf seinen Offizier zu achten Es hiess nur schnell schnell schnell oder wir wurden sterben Als ich weit von dem Hugel entfernt war waren wir noch etwa 20 Marines ein Leutnant bei uns Wir bewegten uns wie Geister in standiger Furcht vor Uberfallen der Nordvietnamesen Viele Male blieben wir stehen wenn wir Schusse horten und hielten den Atem an Unsere Gruppe stiess auf eine nordvietnamesische Einheit und wir rannten wieder wie Ameisen Der Leutnant flusterte Verteilt euch bleibt nicht zusammen oder wir werden alle sterben Nach jedem Feuergefecht wurden wir weniger und weniger 22 Auf der Flucht lauerten den Bataillone der 147 Brigade NVA Truppen auf welche ihre Einheiten vollig zersprengten Zwar schafften es die meisten Soldaten zu fliehen doch die Verluste der Einheit waren verheerend Wahrend die 258 Marineinfanteriebrigade relativ ungestort abrucken konnte hatte die 147 mehr als 400 Tote und Vermisste sowie 650 Verwundete zu beklagen was mehr als die Halfte ihrer Mannschaftsstarke darstellte 23 Wie viele Soldaten der NVA getotet oder verletzt wurden ist schwer zu sagen Die Alliierten sprachen von angeblich 3000 getoteten Feinden bei einer ursprunglichen Mannschaftsstarke von 4200 Diese Zahlen sind jedoch hochstwahrscheinlich stark ubertrieben So wie der 147 Brigade erging es noch einigen anderen Einheiten Alle verbliebenen FSBs wurden Schauplatze von verbissenen und blutigen Schlachten Am schlimmsten traf es das Elitebataillon des Kriegshelden Oberstleutnant Harry Hue Ngoc Tran Das 2 Infanteriebataillon genannt die Schwarzen Wolfe konnte sich anfangs noch geordnet zuruckziehen Doch die Versorgung der Einheit wurde unmoglich wahrend sie sich durch den dichten Regenwald schlug Immer wieder stiessen sie auf nordvietnamesische Kampfer die das Bataillon nach und nach dezimierten Nach einer Weile waren sie gezwungen ihren eigenen Urin zu trinken um nicht zu verdursten Am 21 Marz geriet die Einheit in einen nordvietnamesischen Hinterhalt und wurde bis auf den letzten Mann ausgeloscht Oberstleutnant Tran wurde schwer verletzt und geriet in Gefangenschaft 23 Kampfe auf Strasse 9 Bearbeiten Angesichts dieser dramatischen Ereignisse steigerte sich die Besorgnis im Generalstab der ARVN General Phạm Văn Phu Kommandeur der 1 Infanteriedivision empfahl General Lam die Truppen so schnell wie moglich aus Laos abzuziehen Die anderen Generale waren uber Phus Nervositat verwundert da sie ihn noch nie in so einer Stimmung gesehen hatten Nicht nur die Sudvietnamesen sondern auch die amerikanischen Kommandeure in Saigon und Washington waren von dem Verlauf der Schlacht sehr uberrascht Sie erkannten dass eine vernichtende Niederlage der ARVN unbedingt verhindert werden musste Die Moral der Soldaten wurde immer schlechter denn wenn selbst Manner wie Phạm Văn Phu erschuttert waren und Kriegshelden wie Hue Ngoc Tran und Nguyen Van Tho gefangen genommen wurden dann hatten normale Soldaten kaum einen Grund um optimistisch zu sein 24 Nach den Niederlagen der Ranger Fallschirmjager und Marines sollte sich die Lage auch gegen die gepanzerten Truppen wenden Die Kolonne um die 1 gepanzerte Brigade verharrte seit mehr als drei Wochen in Ban Dong Die Strasse 9 war von Anfang an in keinem guten Zustand doch die schweren Bombardierungen durch die Amerikaner verschlimmerten die Lage nur denn viele Fahrzeuge blieben in den unzahligen durch die US Luftwaffe verursachten Bombenkratern stecken 24 Oberst Luat war mittlerweile in Ban Dong eingetroffen und hatte den Ort in eine Festung umbauen lassen Dabei hatte er seine Panzer fur statische Verteidigungspositionen umfunktioniert Am 17 Marz begann