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Das Musee des Augustins ist ein Kunstmuseum in der sudfranzosischen Stadt Toulouse Das 1793 begrundete Museum befindet sich im Zentrum der Stadt in einem ehemaligen Augustinerkloster von dem sich der Name des Museums ableitet Zur Sammlung gehoren Gemalde Skulpturen und weitere Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Musee des Augustins Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Restaurierung der Kirche 2 Sammlung 2 1 Skulpturen 2 2 Malerei 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Museums erfolgte 1793 im Rahmen der Franzosischen Revolution als per nationalem Dekret nach dem Musee du Louvre in Paris weitere staatliche Museen in der Provinz entstanden Zunachst als Musee provisoire du Midi de la Republique Vorlaufiges Museum des Sudens der Republik bezeichnet gehort es zu den altesten Museen in Frankreich Als Gebaude wurde dem neuen Museums das Couvent des Augustins de Toulouse zugewiesen ein 1309 begrundetes Augustinerkloster das bereits 1789 verstaatlicht wurde Fur das Publikum offnete das Museum erstmals am 27 August 1795 Erste Sammlungsbestande stammten aus der Koniglichen Kunstakademie von Toulouse Durch den staatlichen Chaptal Erlass von 1801 und den folgenden Dekreten gelangten zahlreiche beim Adel und der Kirche beschlagnahmte Kunstwerke in die Provinzmuseen Hiervon profitierte auch das Museum in Toulouse das beispielsweise Werke aus den Sammlungen des Kardinals Francois Joachim de Pierre de Bernis und des Diplomaten Jacques Laure Le Tonnelier de Breteuil erhielt Zudem gelangten Kunstwerke in das Museum die wahrend der Napoleonischen Kriege im Ausland erbeutet wurden Nachdem das Museum in stadtischen Besitz uberging kamen im 19 Jahrhundert zudem zahlreiche Kunstwerke aus abgebrochenen Kirchengebauden hinzu 1868 wurde das gotische Refektorium der Klosteranlage fur den Bau der Rue Elsass Lothringen abgerissen Entlang dieser Strasse entstand von 1880 bis 1901 ein von Denis Darcy entworfener Museumsanbau Restaurierung der Kirche Bearbeiten Im Jahre 1950 beschloss die Denkmalverwaltung wegen Platzproblemen die Kirche in ihrem ursprunglichen Aussehen wiederherzustellen Die in der Kirche ausgestellten Werke wurden bis zur Sanierung der alten Kirche eingelagert Die Kirche ist wertvolles Werk der Sudgotik in Toulouse Sie besteht aus einem einschiffigen Bau mit acht Jochen mit Kreuzrippengewolben Seitenkapellen zwischen den Strebepfeilern und einem sterngewolbten Chor Dabei wurden die Mauern welche die Kapelle und die Sakristei im Ostflugel trennen wiederhergestellt Ab 1975 wurde die Flache der Ausstellungsraume vergrossert und das Kloster restauriert Schliesslich wurde im Sudosten ein neuer Eingang gebaut indem das Portal der Kapelle der Schwarzen Busser fruher in der Rue Saint Jerome hier wiederaufgebaut wurde Im Jahr 1981 wurden die von Paul Mesple dem Kurator des Museums und dem Architekten Sylvain Stym Popper 1950 begonnenen Arbeiten die danach von dem Architekten Yves Boiret und dem Kurator Denis Milhau ubernommen wurden abgeschlossen Die neuen Stutzen fur die Ausstellung der romanischen Skulpturen wurden von dem Architekten Pierre Debeaux entworfen Seitdem wurden weitere Verbesserungen vorgenommen Die Skulptur des Brunnens im kleinen Kreuzgang ist das Werk von Robert Fachard Sammlung BearbeitenDas Museum verfugt uber einen Sammlungsbestand von rund 4000 Objekten die sich halftig auf die Bereiche Skulptur und Malerei aufteilen Skulpturen Bearbeiten Zur umfangreichen Skulpturenabteilung gehoren romanische Kapitelle und Wandfriese die ursprunglich aus der Kathedrale von Toulouse und den Basiliken Notre Dame de la Daurade und St Sernin stammen Aus der Zeit der Gotik zeigt das Museum Steinsarkophage Begrabnisreliefplatten ein steinernes Friedhofskreuz aus dem 14 Jahrhundert eine Reihe von Wasserspeiern