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Die osterreichische Zeitschrift FORVM wurde mit dem Untertitel Osterreichische Monatsblatter fur kulturelle Freiheit 1954 von Friedrich Hansen Loeve Felix Hubalek Alexander Lernet Holenia und Friedrich Torberg unter dessen Federfuhrung und mit Mitteln des Kongresses fur kulturelle Freiheit gegrundet 1966 wurde Gunther Nenning Herausgeber 1986 Gerhard Oberschlick 1995 wurde die Print Version des FORVM eingestellt Ab dem Jahr 2000 gab es eine im Umfang stark reduzierte Online Version die im Juli 2018 umfassend erneuert wurde Die international verbreitete Zeitschrift war Ausgangspunkt und Meinungsforum fur zahlreiche politische und ideologische Diskussionen und Auseinandersetzungen Zeitschrift Neues Forvm Februar Marz 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herausgeber Friedrich Torberg 1954 1965 1 2 Herausgeber Gunther Nenning 1966 1986 1 3 Herausgeber Gerhard Oberschlick 1986 1995 als Print und ab 2000 als Online Version 2 FORVM Autoren Auswahl 3 Gesamtausgabe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerausgeber Friedrich Torberg 1954 1965 Bearbeiten Im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens war die Zeitschrift durch den rigiden Antikommunismus ihres Herausgebers Friedrich Torberg gepragt Bereits in ihrer ersten Nummer gab es unter dem Titel Gesprach mit dem Feind eine Kontroverse zwischen Torberg und Friedrich Heer uber die Frage ob es statthaft sei mit Kommunisten zu reden wobei Torberg hoffnungslos nach Punkten dem Pro Autor Friedrich Heer unterlegen war 1 Es gelang Torberg mit tatkraftiger Unterstutzung von Hans Weigel und Ernst Haeusserman aber gegen Gunther Nenning an den Wiener Buhnen einen Brecht Boykott durchzusetzen der Bestand hatte bis das Wiener Volkstheater am 23 Februar 1963 Mutter Courage und ihre Kinder auffuhrte Trotz starker Akzentuierung auf Theater und Literatur setzte das FORVM bereits in den ersten Jahren seines Bestehens wesentliche Impulse im Dialog zwischen Kirchen und Staat und zwischen den Ideologien und trug zur sozialwissenschaftlichen Fundierung der bevorstehenden Revolten bei 1967 deckten Recherchen der Zeitschrift Ramparts und der Saturday Evening Post auf dass es sich beim Geldgeber Kongress fur kulturelle Freiheit um eine CIA Vorfeldorganisation mit dem Auftrag handelte liberale und linke intellektuelle Stromungen in Europa im Kalten Krieg gegen den Kommunismus zu unterstutzen 2 Torbergs rabiater Antikommunismus erschien den Finanziers nach mehreren Warnungen schliesslich nicht mehr tragbar weshalb die CIA Finanzierung 1961 eingeschrankt und 1964 eingestellt wurde Ab 1958 fungierte Gunther Nenning de facto als Blattmacher des FORVM erst streng kontrolliert von Torberg ab 1964 jedoch in weitgehender Alleinverantwortung Nach dem Ruckzug des neuen Financiers Hans Deutsch 1965 zog sich Torberg ganz zuruck Herausgeber Gunther Nenning 1966 1986 Bearbeiten Torberg ubergab 1966 Eigentum und Herausgeberschaft des FORVM an Gunther Nenning der das Blatt als Christ und Sozialist nach links offnete es bis Torbergs Tod aber in NEUES FORVM umbenennen musste Er konnte die Auflage von 2 700 auf fast 30 000 Exemplare steigern 1970 fuhrte der Abdruck der Philosophie im Boudoir des Marquis de Sade mit einem Kommentar von Michael Siegert 3 zur Beschlagnahme der Nummer und einem Aushangverbot fur mehrere Folge Ausgaben durch das osterreichische Innenministerium 4 In dieser Zeit wurde im FORVM ebenso uber Osterreichs Verfassung und Neutralitat diskutiert wie uber Naturrecht Vergangenheitsbewaltigung die sexuelle Revolution Aktionismus und Terrorismus Von 1973 bis 1982 redigierte Michael Siegert die Zeitschrift Er griff starker als Torberg oder Nenning in die Texte von Autoren ein was gelegentlich verargerte Reaktionen hervorrief 5 1973 wurde das FORVM in der Folge der 68er Revolte in das Eigentum eines Vereins der Redakteure und Angestellten des FORVM uberfuhrt Nenning blieb aber Herausgeber und Chefredakteur Es gab einen Redaktionsbeirat Osterreich und International 1982 ubernahm Gerhard Oberschlick die Funktion des Blattmachers wurde jedoch von Nenning Anfang 1984 wegen Unbotmassigkeit entlassen Wesentliche Streitpunkte waren Nennings Kooperation mit dem damaligen profil Herausgeber Peter Michael Lingens und dem Wiener Stadtrat Jorg Mauthe sowie die heimliche Finanzierung des so genannten Konrad Lorenz Volksbegehrens durch Hans Dichand und dessen Kronen