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Die Schlacht am Hamburger Hill war die letzte grossere US Bodenoffensive im Vietnamkrieg Sie fand vom 10 bis 20 Mai 1969 in der Nahe der laotischen Grenze auf dem Hugel Dong Ap Bia statt der in den US Militarkarten als Hugel 937 verzeichnet war Obwohl der Hugel kaum strategischen Wert besass ordneten US Kommandeure im Rahmen der Operation Apache Snow eine grossangelegte Bodenoffensive in der Gegend von Ap Bia an um sie der Kontrolle der Vietnamesischen Volksarmee zu entziehen Schlacht am Hamburger HillTeil von VietnamkriegDatum 10 Mai bis 20 Mai 1969Ort 16 253055555556 107 17472222222 Koordinaten 16 15 N 107 10 O Dong Ap BiaThua Thien VietnamAusgang Sieg der U S ArmyKonfliktparteienVereinigte Staaten Vereinigte StaatenVietnam Sud Sudvietnam Vietnam Nord 1955 NordvietnamBefehlshaberMelvin Zais Ma Vĩnh LanTruppenstarkeetwa 1800 etwa 1500Verluste70 getotet 372 verwundet uber 630 getotetKampfe und Operationen des Vietnamkrieges Schlacht um Tua Hai 1960 Schlacht um Ap Bac 1963 Schlacht von Nam Dong 1964 Tonkin Zwischenfall 1964 Operation Flaming Dart 1965 Operation Rolling Thunder 1965 68 Schlacht von Dong Xoai 1965 Schlacht im Ia Drang Tal 1965 Operation Crimp 1966 Operation Hastings 1966 Schlacht von Long Tan 1966 Operation Attleboro 1966 Operation Cedar Falls 1967 Schlacht um Hugel 881 1967 Schlacht bei Dak To 1967 Schlacht um Khe Sanh 1968 Tet Offensive 1968 Schlacht um Huế 1968 Operation Speedy Express 1968 69 Operation Dewey Canyon 1969 Schlacht am Hamburger Hill 1969 Operation Menu 1969 70 Operation Lam Son 719 1971 Schlacht um FSB Mary Ann 1971 Schlacht um Quảng Trị 1972 Operation Linebacker 1972 Operation Linebacker II 1972 Schlacht von Xuan Loc 1975 Operation Frequent Wind 1975 Aufnahme vom Hamburger Hill aus dem Jahr 2011Gehisste US Flagge auf dem Hugel 937Feuerstutzpunkt uber dem A Sầu TalSoldaten der 101 LuftlandedivisionKarte der Kampfe um den Hamburger Hill vom 11 bis 17 Mai 1969Karte der Kampfe um den Hamburger Hill vom 20 Mai 1969Spater wurde der Hugel 937 bei den Infanteristen vulgar als Hamburger Hill bekannt da der Morserbeschuss der Nordvietnamesischen Volksarmee aus vielen Amerikanern sprichwortlich Hamburger Hackfleisch machte Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Gelande 3 Aufmarsch zur Operation Apache Snow 4 Planung 5 Einleitungsphase der Schlacht 6 US Angriffsverstarkungen bei der Offensive auf Hugel 937 7 Taktische Schwierigkeiten der Amerikaner 8 Hamburger Hill 9 Finaler Angriff und Eroberung des Hugels 10 Unbestatigte Berichte 11 Nachwirkungen 12 Quellen 13 WeblinksUberblick BearbeitenDie Offensive eskalierte in den verlustreichen Schutzengrabenkampfen am schwer befestigten Hugel 937 Dadurch dass die Kampfe hauptsachlich durch Infanterie mit kleinkalibrigen Schnellfeuerwaffen gefuhrt wurde bekamen sie schnell den Charakter der Infanteriekampfe im Ersten Weltkrieg Die US Fallschirmjager wurden von den gut bewaffneten und hervorragend ausgebildeten Soldaten der Vietnamesischen Volksarmee in ausgebauten Kampfstellungen erwartet Die Angriffe mussten oft wegen tropischen Wolkenbruchen Eigenbeschuss durch Luftwaffe und Artillerie Unfallen sowie der wirkungsvollen Verteidigung des Eliteregiments der Vietnamesischen Volksarmee abgebrochen werden Nach zehn Tagen gelang es der 101 US