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Die Schlacht um das Fort Tua Hai war die erste nennenswerte Auseinandersetzung des Vietnamkrieges Die vietnamesischen Rebellen der 1960er Jahre sahen die Schlacht im Allgemeinen als Beginn des Krieges an als ersten grosseren Kampf typisch fur viele andere Kampfe die noch kommen sollten Wahrend der Schlacht gelang es einer Gruppe Guerillas der Provinz Tay Ninh das Hauptquartier des 32 Regiments der ARVN 4 zu uberfallen zahlreiche gegnerische Soldaten zu toten grosse Mengen von Nachschub zu erbeuten und das Lager niederzubrennen Obwohl sie ein durchaus bedeutendes Ereignis war ist die Schlacht heutzutage vor allem ausserhalb Vietnams weitgehend in Vergessenheit geraten Uber die Anzahl der Opfer gibt es widerspruchliche Angaben die Folgen waren vor allem psychologischer Natur Schlacht um Tua HaiTeil von VietnamkriegDenkmal fur die Schlacht um Tua HaiDatum Februar 1960Ort Republik VietnamAusgang Sieg der WiderstandskampferKonfliktparteienWiderstandskampfer bzw Việt Minh Vietnam Sud SudvietnamBefehlshaberQuyet Thang unbekanntTruppenstarkeca 300 Soldaten 1 Vietnam Sud 2 500 SoldatenVerlusteAngaben der NLF 11 Gefallene 20 Verwundete Vietnam Sud Quelle 1 100 Gefallenemehr als 200 Verwundete200 Deserteure 2 Quelle 2 70 Gefallene und Verwundete 3 Kampfe und Operationen des Vietnamkrieges Schlacht um Tua Hai 1960 Schlacht um Ap Bac 1963 Schlacht von Nam Dong 1964 Tonkin Zwischenfall 1964 Operation Flaming Dart 1965 Operation Rolling Thunder 1965 68 Schlacht von Dong Xoai 1965 Schlacht im Ia Drang Tal 1965 Operation Crimp 1966 Operation Hastings 1966 Schlacht von Long Tan 1966 Operation Attleboro 1966 Operation Cedar Falls 1967 Schlacht um Hugel 881 1967 Schlacht bei Dak To 1967 Schlacht um Khe Sanh 1968 Tet Offensive 1968 Schlacht um Huế 1968 Operation Speedy Express 1968 69 Operation Dewey Canyon 1969 Schlacht am Hamburger Hill 1969 Operation Menu 1969 70 Operation Lam Son 719 1971 Schlacht um FSB Mary Ann 1971 Schlacht um Quảng Trị 1972 Operation Linebacker 1972 Operation Linebacker II 1972 Schlacht von Xuan Loc 1975 Operation Frequent Wind 1975 Inhaltsverzeichnis 1 Beginn des Aufstandes 1 1 Vietnam 1959 1960 1 2 Tay Ninh 1 3 Die Rebellen 2 Kampf um das Fort 2 1 Vorbereitungen 2 2 Die Schlacht 2 3 Folgen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeginn des Aufstandes BearbeitenVietnam 1959 1960 Bearbeiten nbsp Lageentwicklung in Indochina von 1957 bis 1960Zu dem Zeitpunkt der Schlacht war Ngo Đinh Diệm bereits seit fast sechs Jahren Fuhrer der Republik Vietnam Wahrend dieser Zeit kam es in dem Land zu grossen Umwalzungen und Unruhen Am 25 Juni 1954 wurde Diệm von Kaiser Bảo Đại als Premierminister akzeptiert Nicht einmal ein Jahr spater kam es in Saigon bereits zu den ersten Kampfen als Diệm versuchte die Macht der drei grossen Sekten des Landes einzuschranken Diệm musste drei Divisionen aufbieten um deren Widerstand zu brechen 5 Doch durch die Zerschlagung der Cao Dai Binh Xuyen und Hoa Hao handelte er sich die Feindschaft der Sektenmitglieder ein als deren Fursprecher plotzlich die Kommunisten auftraten Nachdem die Macht der Sekten zuruckgedrangt war und die meisten Việt Minh nach Nordvietnam geflohen waren versuchte Diệm die verbliebenen Strukturen der kommunistischen Partei im Suden zu zerschlagen Im Jahre 1955 lief eine Denunziationskampagne