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Oberlinxweiler ist ein Stadtteil und Gemeindebezirk der Stadt St Wendel im gleichnamigen Landkreis im Saarland Bis Ende 1973 war Oberlinxweiler eine eigenstandige Gemeinde OberlinxweilerKreisstadt Sankt WendelWappen der ehemaligen Gemeinde OberlinxweilerKoordinaten 49 27 N 7 9 O 49 453313 7 148709 282 Koordinaten 49 27 12 N 7 8 55 OHohe 282 mFlache 10 2 km Einwohner 2173 2023 Bevolkerungsdichte 213 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 66606Vorwahl 06851Oberlinxweiler Saarland Lage von Oberlinxweiler im Saarland Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOberlinxweiler liegt an der Blies am Fusse bzw nordlich des Spiemonts 400 5 m u NN und des Steinbergs 375 m u NN auf einer Hohe von 260 m u NN ehemaliger Bahnhof Zwischen Spiemont und Steinberg bildete die Blies einen tiefen Einschnitt der als Linxweiler Pforte bezeichnet wird Durch den Bau der Nahetalbahn in der Mitte des 19 Jahrhunderts und den Neubau der B 41 Anfang der 1970er Jahre wurde diese Engstelle aufgeweitet Seit dem Jahr 2007 gehort Oberlinxweiler wie das gesamte Gebiet der Stadt St Wendel zum Naturpark Saar Hunsruck Geschichte BearbeitenDie Gegend war Bodenfunden zufolge bereits in prahistorischer Zeit bewohnt So befand sich auf dem Spiemont eine keltische Befestigungsanlage die auch noch in romischer Zeit genutzt wurde Um 1840 fuhrte der im Jahr 1836 gegrundete St Wendeler Historische Verein eine erste Grabung am Spiemont durch Am nordostlichen Berghang wurden in der Flur Auf Hendschhof romerzeitliche Mauern in einer Ausdehnung von 150 Fuss ausgegraben es wurden auch Saulenstucke ein Steinrelief mit nacktem Knaben und Vogel eine Wasserleitung und Munzen von Claudius 41 54 bis Licinius 308 324 gefunden Die Grabung ergab dass das Gebaude wohl durch einen Brand zerstort worden ist 1891 fand dann am ostlichen Ende des Spiemonts in Flur Kalkofen eine weitere Ausgrabung in romischen Siedlungsresten statt Wichtigster Fund war ein gut erhaltenes Badebecken aus dem ein Bleirohr mit Bronzekappe und Klappverschluss hervorschaute Neben Topfen und Ziegelsteinen wurde auch eine aus Sandstein hergestellte Statue ausgegraben Um das Jahr 1850 wurde in der Ortsmitte von Oberlinxweiler bei Erdarbeiten fur den Bau einer Scheune die heute als Kulturzentrum genutzt wird eine fruhmittelalterliche Kirchenwustung entdeckt Laut der Oberlinxweiler Schulchronik die der Lehrer Johann Georg Schneider um Ende des 19 Jahrhunderts verfasst hat wurden folgende Funde gemacht Ein grosser Klumpen geschmolzenen Glockengutes mit Schiefer und Erde vermischt dazu zwei eiserne Kloppel wurde nahe dem Ostende gefunden Eine grossere Anzahl von Gerippen von denen meistens der Schadel gut erhalten und vollzahlig mit Zahnen besetzt waren wahrend die dunneren Gliederknochen sich sehr morsch und zerfallen zeigten Deutlich bemerkte man dabei zwei an manchen Stellen sogar drei Leichen ubereinander Holz und Sargteile wurden nicht entdeckt wie man sagt keine Spur davon wahrgenommen Fast alle Gerippen schienen dem kraftigsten Mannesalter angehort zu haben die Fundstelle ist der Hintergrund der Tenne Etwas mehr nach Westen wurde ein starker Hohlschlussel gefunden dessen Form dem unleserlich Jahrhundert angehort und in naturlicher Grosse abgebildet ist hier verkleinert Die abgetragenen Erdmassen wurden zum Auffullen des Bahndamms der Nahetalbahn genutzt In der Chronik von Lehrer Schneider heisst es dazu Ohne Zweifel hatten ausser diesen typischen Funden damals noch eine Menge kleinerer gemacht werden konnen die uns wertvolle Aufschlusse gegeben hatten aber Einsicht und Interesse fur die Lokalgeschichte werden in jener geldreichen Zeit des Eisenbahnbaues selten gewesen sein Der ganze Abraum wurde auf den Bahndamm abgefahren wofur dem Besitzer noch eine Vergutung gezahlt wurde Dort wurden die unverletzten Schadel pietatvoll wieder mit Erde umhullt und so brausen die Schnellzuge uber die alten Frankenkopfe und tauschen ihnen Schlachtgetose vor das einst den schwertgewaltigen Mannern so vertraut war Der fruhere Landeskonservator Alfons Kolling sah in dieser Kirchenwustung einen Beleg dafur dass es in Oberlinxweiler