Luftlandedivision den Hugel nach schweren eigenen Verlusten zu nehmen und zu halten Der Gelandegewinn war marginal und der Hugel wurde nach wenigen Tagen wieder aufgegeben Die hohen Verluste unter den US Soldaten wahrend des Kampfes um einen strategisch unbedeutsamen Hugel fuhrten zu einem Umdenken in der US Militarstrategie und der Vietnamisierung des Krieges Die Kritik in den Medien durch die offene Kriegsberichterstattung und die Kriegsmudigkeit in der US Offentlichkeit brachte die US Oberbefehlshaber in Vietnam dazu die eigenen Krafte aus verlustbringenden Gefechten mehr und mehr herauszuhalten Gelande BearbeitenDie Schlacht fand am Dong Ap Bia Massiv statt in zerklufteten von Regenwaldern bedeckten Berghangen entlang der Grenze zu Laos in Sudvietnam Der Berg Ap Bia erhebt sich aus dem A Shau Tal als ein allein stehendes Bergmassiv welches nicht mit den Hugeln der Annamitschen Berge verbunden ist Der von den Amerikanern als Hugel 937 bezeichnete Teil uberragt das A Shau Tal und bildet eine Reihe von Bergrucken und Auslaufern 900 bis 940 Meter uber dem Meeresspiegel Der gesamte schroffe und zerkluftete Berg ist mit zwei bis dreistockigem Bergregenwald sowie einem Dickicht aus Bambus und Elefantengras auf den steilen Bergrucken bedeckt Der Dong Ap Bia wird von den lokalen Montagnardstammen wegen seiner wilden Natur als Hugel der kriechenden Bestie bezeichnet Aufmarsch zur Operation Apache Snow BearbeitenDie Schlacht am Hamburger Hill fand im Mai 1969 im Rahmen der Operation Apache Snow statt der zweite Teil einer dreiphasigen Militarkampagne gegen die Vietnamesische Volksarmee die sich im entlegenen A Sầu Tal festgesetzt hatte Das A Shau Tal war bereits wahrend der Tet Offensive Aufmarschgebiet der Vietnamesischen Volksarmee und des Vietcong Der Feldzug hatte zum Ziel mit einer Reihe von Operationen die Feindmassierungen im A Shau Tal zu neutralisieren und die Infiltrationsrouten der Vietnamesischen Volksarmee nach Sudvietnam zu unterbinden Bereits 1966 entwickelten sich Kampfe in dieser Region um das Lager der Special Forces im A Shau Tal und erforderten daraufhin eine dauerhafte Prasenz der US Truppen Die amerikanischen Bemuhungen das Tal von nordvietnamesischen Einheiten zu saubern blieben lange Zeit erfolglos General Richard G Stilwell Kommandeur des XXIV Korps massierte das Aquivalent zweier Infanteriedivisionen Artillerie und Luftunterstutzung um das A Shau Tal endgultig unter US Kontrolle zu bringen Die Nordvietnamesen liessen das 6 9 und 29 Regiment der Vietnamesischen Volksarmee in das A Shau Tal marschieren um die Verluste auszugleichen die sie wahrend der Operation Dewey Canyon im Februar 1969 erlitten hatten Mit der Operation Apache Snow waren folgende Einheiten betraut drei luftbewegliche Infanteriebataillone der 3 Brigade Oberst Joseph Conmy der 101 US Luftlandedivision Screaming Eagles Generalmajor Melvin Zais 3 Bataillon 187 Infanterieregiment Oberstleutnant Weldon Honeycutt 2 Bataillon 501 Infanterieregiment Oberstleutnant Robert German und das 1 Bataillon 506 Infanterieregiment Oberstleutnant John Bowers zwei ARVN Bataillone 2 1 und 4 1 der 1 ARVN Infanteriedivision Das 9 US Marineinfanterieregiment das 3 Bataillon des 5 US Kavallerieregiments und das 3 ARVN Regiment waren ebenfalls zeitweilig in die Kampfe verwickelt um die 101 US Luftlandedivision bei