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Obregonia denegrii ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Obregonia in der Familie der Kakteengewachse Cactaceae Der botanische Name wurde zu Ehren des damaligen mexikanischen Prasidenten Alvaro Obregon vergeben 1 Das Epitheton der Art ehrt den mexikanischen Politiker Ramon P de Negri Die Einheimischen bezeichnen die Art in der spanischen Verkleinerungsform des Gattungsnamens als Obregonita Ein im Englischen gebrauchlicher Trivialname ist Artichoke Cactus Obregonia denegriiObregonia denegriiSystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Kakteengewachse Cactaceae Unterfamilie CactoideaeTribus CacteaeGattung ObregoniaArt Obregonia denegriiWissenschaftlicher Name der GattungObregoniaFricWissenschaftlicher Name der ArtObregonia denegriiFricDie Gattung ist ausschliesslich in einem kleinen Gebiet im mexikanischen Tal von Jaumave verbreitet und gilt als gefahrdet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Genetik 2 Okologie 3 Verbreitung und Standorte 4 Systematik 5 Inhaltsstoffe 6 Nutzung 7 Gefahrdung 8 Nachweise 8 1 Literatur 8 2 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Obregonia denegrii wachst meist einzeln mit fast kugelformigen grunlich braunen an der Spitze eingesenkten Trieben die kaum aus dem Boden herausragen und besitzt grosse spindelformige Wurzeln Sie erreichen Wuchshohen von 1 bis 6 Zentimetern und Durchmesser von 2 5 bis 20 Zentimetern selten bis 30 Zentimeter Rippen sind nicht vorhanden Die glatten festen und derben abstehenden Warzen sind spiralformig angeordnet Sie stehen an der Basis gedrangt sind an der Unterseite gerundet und nach oben hin zugespitzt Die Warzen sind 5 bis 15 Millimeter lang und an ihrer Basis 7 bis 15 Millimeter breit Auf ihren Spitzen sitzen die anfangs bewollten Areolen die spater verkahlen 2 Die den Areolen entspringenden drei bis vier weisslich braunen etwas biegsamen Dornen sind abstehend oder leicht gebogen und 5 bis 15 Millimeter lang Die Dornen sind haufig nicht ausdauernd und fallen ab 2 3 Bluten Bearbeiten Die an der Triebspitze aus jungen Areolen erscheinenden Bluten offnen sich am Tag Sie sind 2 bis 2 5 Zentimeter lang und weisen Durchmesser von 1 bis 2 5 Zentimeter auf Das Perikarpell ist kahl 4 Die ausseren Blutenhullblatter besitzen einen braunlich roten Mittelstreifen und einen weisslichen Rand Sie sind ganzrandig und zugespitzt Die grossten von ihnen sind elliptisch geformt 7 bis 10 Millimeter lang und 1 bis 1 5 Millimeter breit Die weissen inneren Blutenhullblatter sind ebenfalls ganzrandig zugespitzt und die grossten von ihnen elliptisch mit einer Lange von 8 bis 14 Millimetern und einer Breite von 1 bis 1 5 Millimetern 3 Die Staubbeutel sind gelb der Griffel weiss und 10 bis 13 Millimeter lang Die vierteilige grunlich weisse Narbe hat eine Lange von 0 5 bis 1 Millimetern Der Fruchtknoten ist zur Blutezeit kahl 3 Fruchte und Samen Bearbeiten Die keulenformigen weisslich braunen kahlen Fruchte sind anfangs fleischig und vertrocknen bei der Reife Sie sind 16 bis 25 Millimeter lang und weisen Durchmesser von 3 bis 6 Millimeter auf Nur selten haftet an ihnen ein Blutenrest Die Fruchte enthalten birnenformige schwarze Samen die 1 bis 1 4 Millimeter lang sind sowie 0 7 bis 1 Millimeter Durchmesser erreichen Die Samenschale ist fein gewarzt das Hilum schmal dreieckig Der eiformige Keimling ist hochsukkulent Die Fruchte besitzen keinen Offnungsmechanismus Sie verwittern an der Pflanze und setzen so die Samen frei 3 Genetik Bearbeiten Die Basischromosomenzahl der Gattung entspricht mit x 11 displaystyle x 11 nbsp der aller