an die Vietnam in Aufruhr versetzen sollte Zehntausende von Menschen wurden in Gefangnisse und Lager geworfen Nicht allein Việt Minh waren davon betroffen sondern auch Sektenfuhrer Studenten kritische Journalisten Mitglieder kleiner Parteien und Gewerkschafter Eine Verordnung die Mitte 1956 bekannt gegeben wurde drohte jedem mit Haft der dem Staat gefahrlich werden konnte Verwaltungs und Provinzchefs nutzten die Verordnung um private Gegner loszuwerden und die Landbevolkerung einzuschuchtern Im Mai 1959 erliess Diệm das beruchtigte Gesetz 10 59 das die Einrichtung von Militartribunalen vorsah Den Angeklagten wurde das Recht auf einen unabhangigen Verteidiger abgesprochen die einzigen Urteile die gefallt wurden waren Todesurteil oder lebenslange Haft Zwischen 1955 und 1960 soll es etwa 150 000 Inhaftierte und weit mehr als 12 000 Todesopfer gegeben haben 6 Auf Druck der Amerikaner wurde eine Bodenreform eingeleitet doch auch diese fuhrte nicht gerade zu einer Identifizierung der bauerlichen Bevolkerung mit dem Diệm Regime Vielen Bauern wurde das Land abgenommen und an Grossgrundbesitzer zuruckgegeben Die Regierung kassierte dadurch insgesamt 650 000 Hektar Land doch nur 244 000 wurden wieder verteilt Der Anteil der landbesitzenden Bevolkerung ging dadurch stark zuruck Auch die Verringerung der Pachtabgaben von 50 auf hochstens 25 des Ertrages verbesserte kaum die Lage der Bauern Zahlreiche Grossgrundbesitzer hielten sich nicht daran und die Abgaben mussten unabhangig von der tatsachlichen Ernte geleistet werden In Jahren mit schlechter Ernte bedeutete das fur viele Bauern eine Katastrophe Ein weiterer Faktor der zu Diệms Unpopularitat beitrug war die Abschaffung der dorflichen Selbstverwaltungsorgane Durch dieses paternalistische System hatte die Bevolkerung Einfluss auf die kommunalen Belange und konnte beispielsweise uber Deich und Strassenarbeiten entscheiden Diệm jedoch uberfuhrte die Aufgaben der Grossgrundbesitzer in die Hande auswartiger Regierungsbeamter Diese stammten oftmals aus dem Norden und waren mit den lokalen Gegebenheiten nicht vertraut Diese Massnahmen untergruben das traditionelle Beziehungsgeflecht zwischen Landbesitzern und Bauern und fuhrten zu einer rapide abnehmenden Identifikation mit der Landbevolkerung 7 Die auf Grund der Denunziationskampagne der Verfolgungen der praktisch wirkungslosen Landreform und gewaltsamer Umsiedlungsaktionen entstehende Unzufriedenheit in der Bevolkerung war der ideale Nahrboden fur einen Aufstand Es sollte nur noch eine Frage der Zeit sein wann und wo es zu den ersten bewaffneten Auseinandersetzungen kommen wurde Tay Ninh Bearbeiten Die vietnamesische Provinz Tay Ninh die direkt an der kambodschanischen Grenze liegt war 1959 noch weitgehend unter Kontrolle der Saigoner Regierung Das Hauptproblem der ARVN waren weniger die Rebellen sondern vor allem kambodschanische Banden die immer wieder die Grenze uberschritten und ortliche Bauern ausraubten Um die Einfalle der Banden und die Entstehung einer Rebellenbewegung zu unterbinden besetzte das Hauptquartier des 32 Regiments und ein Bataillon der 21 Division der ARVN das verlassene franzosische Fort Tua Hai Es lag etwa 5 km nordlich von Tay Ninh der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und ca 90 km nordwestlich von Saigon Die alte Grenzfestung war rechteckig angelegt Der Erdwall der