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Michail Samuilowitsch Agurski geboren Melik 1 Samuilowitsch Agurski russisch Mihail Samuilovich Agurskij Melik Samuilovich Agurskij hebraisch מיכאיל סמוילוביץ אגורסקי מאליק סמוילוביץ אגורסקי 1933 in Moskau 21 August 1991 ebenda war ein sowjetisch israelischer Maschinenbauingenieur Kybernetiker Dissident Publizist und Hochschullehrer 2 3 Leben BearbeitenAgurski Sohn des judischen Revolutionars und Historikers Samuil Schmuel Agurski 1884 1947 2 schloss den Schulbesuch 1950 ab und studierte dann an einer Technischen Hochschule 1955 heiratete er Wera Fjodorowna Kondratjewa Er arbeitete ab 1960 im Moskauer Forschungsinstitut fur Werkzeugmaschinen In dieser Zeit gehorte Agurski zum Moskauer Underground und grundete mit anderen den Klub der jungen Dichter Fackel dessen Vorsitzender er wurde 4 1955 hatte er die Tochter des Religionsphilosophen Wassili Rosanow Nadeschda Wassiljewna Wereschtschagina kennengelernt und spater Daniil Andrejews Familie Anhand der Bucher aus Rosanows Bibliothek studierte Agurski die Werke Rosanows Wladimir Solowjows Konstantin Leontjews Dmitri Mereschkowskis und Michail Gerschensons und auch die religionsphilosophischen Texte Fjodor Dostojewskis Lew Tolstois und Martin Bubers Er widmete sich den Aktivitaten seines Vaters der Geschichte der russischen Kirche der Tatigkeit der modernen russisch orthodoxen Kirche der Geschichte des Zionismus und den interkonfessionellen Beziehungen Er lernte die Familie des Priesters Alexander Men kennen der ihn sehr beeindruckte und durch den er in Kontakt mit Dissidenten Zionisten und orthodoxen Priestern kam 1965 gab Agurski die Arbeit im Moskauer Forschungsinstitut fur Werkzeugmaschinen auf und trat die dreijahrige Aspirantur im Institut fur Automatik und Telemechanik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR an Anschliessend wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts fur Technologie und Maschinenbau NIITM des Ministeriums fur allgemeinen Maschinenbau Im Mai 1969 verteidigte er seine Dissertation uber die Wahl des optimalen Maschinensteuerungssystems mit Erfolg fur die Promotion zum Kandidaten der technischen Wissenschaften 5 Er war Mitglied der Moskauer Gesellschaft der Naturforscher in der Sektion Genetik Das der Rustungsindustrie und der Kosmonautik dienende NIITM verliess Agurski im Herbst 1970 um im Institut fur Automatik und Telemechanik im Bereich Biokybernetik zu arbeiten Allerdings erhielt er dort keine Stelle sodass er den Lebensunterhalt fur sich und seine Familie durch Ubersetzungen fur das WINITI und das Journal des Moskauer Patriarchats und Katalogisierungsarbeiten in der Auslandsabteilung der Bibliothek der Moskauer Geistlichen Akademie beim Dreifaltigkeitskloster in Sagorsk verdiente Er naherte sich Alexander Lerner und weiteren zionistischen Refuseniks Er beantragte 1971 die Ausreise nach Israel und schrieb Briefe an den KPdSU Generalsekretar Leonid Breschnew in denen er seine Diskriminierung als Jude bei der Stellensuche beklagte Wegen seiner fruheren Tatigkeit wurde ihm die Ausreise verweigert Auf Einschrankungen seiner Lebens und Arbeitsweise wurde verzichtet Mit Zionisten und Burgerrechtlern nahm Agurski 1972 an einer Anti Palastinenser Demonstration vor der libanesischen Botschaft in Moskau teil worauf alle Demonstranten darunter auch Andrei Sacharow festgenommen wurden Mit Valentin Turtschin