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Obereisenheim ist der Hauptort des Marktes Eisenheim 1 und eine Gemarkung im unterfrankischen Landkreis Wurzburg in Bayern ObereisenheimMarkt EisenheimKoordinaten 49 53 N 10 11 O 49 89037059 10 17929904 204 Koordinaten 49 53 25 N 10 10 45 OHohe 204 mEinwohner 558Eingemeindung 1 Mai 1978Eingemeindet nach EisenheimPostleitzahl 97247Vorwahl 09386Bild von Obereisenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Ehemalige Gemeinde 3 Sehenswurdigkeiten 4 Weinbau 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenObereisenheim liegt im Norden des Eisenheimer Gemeindegebietes Nordlich beginnt der Landkreis Schweinfurt Die Gemeinde Wipfeld liegt Obereisenheim am nachsten Ostlich durch den Main getrennt beginnt der Volkacher Ortsteil Fahr im Landkreis Kitzingen Im Suden schliesst sich der Ortsteil Untereisenheim an Westlich befindet sich die ebenfalls im Landkreis Wurzburg gelegene Gemeinde Bergtheim Obereisenheim liegt naturraumlich im Mittleren Maintal einem Naturraum der Mainfrankischen Platten Hier grenzen die Naturraume Volkacher Mainschleife und das Obereisenheim Wipfelder Maintal aneinander Die sudlich gelegene Mainschleife mit den engen Flusswindungen unterscheidet sich stark von dem eher offenen Maintal das weiter nordlich beginnt Geschichte BearbeitenNachdem die beiden Ortschaften Ober und Untereisenheim zunachst als Isanesheim Heim des Isan im 8 Jahrhundert genannt wurden kamen die beiden Dorfer auf gemeinsamer Mark zum Kloster Fulda Zuvor besassen sie wohl der Lobdengaugraf Warin und seine Frau Friederun die Mattonen um Matto und seinem Bruder Megingaud dem Jungeren und der Franke Reginold Erst im 14 Jahrhundert 1346 wurde Obereisenheim als eigenstandige Siedlung genannt Damals hatten die Grafen von Castell die Vogtei inne und waren auch zum grossten Lehnsherren im Ort aufgestiegen Die Grafen mussten aufgrund von Schulden ihr Dorf haufig verpfanden Im Jahr 1484 verpflichteten sich sogar die Dorfbewohner selbst Obereisenheim auszulosen Die Pfarrei war in den Handen des Stephansklosters in Bamberg das die Anspruche auf die Zeit der Kaiserin Kunigunde zuruckfuhrte 2 Im Zeitalter der Reformation ubernahmen die Obereisenheimer das Bekenntnis ihrer graflichen Dorfherren und wurden im 16 Jahrhundert evangelisch Im Juni 1553 wurde das Dorf wahrend des Markgrafenkrieges von wurzburgisch hochstiftischen Reitern an einem Tag zweimal geplundert Auch im Dreissigjahrigen Krieg hatte das Dorf zu leiden eine Korporalschaft etwa 40 Mann der kaiserlichen Armee lag dort im Quartier Die Einquartierungen fuhrten dazu dass die Bevolkerung kaum ein Auskommen hatte Erst durch die Forderung des Grafen Johann Friedrich zu Castell Rudenhausen konnte Obereisenheim wieder aufgebaut werden Der Graf erteilte seinem Dorf im Jahr 1747 auch das Recht einen Markt zu veranstalten Im Jahr 1796 kam es wiederum zu Einquartierungen und Durchzugen Wahrend der Napoleonischen Kriege besetzten franzosische Soldaten das Dorf Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten die Dorfbewohner zwei Luftangriffe Am 11 und am 23 Februar 1944 bombardierten amerikanische Flugzeuge das Dorf die Attacke galt wohl ursprunglich der nahen Industriestadt Schweinfurt Obereisenheim wurde mit Brandbomben beschossen Am 7 April 1945 eroberten die Amerikaner das Dorf Sie sprengten einige Tage spater die Mainfahre weil sie einen Gegenstoss befurchteten 3 Ehemalige Gemeinde Bearbeiten Die Gemeinde Obereisenheim die nur aus dem Ort Obereisenheim bestand 4 gehorte bis 1872 zum Bezirksamt Volkach und kam bei dessen Auflosung zum Bezirksamt Gerolzhofen dem spateren Landkreis Gerolzhofen 5 Zum 1 Juli 1972 kam die Gemeinde zum Landkreis Wurzburg da der Landkreis Gerolzhofen aufgelost wurde 1978 wurde aus den Gemeinden Obereisenheim und Untereisenheim die neue Gemeinde Eisenheim gebildet 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Friedhofsportal von 1744Den Mittelpunkt des Ortes bildet die Evangelische Pfarrkirche Sie entstand zu grossen Teilen um 1496 und wurde zu Beginn des 17 Jahrhunderts erneuert Damals erhielt das Gotteshaus den typischen Achteckturm Innen befinden sich mehrere wertvolle Denkmaler Der Taufstein stammt von 1523 der zweisaulige Altar entstand um 1700 und hat statt eines Blattes ein grosses Kruzifix 7 In der Kirche befindet sich die einzige erhaltene Orgel von Johann Adam Brandenstein 8 Um die Kirche hat sich die alte Friedhofmauer erhalten Die Zugehorigkeit zur Grafschaft Castell wird anhand eines Rundbogenportals mit Wappen von 1744 deutlich Der Friedhof wurde im 17 Jahrhundert verlegt und mit einer schlichten Renaissance Kapelle von 1612 