es umgab war rund zweieinhalb Meter hoch davor hatte man 4 5 m hohe Stacheldrahtverhaue angelegt An jeder der vier Ecken des Forts befanden sich Maschinengewehrstellungen entlang der Mauern gab es befestigte Bunker Doch die Befestigungsanlagen waren teilweise schon verfallen da man es nicht fur notwendig gehalten hatte sie wieder instand zu setzen An einigen Stellen waren die Stacheldrahtverhaue bereits eingesturzt Trotzdem war das Fort noch immer ein achtungsgebietender Vorposten der Regierung nbsp Tempel der Cao Dai in Tay NinhDoch auch in Tay Ninh wuchs die Unzufriedenheit der Bevolkerung Oftmals durchstreiften Soldaten der ARVN die Dorfer und nahmen Bauern gefangen die im Verdacht standen mit den ehemaligen Việt Minh zu sympathisieren Im Grunde ging es den Soldaten jedoch nur darum moglichst hohe Gefangenenzahlen an ihren Provinzkommandeur weitergeben zu konnen Denn je mehr Zahlen dieser nach Saigon melden konnte desto zufriedener waren die Fuhrer mit dem Kommandeur und den Soldaten Doch die Terrorisierung der Bevolkerung nahm immer grossere Ausmasse an Quyet Thang berichtete Wir beschlossen den Angriff kurz vor dem Mondneujahrsfest Ende Februar 1960 zu starten Die Terroraktionen des Gegners hatten in den vorangegangenen Wochen ihren Hohepunkt erreicht Das in Tua Hai stationierte Regiment war gerade von einem Grosseinsatz zuruckgekehrt in dessen Verlauf Hunderte von Bauern in Tay Ninh ermordet worden waren Ihre grosste Operation hatten sie Ende Januar begonnen Das Ziel war nicht nur alle ehemaligen Mitglieder der Widerstandsbewegung aufzuspuren sondern auch junge kraftige Manner fur die Armee auszuheben Die jungen Leute flohen zu Tausenden in die Walder Die Truppen des Gegners plunderten daraufhin die Hutten schleppten alle Nahrungsmittel und das lebende Inventar fort und nahmen auch die Geschenke fur das Mondneujahrsfest mit Die Bevolkerung wurde entnervt demoralisiert aber insgeheim kochte sie vor Wut Es gab fur uns nur zwei Wege Entweder wir griffen zu den Waffen oder wir liessen uns wie Huhner abschlachten 8 Noch ein weiterer Faktor kam den Widerstandskampfern zugute In der Provinz Tay Ninh befand sich das Hauptquartier der Cao Dai Dabei handelte es sich um eine Sekte die von dem franzosischen Kaufmann Van Trung gegrundet wurde In der gleichnamigen Provinzhauptstadt Tay Ninh baute der clevere Geschaftsmann dem allerhochsten Wesen seiner Sekte eine Kirche Er ernannte Christus Buddha Mohammed und Konfuzius zu Propheten seiner neuen Religion Sie kampfte im ersten Indochinakrieg mal fur und mal gegen die Franzosen je nachdem wer ihr Stammesgebiet Tay Ninh kontrollierte Die Cao Dai verfugten uber eine gut ausgerustete Armee von 20 000 Mann die sich in allen Gefahren erbittert schlug und ihre Feinde mit besonderer Mordlust verfolgte Ihr hochstes Wesen Aa versprach seinen Glaubigen umso grossere Seligkeiten nach dem Tod je mehr Unglaubige sie zuvor ins Jenseits befordert hatten Nach Ende des ersten Indochinakrieges versuchte die Sekte ihre Macht in den benachbarten Provinzen auszudehnen und verbundete sich mit dem sudvietnamesischen Regierungschef Diệm Nachdem dieser jedoch begann die Cao Dai zu verfolgen schlossen sie sich der Nationalen Front fur die Befreiung Sudvietnams englisch National Liberation Front NLF vietnamesisch Mặt Trận Giải Phong Miền Nam Việt Nam an und wurden Ende 1960 als