die NVA mit der Einkesselung der Truppe wobei immer wieder feindlichen Patrouillen aufgelauert wurde Die ARVN wurde aufmerksam beobachtet am 19 Marz begann die Brigade mit Vorbereitungen fur einen Ruckzug Daher entschied sich die Volksarmee fur einen Angriff Das 675B Artillerieregiment belegte die Feinde mit einem zweistundigen Artilleriebeschuss Eine fur nordvietnamesische Verhaltnisse grosse Konzentration von Feuerkraft Derweil bewegte sich die 2 Division entlang der Strasse 9 auf die Positionen der ARVN zu Elemente der 308 und 324B Division naherten sich von Norden die Panzer des 202 gepanzerten Regiments unterstutzten zahlreiche weitere Einheiten Nach zwei Tagen erbitterter Kampfe gelang es der NVA die Verteidigungsanlagen der Sudvietnamesen zu durchbrechen Um den Ruckzug der verbliebenen gepanzerten Truppen zu decken musste die Luftlandedivision grosse Opfer bringen Mehr als 1000 Fallschirmjager wurden getotet und mehrere hundert gefangen genommen die 1 Luftlandebrigade horte auf als funktionierende Einheit zu existieren Ban Dong selbst wurde buchstablich dem Erdboden gleichgemacht Mit Hilfe amerikanischer Luftschlage konnte die NVA lange genug aufgehalten werden um den Ruckzug der 1 gepanzerten Brigade zu ermoglichen Dann jedoch bei Ban Houei Sane wurde der Truppe abermals von Nordvietnamesen aufgelauert Vier M41 Panzer und mehrere Fahrzeuge wurden dabei zerstort und fast 100 Mann verletzt oder getotet 25 Zu diesem Zeitpunkt hatte die Truppe bereits unzahlige Fahrzeuge verloren der amerikanische Pilot Oberstleutnant Robert Darron berichtete Strasse 9 war ubersat mit Trummern Panzer und Lastwagen und alles Mogliche mehr als eine Meile lang Durch einen Gefangenen erfuhren sie dass noch mehr Hinterhalte voraus auf sie warteten Oberst Luat entschied sich dafur die Strasse zu verlassen um nicht vollkommen vernichtet zu werden Am 21 Marz mitten in der Nacht schlug sich die Kolonne einen Weg durch dichten Regenwald Am Nachmittag des 23 uberquerten sie den Fluss Sepon und kehrten nach Vietnam zuruck Oberst Nguyen Trong Luat verfugte immer noch uber 20 Panzer sowie etwa 50 gepanzerte Truppentransporter doch 71 Panzer und mehr als 100 andere Fahrzeuge wurden in Laos zuruckgelassen Vielen ging der Treibstoff aus und sie wurden von US Bombern zerstort 25 Wahrenddessen wurden Khe Sanh und die anderen Basen hinter der vietnamesischen Grenze unter Artilleriebeschuss genommen Einheiten des 19 25 31 und 33 Sturmpionierbataillons sowie das 15 Pionierregiment der Volksarmee starteten einige erfolgreiche Angriffe auf FSB Vandegrift und die Khe Sanh Combat Base Zwischen dem 8 und 23 Marz wurden insgesamt sechs Hubschrauber drei Hauptmunitionslager und zahlreiche Bunker und Brennstofflager in die Luft gesprengt Allein in Vandegrift wurden dabei 36 000 Gallonen ca 136 000 Liter Treibstoff und 8600 Schuss 20 mm Munition zerstort 26 In Khe Sanh toteten die Sturmpioniere drei Amerikaner und verwundeten vierzehn wahrend sie selbst nur funfzehn Mann verloren 27 Die letzten Einheiten der ARVN verliessen Laos am 24 Marz Wochen vor dem Zeitplan der eigentlich einen langeren Aufenthalt in dem Land vorsah Auch Khe Sanh sollte bis in den Mai gehalten werden doch der Druck durch die feindlichen Truppen beschleunigte auch den Abzug der US Truppen Am 6 April wurde die Khe Sanh Combat Base bereits zum zweiten Mal nach 1968 durch die Amerikaner in die Luft gesprengt Einheiten der 4 gepanzerten Kavallerie der ARVN fuhrten den Ruckmarsch an Es war geradezu bezeichnend fur den ganzen Einsatz dass sich dieser grosse Konvoi aufgrund von nur einem einzigen liegengebliebenen Lastwagen fur