den schweren Kampfen zu unterstutzen Planung BearbeitenOberst Conmy bezeichnete die Operation Apache Snow als bewaffnete Aufklarung Sein Plan sah vor dass alle funf Infanteriebataillone am 10 Mai 1969 von Hubschraubern im A Shau Tal abgesetzt werden und in ihren zugewiesenen Sektoren die Vietnamesische Volksarmee und deren Stellungen aufspuren sollten Die weitergehende Angriffsplanung sah vor dass die US Marineinfanterie und das 3 Bataillon 5 US Kavallerie in Richtung der laotische Grenze Spahtrupps aussenden sollten wahrend die ARVN Einheiten die Piste an der Talsohle sperren wurden Das 501 und 506 Infanterieregiment sollten den Feind in ihrem jeweiligen Operationsgebiet vernichten und die Fluchtrouten nach Laos abriegeln Bei Feindkontakt mit den Nordvietnamesen wurde Conmy die angegriffene Einheit mit anderen Truppen durch Hubschrauber entlasten Theoretisch wurde die 101 US Luftlandedivision ihre Krafte schnell genug umgruppieren konnen um die Vietnamesische Volksarmee daran zu hindern massiv gegen eine isolierte Einheit vorzugehen Sobald eine US Einheit Kontakt mit der Vietnamesischen Volksarmee bekommen wurde lautete der Befehl in der aktuellen Stellung auszuharren und auf Entsatz eines Verstarkungsbataillons durch Hubschrauber zu warten welches dann direkt den Kampf aufnehmen sollte Die US und ARVN Einheiten die an der Operation Apache Snow teilnahmen hatten durch fruhere Einsatze im A Shau Tal und Berichte von Aufklarern erfahren dass vermutlich mit starkem Feindwiderstand zu rechnen sein wurde Spaher konnten jedoch keine Aussage uber Starke und Position des Feindes machen Durch geschickte Tarnung waren die Stellungen der Nordvietnamesen der Luftaufklarung vollig verborgen geblieben die Truppen der Vietnamesischen Volksarmee bewegten sich nur nachts auf Pfaden die durch den dichten Blatterwald der Baumkronen von oben nicht zu uberwachen waren Befehle wurden durch Melder oder einfache Drahtverbindungen weitergegeben so dass sie der Feindaufklarung keine verraterischen Funksignale hinterliessen Die Planung der US Seite beruhte also weitgehend auf Vermutungen Die Kommandeure der US Infanterieeinheiten waren auf eigene Spahtrupps angewiesen um den Feind aufzuspuren Erbeutete Ausrustung Dokumente und gelegentlich Kriegsgefangene konnten nur sparliche Rohdaten uber die Verteidigungssysteme der Vietnamesischen Volksarmee liefern Die ersten vier Tage verbrachte das 3 187 Infanterieregiment unter Oberst Honeycutt dementsprechend mit dem muhsamen Auskundschaften der gegnerischen Stellungen Anfangs verlief die Operation fur die 101 US Luftlandedivision routinemassig und ohne besondere Vorkommnisse Das 3 187 Bataillon stiess auf Dokumente die besagten dass sich das 29 nordvietnamesische Infanterieregiment Stolz von Ho Chi Minh in noch nicht ausgespahten Stellungen irgendwo im A Shau Tal aufhalten musste Dieses Regiment war eine kampferprobte Eliteeinheit die 1968 an der Offensive auf Huế teilgenommen hatte und dort in schwere Hauserkampfe verwickelt gewesen war Erfahrungen aus den Begegnungen mit der Vietnamesischen Volksarmee liessen erwarten dass es auch diesmal zu einem kurzen erbitterten Feuergefecht und bevor die Amerikaner ihre uberlegene Feuerkraft durch Artillerie und Luftwaffe gezielt einsetzen konnten zu einem blitzschnellen taktischen Ruckzug uber die laotische