patriotische Kraft in die Nationale Befreiungsfront aufgenommen Noch im Jahre 1959 schatzte man die Zahl der bewaffneten Cao Daiisten auf etwa 4 000 9 Die Rebellen Bearbeiten Schon im Juli 1959 kam es in Tay Ninh zu Angriffen einiger kleinerer Guerillagruppen Diese ersten Uberfalle waren oft mit ausserst primitiven Waffen durchgefuhrt worden Oftmals kampften die Aufstandischen mit selbst gebauten Armbrusten und Rohrbomben Eine Kompanie der Rebellen also 120 bis 140 Mann hatte anfangs oft nicht mehr als zehn bis funfzehn Gewehre und nur wenige hundert Schuss Munition 10 In der Provinz standen Ende 1959 etwa 1000 Guerillas unter Waffen Eine dieser Gruppen wurde von Quyet Thang angefuhrt einem ehemaligen Việt Minh Kampfer der schon im Ersten Indochinakrieg niedere Kommandoposten besetzt hatte Nach dem Ende des Krieges war er nach Tay Ninh zuruckgekehrt und fuhrte sein altes bauerliches Leben weiter Die Einheit unter seinem Kommando umfasste 260 Mann die immerhin schon 170 Feuerwaffen hatten etwa 100 Soldaten stellte die Cao Dai Es ist falsch bei diesen Soldaten von Viet Cong zu sprechen Weder waren es Kommunisten noch waren sie Mitglieder der Nationalen Befreiungsfront die erst Ende 1960 gegrundet wurde Bei ihnen handelte es sich um alte Widerstandskampfer junge Leute die vor den Rekrutierungsbanden geflohen waren einige desertierte Soldaten der ARVN und Mitglieder der Cao Dai Quyet Thang hatte schon seit zwei Jahren versucht Guerillas auszubilden und zu schulen Doch auf Grund der blutigen Sauberungsaktionen der ARVN war ihm das oft misslungen Nun jedoch hatte er eine grossere Gruppe Rebellen um sich geschart und hoffte mit ihnen das Fort uberfallen und erobern zu konnen nbsp ARVN Soldaten in Mekongdelta 1961Tua Hai war aus mehreren Grunden bedeutsam fur die Guerillas Von dort aus konnten die Streitkrafte der ARVN die halbe Provinz kontrollieren Ausserdem wurde den Partisanen der Weg in die kambodschanischen Gebiete zwar nicht versperrt zumindest jedoch erheblich erschwert Schon damals war Kambodscha ein beliebtes Ruckzugsgebiet fur vietnamesische Widerstandskampfer die mit der Hilfe Prinz Sihanouks rechnen konnten Dieser unterstutzte jede Bewegung die gegen das ihm verhasste Regime in Saigon kampfte Doch der wichtigste Grund fur einen Uberfall waren die in Tua Hai gelagerten Vorrate Die Regierung hatte dort namlich in der Erwartung kommender Konflikte grosse Versorgungslager mit Waffen und Munition angelegt und nichts benotigten die Guerillas mehr als bessere Waffen 11 Quyet Thang hoffte wenigstens 300 Gewehre mit der passenden Munition erbeuten zu konnen um seine Einheiten damit auszurusten Kampf um das Fort BearbeitenVorbereitungen Bearbeiten In der Festung selbst gab es zahlreiche Soldaten die mit den Rebellen sympathisierten und wertvolle Informationen nach draussen trugen Ausserdem wurden einige Tage vor dem Angriff noch ein paar Gefangene gemacht um weitere Informationen wie z B Bewaffnung Ausrustung Verteidigungsplane und ahnliches aus ihnen herauszupressen In einigen weit entfernten Dorfern konnten die Manner noch etwa 500 Bauern als Trager anwerben Repressalien gegen die ortliche Bevolkerung sollten vermieden werden Sie sollten beim Abtransport der erbeuteten Waffen und der Verwundeten helfen und dem Feind eine ansehnliche Angriffsstreitmacht vorgaukeln Zwei Tage vor dem Angriff wurden die