seit vorromischer Zeit eine Besiedlungskontinuitat gegeben hat Urkundlich wurde Oberlinxweiler erstmals im Jahr 871 als Lainchesivilliare in einer Urkunde Kaisers Ludwig II genannt der Deutsche erwahnt Hierbei geht es um die Dotation des 1573 aufgelosten Klosters Neumunster dieses Kloster ist seinerseits die Keimzelle der heutigen Stadt Ottweiler die zu den altesten Grundungen im Saarland zahlt Die Urkunde existiert in drei Abschriften aus dem 16 und 17 Jahrhundert in denen der Ort unter verschiedenen Namen Linchisivillare Lainchisivillare Lainchisvillare erscheint Andere Urkunden erwahnen Linxweiler spater geteilt in Niederlinxwiler und Oberlenxwiler Die Geschichte beider Orte teilt diejenige Ottweilers im Dreissigjahrigen Krieg wurden sie verwustet Uber Jahrhunderte gehorten Ober und Niederlinxweiler zur Grafschaft Nassau Saarbrucken Nordlich grenzte Oberlinxweiler an die Stadt St Wendel die zum Kurfurstentum Trier gehorte Noch heute wird deshalb der hintere Teil der Jakob Stoll Strasse im Volksmund die Grenz genannt Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch franzosische Revolutionstruppen im Jahr 1794 wurde Oberlinxweiler Teil des franzosischen Saardepartements Aufgrund der Beschlusse auf dem Wiener Kongress 1815 und eines Zusatzvertrages mit dem Konigreich Preussen kam der Ort 1816 zur Herrschaft Baumholder die zum Herzogtum Sachsen Coburg Saalfeld gehorte und 1819 in Furstentum Lichtenberg umbenannt wurde 1834 wurde dieses Furstentum an Preussen verkauft und damit wurde Oberlinxweiler Teil der preussischen Rheinprovinz Im Rahmen der saarlandischen Gebiets und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Oberlinxweiler am 1 Januar 1974 der Kreisstadt Sankt Wendel zugeordnet 1 Neben dem alten Ortskern sind in den letzten 100 Jahren neue Ortsteile und Wohngebiete entstanden so Am Dilling Am Spiemont Im Eckenthal Am Hirschberg Auf der Ha und seit 2021 10 neue Bauplatze auf dem Areal der ehemaligen evangelischen Kirche Politik BearbeitenDas politische Gremium im Ort ist der Ortsrat und besteht aus elf Mitgliedern Ortsvorsteher ist Jorg Birkenbach SPD 2 Stellvertretende Ortsvorsteherin ist Monika Moritz SPD Burgermeister von Oberlinxweiler bis zur Gebietsreform am 1 Januar 1974 waren Johann L Hoste KPD 15 September 1946 31 Marz 1949 Jakob Stoll SPD 1 April 1949 18 Mai 1973 Hans Schmelzer SPD 19 Mai 1973 31 Dezember 1973Ortsvorsteher von Oberlinxweiler seit der Gebiets und Verwaltungsreform 1974 Wolf Schwingel SPD 5 Juni 1974 24 Januar 1990 Karl Heinz Schweig SPD 23 Marz 1990 28 Juli 1999 Jurgen Zimmer SPD 29 Juli 1999 22 Juni 2015 Jorg Birkenbach SPD seit 29 Juli 2015Die Sitzverteilung nach den letzten Wahlen vom 26 Mai 2019 Wahl SPD CDU Grune Sitze2019 6 4 1 112014 8 3 112009 6 5 112004 6 5 111999 7 4 11Fotos von Oberlinxweiler nbsp Ortsansicht von Oberlinxweiler nbsp Winteransicht der Hochmuhle und des historischen Schulensembles nbsp Kulturscheune Oberlinxweiler nbsp Wohngebiet am Hirschberg mit MarienkrankenhausLiteratur BearbeitenKolling Alfons Zur Archaologie des Spiemonts in Reinhard Schindler zum siebzigsten Geburtstag am 7 April 1982 erschienen in der Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 1982 vol 45 pp 45 63 Schwingel Wolf Heimatbuch Oberlinxweiler ein Lese und Quellenbuch zur Ortsgeschichte hrsg von der Kreisstadt St Wendel St Wendel 1986 Am 12 August 2004 wurde der Verein fur Orts und Familiengeschichte e V gegrundet Schwerpunkte sind die Historie von Oberlinxweiler und die Publikation von Buchern Bildbanden sowie dem jahrlich erscheinenden Dorfkalender Sellemols bei uns im Dorf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberlinxweiler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage von Oberlinxweiler Literatur zu Oberlinxweiler in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 810 St Wendel Stadtteile Memento vom 25 Juli 2015 im Internet Archive Stadtteile von St Wendel Bliesen Bubach Dorrenbach Hoof Leitersweiler Marth Niederkirchen Niederlinxweiler Oberlinxweiler Osterbrucken Remmesweiler Saal St Wendel Urweiler Werschweiler Winterbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberlinxweiler amp oldid 234107388