Grenze kommen sollte Langere Gefechte und Schlachten wie bei Dak To und Ia Drang waren relativ selten im Vietnamkrieg und daher nicht zu erwarten Honeycutt war ein Protege von General William C Westmoreland und erhielt im Januar 1969 das Kommando uber das 3 Bataillon des 187 Infanterieregiments Unter seinen Offizieren war er wegen seiner unbeherrschten Aggressivitat gefurchtet Es war sein erklartes Ziel die Vietnamesische Volksarmee um jeden Preis zum Kampf zu stellen bevor sie sich unbemerkt nach Laos zuruckziehen konnte Dabei ging er davon aus dass sein Bataillon ohne Verstarkung in der Lage sei die bewaffnete Aufklarungsoperation am Hugel 937 durchzufuhren Lediglich die B Kompanie bisher Brigadereserve wurde zusatzlich wieder zu seiner operativen Verfugung gestellt Einleitungsphase der Schlacht BearbeitenAm 11 Mai 1969 befahl Honeycutt der A und D Kompanie die Feindaufklarung auf den nordlichen und nordwestlichen Bergrucken des Hugels 937 zu beginnen wahrend die B und C Kompanien uber verschiedene Routen geradewegs auf den Gipfel marschieren sollten Als die B Kompanie in der Landungszone LZ von Hubschraubern abgesetzt wurde geriet sie einen Kilometer unterhalb des Gipfels unter Beschuss durch nordvietnamesische Einheiten aus gut ausgebauten Stellungen Rasch entsandte Honeycutt Cobra Kampfhubschrauber auch als ARA Luftartillerie bekannt um in das Gefecht mit einzugreifen Im dichten Dschungel verwechselten die Kampfhubschrauber den Verfugungsraum des 187 Infanterieregiments mit den Stellungen der Vietnamesischen Volksarmee Durch den Beschuss eigener Einheiten friendly fire kamen zwei Soldaten ums Leben und 35 wurden verwundet einschliesslich Honeycutt Dieser Zwischenfall unterbrach zeitweilig die Befehlskette des 187 Infanterieregiments und zwang die 3 187 die nachtlichen Verteidigungsstellungen zu wechseln Die Feindberuhrung jedoch bestatigte dass sich tatsachlich eine nordvietnamesische Einheit im Operationsraum befand welche Honeycutt irrtumlich in Starke eines verstarkten Infanteriezuges oder kompanie schatzte Fur die nachsten beiden Tage versuchte Honeycutt seine Einheiten auf einen koordinierten Bataillonsangriff vorzubereiten was durch die schwierige Topographie des Gefechtsgelandes und den erbitterten Widerstand der Nordvietnamesen vereitelt wurde Die D Kompanie startete einen Flankenangriff welcher aber verlustreich abgeschlagen wurde Die Kompanie zog sich zuruck und war zunachst nicht mehr an der Schlacht beteiligt Die von der Luftaufklarungen ausgewerteten Bilder erbrachten Indizien darauf dass es sich um eine wesentlich starkere Feindeinheit handeln musste als bislang angenommen Die Vietnamesische Volksarmee hatte zwischenzeitlich uber den Ho Chi Minh Pfad weitere Verstarkung erhalten und agierte aus gut getarnten Laufgraben und Bunkerstellungen Ihre Truppen zeigten Entschlossenheit sich trotz zu erwartender hoher Verluste am Hugel 937 dem Kampf zu stellen Auf beiden Seiten wuchs die Gewissheit dass sich das anfangliche Gefecht zu einer zahen und verbissenen Schlacht ausweiten werde US Angriffsverstarkungen bei der Offensive auf Hugel 937 BearbeitenDie 1 506 hatte keine nennenswerte Feindberuhrung in ihrem Operationsgebiet und gegen Mittag am 13 Mai 1969 anderte Oberst Conmy seinen Befehl die Infiltrationsrouten aus Laos zu uberwachen und unterstutzte den