sympathisierenden Soldaten von den Planen informiert Sie sollten ausserdem Minen an die Befestigungsanlagen und den Schlafbaracken der Soldaten anbringen die um Null Uhr explodieren sollten 12 Ausserdem wollten sie Flugblatter verteilen die mit Die Selbstverteidigungskrafte des Volkes unterzeichnet waren Sie sollten dem Gegner erlautern weshalb sie zu bewaffneten Aktionen ubergingen Die Schlacht Bearbeiten Einen Tag vor dem Uberfall versammelte Quyet Thang seine Partisanen und liess sie in kleinen Gruppen durch den Dschungel zum Fort marschieren Am spaten Nachmittag erreichten sie die Festungsmauern und gruben sich im Wald ein Der Kommandant des Forts war vor dem bevorstehenden Angriff gewarnt worden er funkte nach Tay Ninh um Verstarkung anzufordern Der Provinzkommandeur jedoch hielt die Festung fur uneinnehmbar und weigerte sich Truppen zu entsenden Daher entschloss sich der Kommandeur dazu einen Ausfall zu wagen um dem Angriff zuvorzukommen Um 23 Uhr ruckte er mit einem Bataillon 400 500 Mann aus um die Rebellen zu suchen Diese lagen zu dieser Zeit bereits gut versteckt nahe den Erdwallen von Tua Hai Quyet Thang beobachtete die ausruckenden Truppen und wusste dass sein Plan verraten worden war Doch er entschloss sich dazu seinen ursprunglichen Plan ohne grosse Veranderungen durchzufuhren Sein Befehlsstand lag etwa 200 m nordlich des Erdwalls Auf der Verbindungsstrasse nach Tay Ninh hatte er etwa 100 Mann zuruckgelassen die eventuelle Entsatztruppen abfangen sollten Um 1 45 Uhr in der Fruhe explodierten schliesslich die vorher platzierten Minen Die Sendeanlagen Mannschaftsbaracken und Munitionsdepots standen sofort in Flammen Die Besatzung lief nach draussen und rannte direkt in das Gewehrfeuer der Angreifer Kurz nach Beginn der Kampfe konnte eine Gruppe der Rebellen in das Fort eindringen und ein Waffendepot aufbrechen Sie liessen ihre alten Gewehre liegen und griffen sich die neuen Waffen Danach gelang es ihnen einige der Maschinengewehre und Bunker zu erobern Die Regierungstruppen die sich ausserhalb des Forts befanden wurden von ihren eigenen Stellungen aus beschossen Doch beim Eindringen von Suden her hatten auch die Rebellen einige Verluste erlitten Einem Trupp der Guerillas gelang es einige Armeelastwagen zu besetzen In grosser Eile wurden Munitions und Waffenkisten verladen wahrend ringsum immer noch erbittert gerungen wurde Zehn Minuten spater fuhren die ersten Lastwagen voll beladen aus dem Fort Der Konvoi wurde jedoch von ARVN Soldaten abgefangen und zuruckerobert 13 Den Fahrern und einigen Verwundeten gelang die Flucht in den Dschungel Ein Lastwagen konnte noch rechtzeitig umgeleitet werden und fuhr zu dem Lager nordlich des Walls In Tua Hai waren bereits die Tragermannschaften eingedrungen und raumten die intakt gebliebenen Lager aus Dort fanden sie wesentlich mehr Waffen als angenommen Quyet Thang berichtete daruber In dem Depot Nummer 1 gab es so viele Waffen darunter in noch nicht geoffneten Kisten ganz neue dass es unmoglich war sie alle fort zu schaffen Manche Waffen sahen wir uberhaupt zum ersten Mal zum Beispiel ruckstossfreie Geschutze vom Kaliber 5 7 Ich wusste nichts uber ihre Einsatzmoglichkeiten entschied aber 5 mitzunehmen Sie erwiesen sich spater als sehr wirksam gegen feindliche Panzer vom Typ M 113 und Blockhauser Nach einer Weile ergaben sich die verbliebenen