Wladimir Maximow Alexander Galitsch und Igor Schafarewitsch verteidigte Agurski Andrei Sacharow gegen die Verurteilung durch die sowjetischen Massenmedien Bald wurde er mit Sacharow Roi Medwedew Juri Orlow Waleri Tschalidse und Alexander Solschenizyn bekannt Auf Anregung Solschenizyns verfasste Agurski einen Artikel uber moderne soziookonomische Systeme und ihre Perspektiven fur einen Sammelband mit Beitragen Solschenizyns Schafarewitschs Felix Swetows Michail Poliwanows u a der 1974 redigiert von Solschenizyn im Samisdat und in der YMCA Press in Paris erschien 2 Im April 1975 konnte Agurski nach Israel ausreisen und wurde 1976 Mitarbeiter der Hebraischen Universitat Jerusalem 3 Er veroffentlichte zahlreiche Artikel zu religiosen nationalen soziopolitischen und kulturgeschichtlichen Themen in den Massenmedien Er verteidigte 1979 an der Sorbonne mit Erfolg seine Dissertation uber die nationalen Wurzeln der Sowjetmacht fur die Promotion zum Doktor der Slawistik 2 Die Dissertation in russischer Sprache wurde 1980 in Paris als Buch mit dem Titel National Bolschewismus herausgegeben Agurski wurde nun Professor an der Hebraischen Universitat Jerusalem Mit Margarita Schklowskaja veroffentlichte Agurski 1986 Texte Maxim Gorkis uber das Judentum 2 Sein Artikel uber den Nahostkonflikt und die Perspektiven seiner Regulierung erschien 1990 6 Wahrend der Perestroika konnte Agurski wieder die UdSSR besuchen 1989 traf er sich dort mit Schafarewitsch und weiteren fruheren Mitstreitern in der Judenfrage und hielt Vortrage uber Zionismus und Nationalismus Zum Kongress der Landsleute 1991 in Moskau wurde er personlich eingeladen Er traf dort am 19 August ein dem ersten Tag des Augustputschs 3 Er erlebte die aufregenden Tage mit und starb am 21 August 1991 im Hotel Rossija an einem Herzinfarkt Agurski hinterliess eine Tochter und einen Sohn Seine Witwe Wera Fjodorowna Agurskaja veroffentlichte 1996 seine Memoiren Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Agurskij Mihail SamuilovichEinzelnachweise Bearbeiten Der Vorname Melik ist die Abkurzung von Marx Engels Lenin Komintern Varianten waren Melir Marx Engels Lenin Revolution und Melib Marx Engels Liebknecht Agurski benutzte diese Vornamen fur seine Pseudonyme a b c d e Elektronnaya evrejskaya enciklopediya Agurskij Shmuel abgerufen am 14 Februar 2023 a b c Chronos Agurskij Mihail Samuilovich abgerufen am 14 Februar 2023 Radkovskij M Aleksandr Lajko Lyubov i zhizn i smert vsyo smertnaya vina v Moskovii moej In Evrejskaya gazeta Band 48 Nr 8 2006 1 abgerufen am 13 Februar 2023 Agurskij M S Vybor optimalnoj sistemy upravleniya stankami Avtoreferat dis na soiskanie uchen stepeni kand tehn nauk 254 AN SSSR In t avtomatiki i telemehaniki tehn kibernetiki Moskau 1969 Agurskij M S Blizhnevostochnyj konflikt i perspektivy ego uregulirovaniya In Nash sovremennik Nr 6 1990 S 127 128 Normdaten Person GND 128753579 lobid OGND AKS LCCN n78070052 VIAF 79018751 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Agurski Michail SamuilowitschALTERNATIVNAMEN Agurskij Mihail Samuilovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetisch israelischer Maschinenbauingenieur Kybernetiker Publizist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 1933GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 21 August 1991STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Samuilowitsch Agurski amp oldid 232805746