Angriff Honeycutts von Suden her Die B Kompanie wurde mit Hubschraubern uber dem Hugel 916 abgesetzt wahrend sich das restliche Bataillon zu Fuss weiterbewegte Die verbleibenden Einheiten waren noch vier Kilometer vom Hugel 937 entfernt und sowohl Honeycutt als auch Conmy erwarteten einen effektiven Entsatzangriff nicht vor dem 15 Mai 1969 Obwohl sich die B Kompanie bereits am 15 Mai 1969 auf dem Hugel 916 befand dauerte es bis zum 19 Mai 1969 bis die gesamte Kompanie in der geplanten Angriffsposition eintraf so schwierig war der Marsch durch den unwegsamen Bergwald Die 3 187 begann am 14 und 15 Mai 1969 mit einem Angriff wobei sie schwerste Verluste hinnehmen musste wahrend die 1 506 am 15 und 16 Mai 1969 Angriffsversuche auf den sudlichen Auslaufern des Hugels begann Das ausserst schwierige Gelande und die hervorragend organisierten Nordvietnamesen verzogerten kontinuierlich das Vorankommen der taktischen US Operationen auf den Hugeln 916 900 und 937 Steil abfallende Berghange und undurchdringlich dichte Vegetation boten so gut wie keine Moglichkeiten fur Hubschrauberlandezonen und machten Luftlandungen undurchfuhrbar Das Terrain tarnte das nordvietnamesische 29 Infanterieregiment und machte US Luftschlage zunachst ineffektiv im Gegenzug konnten Truppenbewegungen der Vietnamesischen Volksarmee unbemerkt vollzogen werden so dass sich ein zergliedertes Schlachtfeld ergab Nordvietnamesische Soldaten konnten ungehindert auf einfliegende Hubschrauber und absetzende US Infanteristen feuern zahlreiche Hubschrauber wurden mit Lenkraketen Granaten oder anderen grosskalibrigen panzerbrechenden Waffen abgeschossen oder schwer beschadigt Die Vietnamesische Volksarmee verstarkte ihre Angriffe auf US Kommandoposten und band durch anhaltende Feueruberfalle Truppen die dadurch nicht fur den Sturmangriff auf den Hugel eingesetzt werden konnten Angegriffene US Kampfeinheiten wurden vom Truppenverband isoliert und mussten sich in einer Rundumsicherung einigeln da sie von allen Seiten aus dem Wald angegriffen wurden Uberraschend auftretende nordvietnamesische Einheiten in Zug oder Kompaniestarke griffen standig uber die Flanken oder aus dem Hinterhalt an und sorgten dafur dass die US Fallschirmjager weitgehend handlungsunfahig waren Taktische Schwierigkeiten der Amerikaner BearbeitenDie Effektivitat der US Krafte wurde wegen schmaler Pfade eingeschrankt welche die angreifenden Kompanien und Zuge trichterformig in ein gut vorbereitetes Schussfeld der nordvietnamesischen Truppen lenkten Unterstutzung durch Artilleriefeuer war wegen der raumlichen Nahe zu den gegnerischen Kampfverbanden oft zu risikoreich Angegriffene US Einheiten versuchten sich schnellstmoglich zuruckzuziehen und forderten dann Artillerieunterstutzung und Kampfhubschrauber an die jedoch die gut getarnten nordvietnamesischen Bunkerstellungen kaum beschadigten Wahrend der Schlacht wurde der Wald durch den Beschuss vielerorts jedoch fast vollstandig entlaubt und die Bunker kamen zum Vorschein Wegen ihrer grossen Zahl und ihrer geschickt verwinkelten Konstruktion mit Schutzen und uberdachten Laufgraben konnten sie durch direktes Feuer kaum eliminiert werden Lediglich Napalm und Beschuss aus ruckstossfreien grosskalibrigen Waffen Bazookas konnten einige Bunker zerstoren Das US Gefechtskommando der kleinen Kampfverbande litt an