Regierungssoldaten den Rebellen deren Starke sie in der Nacht weit uberschatzt hatten und denen weiter Widerstand zu leisten man fur sinnlos hielt Mehr als 400 ARVN Soldaten wurden gefangen genommen Sie wurden mit Munitions und Waffenkisten beladen und aus dem Fort getrieben Nach ein und einer dreiviertel Stunde war die Schlacht zu Ende die Rebellen zogen sich wieder zu ihren Sammelstellen zuruck Quyet Thang war derweil von der Falle der Ausfalltruppen und dem Verlust der Fahrzeuge informiert worden er befahl das Fort so schnell wie moglich zu raumen In der Dunkelheit der Nacht umging er den Hinterhalt und stiess etwa 15 km von Tua Hai entfernt zu seinen Mannern Einige der Gefangenen schlossen sich den Guerillas freiwillig an die anderen wurden auf halber Strecke zuruckgeschickt Den eingeschuchterten Soldaten wurde erklart dass sie beim nachsten Angriff nicht so glimpflich davon kommen wurden sondern mit schweren Strafen zu rechnen hatten 14 Folgen Bearbeiten nbsp Entwicklung in Indochina von 1960 bis 1963Die Anzahl der getoteten und verwundeten Soldaten auf beiden Seiten ist weitgehend unbekannt Im Grunde gibt es nur drei widerspruchliche Quellen Kuno Knobl war selbst in Vietnam als Journalist tatig ihm berichteten Kampfer der NLF dass nur 11 Angreifer getotet und mehr als 20 verwundet wurden 100 Soldaten der Marionettenregierung waren angeblich bei der Verteidigung des Forts gefallen und mehr als 200 wurden verwundet Er selbst sagte Wieweit diese Verlustangaben stimmen ist nicht mehr festzustellen wahrscheinlich wurden sie auf der einen Seite unter und auf der anderen Seite ubertrieben 15 Wilfred Burchett wurde berichtet dass der Feind etwa 400 Tote und Verwundete zu beklagen hatte 16 Ronald Spector berichtete wiederum dass weniger als 70 ARVN Soldaten verwundet oder getotet wurden Diese Angaben sind jedoch hochstwahrscheinlich zu niedrig 17 Im Allgemeinen durften die Verluste auf beiden Seiten eher gering gewesen sein der militarische Effekt war unbedeutend Doch wie viele Menschen auch in der Schlacht gefallen sein mogen vom psychologischen Standpunkt aus gesehen war sie ein grosser Erfolg fur die Partisanen Denn in Saigon reagierte man auf die Schlacht um Tua Hai mit Hysterie Zuerst wurde der Angriff als das Werk aufstandischer Cao Daiisten dargestellt dann beschuldigten sie kambodschanische Banden Schliesslich gestanden die Fuhrer in Saigon dann doch ein dass ehemalige Việt Minh Soldaten den Angriff durchgefuhrt hatten Eine gross angelegte Propagandakampagne wurde begonnen Lautsprecherwagen rollten durch die Provinz und berichteten von dem Angriff und den angeblichen Grausamkeiten der Widerstandskampfer Damit sollte die Bevolkerung in Angst und Schrecken vor den Partisanen versetzt werden Meistens hatte es jedoch nur die gegenteilige Wirkung Die Menschen nahmen die blutige Niederlage der verhassten Regierung mit Schadenfreude zur Kenntnis In einigen Dorfern wo auf Plakaten von den Graueltaten der Rebellen die Rede war applaudierte die Bevolkerung und ergriff offen Partei fur die Aufstandischen Oftmals wurden die Bauern erst durch die Regierungspropaganda auf das Vorhandensein einer Widerstandsbewegung aufmerksam gemacht Zahlreiche Menschen suchten erst jetzt Kontakt mit den Guerillas von deren Existenz sie vorher nur wenig gewusst hatten Auf die Moral der in Tay Ninh stationierten ARVN Truppen hatte