Kakteengewachse 3 Okologie BearbeitenDie Blutezeit reicht vom Mai bis in den September Die Fruchte reifen gegen Ende des Winters bzw zu Beginn des Fruhlings 4 Die Fruchte besitzen keinen Offnungsmechanismus Sie verwittern an der Pflanze und setzen so die Samen frei 3 Uber die Bestauber und die Ausbreitung der Samen gibt es keine Angaben Verbreitung und Standorte Bearbeiten nbsp Das Verbreitungsgebiet von Obregonia denegrii ist auf das Tal von Jaumave im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas beschrankt Die Pflanzen kommen ausschliesslich im Tal von Jaumave im Bundesstaat Tamaulipas in Mexiko vor Auf einer Flache von 350 km existieren funf einzelne Populationen mit insgesamt weniger als 5000 Exemplaren 5 Die Pflanzen wachsen an Hangen auf stark verwittertem Lehm und Kalkschotter meist im Schatten von Strauchern Als Begleitvegetation sind Jatropha spathulata Prosopis juliflora Acacia farnesiana Yucca filifera Cordia boissieri sowie die Kakteenarten Opuntia engelmannii Cylindropuntia leptocaulis verschiedene Mammillaria Arten Coryphantha palmeri Neolloydia grandiflora und Ariocarpus trigonus vorhanden 6 Systematik BearbeitenDie ersten Pflanzen wurden 1923 von Alberto Vojtech Fric und Marcelino Castaneda gefunden Die Erstbeschreibung der Gattung und ihrer einzigen Art erfolgte 1925 durch Alberto Vojtech Fric 7 Obregonia denegrii wird innerhalb der Familie der Kakteengewachse in die Tribus Cacteae eingeordnet Die Typifizierung erfolgte 1967 durch Edward Frederick Anderson der ein 1924 von Fric an Joseph Nelson Rose geschicktes Exemplar zum Lektotypus bestimmte Dieser Herbarbeleg wird im United States National Herbarium aufbewahrt Molekulargenetische Untersuchungen ergaben eine enge Verwandtschaft zu den Gattungen Lophophora und Acharagma 8 Lophophora Klade Acharagma aguirreanum Acharagma roseanum Lophophora diffusa Lophophora williamsii Obregonia denegriiSynonyme sind Ariocarpus denegrii Fric W T Marshall und Strombocactus denegrii Fric G D Rowley Inhaltsstoffe BearbeitenBezogen auf die Trockenmasse wurden in Obregonia denegrii 0 003 Tyramin 0 002 Hordenin und 0 0002 N Methyltyramin nachgewiesen Diese Substanzen zahlen zu den b Phenylethylaminen und sind Sympathomimetika das heisst sie wirken stimulierend auf das sympathische Nervensystem 9 Ein aus den Pflanzen hergestellter Extrakt wirkt antibiotisch 10 11 Nutzung BearbeitenObwohl Obregonia denegrii zu den manchmal als Peyote bezeichneten Kakteenarten gezahlt wird enthalt es kein Mescalin Eine Nutzung zu zeremoniellen Zwecken wie bei Lophophora williamsii ist nicht bekannt 12 Einheimische sollen aus den Pflanzen ein Mittel gegen Rheuma herstellen 13 Gefahrdung BearbeitenIn der ersten umfassenden Liste bedrohter Pflanzen von 1978 stufte die Weltnaturschutzunion IUCN Obregonia denegrii als Vulnerable gefahrdet ein oder moglicherweise sogar Endangered stark gefahrdet Als Grunde wurden das masslose Sammeln und der illegale Export fur den Verkauf im Gartenbauhandel angegeben 14 Auf Vorschlag der Vereinigten Staaten wird Obregonia denegrii seit dem 6 Juni 1981 in Anhang I des Washingtoner Artenschutz Ubereinkommens gefuhrt Im Ergebnis einer 1999 von CITES in Auftrag gegebenen Evaluierung des Gefahrdungsgrades schlug Jonas Martin Luthy 2001 vor die Art in den CITES Anhang II zuruckzustufen da keine akute Gefahrdung festzustellen sei 15 Mexiko widersprach diesem Vorschlag und berief sich auf das 1994 etablierte Precautionary Principle Vorsorgeprinzip da die tatsachlich vorliegenden Daten nur unzureichend seien und sich widersprachen 16 In der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN wurde Obregonia denegrii 