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Moringa ist die einzige Pflanzengattung der monogenerischen Familie der Bennussgewachse Moringaceae Der botanische Name der Gattung stammt von der in Sudindien gebrauchlichen Bezeichnung fur die Art Moringa oleifera Malayalam മ ര ങ ങ muriṅṅa Tamil ம ர ங க muruṅkai ab MoringaMoringa ovalifolia in NamibiaSystematikKerneudikotyledonenRosidenEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie BennussgewachseGattung MoringaWissenschaftlicher Name der FamilieMoringaceaeMartinovWissenschaftlicher Name der GattungMoringaAdans SamenMoringa hildebrandtiiSanleaf Moringa Moringa oleiferaZygomorphe Bluten der Moringa oleiferaMoringa ovalifolia Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik und Verbreitung 2 1 Arten 3 Moringas als Nutz und Zierpflanzen 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Arten dieser Gattung sind laubabwerfende kleine Straucher oder Baume mit sukkulenten knolligen oder rubenformigen Wurzeln oder Flaschenbaume mit sukkulenten angeschwollenen Stammen Sie enthalten insbesondere in ihren sukkulenten Teilen Senfolglykoside die stark nach Meerrettich riechen Die strauchformigen Arten haben teils nur sehr wenige Zweige die in Durreperioden zurucktrocknen In Feuchteperioden treiben sie mit schnellem Wuchs wieder aus den Speicherwurzeln aus Die wechselstandig angeordneten gestielten Laubblatter sind zwei oder dreifach gefiedert mit ganzrandigen meist kleinen Teilblattern Nebenblatter fehlen oder bilden manchmal gestielte Drusen an den Basen der Blattstiele und Teilblatter In achselstandigen rispigen oder zymosen Blutenstanden stehen viele Bluten zusammen Die zwittrigen funfzahligen Bluten sind sehr gering bis stark zygomorph Der Blutenbecher ist tassen oder rohrenformig Die funf Kelchblatter sind teilweise ungleich Von den funf ungleichen weissen gelben oder roten Kronblattern ist meist das aussen stehende am grossten Zwischen den funf freien fertilen Staubblattern mit nur einer Theke stehen drei bis funf Staminodien Zwei bis vier Fruchtblatter sind zu einem mittelstandigen bis halbunterstandigen gestielten und zylindrischen Fruchtknoten verwachsen der einen schlanken rohrenformigen Griffel ohne Narbenstrahlen mit manchmal auch hohlen Narben tragt Es ist ein Diskus vorhanden Die verholzende drei bis zwolfkantige Kapselfrucht besteht aus drei Klappen die bei Reife explosiv aufreissen Die zahlreichen meist mit drei Flugeln geflugelten Samen enthalten kein Nahrgewebe Endosperm Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Pflanzenfamilie ist mit einer Gattung und 13 Arten sehr klein Naher verwandt sind die Kreuzblutengewachse Brassicaceae und wie sich erst durch DNA Analysen ergab die Kaperngewachse Capparaceae 1 Auf Grund der Blutenstruktur wird die Gattung in drei Sektionen geteilt 2 Sektion Moringa mit kurzem Blutenbecher und halbunterstandigem Fruchtknoten Sektion Donaldsonia Baker f Verdc mit kurzem Blutenbecher und oberstandigem Fruchtknoten und Sektion Dysmoringa Engl mit langrohrigem Blutenbecher und halbunterstandigem Fruchtknoten Das naturliche Verbreitungsgebiet der Familie und Gattung erstreckt sich von Indien uber die Arabische Halbinsel bis zum Schwerpunkt in Ostafrika und mit einer Lucke nach Madagaskar sowie ins sudwestliche Afrika Arten Bearbeiten Moringa arborea Verdc ein noch wenig bekannter schlanker Baum im nordostlichen Kenia Moringa borziana Mattei ein bis etwa 1 m hoher Strauch mit wenigen Zweigen und grosser bis 1 5 m Durchmesser sukkulenter Rubenwurzel verbreitet von Sudost Kenia bis Sudost Somalia Moringa concanensis Nimmo ein schlanker Baum mit bis zu 15 cm dicker Borke verbreitet vom sudostlichen Pakistan uber Indien bis nach Bangladesch Moringa drouhardii Jum ein 5 bis 10 m hoher sukkulenter Baum mit stark flaschenformig verdicktem Stamm heimisch im sudlichen Madagaskar in Gestalt sehr ahnlich der afrikanischen Adansonia digitata Moringa hildebrandtii Engl ein bis 25 m hoher sukkulenter Baum mit stark flaschenformig verdicktem Stamm heimisch im sudwestlichen Madagaskar in anderen Teilen Madagaskars meist in der Nahe von koniglichen Grabern angepflanzt Moringa longituba Engl ein bis 50 cm hoher Strauch mit meist nur einem Zweig und sukkulenter Rubenwurzel verbreitet von Sudost Kenia uber Somalia bis ins sudostliche Athiopien Meerrettichbaum Moringa oleifera Lam aus dem nordwestlichen Indien Moringa ovalifolia Dinter amp A Berger ein 2 bis 6 m hoher sukkulenter Baum mit stark flaschenformig verdicktem Stamm heimisch in Namibia und im sudwestlichen Angola Moringa peregrina Fiori ein schlanker Baum oder manchmal Strauch mit sukkulenter Rubenwurzel in der Jugend auch mit sukkulenten Zweigen verbreitet um das Rote Meer Arabische Halbinsel bis nach Somalia Moringa pygmaea Verdc ein kleiner Strauch mit sukkulenter Rubenwurzel nur durch zwei Exemplare aus dem nordlichen Somalia bekannt und bisher nicht