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Max Zimmering 16 November 1909 in Pirna 15 September 1973 in Dresden war ein deutscher Schriftsteller Journalist und kommunistischer Politiker KPD SED Er war von 1950 bis 1952 Abgeordneter im Sachsischen Landtag von 1956 bis 1958 Erster Sekretar des Deutschen Schriftstellerverbandes und von 1958 bis 1964 Direktor des Instituts fur Literatur Johannes R Becher in Leipzig Max Zimmering auf der Jahreskonferenz des Deutschen Schriftstellerverbandes 1966 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Journalistische und politische Arbeit in der Weimarer Republik 1 3 Emigration 1 4 Schriftsteller und Funktionar in der SBZ und DDR 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Max Zimmering wurde als zweiter von drei Sohnen des Uhrmachers Adolf Zimmering und seiner Frau Cejta geboren Beide Elternteile stammten aus Horodenka Galizien Er war der Bruder von Fred und Josef Zimmering sowie Cousin von Hans und Max Dankner Lea Grundig und Bruno Goldhammer Nachdem sein Vater im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen wurde und sein Geschaft aufgeben musste zog seine Mutter mit den Kindern im Mai 1915 zu Verwandten nach Dresden 1 Von 1916 bis 1921 besuchte er in Dresden die Volksschule 1921 bis 1924 das Wettiner Gymnasium bis zur Quarta und von 1925 bis 1930 die Oberrealschule Dresden Johannstadt Dort legte er auch das Abitur ab Vom 10 bis zum 18 Lebensjahr war er Mitglied der judischen Jugendbewegung Wanderbund Blau Weiss und Pfadfinderbund Kadimah Journalistische und politische Arbeit in der Weimarer Republik Bearbeiten Zimmering wurde 1928 Mitglied der Gewerkschaft und trat dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands KJVD bei Seit dieser Zeit war er auch schriftstellerisch tatig Zuerst schrieb er fur die Arbeiterpresse Arbeiterstimme Dresden A I Z Berlin Die Rote Fahne Berlin usw Gedichte kurze Prosaarbeiten und Glossen Er war Agitpropleiter im KJVD in Dresden Altstadt und spater in Dresden Johannstadt Im gleichen Jahr trat er der Judischen Arbeiter und Angestelltenjugend JAAJ der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO und der Internationalen Roten Hilfe bei Aus Anlass des 10 Jahrestages der Grundung der Kommunistischen Jugendinternationale wurde er im November 1929 Mitglied der KPD Im gleichen Jahr trat er dem Bund proletarisch revolutionarer Schriftsteller bei dessen Mitglied er bis 1933 war 1930 erhielt Max Zimmering einen Lyrikpreis beim Wettbewerb der Linkskurve der Zeitschrift des Bundes proletarisch revolutionarer Schriftsteller fur sein Gedicht Das Fliessband Wegen dieses Gedichtes und seiner Mitarbeit als Arbeiterkorrespondent bei linken Zeitungen drohte ihm als Oberprimaner kurz vor den Abschlussprufungen die Relegation der Zimmering anders als sein jungerer gleichzeitig gemassregelter judischer Jugend Genosse und Freund Helmut Weiss am Konig Georg Gymnasium entging weil nicht genugend Beweise vorlagen dass er wirklich der Autor einiger unter M Z oder Mix veroffentlichter revolutionarer Gedichte war Nach dem Abitur begann er 1930 eine Lehre als Schaufensterdekorateur bei der Firma Tietz vermutlich Hermann Tietz Hertie Nach zwei Jahren wurde er wegen gewerkschaftlicher Arbeit entlassen 1932 fand er in Dresden Arbeit als Dekorateur und Plakatmaler im zum Woolworth Konzern gehorenden Wohlwert wurde aber bereits nach einem halben Jahr wieder entlassen da er den Zentralverband der Angestellten zugunsten der Verkauferinnen mobilisiert hatte 2 Nunmehr arbeitslos beschaftigte er sich intensiver mit dem Schreiben Nach der Machtergreifung der Nazis arbeitete er weiter fur die im Februar 1933 verbotene KPD Emigration Bearbeiten Mitte 1933 musste er nach Paris emigrieren 1934 fuhr er weiter ins damals britische Mandatsgebiet Palastina Dort arbeitete er in der illegalen KP Palastinas 1935 ging er nach Prag und wurde dort Mitarbeiter der Deutschen Volkszeitung der Volksillustrierten der Internationalen Literatur Deutsche Blatter Moskau der Roten Fahne Prag und einiger weiterer tschechischer Blatter Nach dem Abschluss des Munchner Abkommens musste er ein neues Asyl suchen So kam er im Marz 1939 nach England und lebte