Dezentralisation Honeycutt befahl seinen Kompaniechefs standig vorzurucken wobei aber die zentrale Koordination fehlte Bei der Ersturmung des Hugels 937 ging die Befehlskette fast vollig verloren und verschiedene Einheiten kampften unkoordiniert unmittelbar nebeneinander Feuerunterstutzung durch die Artillerie erfolgte ebenfalls unkoordiniert Artilleriebeobachter waren oft bis auf Zugebene hinab abgestellt Der Bataillonsgefechtsstand war standig durch unterschiedliche widerspruchliche Meldungen uberfordert und es gelang oft nicht sich ein genaues Bild uber die aktuelle Gefechtslage zu verschaffen Missverstandnisse in der Befehlsweitergabe an Artillerie und Kampfhubschrauber fuhrten zu zahlreichen Fallen von friendly fire Allein gegen die 3 187 wurden irrtumlich funf Angriffe aus Cobra Kampfhubschraubern geflogen was zu sieben Toten und 53 Verwundeten fuhrte Vier dieser Zwischenfalle ereigneten sich dabei mehr als einen Kilometer vom eigentlichen Zielgebiet entfernt Hamburger Hill BearbeitenAm 16 Mai 1969 besuchte der Kriegsberichterstatter Jay Sharbutt von Associated Press die kampfenden Einheiten am Hugel 937 und interviewte Divisionskommandeur Melvin Zais und stellte ihm die Frage warum vorwiegend Infanterie anstelle von Feuerkraft durch Artillerie und Luftwaffe in der Anfangsphase zum Einsatz kam Es folgten weitere Reporter und der Name Hamburger Hill wurde gebrauchlich Am 18 Mai 1969 ordnete der Brigadekommandeur einen von zwei Bataillonen ausgefuhrten Sturmangriff auf Hugel 937 an wobei die 1 506 vom Suden und die 3 187 von Norden her angreifen sollte Das 29 Infanterieregiment Nordvietnams sollte in einer konzentrierten Operation endgultig vernichtet werden Der D Kompanie der 3 187 gelang es sich bis auf 75 Meter auf den Gipfel vorzuarbeiten bis sie durch schwere Verluste inklusive aller ihrer Offiziere abermals zum Ruckzug gezwungen wurde Es entwickelte sich ein erbitterter Nahkampf der teilweise aus einer Entfernung von 20 Metern zu den gegnerischen Bunkerstellungen mit Schnellfeuerwaffen und Handgranaten ausgetragen wurde Honeycutt sollte das finale Gefecht aus einem leichten Beobachterhubschrauber koordinieren und die Bewegungen der einzelnen Kompanien lenken dieses Vorhaben musste jedoch bald wegen eines ungewohnlich starken tropischen Regensturms und der schlechten Sichtverhaltnisse wieder abgebrochen werden Ein Vorwartskommen war unmoglich und so musste sich die 3 187 wieder bergab zuruckziehen und das erkampfte Gelande erneut aufgeben Drei Kompanien bewegten sich voneinander unabhangig auf Hugel 900 zu und konnten nach erbitterten Nahkampfen schliesslich den sudlichen Hugelkamm nehmen Aufgrund der unerwartet hohen Verluste und der Kritik durch die Presse erwog Zais ernsthaft die Operation komplett abzubrechen entschied sich dann hingegen wieder fur eine Aufnahme der Kampfe Der US Korpskommandeur und der MACV Kommandeur General Creighton W Abrams unterstutzten offentlich diese Entscheidung Zais entschloss sich drei frische Bataillone einzusetzen und so das 3 187 zu entlasten Die Verluste des 3 187 waren besonders schwer sie beliefen sich auf 320 Gefallene und Schwerverwundete also mehr als 60 Prozent der kampferfahrenen Fallschirmjager welche den Angriff im A Shau Tal eingeleitet hatten Zwei der vier Kompaniechefs und acht der elf Zugfuhrer fielen in der