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Alexander Wladimirowitsch Men russisch Aleksandr Vladimirovich Men wiss Transliteration Aleksandr Vladimirovic Men 20 Januar 1935 in Moskau 9 September 1990 in Semchos heute zu Sergijew Possad Russland war ein russisch orthodoxer Religionsphilosoph und Priester Er zahlt zu den fuhrenden russisch orthodoxen Theologen des 20 Jahrhunderts Gedenkkreuz am Ort der Ermordung von Men 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde als Sohn eines judischen Textilingenieurs und einer orthodoxen Mutter geboren Bereits als Kleinkind wurde er getauft Er ging auf die 554 Schule fur Jungen in Moskau In der Schulzeit las er die Werke von Johannes Chrysostomos Basileus dem Grossen Augustinus und Feofan Satwornik sowie die Philokalie Autodidaktisch lernte er den Stoff eines russisch orthodoxen Priesterseminars Er studierte Biologie am Institut fur Pelzwaren in Balaschicha und spater in Irkutsk Privat studierte er Theologie und Philosophie Ihn interessierten Baruch de Spinoza Rene Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz aber auch die orthodoxen Theologen Pawel Florenski Alexei Chomjakow Nikolai Berdjajew und Sergei Bulgakow In Irkutsk kam er in Kontakt mit dem Theologiestudenten und spateren Dissidenten Gleb Jakunin 1958 relegierte ihn das Institut fur Pelzwaren weil er mehrfach ohne Erlaubnis in der Kirchenverwaltung gearbeitet hatte Im gleichen Jahr wurde er in Moskau zum orthodoxen Diakon wenige Monate spater zum Priester geweiht und nahm ein Studium am Geistlichen Seminar in Leningrad auf 1964 wechselte er an die Geistliche Akademie in Moskau wo er 1968 mit einer Dissertation zum Thema Monotheismus und vorchristliche Religionen promovierte Men veroffentlichte zehn Bucher die unter Pseudonym als Tamisdat in russischer Sprache im Ausland verlegt wurden und als verbotene Literatur in die Sowjetunion zuruckkehrten Zu den wichtigsten gehoren die fundamentaltheologische Reihe Auf der Suche nach dem Weg der Wahrheit und dem Leben russisch W poiskach Puti Istiny i Schisni 1970 1983 eine Einfuhrung in das Christentum Der Menschensohn russisch Syn Tschelowetscheski 1969 und eine Abhandlung zur Entstehung und Entwicklung orthodoxer Feste Sakrament Wort und Bild russisch Tainstwo Slowo i Obras 1980 Seine Auffassung dass Menschen ohne Gott verloren seien machte ihn zum Hoffnungstrager systemoppositioneller Kreise die eine dem Sozialismus entgegengesetzte Lebensphilosophie suchten In den 1970er und 1980er Jahren leitete Men die Gemeinde in Tarassowka bei Moskau und betatigte sich aktiv als Missionar Er ubte Einfluss unter Jugendlichen und in der wissenschaftlichen Intelligenz aus In seiner Dorfkirche taufte er in einer spektakularen Aktion mehrere tausend Menschen Er gab die Zeitschrift Welt der Bibel russisch Mir Biblii heraus grundete 1989 in Moskau eine Freie Orthodoxe Universitat setzte sich fur die Okumene ein Men wurde seit den 1960er Jahren vom KGB uberwacht Der Geheimdienst durchsuchte mehrfach seine Wohnung und lud ihn zu Vernehmungen vor Nach der Wende in der Sowjetunion trat er mehrfach im Fernsehen auf gewann grosse Popularitat wurde jedoch von Nationalisten und Antisemiten wegen seiner judischen Herkunft und okumenischen Auffassungen angefeindet Am 9 September 1990 wurde er in Semchos bei Sergijew Possad fruhmorgens auf dem Weg zur Kirche von einem Attentater mit einem Beil erschlagen Die Regierung setzte