mehr als zwei Stunden nicht von der Stelle bewegte Verluste und Folgen BearbeitenArmee der Republik Vietnam Bearbeiten nbsp Ein M88 Bergepanzer verladt einen beschadigten M113 in Laos Am 24 Marz nachdem die letzten ARVN Truppen aus Laos geflohen waren gab Prasident Nixon ein Interview mit Howard K Smith von ABC Damit sollte der Eindruck vermieden werden die Invasion von Laos sei ein Fehlschlag gewesen Wahrend des Interviews prasentierte er Zahlen und Statistiken uber angebliche feindliche Verluste erbeuteten Nachschub die Leistung der ARVN und so weiter Doch die meisten dieser Statistiken entbehrten jeder Grundlage So wurde beispielsweise behauptet dass von insgesamt 22 Bataillonen der ARVN nur vier weniger gut gekampft alle anderen sich hingegen bewahrt hatten Tatsachlich jedoch wurden diese vier Bataillone nicht als effektiv bewertet weil sie fast vollstandig ausgeloscht worden waren und nicht weil sie schlecht gekampft hatten Die 1 gepanzerte Brigade wiederum wurde als effektiv bewertet obwohl sie 50 Prozent ihrer Manner und weit mehr als die Halfte ihrer Fahrzeuge verloren hatte Mindestens sechs weitere Bataillone mussten nach Ende der Operation wieder vollkommen neu aufgebaut werden Die Marines Fallschirmjager und die 1 Division hatten etwa ein Drittel ihrer Mannschaftsstarke in Laos verloren die drei Ranger Bataillone und die 1 gepanzerte Brigade mehr als die Halfte Dies waren gewiss nicht die Zahlen einer siegreichen Armee 28 Prasident Nixon zufolge soll die NVA 3754 Handfeuerwaffen 1123 MG Flugabwehr und Artilleriegeschutze 110 Panzer und 13 630 Tonnen Munition verloren haben die Zahlen die die ARVN prasentierten waren noch viel hoher Diese Angaben waren aber alle hochst ungenau einige im Nachhinein bewusst ubertrieben worden So ist z B stets von 110 zerstorten feindlichen Panzern die Rede gewesen obwohl die Amerikaner in Wirklichkeit nur 88 zahlen konnten Besonders grosse Kontroversen gab es uber die Angaben der getoteten NVA Soldaten So sprach die ARVN nach Ende der Operation von 13 345 Toten und das XXIV Corps von mehr als 14 000 spater war sogar von 19 000 Toten die Rede 29 Neue Forschungen zeigten jedoch dass die tatsachlichen Zahlen wesentlich geringer waren Die NVA hatte in Wirklichkeit 2163 Gefallene und 6176 Verwundete zu beklagen Die Verluste der ARVN jedoch sind nach wie vor nicht genau bekannt Erst war von 1147 Toten 246 Vermissten und 4237 Verletzten die Rede 30 spater berichtete ein General von 1529 Gefallenen und 5483 Verletzten 31 Doch schon damals wurden diese Berichte angezweifelt Es ist jedoch bekannt dass die ARVN insgesamt 2500 Handfeuerwaffen 96 Artilleriegeschutze etwa 400 MG Geschutze 71 Panzer weit mehr als 100 Fahrzeuge und 1517 Funkgerate verlor Hanoi wiederum sprach von 16 400 verwundeten gefallenen und gefangenen ARVN Soldaten und 200 toten Amerikanern Oftmals hatten auch sie Zahlen veroffentlicht die nicht der Realitat entsprachen Dieses Mal jedoch ist es sehr schwer sie zu widerlegen Thiệu hatte alles getan um eine realistische Schatzung der Verluste zu verhindern Die amerikanischen Nachrichtenblatter Time und Newsweek sowie andere Zeitungen deren Berichte nicht Thiệus Version der Dinge entsprachen wurden verboten Die schwer angeschlagenen Marineinfanterie und Luftlandetruppen der ARVN verblieben im Norden des Landes anstatt in ihre Basen bei Saigon zuruckzukehren Damit sollte verhindert werden dass ihre markerschutternden Berichte in die Offentlichkeit gelangten Tatsachlich handelt es sich bei den nordvietnamesischen Berichten von etwa 5500 Toten 10 000 Verwundeten und fast 1000 Gefangenen um durchaus realistische