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Das Maxhaus ist eine katholische Begegnungs und Veranstaltungsstatte in Dusseldorf Das Gebaude befindet sich an der Schulstrasse 11 im Stadtteil Carlstadt Es ist nach der benachbarten Maxkirche benannt mit der es einen Gebaudekomplex bildet Konzertabend im Innenhof des Maxhauses 2012Aussenansicht des Maxhauses 2009 Maxkirche links im Hintergrund Kreuzgang im MaxhausKreuzgang im Maxhaus Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Architekturpreise 4 Programm 4 1 Ausstellungen 4 2 Musik 4 3 Religion 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenUrsprunglich war das barocke Backsteingebaude ein Kloster der Franziskaner Es wurde auf der Zitadelle einer im 16 Jahrhundert erbauten Bastion der Stadt Dusseldorf errichtet und 1661 fertiggestellt Das Grundstuck auf dem zuvor das Anwesen des Festungsgouverneurs von Norprath lag war den Franziskanern von Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg geschenkt worden nachdem er ihnen 1651 die Erlaubnis zur Ansiedlung in Dusseldorf erteilt hatte Die Massnahme des zum katholischen Glauben konvertierten Landesherrn war darauf gerichtet in seinen Landern so auch in der Hauptstadt der Herzogtumer Julich Berg die Rekatholisierung zu fordern Gegenreformation Neben dem Kloster entstand zwischen 1662 und 1668 in schlichtem franziskanischen Stil die Klosterkirche St Antonius als Vorgangerbau der heutigen Barockkirche St Maximilian Maxkirche Klostergebaude und Kirche waren bereits 1724 baufallig was insbesondere von dem schwierigen Baugrund herruhrte Zudem war die Kirche fur die wachsende Bevolkerung zu klein geworden Daher wurde die Klosteranlage bis 1737 renoviert und erweitert In diesem Zuge wurden auf dem Dach der Kirche ein sechseckiger Dachreiter mit Glockenturmchen errichtet Kurfurst Karl III Philipp von der Pfalz hatte dem Orden fur den Ausbau und die Erweiterung seiner Klosteranlage die ehemalige herzogliche Orangerie zur Verfugung gestellt Im Verlauf des Siebenjahrigen Kriegs wurden 1756 funfhundert Soldaten im Kloster einquartiert die unter anderem 1758 in der Schlacht bei Krefeld zum Einsatz kamen Sodann diente es bis 1760 als Lazarett fur 1 800 Verwundete danach waren Kloster und Kirche erneut renovierungsbedurftig 1 Mit der Sakularisation verlor das Gebaude 1803 seine Funktion als Kloster und Teile wurden in ein Lyzeum umgewandelt das von 1807 bis 1814 von Heinrich Heine besucht wurde Ab 1805 wirkte dort der Physiker Geodat und Publizist Johann Friedrich Benzenberg als Professor fur Physik und Astronomie 1813 ubernahm Karl Wilhelm Kortum die Schulleitung und veranlasste 1814 den Gouverneur des Generalgouvernements Berg Justus Gruner die Reorganisation des Lyzeums zu einem humanistischen Gymnasium zu verfugen Als Konigliches Gymnasium wurde es 1833 in einen Neubau auf die Alleestrasse verlegt 1838 wurde im Maxhaus die Stadtische Realschule an der Citadellstrasse eroffnet 2 Die Klosterkirche die dem Landesherrn Maximilian Joseph von Bayern durch den Reichsdeputationshauptschluss ebenfalls zugefallen war und die dieser zunachst veraussern wollte wurde aufgrund einer Intervention der Burgerschaft Dusseldorfs zur stadtischen Pfarrkirche St Maximilian umgewidmet Im Klostergebaude war zeitweise auch die Kurfurstlich Pfalzische Academie der Maler Bildhauer und Baukunst untergebracht 3 Andere Teile des Klosters wurden in Wohnungen umgewandelt Dort wurde 1826 Franz Grashof geboren Mitgrunder des Vereins Deutscher Ingenieure Der als Dusseldorfer Gefangnispfarrer und Stadtoriginal bekannt gewordene Pastor Jaasch wohnte lange in der ehemaligen