der Uberfall fatale Auswirkungen Noch im selben Monat desertierten mehr als 200 Soldaten aus dem Fort Tua Hai eine weitere Infanteriekompanie in Tay Ninh lief geschlossen zu den Guerillas uber Das Bataillon Quyet Thangs erhielt rasch grossen Zulauf und verfugte schon zwei Monate spater uber 350 gut ausgerustete Soldaten deren Moral der der Regierungssoldaten weit uberlegen war Quyet Thang selbst wurde fur seinen Mut belohnt und bald danach zum Regimentskommandeur der regularen Verbande der NLF befordert In den nachsten Monaten formierten sich einige andere Guerillagruppen und schon kurz darauf standen in Tay Ninh 1500 Partisanen unter Waffen Bis zum Ende des Krieges 15 Jahre spater sollte die Regierung nie wieder eine effektive Verwaltung in Tay Ninh ausuben konnen Die von Quyet Thangs Gruppe eroberte Beute war grosser als erwartet Nach Angaben der NLF wurden in Tua Hai mehr als 1000 Gewehre 5 ruckstossfreie Waffen 40 Maschinengewehre einschliesslich Ersatzteilen und uber 100 000 Schuss Munition erbeutet Nachdem sich die Guerillas damit neu ausgerustet hatten wurden die uberzahligen Gewehre in geheimen Dschungelverstecken deponiert und durch Trager in andere Provinzen gebracht So konnten andere Guerillagruppen damit ausgerustet werden die alten Waffen wurden den Bauern in die Hande gedruckt Nun sah sich Saigon nicht nur in Tay Ninh sondern auch in anderen Provinzen grosseren Partisaneneinheiten gegenubergestellt Uberfalle wie jener in Tua Hai wiederholten sich im gesamten Land Sie galten stets Regierungsstutzpunkten vorgeschobenen Garnisonen Aussenposten Munitions und Waffendepots Die Vertreter des Regimes Polizisten Agenten Lehrer Funktionare Grossgrundbesitzer Beamte Distrikt und Provinzchefs wurden entfuhrt vertrieben erpresst und gelegentlich auch umgebracht So wie im Westen des Landes revoltierte auch bald die Bevolkerung im Hochland und im Mekong Delta Die Agenten der Việt Minh ernteten nun endlich die Fruchte ihrer jahrelangen Propagandaarbeit Ein ganz neues Kapitel des Vietnamkrieges wurde damit aufgeschlagen Literatur BearbeitenMarc Frey Geschichte des Vietnamkriegs Die Tragodie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 45978 1 Wilfred Burchett Partisanen contra Generale 1 Auflage Verlag Volk und Welt Berlin 1965 Kuno Knobl Victor Charlie Viet Cong Der Unheimliche Feind 4 Auflage Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1968 Ronald Spector After Tet The Bloodiest Year in Vietnam The Free Press New York 1993Einzelnachweise Bearbeiten Knobl Victor Charlie Viet Cong S 42 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 47 Spector After Tet S 73 Spector After Tet S 73 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 266 Frey Geschichte des Vietnamkriegs S 60 Frey Geschichte des Vietnamkriegs S 61 Burchett Partisanen contra Generale S 18 19 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 42 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 44 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 44 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 45 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 46 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 47 Knobl Victor Charlie Viet Cong S 47 Burchett Partisanen contra Generale S 25 Spector After Tet S 73 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht um Tua Hai amp oldid 229579218