und nicht zu widerlegende Zahlen Von grosser Bedeutung war auch der Verlust einiger erfahrener Offiziere Die ARVN war Anfang der 1970er Jahre eine Armee der es zunehmend an professionellen Fuhrern mangelte So wurden im Jahr 1970 beispielsweise 60 alle Bataillone von Hauptmannern kommandiert die eigentlich nur Kompanien von max 150 Mann kommandieren durften Auch bei den hoheren Rangen sah es nicht viel besser aus 32 Neben den Kriegshelden Oberstleutnant Hue Ngoc Tran Oberst Nguyen Van Tho und General Đỗ Cao Tri wurden noch einige andere kampferprobte Offiziere getotet oder gefangen genommen wahrend General Lam seinen Posten selbst nach dieser Niederlage behielt Den Verlust dieser Manner konnte die ARVN nicht ausgleichen er sollte sich in kommenden Schlachten als grosser Nachteil erweisen Die Amerikaner Bearbeiten nbsp Wahrend Operation Lam Son 719 setzte die NVA unter anderem SAM Raketen einAuch wenn man eigentlich meinen wurde die amerikanischen Zahlen mussten ziemlich genau sein so entspricht auch dies nicht der vollen Wahrheit Die Anzahl der Toten und Verwundeten ist bekannt 253 Tote und Vermisste sowie 1149 Verwundete mussten die Amerikaner beklagen Doch die offizielle Anzahl der verlorenen Helikopter wurde im Nachhinein beschonigt Die Amerikaner begegneten in Laos einer Flugabwehr wie sie sie noch niemals zuvor gesehen hatten Die Art der Kriegsfuhrung hatte sich vollkommen verandert ein Helikopterpilot berichtete Wir kampfen einen konventionellen Krieg da draussen Hubschrauber sind nicht dafur gebaut um gegen solche Verteidigungen anzukommen Die NVA verfugte uber ein breites Spektrum von Flugabwehrkanonen in Laos beobachtet wurden 12 7 mm 23 mm 37 mm und 57 mm Geschutze und sogar Boden Luft Raketen SAM Das 12 7 mm Maschinengewehr erwies sich jedoch als am effektivsten MG Stellungen mit sich uberschneidendem Schussfeld waren stets hochstens einen Kilometer von jeder potentiellen Landezone entfernt Helikopterpilot Major Burt berichtete Ich fliege bereits seit 6 Monaten bekam meinen ersten Treffer gestern und seitdem habe ich 13 bekommen Wir hatten eine 100 prozentige Trefferquote 7 von 7 Hubschraubern wurden getroffen In Vietnam haben die Befreiungskampfer feindliche Maschinen meistens vorbeifliegen lassen um nicht ihre Position zu verraten In Laos jedoch schossen sie auf praktisch jedes Ziel Das schlechte Wetter schrankte ausserdem die Manovrierfahigkeit der Hubschrauber zunehmend ein Neben dem MG Feuer war auch der Morserbeschuss wahrend der Landung ein standiges Problem dem viele Maschinen zum Opfer fielen 22 Die hohen Verluste an Hubschraubern schockierten viele Amerikaner und fuhrten zu einer Infragestellung der grundlegenden Doktrin der Luftunterstutzung Nach Angaben des XXIV Corps wurden 108 Hubschrauber zerstort und 618 beschadigt Diese Zahlen sind aber eher irrefuhrend Hubschrauber galten nicht als zerstort wenn man sie bergen konnte und als beschadigt galten Maschinen von denen nur ein kleiner Teil geborgen werden konnte So sagte einst ein amerikanischer Oberst der Aufklarungstruppen Wenn sie die Hecknummer aus dem Wrack bergen und an einen neuen Hubschrauber kleben konnten wurden sie niemals zugeben dass die Maschine verloren ging 22 Daher sind die offiziellen Zahlen noch eine Untertreibung der Anteil der beschadigten Hubschrauber die in Wirklichkeit zerstort wurden war wesentlich hoher als angegeben Strasse 9 Sudlaos Sieg Bearbeiten Fur die nordvietnamesische Seite war der Strasse 9 Sudlaos Sieg ein durchschlagender Erfolg Es war ihnen gelungen einige der besten Einheiten die der Feind aufbieten konnte zu dezimieren und aus Laos