Schlacht am Hamburger Hill Am 18 Mai 1969 traf der Bataillonskommandeur der 2 506 Oberstleutnant Gene Sherron im Befehlsstand von Honeycutt ein um die Schlussphase der Kampfe zu leiten Wahrend die letzten Gefallenen der 3 187 ausgeflogen wurden waren die Offiziere des Bataillons noch nicht uber das neue Kommando informiert Honeycutt beschwerte sich bei Zais und bekraftigte dass sein Bataillon immer noch einsatzbereit sei und er die Kampfe weiterfuhren werde Nach einer scharfen Auseinandersetzung stellte Zais schliesslich den ehrgeizigen Honeycutt in einer von Sherrons Kompanien als Reserve ab Finaler Angriff und Eroberung des Hugels Bearbeiten nbsp Soldaten der 101 US Luftlandedivision am Hugel Ende Mai 1969Am 19 Mai 1969 wurden zwei frische Bataillone die 2 501 und die 2 3 ARVN Infanterie durch Hubschrauber nord und sudostlich des Hugels abgesetzt Beide Bataillone bewegten sich unverzuglich auf den Berghang und nahmen Stellungen ein von wo aus sie in den fruhen Morgenstunden die letzten Bunkerstellungen des 29 nordvietnamesischen Regimentes angriffen Zeitgleich gelang es der 1 506 nach drei Tagen ununterbrochener Nahkampfe den Hugel 900 zu nehmen Die 3 Brigade begann die Offensive am 20 Mai 1969 um 10 00 Uhr und wurde durch die 3 187 und die A Kompanie der 2 506 verstarkt Die letzte Offensive wurde durch einen zweistundigen intensiven Luftangriff und neunzigminutiges konzentriertes Artilleriefeuer eingeleitet Die Bataillone begannen gleichzeitig mit der Schlussphase der Offensive und gegen 12 00 Uhr erreichten Teile der 3 187 die Hugelspitze und bekampften Bunkerstellungen was bis in die spaten Nachmittagsstunden anhielt Dennoch gelang es einigen kleineren Einheiten der Vietnamesischen Volksarmee sich nach Laos uber den Ho Chi Minh Pfad abzusetzen Um 17 00 Uhr wurde der Hugel 937 fur feindfrei erklart Unbestatigte Berichte BearbeitenNach neueren militargeschichtlichen Forschungen speziell nach Zugestandnissen von General Creighton W Abrams in den Abrams Tapes war es die 2 3 ARVN welche am finalen Sturm auf den Hugel 937 teilnahm und an einem vorderen Abschnitt sehr nah an den feindlichen Linien in Stellung lag Diese Einheit schickte einen Spahtrupp zur Gefechtsaufklarung aus um die minimale Feindstarke zu ermitteln Der kommandierende ARVN Offizier entschied die aktuelle Situation auszunutzen und vor dem Angriff der alliierten Einheiten vorzugehen Die 2 3 ARVN erreichte bereits um 10 00 Uhr den Gipfel des Hamburger Hill noch vor der 3 187 wurde jedoch unter dem Vorwand zuruckbefohlen dass ein weiterer Artillerieangriff auf die Bergspitze erfolgen sollte Die Gelegenheit die letzten Verteidigungsstellungen zu nehmen wurde nicht genutzt Kurz danach war die 3 187 in der Lage den Berg zu nehmen Dies geschah anscheinend zu Propagandazwecken um das Bild entstehen zu lassen die Amerikaner hatten den Hamburger Hill allein erobert und nicht die sudvietnamesischen Verbundeten Nachwirkungen BearbeitenDie US Verluste beliefen sich in der zehntagigen Schlacht auf 70 Gefallene und 372 Schwerverwundete Um die Position zu nehmen musste die 101 US Luftlandedivision funf Infanteriebataillone einsetzen also insgesamt 1800 Mann und zehn Batterien Feldartillerie Zusatzlich flog die US Air Force insgesamt 272 Kampfeinsatze und warf 450 Tonnen Bomben Sprengbrand und Splitter sowie 69 Tonnen