ausgestattet Mehrere Grabdenkmaler auf dem neuen Friedhof stammen aus dem 19 und 20 Jahrhundert Ursprunglich war Obereisenheim von einer starken Befestigung umgeben der Graben um den Ort ist noch an vielen Stellen erkennbar Daneben haben sich Mauerreste an einigen Stellen erhalten Innerhalb des Mauerrings lag das Gemeindehaus das bis ins 20 Jahrhundert das Rathaus war Es hat ein ausladendes Mansarddach Viele Wohnhauser aus vergangenen Zeiten pragen das Ortsbild Weinbau BearbeitenObereisenheim ist heute bedeutender Weinbauort im Anbaugebiet Franken Eine Weinlage existiert um das Dorf der Wein wird seit den 1970er Jahren unter dem Namen Obereisenheimer Holl vermarktet Obereisenheim ist Teil des Bereichs Volkacher Mainschleife bis 2017 waren die Winzer im Bereich Maindreieck zusammengefasst Die Keuperboden um Obereisenheim eignen sich ebenso fur den Anbau von Wein wie die Lage in der Maingauklimazone die zu den warmsten Deutschlands gehort Bereits seit dem Fruhmittelalter betreiben die Menschen um Obereisenheim Weinbau Die frankischen Siedler brachten wohl im 7 Jahrhundert die Rebe mit an den Main Erstmals erwahnt wurde der Anbau von Weintrauben um das Dorf bereits im Jahr 788 Im Mittelalter gehorte die Region zum grossten zusammenhangenden Weinbaugebiet im Heiligen Romischen Reich Die Menschen betrieben zumeist Nebenerwerbsweinbau zur Selbstversorgung gleichzeitig bildeten sich bereits Exportzentren insbesondere entlang des Maines heraus Obereisenheim setzte seine Produkte auf dem Markt im nahen Volkach um Der Weinbau erlebte nach der Sakularisation zu Beginn des 19 Jahrhunderts einen umfassenden Niedergang Vor allem klimatisch weniger begunstige Lagen gab man vollstandig auf Zusatzlich erschwerte das Aufkommen von Schadlingen wie der Reblaus den Anbau Konsolidieren konnte sich die Weinbauregion Franken erst wieder in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Der Einsatz von Dungern und verbesserte Anbaumethoden hatten dazu ebenso beigetragen wie die Organisation in Genossenschaften und die Flurbereinigung der 1970er Jahre 9 In Obereisenheim pragt die Aufzucht und Ernte des Weines noch heute den Jahresablauf Die vielen Weinguter sind ein wichtiger Wirtschaftszweig des Dorfes Daneben nimmt auch der weinbezogene Kultur Tourismus mittlerweile einen grossen Stellenwert ein So errichtete man in den Weinbergen rings um Obereisenheim einen Silvanerwanderweg Daneben offnen die Winzerbetriebe im Fruhling und Sommer ihre Hofe und werden zu Heckenwirtschaften Mittelpunkt des Festkalenders ist allerdings das Obereisenheimer Strassenweinfest Anfang Juli 10 Weinlage 11 Grosse 1887 Grosse 1940 Grosse 1976 12 Grosse 1993 13 Himmelsrichtung Hangneigung Hauptrebsorten GrosslageHoll 87 ha 30 ha 45 ha 150 ha Sudsudwesten 30 40 Muller Thurgau Volkacher KirchbergLiteratur BearbeitenHans Ambrosi Bernhard Breuer Deutsche Vinothek Franken Begleiter zu den Weinberg Lagen Winzern und ihren Kuchen Herford2 1993 Franz Pfrang Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1978 1992 Volkach 2008 S 23 28 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obereisenheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Obereisenheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 30 Mai 2018 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 166 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 167 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 195 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 192 Munchen 1954 DNB 451478568 OCLC 311071516 S 214 215 urn nbn de bvb 12 bsb00066439 3 Digitalisat Landkreis Volkach Fussnote 2 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25 Mai 1987 Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Anderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 451 Munchen 1991 DNB 920240593 OCLC 75242522 S 118 119 urn nbn de bvb 12 bsb00070717 7 Digitalisat Fussnote 18 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 164 f Die Orgel von Obereisenheim auf der Webseite des Obereisenheimer Orgelherbstes abgerufen am 22 Juli 2017 Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 50 52 Frankisches Weinland 41 Strassenweinfest Obereisenheim abgerufen am 20 Mai 2019 Regierung von Unterfranken Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen Memento vom 28 Juli 2018 im Internet Archive PDF Datei abgerufen am 16 Mai 2019 Pfrang Franz Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife S 28 Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 237 Ortsteile des Marktes Eisenheim Kaltenhausen Obereisenheim Untereisenheim Schiffmuhle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obereisenheim amp oldid 237701907