hinauszuwerfen Sicher hat auch die Volksarmee einige schwere Verluste erlitten Doch diese wogen bei weitem nicht so schwer wie die der ARVN Diese konnte keines ihrer Ziele erreichen die Invasion hatte keinen dauerhaften Erfolg gebracht Zwar wurde der Verkehr auf dem Ho Chi Minh Pfad kurzfristig unterbrochen doch Aufklarungsfotos zeigten nur eine Woche spater einen grossen Anstieg der Transporte entlang des Pfades Auch die Offensivkraft der NVA wurde nur unwesentlich verringert im Gegenzug aber die Verteidigungskapazitaten der ARVN stark in Mitleidenschaft gezogen Die Luftverteidigung wurde im Anschluss an die Operation massiv verstarkt von 600 bis 700 Geschutzen auf uber 1500 einige Monate spater Der von Operation Lam Son 719 angestrebte Effekt bewirkte das Gegenteil Nach dem Abzug der ARVN und der Einstellung der Bombardierungen war der nordvietnamesischen Agitation Tur und Tor geoffnet 33 Literatur BearbeitenMarc Frey Geschichte des Vietnamkriegs Die Tragodie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums Beck Verlag Munchen 2004 ISBN 3 406 45978 1 John Prados The Blood Road The Ho Chi Minh Trail and the Vietnam War John Wiley amp Sons New York 1998 ISBN 0 471 25465 7 David Fulghum Terrence Maitland South Vietnam On Trial Mid 1970 to 1972 Boston Publishing Company Boston 1984 ISBN 0 939526 10 7 Bernd Greiner Krieg ohne Fronten Die USA in Vietnam 1 Auflage Verlag Hamburger Edition Hamburg 2009 ISBN 978 3 86854 207 3 Keith William Nolan Into Laos The story of Dewey Canyon II Lam Son 719 Vietnam 1971 Presidio Press Novato Kalifornien 1986 ISBN 0 89141 247 6 Robert D Sander Invasion of Laos 1971 Lam Son 719 University of Oklahoma Press Norman 2015 ISBN 978 0 8061 4840 3 Weblink BearbeitenPropagandafilm Wiederaufbau eines zerstorten Dorfes US Department of Defense 1967 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 76 a b c Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 70 71 Nolan Into Cambodia 1986 S 358 a b c d Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 90 Frey Geschichte des Vietnamkriegs 2004 S 201 Greiner Krieg ohne Fronten 2009 S 167 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 65 Prados The Blood Road 1998 S 317 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 66 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 9 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 72 a b Prados The Blood Road 1998 S 330 a b Prados The Blood Road 1998 S 336 Prados The Blood Road 1998 S 335 Prados The Blood Road 1998 S 333 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 78 79 a b Prados The Blood Road 1998 S 341 Prados The Blood Road 1998 S 311 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 85 a b Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 86 87 Prados The Blood Road 1998 S 344 a b c Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 88 89 a b Prados The Blood Road 1998 S 352 353 a b Prados The Blood Road 1998 S 353 354 a b Prados The Blood Road 1998 S 355 Prados The Blood Road 1998 S 358 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 96 Prados The Blood Road 1998 S 360 Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 91 Indochina The Invasion Ends In Time com Time Magazin 5 April 1971 abgerufen am 23 Februar 2011 Lam Son 719 Operation Nicht mehr online verfugbar In Vnaf Mamn Untold Storys Archiviert vom Original am 30 Januar 2017 abgerufen am 23 Februar 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot vnafmamn com Fulghum South Vietnam on Trial 1984 S 57 Prados The Blood Road 1998 S 368 369 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Lam Son 719 amp oldid 239308599