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Offretit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KCaMg Al5Si13O36 15H2O 3 3 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium Calcium Magnesium Alumosilikat Strukturell gehort Offretit zur Familie der Zeolithe innerhalb der Abteilung der Gerustsilikate OffretitPrismatischer Offretit aus Vinarice u Kladna Okres Kladno Zentralbohmen Tschechien Sichtfeld 3 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1997 s p 1 IMA Symbol Off 2 Chemische Formel KCaMg Al5Si13O36 15H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate GerustsilikateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII J 26 VIII J 26 070 9 GD 25 77 01 02 04Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol ditrigonal dipyramidal 6 m2 4 Raumgruppe Nr P6 m2 3 Nr 187 Gitterparameter a 13 29 A c 7 58 A 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4Dichte g cm3 gemessen 2 13 berechnet 2 06 5 Spaltbarkeit deutlich nach 0001 5 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe farblos weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 489 bis 1 495ne 1 486 bis 1 492 6 Doppelbrechung d 0 003 6 Optischer Charakter einachsig negativOffretit entwickelt nur kleine hexagonale prismatische und gelegentlich langsgestreifte Kristalle bis etwa drei Millimeter Lange 5 mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Meist sind diese zu radialstrahligen bis kugeligen Mineral Aggregaten verbunden In reiner Form ist Offretit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Seine Mohsharte von 4 entspricht der des Referenzminerals Fluorit er lasst sich also wie dieser leicht mit einem Taschenmesser ritzen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Offretit am Mont Semiol nahe Chatelneuf im franzosischen Departement Loire und beschrieben 1890 durch Ferdinand Gonnard 1833 1923 der das Mineral nach dem franzosischen Mineralogen Albert Jules Joseph Offret 1857 1933 7 benannte Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Offretit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate mit Zeolithen wo er zusammen mit Bellbergit Chabasit Ca Chabasit K Chabasit Na Chabasit Sr Erionit Ca Erionit K Erionit Na Gmelinit Ca Gmelinit K Gmelinit Na Levyn Ca Levyn Na Mazzit Mg Mazzit Na Perlialit Tschernichit und Willhendersonit die Gruppe der Wurfelzeolithe I mit der System Nr VIII J 26 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Offretit ebenfalls in die Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate mit zeolithischem H2O Familie der Zeolithe ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Geruststruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Ketten von Funfer Ringen zu finden ist wo es zusammen mit Wenkit die unbenannte Gruppe 9 GD 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Offretit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Gerustsilikate Zeolith Gruppe ein Hier ist er in der Gruppe Chabasit und verwandte Arten mit der System Nr 77 01 02 innerhalb der Unterabteilung Echte Zeolithe zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Vollstandig mit nadeligen Offretitkristallen ausgekleideter ehemaliger Hohlraum in Basalt aus den Basaltwerken bei Herbstein Hessen Sichtfeld 1 cm Offretit bildet sich bei der Verwitterung von kalihaltigen Basalten und findet sich dort meist in Form von Hohlraumfullungen Drusen Des Weiteren kann er zusammen mit Chabasit durch Einwirkung von Wassern terrestrischer Salzseen auf vulkanische Tuffe entstehen 8 Als eher seltene Mineralbildung kann Offretit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2014 rund 130 Fundorte 9 Neben seiner Typlokalitat Mont Semiol bei Chatelneuf trat das Mineral in Frankreich noch bei Laveissiere Le Collet de Deze und Le Volamont im Departement Haute Loire Auvergne bei Deglazines und Le Bousquet d Orlaguet im Departement Aveyron Midi Pyrenees sowie bei Boree und Saint Jean le Centenier im Departement Ardeche Rhone Alpes zutage In Deutschland fand man Offretit unter anderem am Steinbruch Howenegg bei Immendingen sowie am Eichert und in dem Limberger Steinbruchen nahe Sasbach in Baden Wurttemberg an einigen Orten im Fichtelgebirge Grosser Teichelberg Lerchenbuhl am Zeilberg bei Maroldsweisach in den Basaltwerken bei Wiesau und in einem Basaltsteinbruch am Kuschberg in Bayern an mehreren Stellen in der Umgebung des Vogelsbergs Gedern Herbstein Hungen in Hessen im Steinbruch Bramburg bei Adelebsen in Niedersachsen sowie in der Klebsandgrube Galgenkopf bei Weitefeld am Ettringer Bellerberg bei Ettringen bei Arensberg im Landkreis Vulkaneifel in der Tongrube Stemmer bei Boden Westerwald am Bittersberg bei Maxsain und am Olberg bei Hundsangen in Rheinland Pfalz Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist ein Basaltsteinbruch Kloch bei Kloch in der Steiermark Weiter Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Costa Rica Finnland Italien Kanada im Kerguelen Archipel franzosisches Sud und Antarktisterritorium Neuseeland Polen Spanien Schottland im Vereinigten Konigreich Tschechien der Ukraine Ungarn und in verschiedenen Bundesstaaten der USA 10 Kristallstruktur BearbeitenOffretit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6 m2 Raumgruppen Nr 187 Vorlage Raumgruppe 187 mit den Gitterparametern a 13 29 A und c 7 58 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenF Gonnard Sur l offretite espece minerale nouvelle In Comptes Rendus de L Academie des Sciences Paris Band 111 1890 S 1002 1003 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 796 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Offretite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Offretit Wiki Database of Raman spectroscopy Offretite American Mineralogist Crystal Structure Database OffretiteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 709 Webmineral Offretite a b c Offretite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 81 4 kB a b Mindat Offretite cths fr OFFRET Albert Jules Joseph Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 918 Mindat Anzahl der Fundorte fur Offretetit Fundortliste fur Offretit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Offretit amp oldid 232943290