eine Untersuchungskommission ein Ergebnisse wurden nicht vorgelegt Der Vorsitzende der Kommission wurde ebenfalls getotet Men war verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter Der Sohn Michail Men war von 2005 bis 2013 Gouverneur der Oblast Iwanowo Die katholische Akademie der Diozese Rottenburg Stuttgart und die Allrussische Bibliothek fur Auslandische Literatur in Moskau verliehen seit 1995 jahrlich den Alexander Men Preis an Personlichkeiten die sich um den Austausch zwischen Russland und Deutschland verdient gemacht haben Werke BearbeitenSon of man Oakwood Publ Torrance Calif 1998 ISBN 1 879038 28 5 deutsch Der Menschensohn herausgegeben von Klaus Mertes und Ulrike Patow deutsch von Monika Schierhorn Herder Freiburg 2 durchges Aufl 2007 ISBN 3451290596 About Christ and the church Oakwood Publ Torrance Calif 1996 ISBN 1879038293 Mir Biblii Kniznaja palata Moskva 1990 ISBN 5 7000 0329 5 Smertiiu smert poprav Eridan Minsk 1990 ISBN 5858720013 Pravoslavnoe bogosluzenie Tainstvo slovo i obraz Slovo Moskva 1991 ISBN 5 85050 266 1 Istoriia religii v semi tomakh V poiskakh Puti Istiny i Zhizni Slovo Moskva 1991 1992 ISBN 5850502815 Bibliologicheskiĭ slovar Fond imeni Aleksandra Menia Moskva 2002 ISBN 5898310207Literatur BearbeitenYves Hamant Alexander Men Ein Zeuge fur Christus in unserer Zeit Dokumente des Glaubens Saur Munchen 2000 ISBN 3 598 11451 6 Michael Plekon Alexander Men A modern martyr free in the faith open to the world In Ders Living icons Persons of faith in the Eastern church University of Notre Dame Press Notre Dame Ind 2002 ISBN 0 268 03350 1 Igor Pochoshajew Stellen wir die Altare auf Aleksandr Men zum Verhaltnis von Kirche und Staat Lembeck Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 87476 523 7 Igor Pochoshajew Die okumenische Bedeutung von Aleksandr Men In Annales Theologici Bd 21 2007 S 399 413 Igor Pochoshajew Hrsg Fur mich sind alle Menschen Gottes Kinder Theologie Okumene und geistliche Praxis bei Aleksandr Men Vortrage der Tagung in Rostock vom 5 6 Juni 2007 Lembeck Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 87476 567 1 Ann Shukman Elizabeth Roberts Hrsg Christianity for the twenty first century The life and work of Alexander Men SCM London 1996 ISBN 0 334 02613 X Klaus Mertes Kult um den Autokraten Alexander Mens Beitrag zur Deutung der russischen Geschichte in Stimmen der Zeit Heft 5 Mai 2022 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Wladimirowitsch Men im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stiftung Alexander Men ru Alexander Men Preis de Vater Alexander Mens Erbe in der modernen russischen Orthodoxie Memento vom 30 November 2010 im Internet Archive Ein Artikel von Diakon Alexander Zanemonez in deutscher Ubersetzung Alexander Men Dorfpfarrer mit Massenwirkung Memento vom 18 August 2019 im Internet Archive 18 Januar 2005 Leben und Schicksal von Pater Alexander Men Dokumentarfilm der Papstlichen Stiftung KIRCHE IN NOTNormdaten Person GND 119129302 lobid OGND AKS LCCN n83035783 VIAF 113583399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Men Alexander WladimirowitschALTERNATIVNAMEN Men Aleksandr Vladimirovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Geistlicher und DissidentGEBURTSDATUM 20 Januar 1935GEBURTSORT Moskau SowjetunionSTERBEDATUM 9 September 1990STERBEORT Sergijew Possad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Wladimirowitsch Men amp oldid 238191903