Klosteranlage Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebaude einschliesslich der Maxkirche beschadigt Nach Beseitigung der Kriegsschaden konnte der Komplex weiter genutzt werden 1999 fasste man den Beschluss das ehemalige Klostergebaude zu einer Begegnungs und Veranstaltungsstatte umzubauen Aufgrund denkmalpflegerischer Vorgaben zog sich der aufwandige Umbau rund sechs Jahre hin Ein auffallendes Merkmal der Neugestaltung ist vollstandige Uberdachung des Innenhofes innerhalb des Kreuzganges mit einer offenen Konstruktion aus Glas und Stahl ahnlich der im funf Jahre zuvor umgebauten nahe liegenden Standehaus Der nunmehr als Maxhaus Katholisches Stadthaus in Dusseldorf bezeichnete Komplex wurde am 22 September 2006 neu eroffnet und gewann seitdem mehrere Architekturpreise Baubeschreibung BearbeitenDer Antoniussaal das fruhere Refektorium des Klosters zeigt in der Stuckdecke einen Zyklus von Legenden aus dem Leben des Antonius von Padua und erinnert so daran dass der Saal Teil eines Klosters war welches vor der Sakularisation dem heiligen Antonius gewidmet war Die Arbeit wurde der Schule um die in Dusseldorf ansassigen italienischen Stuckateure zugeschrieben und von Alfred Kamphausen auf das Jahr 1766 datiert Ihre Gestaltung zeigt eine Ubergangsform aus dem Spatbarock in den Klassizismus Die bildlichen Darstellungen sind nicht auf eine illusionistische Perspektive angelegt die Figuren sind scharf konturiert das Dekor nobel kuhl und feinlinig angeordnet Eine besondere kunstgeschichtliche Bedeutung verleiht dem Werk die ikonographische Tatsache dass stuckierte Zyklen der Antonius Legende nordlich der Alpen sonst nicht vorkommen 4 Josef Kleesattel beschrieb die Qualitat der Decke und die Unangemessenheit einer spateren Nutzung in seiner Schrift Alt Dusseldorf im Bild folgendermassen Ein besonderer Kunstschatz ist die Barock Stuckdecke eines Raumes des fruheren Franziskanerklosters jetzt Volksschule Es ist herrlich zu sehen mit welcher ausserordentlichen Kunstfertigkeit mit welch grossem Geschmack die figurlichen Darstellungen und die ornamentalen Beigaben der Decke behandelt worden sind Dagegen ist es bedauerlich dass dieser Raum zu Turnzwecken benutzt wird da er durch Einbauen der Turngerate ungemein gelitten und verloren hat 5 Im Rahmen des Umbaus 2003 2006 wurde die Stuckdecke im Antoniussaal Erdgeschoss Sudflugel des Maxhauses der heute als Pfarrsaal der Kirche St Maximilian genutzt wird aufwendig restauriert nbsp nbsp nbsp nbsp Architekturpreise BearbeitenEine Jury des Bundes Deutscher Architekten BDA in Dusseldorf zeichnete den Umbau im Rahmen der Auszeichnung guter Bauten 2010 des BDA Dusseldorf mit einer Anerkennung aus 6 und wertete u a Sympathisch beruhrt das harmonische Zusammenspiel von historischer Substanz und modernen Architekturelementen 7 Das Ministerium fur Wirtschaft Energie Bauen Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen und die Architektenkammer zeichneten das umgebaute Maxhaus in der Reihe Vorbildliche Bauten des Landes NRW 2010 aus und urteilten dabei Die Erganzungen und Eingriffe durch zeitgemasse Architektur zeigen einen mutigen modernen Umgang mit kirchlichen Bauten und stellen das Potential im Umgang mit Kirchenarchitektur beispielhaft und inspirierend unter Beweis 8 Schliesslich kurte im Mai 2011 der Architekten und Ingenieurverein Dusseldorf AIV das Maxhaus zum Bauwerk des Jahres 2010 Die Presseinformation zitiert den AIV Vorsitzende Thomas Furst Konzept und Ausfuhrung vermogen den Dialog von Alt und Neu ausserst stimmig zu transportieren Ohne Zugestandnisse an modische Tendenzen schafft das Maxhaus eine zeitliche