wiederaufgefunden Moringa rivae Chiov ein Strauch bis 3 m Hohe und sukkulenter Rubenwurzel heimisch in Kenia und Athiopien Moringa ruspoliana Engl ein schlanker bis 6 m hoher Baum mit sehr grossen Teilblattern sukkulenter Rubenwurzel und im Alter stark verdicktem Wurzelsystem heimisch vom nordlichen Somalia uber das sudostliche Athiopien bis an die Grenze von Kenia Moringa stenopetala Baker f Cufod ein bis 10 m hoher sukkulenter Baum mit flaschenformig verdicktem Stamm in Athiopien und Kenia heimisch Bernard Verdcourt berichtet von einer weiteren sukkulenten noch nicht beschriebenen Art die wahrscheinlich mit Moringa longituba verwandt ist 3 Moringas als Nutz und Zierpflanzen BearbeitenDie Samen von Moringa oleifera liefern das Behenol das fruher als Schmierstoff in Uhren verwendet wurde Heute dient es als Salatol oder zur Seifen und Kosmetikherstellung Die jungen fleischigen Wurzeln dienen mitunter als Gemuse Arten die sich schnell als Stecklinge ziehen lassen werden in Afrika als Grenzmarkierungen fur Hauser oder Farmen angepflanzt Die sukkulenten Arten sind seltene und begehrte Sammelobjekte von Liebhabern In den Blattern des Moringa Baumes sind samtliche lebenswichtigen Aminosauren und Fettsauren enthalten sowie eine grosse Bandbreite an Vitaminen und Mineralstoffen Auf Teneriffa wird seit 2012 Moringa angebaut und Produkte der Pflanze angeboten Eine weitere Anwendung macht sich die Fahigkeit der Samen zunutze Wasser zu desinfizieren bzw zu reinigen Mit 0 2 g gemahlenem Moringasamen kann 1 Liter verunreinigtes Wasser trinkbar gemacht werden Die wasserreinigende Wirkung von Moringa beruht hauptsachlich auf der koagulierenden Wirkung 4 5 einiger Inhaltsstoffe der Samen Die Bakterien und Schwebstoffe vereinigen sich zu Agglomeraten sodass diese zu Boden sinken oder abfiltriert werden konnen Es existieren allerdings auch direkte bakterizide Eigenschaften der Inhaltsstoffe der Samen 6 Eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine kam zum Schluss dass eine Menge von 4 g getrocknetem Pulver oder einer entsprechenden wassrigen Zubereitung aus gemahlenen Moringa Blattern ahnlich effektiv beim Handewaschen ist die Hande wurden vorher mit Escherichia coli kontaminiert wie rund 3 g einer Standardseife nach EN 1499 7 Quellen BearbeitenDie Familie der Moringaceae bei der APWebsite englisch Beschreibung der Familie der Moringaceae bei DELTA englisch Literatur Bearbeiten K Kubitzki C Bayer The Families and Genera of Vascular Plants Vol V Flowering Plants Dicotyledons Springer 2003 ISBN 3 540 42873 9 S 312 ff Michel Adanson Moringaceae Familles des Plantes 2 318 1763 Monique Keraudren Famille 85 Moringacees In Jean Henri Humbert amp Jean Francois Leroy Hrsg Flore des Madagascar et des Comores Museum National d Historie Naturelle 33 44 1982 Ian Keith Ferguson The pollen morphology of Moringaceae Kew Bull 40 1 25 34 1985 M Fernanda Pinto Basto Flora de Cabo Verde plantas vasculares 37 Moringaceae 1995 ISBN 972 672 783 9 Mark Earl Olson Intergeneric Relationships within the Caricaceae Moringaceae Clade Brassicales and Potential Morphological Synapomorphies of the Clade and Its Families International Journal of Plant Sciences 163 51 65 2002 Mark Earl Olson Combining data from DNA sequences and morphology for a phylogeny of Moringaceae Brassicales Syst Bot 27 55 73 2002 Mark Earl Olson Ontogenetic origins of floral bilateral symmetry in Moringaceae Brassicales American J Bot 90 49 71 2003 Erwin G Bruhns Der Wunderbaum Moringa ISBN 978 3 9812259 1 4 Einzelnachweise Bearbeiten Mark Earl Olson Intergeneric relationships within the Caricaceae Moringaceae clade Brassicales and potential morphological synapomorphies of the clade and its families In International Journal of Plant Sciences Band 163 2002 S 51 65 Bernard Verdcourt A synopsis of the Moringaceae Kew Bull 40 1 1 23 1985 Bernard Verdcourt Moringaceae In Roger Marcus Polhill Hrsg Flora of Tropical East Africa Rotterdam NL Brookfield US VT A A Balkema 1986 Moringa Projekt Umweltfreundliche Trinkwasseraufbereitung durch den Einsatz von Samen des Moringa oleifera Meerettichbaums Deutsche Bundesstiftung Umwelt Abschlussbericht 30 April 2014 Moringa die Wissenschaft hinter dem Wunderbaum Science in School 9 September 2013 Eilert U et al 1981 The Antibiotic Principle of Seeds of Moringa oleifera and Moringa stenopetala Journal of Medicinal Plant Research 42 55 61 Efficacy of Moringa oleifera leaf powder as a hand washing product a crossover controlled study among healthy volunteers Four grams of Moringa oleifera powder in dried and wet application had the same effect as non medicated soap when used for hand washing Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moringa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersicht zur Familie Moringaceae und zur Verbreitung der Arten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moringa amp oldid 239212055