Zeitung mit denen Nenning auch publizistisch kooperierte 6 Nenning brachte das FORVM auf eine fundamentalistisch grune Linie Die Auflage sank dramatisch bis auf 1 700 Exemplare das Blatt stand vor dem Konkurs 1986 ubergab Nenning die Zeitschrift an Gerhard Oberschlick 7 Herausgeber Gerhard Oberschlick 1986 1995 als Print und ab 2000 als Online Version Bearbeiten Oberschlick positionierte das FORVM neu die Zeitschrift erholte sich und konnte die Auflage wieder auf bis zu 25 000 Exemplare steigern Gunther Anders wurde zum wichtigsten Autor Rechtsstaat und Menschenrechte zentrale Themen Aufmerksamkeit erzielte das FORVM als Hans Lebert als Empfanger des von Alfred Toepfer gestifteten Grillparzer Preises diesen zwar annahm aber in seiner Rede den Stifter und alle Anschlussbemuhungen heftig kritisierte Der im Vorhinein eingeweihte Oberschlick druckte die Rede und liess sie unmittelbar nach ihrer Verlesung durch den Heldenplatz Darsteller Wolfgang Gasser im Grossen Festsaal der Universitat Wien als Sonderausgabe des FORVM verteilen 1995 wurde die Druckversion der Zeitschrift widerruflich eingestellt Ein Reprint aller 42 Jahrgange 504 Heftnummern mit 6 664 Beitragen von 2 121 Autoren auf 21 387 Seiten ist 2004 erschienen 8 2021 erschien noch einmal eine Sonderausgabe Rudolf Burger Austrokopernikus als Heft 505 9 Ab dem Jahr 2000 existierte eine stark reduzierte Online Version unter www forvm at Im Juli 2018 wurde der Webauftritt neu gestaltet und erhielt den Untertitel den auch die Print Ausgabe im letzten Jahrzehnt ihres Erscheinens trug Internationale Zeitschrift fur kulturelle Freiheit politische Gleichheit und solidarische Arbeit Die Website enthalt nun neben online veroffentlichten Beitragen auch die Texte der Druckausgaben von 1954 bis 1995 samt Autorenregister sowie das Gunther Anders Archiv unter anderem mit einer Gunther Anders Bibliographie 1924 2012 FORVM Autoren Auswahl BearbeitenTheodor W Adorno Gunther Anders Heinrich Boll Christian Broda Rudolf Burger Elias Canetti Andrea Maria Dusl Josef Dvorak Erich Fried Claus Gatterer Michael Guttenbrunner Friedrich Heer Fritz Herrmann Adolf Holl Ivan Illich Jurg Jegge Hans Kelsen Elisabeth Kmolniger Franz Kardinal Konig Bruno Kreisky Adalbert Krims Paul Kruntorad Hans Lebert Georg Lukacs Herbert Marcuse Robert Menasse Christian Michelides Manfred Nowak Heidi Pataki Anton Pelinka Klaus Pitter Reinhard Priessnitz Erwin Ringel Hans Rochelt Manes Sperber Georg Tidl Peter Turrini Oswald Wiener Simon Wiesenthal Carl ZuckmayerGesamtausgabe BearbeitenReprint FORVM 1954 1995 Ueberreuter Wien 2001 2005 29 Bande in 6 Schubern 18 CD ROMs ein Registerband Ara Torberg Teil 1 Jahrgange 1954 1961 4 Bde 2002 ISBN 978 3 8000 3901 2 Ara Torberg Teil 2 Jahrgange 1962 1965 4 Bde 2002 ISBN 978 3 8000 3902 9 Ara Nenning Teil 1 Jahrgange 1966 1970 6 Bde 2003 ISBN 978 3 8000 3952 4 Ara Nenning Teil 2 Jahrgange 1971 1976 6 Bde 2003 ISBN 978 3 8000 3953 1 Ara Nenning Teil 3 Jahrgange 1977 1986 5 Bde 2004 ISBN 978 3 8000 3962 3 Ara Oberschlick Jahrgange 1987 1995 4 Bde 2005 ISBN 978 3 8000 3963 0Literatur BearbeitenWissenschaft und Freiheit Hrsg Der Kongress fur die Freiheit der Kultur Internationale Tagung Hamburg 23 26 Juli 1953 veranstaltet vom Kongress f d F d K und der Universitat Hamburg Grunewald Berlin 1954 Weblinks BearbeitenFORVM online Eintrag zu FORVM im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten FORVM Sondernummer im Fruhjahr 1994 Ebenfalls vom Kongress finanzierte Schwesterzeitschriften waren Der Monat in West Berlin Preuves in Paris Tempo presente und moglicherweise Liberta della Cultura in Italien Cuadernos in Madrid Encounter in London und Freedom First als Monthly des Indian Committee for Cultural Freedom in Bombay Spater separat als Michael Siegert De Sade und Wir Makol Marxismus Bibliothek mab 16 Frankfurt 1971 Das Aushangverbot wurde spater als verfassungswidrige Vorzensur generell aufgehoben Z B Rudi Dutschke Die allergrosste Sauerei In FORVM XXV Jahr Heft 299 300 S 4 Gerhard Oberschlick Das Konrad Lorenz Millionen Bingo In Wochenpresse Nr 52 1 24 Dezember 1984 S 22 f FORVM Heft 387 394 30 September 1986 S 2 Reprint FORVM 1954 1995 28 Bande plus Registerband in 6 Schubern Ueberreuter Wien 2001 2004 ISBN 3 8000 3834 X AU 0568 Gesamtausgabe LXVIII Jahr Heft 505 Wien Mai Juni 2021 IV Sonderausgabe Rudolf Burger Austrokopernikus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title FORVM amp oldid 239590448