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Der Lobdengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sudhessen und Nordbaden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 3 Geschichte 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenEr erstreckte sich von Heidelberg bis Weinheim und vom Rhein bis zur Bergstrasse Im Osten zog er sich am Odenwald entlang und streifte die Orte Dielheim und Wiesloch Im Suden stiess er an Walldorf Oftersheim und Schwetzingen an Im Westen grenzte er an die Oberrheinische Tiefebene Neckar Rhein und Bergstrasse waren seine naturgegebenen Orientierungslinien Vom Odenwald im sudlichen Bereich des Neckars umfasste der Lobdengau ausschliesslich den Westrand vom nordlichen Odenwald erstreckte er sich von Eberbach bis Weinheim Name BearbeitenDer Name des Lobdengaus geht zuruck auf den fruheren Namen Ladenburgs das im Mittelalter den Namen Lobdenburg trug Dieser Name wiederum geht auf den lateinischen Namen Lopodunum fur eine romische Siedlung an der Stelle Ladenburgs zuruck Der Name Lopodunum ist vermutlich keltischen Ursprungs Der Name Lobdengau ist erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda aus dem Jahr 763 nachzuweisen 1 Die letztmalige Erwahnung im Mittelalter erfolgte 1065 in einer Urkunde Heinrichs IV 2 Als der Name dann im 19 und 20 Jahrhundert in der Forschungsliteratur wieder verwendet wurde wurde dieser in Anlehnung an Ladenburg manchmal in Ladengau abgewandelt 3 Geschichte BearbeitenDer Lobdengau bestand bis Ende des 11 Jahrhunderts und ging aus einem romischen Verwaltungsbezirk hervor Sein Landschaftsbild hat bis heute durch Natur und Mensch vielfaltige Veranderungen erfahren Rhein und Neckar flossen bis zu ihren kunstlichen Einfassungen in oftmals wechselndem Laufe dahin So suchte der Neckar sich sein Bett mit unzahligen Seitenarmen bis ins 10 Jahrhundert hinein entlang der Bergstrasse bis Lorsch Bestimmte Gebiete des Lobdengaus beherbergten von den fruhgeschichtlichen Perioden bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts hin die Siedlungsraume des Menschen Andere Landschaften wie der Odenwald wurden zunachst gemieden und erst ab dem 12 Jahrhundert besiedelt Ansiedelungen blieben nicht immer erhalten aber eine Bestandigkeit der Siedlungsflachen lasst sich in der Rheinebene anhand archaologischer Ausgrabungen seit der Bronzezeit nachweisen Der Hauptort Ladenburg war bereits seit der hiesigen Romerzeit ein gut ausgebautes Verwaltungszentrum der weiteren Umgebung und pragte viele Jahrhunderte lang die Besiedelung und Geschichte des Raumes Im 10 Jahrhundert wurde das Amt des Gaugrafen in weiten Teilen von den Konradinern wahrgenommen Grafen im Lobdengau waren Konrad Kurzbold 948 Graf im Lobdengau Konrad dessen Neffe 953 965 Graf im Lobdengau Meingaud dessen Sohn 987 1002 Graf im LobdengauIm Jahr 1011 ubertrug Heinrich II in zwei am 9 Mai in Bamberg ausgestellten Diplomen die Wingarteiba und den Lobdengau an den Bischof Burchard von Worms 4 Dies wurde von Konrad II im Jahr 1026 bestatigt 5 Als wichtige Quelle uber die Geschichte des Lobdengaus dient der Lorscher Codex Literatur BearbeitenFolke Damminger Uwe Gross Roland Prien Christian Witschel Grosse Welten Kleine Welten Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter Ladenburger Reihe zur Stadtgeschichte Band 2 Edition Ralf Fetzer Edingen Neckarhausen 2017 ISBN 978 3 940968 32 6 Maximilian Huffschmid Die Ostgrenze des Lobdengaues im Odenwalde In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins ZGO Jg 45 1891 S 105 118 Digitalisat Otfried Gebhard Neue Lorscher Studien Stifter und Zeugen im Lobdengau Untersuchungen zur Einwohnerzahl der Ortschaften und der Gaues in der Karolingerzeit Diss Universitat Frankfurt am Main 1954 Meinrad Schaab Lobdengau In Friedrich Knopp Hg Die Reichsabtei Lorsch Festschrift zum Gedenken an ihre Stiftung 764 Hessische Historische Kommission Darmstadt 1973 Bd 1 S 539 578 Fritz Trautz Das untere Neckarland im fruhen Mittelalter Carl Winter Verlag Heidelberg 1953 Einzelnachweise Bearbeiten Edmund Stengel Urkundenbuch des Klosters Fulda I n 38 Dietrich von Gladiss Hrsg Diplomata 17 Die Urkunden Heinrichs IV Heinrici IV Diplomata Teil 1 1056 1076 Berlin 1941 S 218 220 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Nr 169 Harry Bresslau Hermann Bloch R Holtzmann u a Hrsg Diplomata 14 Die Urkunden Heinrichs II und Arduins Heinrici II et Arduini Diplomata Hannover 1900 1903 S 795 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Index Harry Bresslau Hermann Bloch R Holtzmann u a Hrsg Diplomata 14 Die Urkunden Heinrichs II und Arduins Heinrici II et Arduini Diplomata Hannover 1900 1903 S 262 263 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Nr 226 und 227 Harry Bresslau unter Mitwirkung von H Wibel und A Hessel Hrsg Diplomata 15 Die Urkunden Konrads II Conradi II Diplomata Mit Nachtragen zu den Urkunden Heinrichs II Hannover 1909 S 57 58 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Nr 50Weblinks BearbeitenLobdengau Museum LadenburgNormdaten Geografikum GND 4552304 6 lobid OGND AKS VIAF 233877694 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lobdengau amp oldid 232980337