der Eglise des Cordeliers de Toulouse und verschiedene Holz und Steinfiguren die Christus die Mutter Gottes oder Heilige darstellen Unter den Renaissance Skulpturen finden sich neben sakraler Kunst auch eine Bronzeskulptur von Jean Rancy mit der Darstellung der Dame Tholose der weiblichen Allegorie auf die Stadt Toulouse Eine weitere Bronzeskulptur eines unbekannten Kunstlers zeigt Merkur als Kopie nach dem Original von Giovanni da Bologna Zu den Skulpturen des Barock in der Sammlung gehoren eine Terrakotta Portratbuste von Konig Ludwig XIV des Bildhauers Marc Arcis eine Gipsbuste des Belisar von Jean Antoine Houdon eine Gipsbuste der Madame de la Popeliniere Mondran von Jean Baptiste Lemoyne eine ganzfigurige Terrakottaarbeit des Franz von Sales im Gebet von Augustin Pajou und eine ganzfigurige Steinskulptur Jungfrau mit Kind die den Damon der Haresie mit den Fussen tritt von Gervais Drouet nbsp Romanisches Wandfries Konig David mit der Harfe aus der Kirche Notre Dame de la Daurade nbsp Kapitell mit Jagdszenen aus der Kirche Notre Dame de la Daurade nbsp Wasserspeier aus der Eglise des Cordeliers im Kreuzgang des Museums nbsp Grabplatte der Marquesia de Linars nbsp Jean Rancy Dame Tholose nbsp Marc Arcis Buste von Ludwig XIV In der Skulpturensammlung sind Exponate aus dem 19 Jahrhundert und des fruhen 20 Jahrhunderts besonders reich vertreten Eine Reihe von Arbeiten gibt es von dem aus Toulouse stammenden Bildhauer Alexandre Falguiere darunter ein Faun mit Weintrauben Von Antoine Louis Barye stammt das Historienmotiv Karl VI erschrickt im Wald von Le Mans von Eugene Thivier die allegorische Marmorskulptur Cauchemar Albtraum und von Jean Antoine Marie Idrac eine Figur der Salambo Hinzu kommen Werke wie die Buste des Jean Paul Laurens von Auguste Rodin und Paul Claudel im Alter von sechs Jahren von Camille Claudel nbsp Antoine Louis Barye Karl VI erschrickt im Wald von Le Mans nbsp Auguste Rodin Buste des Jean Paul Laurens nbsp Alexandre Falguiere Faun mit Weintrauben nbsp Eugene Thivier Le Cauchemar nbsp Camille Claudel Paul Claudel im Alter von sechs Jahren nbsp Jean Antoine Marie Idrac SalamboMalerei Bearbeiten Zu den fruhesten Beispielen der Malerei im Musee des Augustins gehort ein florentinisches Gemalde von Neri di Bicci und Lorenzo Monaco das Christus am Kreuz die Jungfrau der heilige Johannes und Magdalena darstellt Ein weiteres fruhes Beispiel ist das um 1460 1470 entstandene Altarbild eines unbekannten Kunstlers das Christus am Kreuz zwischen der Jungfrau dem Heiligen Johannes und den vermuteten Stiftern Konig Karl VII mit dem Dauphin zeigt Die Malerei der Renaissance ist vertreten durch sakrale Werke wie Die heilige Familie von Jacopo Zucchi oder Der Evangelist Johannes und der heilige Augustinus von Perugino Zur Sammlung der Barockmalerei gehoren Werke wie Christus das Kreuz tragend von Guido Reni Christus am Kreuz zwischen den zwei Dieben von Peter Paul Rubens Das Eselswunder des heiligen Antonius von Padua von Anthonis van Dyck Die Herrlichkeit der Heiligen von Giovanni Francesco Barbieri gen Guercino und Didakus in Ekstase vor dem Kreuz von Bartolome Esteban Murillo nbsp Antoine Louis Barye Karl VI erschrickt im Wald von Le Mans nbsp Perugino Buste des Jean Paul Laurens nbsp Guido Reni Christus das Kreuz tragend nbsp Peter Paul Rubens Christus am Kreuz zwischen den zwei Dieben nbsp Giovanni Francesco Barbieri Die Herrlichkeit der Heiligen nbsp Bartolome Esteban Murillo Didakus in Ekstase vor dem Kreuz nbsp Anthonis van Dyck Das Eselswunder des heiligen Antonius von PaduaWeitere Beispiele der Barockmalerei in der Sammlung sind die hofische Darstellung Ludwig XV bei der Jagd im Wald von Saint Germain von Jean Baptiste Oudry aus den Niederlanden eine Bauernkate in einer Landschaft von Jan van Goyen und die venezianische Vedute Rialtobrucke von Francesco Guardi Bereits vom