Klammer zwischen Vergangenheit Gegenwart und Zukunft 9 Programm BearbeitenAls Katholisches Stadthaus in Dusseldorf richtet sich das Maxhaus verstarkt an die Offentlichkeit und bietet neben einem religiosen auch ein gastronomisches kunstlerisches und musikalisches Programm an Dabei wird an Werktagen im uberdachten Innenhof des Maxhauses tagsuber ein Klosterhof Bistro betrieben Ausstellungen Bearbeiten Im Keller des Gebaudes wurde die Dauerausstellung Das verborgene Kloster eingerichtet in der die Baugeschichte des Klosters und die Geschichte der Franziskaner in Dusseldorf dargestellt werde Daneben erfolgen in der ersten Etage des Kreuzganges Wechselausstellungen verschiedener Kunstler Musik Bearbeiten Im Rahmen der Reihen Bach beflugelt und Jazz im Maxhaus werden im uberdachten Klosterhof des Maxhauses Konzerte veranstaltet Die Jazz Reihe wurde nach der Teilnahme an der Dusseldorfer Jazz Rally 2011 aufgrund des grossen Zuschauer Zuspruchs ins Leben gerufen Religion Bearbeiten Im Maxhaus finden seit 1961 die von Carl Klinkhammer ins Leben gerufenen Dusseldorfer Mittwochgesprache statt bei denen aktuelle und theologisch fundierte Vortrage aus den verschiedensten Bereichen der Theologie gehalten werden Daruber hinaus bieten die Servitinnen ein vielfaltiges Programm an zudem auch Einkehrtage und meditative Tanze gehoren 10 Die Teilnahme an der Nacht der offenen Kirche und andere Veranstaltungen runden das Programm ab Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maxhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maxhaus WebseiteEinzelnachweise Bearbeiten Maxhaus Katholisches Stadthaus in Dusseldorf Hrsg Das verborgene Kloster Broschure zur Baugeschichte des Maxhauses o D E Rothert Geschichte des Realgymnasiums Grundung der Dusseldorfer Realschule in Festschrift zur funfzigjahrigen Gedenkfeier der am 28 Mai 1838 erfolgten Begrundung des Realgymnasiums Voss Dusseldorf 1888 S 3 Hugo Weidenhaupt Von der franzosischen zur preussischen Zeit In Hugo Weidenhaupt Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen ins 20 Jahrhundert Schwann im Patmos Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 Band 2 S 397 Gert Adriani Die Stuckdecke im Antoniussaal der Pfarrkirche St Maximilian in Dusseldorf In Dusseldorfer Jahrbuch Band 47 1955 S 26 32 mit Abbildungen Josef Kleesattel Alt Dusseldorf im Bild Dusseldorf 1909 S 9 Auszeichnung guter Bauten des BDA Dusseldorf 2010 Jury und Preistragerliste des Bundes Deutscher Architekten BDA Nordrhein Westfalen Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 16 Mai 2016 abgerufen am 2 April 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bda nrw de Maxhaus Katholisches Stadthaus in Dusseldorf Internetartikel des Bundes Deutscher Architekten BDA Nordrhein Westfalen Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 2 April 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bda nrw de Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein Westfalen 2010 Dokumentation des Ministeriums fur Wirtschaft Energie Bauen Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen PDF 9 85 MB Nicht mehr online verfugbar 9 Dezember 2010 S 72 ehemals im Original abgerufen am 2 April 2012 1 2 Vorlage Toter Link www mbv nrw de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Bauwerk des Jahres 2010 Das Maxhaus PDF 29 kB Presseinformation des Architekten und Ingenieur Vereins Dusseldorf PDF 28 KB Nicht mehr online verfugbar 5 Mai 2011 ehemals im Original abgerufen am 2 April 2012 1 2 Vorlage Toter Link www aiv duesseldorf de Seite nicht mehr abrufbar Suche in 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