2002 erneut als Vulnerable VU d h gefahrdet eingestuft 5 Untersuchungen aus dem Jahr 2010 bestatigten diesen Gefahrdungsgrad 17 Seit dem Jahr 2013 wird die Art in der aktualisierten Liste der IUCN als Endangered EN d h stark gefahrdet gefuhrt 5 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Edward F Anderson Das grosse Kakteen Lexikon Eugen Ulmer KG Stuttgart 2005 ISBN 3 8001 4573 1 S 445 Edward F Anderson Study of the Proposed Genus Obregonia Cactaceae In American Journal of Botany Band 54 Nummer 7 1967 S 897 903 JSTOR 2440911 Curt Backeberg Die Cactaceae Handbuch der Kakteenkunde 2 Auflage Band V Gustav Fischer Verlag Stuttgart New York 1984 ISBN 3 437 30384 8 S 2867 2869 Alwin Berger Illustrierte Handbucher sukkulenter Pflanzen Kakteen Eugen Ulmer Stuttgart 1929 S 260 Hans Krainz Gattung Obregonia In Die Kakteen 1974 Lieferung C VIII b Alfons und Edeltraud Lausser Ein Stern aus dem Jaumavetal Am Standort von Obregonia denegrii Fric In Kakteen und andere Sukkulenten Band 49 Nummer 4 1998 S 80 84 Einzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 a b Edward Frederick Anderson Study of the Proposed Genus Obregonia Cactaceae In American Journal of Botany Band 54 Nummer 7 1967 S 900 a b c d e f Edward Frederick Anderson Study of the Proposed Genus Obregonia Cactaceae In American Journal of Botany Band 54 Nummer 7 1967 S 902 903 a b Edward Frederick Anderson Study of the Proposed Genus Obregonia Cactaceae In American Journal of Botany Band 54 Nummer 7 1967 S 901 a b c Obregonia denegrii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 1 Eingestellt von Gomez Hinostrosa C amp Guadalupe Martinez J 2009 Abgerufen am 16 April 2021 Edward Frederick Anderson Study of the Proposed Genus Obregonia Cactaceae In American Journal of Botany Band 54 Nummer 7 1967 S 898 Alberto Vojtech Fric Obregonia denegrii In Zivot v Prirode Band 29 Nummer 2 1925 S 1 4 Charles A Butterworth J Hugo Cota Sanchez Robert S Wallace Molecular Systematics of Tribe Cacteae Cactaceae Cactoideae A Phylogeny Based on rpl16 Intron Sequence Variation In Systematic Botany Band 27 Nummer 2 2002 S 263 PDF J M Neal P T Sato J L McLaughlin Cactus Alkaloids XI Isolation of Tyramine N Methyltyramine and Hordenine from Obregonia denegrii In Economic Botany Band 25 Nummer 4 1971 S 382 384 JSTOR 4253287 James A McCleary David L Walkington Antimicrobial Activity of the Cactaceae In Bulletin of the Torrey Botanical Club Band 91 Nummer 5 1964 S 361 369 JSTOR 2483428 Timothy Johnson CRC Ethnobotany Desk Reference CRC Press 1999 ISBN 084931187X S 560 Edward F Anderson The Cactus Family Timber Press Portland Oregon 2001 ISBN 0 88192 498 9 S 64 Alfons und Edeltraud Lausser Ein Stern aus dem Jaumavetal Am Standort von Obregonia denegrii Fric S 84 Gren Lucas Hugh Synge Hrsg The IUCN Plant Red Data Book Comprising Red Data Sheets on 250 Selected Plants Threatened on a World Scale IUCN 1978 ISBN 2880322022 S 107 108 Jonas M Luthy Final Report Review of the CITES Appendices on behalf of the Plants Committee Appendix I Cactaceae 2001 S 6 7 PDF Comments by Mexico on the Proposal to Transfer Mexican Cactaceae from Appendix I to II PDF Hector M Hernandez Carlos Gomez Hinostrosa Gibran Hoffmann Is geographical rarity frequent among the cacti of the Chihuahuan Desert In Revista Mexicana de Biodiversidad Band 81 2010 S 163 175 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Obregonia denegrii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Obregonia denegrii in der CITES species database Fundorte nbsp Dieser Artikel wurde am 13 Dezember 2010 in dieser Version 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