Napalm uber dem Hamburger Hill ab Das 7 und das 8 Bataillon des 29 Regiments der Vietnamesischen Volksarmee Stolz von Ho Chi Minh verloren 630 Soldaten die man spater verstreut auf dem Gefechtsfeld vorfand und barg Man fand Leichen in den Bunkerstellungen unterirdischen Tunnelsystemen und behelfsmassig ausgehobenen Grabern Die genaue Anzahl der gefallenen nordvietnamesischen Soldaten konnte nicht angegeben werden da es Brauch der Vietnamesen war die Toten mitzunehmen Gefunden wurden lediglich diejenigen die bei der schnellen Flucht nicht mehr mitgenommen werden konnten also konnte die Opferzahl wesentlich hoher liegen Die Auswirkungen der Schlacht um Hugel 937 waren mehr politischer als militarischer Natur Die Medien eroffneten die Diskussion in der Offentlichkeit ob die Schlacht und die hohen US amerikanischen Verluste wirklich notwendig waren Der neu ernannte Kommandeur der 101 US Luftlandedivision John M Wright liess den Hamburger Hill unbemerkt am 5 Juni 1969 raumen und die Fallschirmjager zogen sich aus dem A Shau Tal zuruck Die Debatte uber die Ereignisse am Hamburger Hill reichte bis in den US Kongress in dem kontrovers uber die Militarpolitik in Vietnam diskutiert wurde Insbesondere die Senatoren Edward Kennedy George McGovern und Stephen M Young kritisierten die Militarfuhrung scharf In der Ausgabe vom 27 Juni 1969 veroffentlichte die Zeitschrift Life Bilder von 241 gefallenen US Soldaten welche in einer Woche in Vietnam getotet worden waren Dies leitete einen Wendepunkt im Vietnamkrieg ein Obwohl nur funf Tote auf den Bildern vom Hamburger Hill stammten entstand in der amerikanischen Offentlichkeit der Eindruck alle Gefallenen wurden vom Hugel 937 stammen Die Kritik am Vietnamkrieg und die damit verbundene Protestbewegung der Kriegsgegner wuchsen noch starker an so dass der Krieg von den Politikern kaum noch gerechtfertigt werden konnte Die Kontroverse darum wie die Schlacht am Hamburger Hill gefuhrt wurde leitete eine grundlegende Neubewertung in der US Militarpolitik ein Als direktes Ergebnis der hohen Verluste anderte General Abrams seine Strategie der maximalen Druckerhohung auf nordvietnamesische Verbande und leitete eine defensive Reaktion ein Prasident Richard Nixon forderte bereits den ersten Truppenabzug aus Vietnam Obwohl die Schlacht nicht zu den verlustreichsten im Vietnamkrieg gehorte wurde sie dennoch zum Wendepunkt 1987 entstand der Film Hamburger Hill mit Don Cheadle Steven Weber und Dylan McDermott der die Erlebnisse am Hugel 937 verarbeitet Quellen BearbeitenWiest Andrew Vietnam s Forgotten Army Heroism and Betrayal in the ARVN NYU Press 2007 ISBN 978 0 8147 9410 4 S 168 Zaffiri Samuel Hamburger Hill May 10 May 20 1969 1988 ISBN 0 89141 706 0 Linderer Gary A Eyes Behind The Lines L Company Rangers in Vietnam 1969 1991 ISBN 0 8041 0819 6 Hamburger Hill The Real Story Historyinfilm com Battle for Hamburger Hill During the Vietnam War Article by Colonel Harry G Summers Jr U S Army ret The Battle for Hamburger Hill Time Ausgabe vom 30 Mai 1969 Abgerufen am 4 April 2007 Weblinks BearbeitenStudies in Battle Command The Battle of Hamburger Hill Battle Command in Difficult Terrain Against a Determined Enemy Vietnam War Battle of Hamburger Hill Hell on Hamburger Hill Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Hamburger Hill amp oldid 233551662