Klassizismus gepragt erscheint eine Hafenansicht von Claude Joseph Vernet Aus dem 19 Jahrhundert finden sich in der Sammlung Werke wie das orientalische Motiv Der Sultan von Marokko von Eugene Delacroix die erotische Darstellung La soif de l or von Thomas Couture und als Beispiel fur ein Werk der Schule von Barbizon das Gemalde Abendstern von Jean Baptiste Camille Corot nbsp Jean Baptiste Oudry Ludwig XV bei der Jagd im Wald von Saint Germain nbsp Jan van Goyen Bauernkate in einer Landschaft nbsp Francesco Guardi Rialtobrucke nbsp Claude Joseph Vernet Hafenansicht nbsp Eugene Delacroix Der Sultan von Marokko nbsp Thomas Couture La soif de l or nbsp Jean Baptiste Camille Corot AbendsternVon Gustave Courbet als Vertreter des Realismus besitzt das Museum das Landschaftsbild Le Ruisseau du puits noir Beispiele impressionistischer Malerei sind das Portrat Marguerite de Conflans von Edouard Manet und die Gartenszene Jeune fille dans un parc von Berthe Morisot Weiterhin gibt es die spatimpressionistische Garderobensznene Conquete de passage von Henri de Toulouse Lautrec oder im Stil des Symbolismus das Portrait de Madame Auguste Bonheur von Eugene Carriere Hinzu kommen Werke der Kunstlergruppe der Nabis wie Nativite von Maurice Denis und Sous les arbres du pavillon rouge von Edouard Vuillard nbsp Gustave Courbet Le Ruisseau du puits noir nbsp Edouard Manet Marguerite de Conflans nbsp Berthe Morisot Jeune fille dans un parc nbsp Henri de Toulouse Lautrec Conquete de passage nbsp Eugene Carriere Portrait de Madame Auguste Bonheur nbsp Maurice Denis Nativite nbsp Edouard Vuillard Sous les arbres du pavillon rouge nbsp OrgelOrgel Bearbeiten Durch die Neugestaltung der alten Kirche konnte das Museum eine bedeutende Orgel in klassischer deutscher Bauart mit 32 Registern auf drei Manualen und Pedal anschaffen die von Jurgen Ahrend Orgelbau entworfen und von Pierre Belin ausgestattet wurde Sie wurde 1981 eingeweiht Jan Willem Jansen ist Titularorganist an dieser Kirche Die Disposition lautet 1 I Hauptwerk C f3Praestant 16 Praestant 8 Hohlflote 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Quinte 3 Oktave 2 Mixtur IV VI 1 1 3 Dulzian 16 Trompete 8 II Ruckpositiv C f3Praestant 8 Gedackt 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Waldflote 2 Sesquialtera IIScharff IV 1 Dulzian 8 III Brustwerk C f3Holzgedackt 8 Flote 4 Blockflote 2 Quint 1 1 3 Terz 4 5 1 3 5 Regal 8 Pedal C f1Praestant 16 Subbass 16 Oktave 8 Oktave 4 Mixtur IV 2 Posaune 16 Trompete 8 Kornett 2 Nachtigall Tremulant Koppeln Hauptwerk Ruckpositiv Pedal HauptwerkLiteratur BearbeitenYves Boiret Toulouse le musee des Augustins Monuments historiques CNMHS Paris 1979 Felicien Faillet Le Musee des Augustins a Toulouse Cahiers des musees de France Draeger Montrouge 1959 David Fiozzi Les tableaux hollandais des XVIIe et XVIIIe siecles du Musee des Augustins Musee des Augustins Toulouse 2004 ISBN 2 901820 35 2 Axel Hemery La peinture italienne au Musee des Augustins Musee des Augustins Toulouse 2003 ISBN 2 901820 32 8 Denis Milhau Musee des Augustins a Toulouse la peinture contemporaine Revue du Louvre Paris 1968 Denis Milhau Toulouse Musee des Augustins Revue du Louvre Conseil des Musees Nationaux Paris 1981 Musee des Augustins Hrsg Musee des Augustins guide sommaire Vauthier Toulouse 1960 Maurice Soudan La peinture flamande au Musee des Augustins Musee des Augustin Toulouse 1960 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musee des Augustins de Toulouse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Musee des AugustinsEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 10 Dezember 2020 43 601111111111 1 4461111111111 Koordinaten 43 36 4 N 1 26 46 O Normdaten Korperschaft GND 1017934 3 lobid OGND AKS LCCN n50063006 VIAF 150533301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musee des Augustins amp oldid 235522665