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Fritz Herrmann 30 November 1922 in Wien 9 November 2003 in Neckenmarkt im Burgenland war ein osterreichischer Journalist Publizist sozialdemokratischer Kulturtheoretiker Politiker und Praktiker mit anarchoider Neigung sowie Horspiel und Buhnendichter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Fernsehspiele 2 2 Horspiele 2 3 Theaterstucke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerrmann war der Sohn eines Brigittenauer Eisendrehers Nach der Matura in Wien studierte er zwei Semester Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wien weswegen ihn die deutsche Wehrmacht zu den Funkern einzog mit Stationierung in Italien auf Lampedusa und in Catania Sizilien Nach dem Krieg studierte Herrmann Germanistik und wurde 1950 mit einer Dissertation uber Jura Soyfer zum Dr phil der Universitat Wien promoviert Gemeinsam mit seiner Frau Edith Herrmann 1 grundete er die einzige linke Boulevardzeitung Osterreichs nach dem Zweiten Weltkrieg das Favoritner Wochenblatt erstmals erschienen am 1 Janner 1957 Das eng begrenzte Bezirksblatt erreichte bei damals 120 000 Einwohnern binnen 34 Wochen eine verkaufte Auflage von 25 000 Exemplaren erweiterte sein Verbreitungsgebiet nach und nach durch 16 mutierte Ausgaben Donaustadter Wochenblatt Leopoldstadter Ottakringer Hernalser usw auf den Grossteil Wiens und nannte sich ab 1960 Wiener Wochenblatt Noch im selben Jahr wurde die Zeitung von Fritz Molden gekauft Fritz Herrmann blieb bis 1968 Chefredakteur Edith Herrmann bis 1978 Verlagsleiterin 1970 holte der Bundesminister Leopold Gratz Fritz Herrmann als Berater ins Bundesministerium fur Unterricht und Kunst wo er ein Kulturkonzept entwickelte das die bildungsburgerliche Trennung von Kultur und Okonomie aufheben sollte um eine sozialistische Kultur als prinzipiell neue Moglichkeit des menschlichen Existierens in einer Gesellschaftsform jenseits kapitalistischer Zwangs und Herrschaftsverhaltnisse zu etablieren Sozialist sein heisst eine neue Kultur suchen 2 Tatsachlich etablierte er ein neues Modell der Film und Kleintheater Forderung das nicht kommerzielle Filmprojekte und freie Theatergruppen stutzte und noch ins 21 Jahrhundert hineinwirkte Mit Gratz Nachfolger ab 1971 als Minister dem spateren Bundeskanzler Fred Sinowatz verstand sich Herrmann zunachst sehr gut bis er die konzeptwidrig unverandert grosszugige Forderung der hochkulturellen Einrichtungen Bundestheater mit Staatsoper Burgtheater etc Salzburger Festspiele Salzburger Osterfestspiele etc und Vernachlassigung der Graswurzel Kultur nicht mehr ertrug Mit der Veroffentlichung von 37 Schnaderhupfeln Trara Trara die Hochkultur 3 dokumentierte Herrmann seine Missbilligung des Forderprimats der Hochkultur und zeigte damit die Zerruttung des wechselseitigen Vertrauensverhaltnisses zwischen ihm und dem Minister Als Herbert von Karajan wegen der Stanze Nr 15 4 erklarte nie wieder in Wien dirigieren ja Wien nie wieder betreten zu wollen und Minister Sinowatz zu dem Dirigenten nach Salzburg fuhr um sich fur die Ungehorigkeit seines Mitarbeiters zu entschuldigen war die Zusammenarbeit beendet Herrmann der ab 1982 auch Redaktions ab 1986 Herausgeber Beirat des FORVM war zog sich als Teichwirt 5 auf sein burgenlandisches Landgut Samersdorf zuruck und widmete sich fortan dem Schreiben sowie seinen Enkelkindern und Karpfenteichen Werke BearbeitenJura Soyfer Die Anfange eines volksverbundenen osterreichischen Dichters Dissertation Universitat Wien 1949 Jura Soyfer Eine politische Einschatzung In Exil Forschung Erkenntnisse Ergebnisse Wien 1985 Nr 1 S 5 21 Fernsehspiele Bearbeiten Die stummen Affen Tragikomodie 1969 Bakunins Sterbetag Ein anarchistisches Traktat ORF 1976 Regie Franz Nowotny Horspiele Bearbeiten Die Evolution der Vogel O1 1990 Die Erhebung einer Prostituierten in den Sternenhimmel 1991 Wiederholung 1994 Talpa oder Da unten ist s gar furchterlich Dauer 48 Minuten 32 Sekunden Regie Georg Herrnstadt und Thomas Thieme ORF 1992 Todesstrafe untertanigst Des geheimen Hof amp Kriegsrates Johann Wolfgang Goethens gar nicht so geheimes Berufsleben Dauer 49 Minuten 32 Sekunden Komposition Georg Herrnstadt Regie Georg Herrnstadt und Markus Boysen ORF 1995 Theaterstucke Bearbeiten Bakunin Tragikomodie in drei Akten 1993 ISBN 3 900434 44 1 Alle in Edition Wilde Mischung Monte Verita Wien Hundsguerilla Zwei Mann Komodie 1996 ISBN 3 900434 61 1 Radetzky Ein Heldenstuck 1999 ISBN 3 900434 63 8 Karl Marx Hof Szenen vom Untergang der Sozialdemokratie 2001 ISBN 3 900434 69 7 Ulrike Szenen fur einen mannlichen Darsteller 2002 ISBN 3 900434 71 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Herrmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Michael Wimmer Sinowatz als Kulturpolitiker F H Memento vom 26 Marz 2008 im Internet Archive Autor von 10 Horspielen im ORF Text des Goethe Horspiels Todesstrafe untertanigst Archivaufnahmen mit Fritz Herrmann im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Literaturlesungen Beitrage von und zu Fritz Herrmann im FORVMEinzelnachweise Bearbeiten Edith Herrmann 30 September 1925 in Wien promovierte gleichfalls 1950 an der Universitat Wien mit der Dissertation Dr Ferdinand Bruckner Theodor Tagger Leben und Werk eines osterreichischen Dramatikers bis 1948 Fritz Herrmann Einen sozialistischen Kulturbegriff entwickeln In Rote Markierungen Beitrage zur Ideologie und Praxis der osterreichischen Sozialdemokratie Europaverlag Wien 1972 S 79 ff NEUES FORVM Nummer 280 281 Heft April Mai Wien 1977 S 50 ff in FORVM online Trara Trara die Hochkultur mit Zeichnungen von Klaus Pitter Es scheisst der Herr von Karajan bei jedem falschen Ton sich an und wascht sein Arsch im Goldlawua anal sein g hort zur Hochkultur Selbstbezeichnung im Klappentext seiner Theaterstucke in der Edition Wilde Mischung Normdaten Person GND 128549211 lobid OGND AKS LCCN n2001038397 VIAF 18279194 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herrmann FritzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist Publizist Sozialdemokrat mit anarchistischer Neigung Horspiel und BuhnendichterGEBURTSDATUM 30 November 1922GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 9 November 2003STERBEORT Neckenmarkt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Herrmann Publizist amp oldid 227732160