dort in Oxford und spater in London 1940 beschloss die britische Regierung alle mannlichen deutschen Emigranten als feindliche Auslander zu internieren So unternahm Max Zimmering eine Unfreiwillige Weltreise die er spater in seinem gleichnamigen Buch beschrieb Sie fuhrte ihn vom Camp Huyton bei Liverpool uber New South Wales und Victoria in Australien zuruck nach England auf die Isle of Man Dank der Bemuhungen des P E N und fortschrittlicher Parlamentsabgeordneter wurde er im November 1941 aus der Internierung entlassen Nach seiner Ruckkehr nach London wurde er Redakteur der Freien deutschen Kultur in London einer Monatsschrift des Freien Deutschen Kulturbundes in Grossbritannien dem er als Exekutivmitglied angehorte Ausserdem arbeitete an den antifaschistischen Emigrationszeitschriften Internationale Literatur und Das Wort beide Moskau Deutsche Volkszeitung und Rote Fahne beide Prag Freies Deutschland Mexiko und Freie Tribune London mit Weiterhin nahm er an der Arbeit der Emigrationsgruppe der KPD teil gehorte dem London Centre des P E N und dem Deutschen internationalen P E N in London an und war Mitglied der Freien Deutschen Bewegung in London Max Zimmering war in erster Ehe wahrend des Exils bis nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Schauspielerin Betty Loewen verheiratet wie deren Nachlass im Archiv der Akademie der Kunste beweist Die genauen Zeitpunkte der Hochzeit und der Scheidung sind aus den Unterlagen nicht ersichtlich 3 Schriftsteller und Funktionar in der SBZ und DDR Bearbeiten nbsp Zimmering rechts mit Maximilian Scheer und Dieter Noll bei einer Kranzniederlegung des Schriftstellerverbands an den Grabern von Bertolt Brecht Johannes R Becher und Heinrich Mann auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof 1961 1946 konnte er durch die Hilfe von Egon Erwin Kisch mit einem tschechoslowakischen Repatriantentransport nach Dresden zuruckkehren das in der sowjetischen Besatzungszone lag Hier wurde er 1946 Mitglied der SED des FDGB und des Kulturbundes und arbeitete von 1946 bis 1953 als Kulturredakteur der Illustrierten Zeit im Bild Max Zimmering erhielt 1953 den Heinrich Mann Preis Seit 1949 beteiligte er sich an Textentwurfen fur die geplanten Gedenktafeln in der Synagoge der Judischen Gemeinde Dresden zur Erinnerung an die Opfer der NS Zeit 1950 heiratete er seine langjahrige Lebensgefahrtin Zora Weil Mit ihr hat er eine gemeinsame Tochter Guliko Zimmering Von 1949 bis 1953 war er Landesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN Sachsen von 1950 bis zu dessen Auflosung 1952 Abgeordneter im Sachsischen Landtag anschliessend bis 1958 Abgeordneter im Bezirkstag des Bezirks Dresden Von 1952 bis 1956 war Zimmering 1 Vorsitzender des Deutschen Schriftstellerverbands im Bezirk Dresden 1956 bis 1958 1 Sekretar des Deutschen Schriftstellerverbands in Berlin Von 1958 bis 1964 arbeitete er als Direktor des Instituts fur Literatur Johannes R Becher in Leipzig 1963 wurde Zimmering Kandidat des ZK der SED Ab 1964 bis zu seinem Tod lebte er als freischaffender Schriftsteller in Dresden 1968 erhielt er den Kunstpreis der DDR und 1969 den Nationalpreis der DDR 1971 wurde er Ehrenburger von Pirna nbsp Grab Max Zimmerings auf dem Dresdner HeidefriedhofMax Zimmering starb 1973 in Dresden Sein Grab befindet sich auf dem Heidefriedhof Er ist der Grossvater des Schauspielers Ron Zimmering ein Grossonkel der Schauspielerin Esther Zimmering und des Schauspielers David Zimmering Werke Auswahl BearbeitenDie Jagd nach dem Stiefel 1932 Erstfassung unveroff 1936 zuerst tschechisch veroff 1953 uberarbeitete deutsche Erst VO 1962 von Konrad Petzold verfilmt Buttje Pieter und sein Held 1951 Phosphor und Flieder Vom Untergang und Wiederaufstieg der Stadt Dresden 1954 Begegnung mit Majakowski 1955 Die unfreiwillige Weltreise 1956 Der gekreuzigte Grischa 1962 Rebellion in der Oberprima 1962 Li und die roten Bergsteiger 1967 Marsch der Kampfgruppen der Arbeiterklasse posthum Wegstrecken Gedichte 1974 Lied von Finsternis und Licht Gedichte und Nachdichtungen 1928 1973 1986 Literatur BearbeitenZimmering Max In Lexikon sozialistischer deutscher Schriftsteller Leipzig 1964 S 560 562 mit Bibliografie S 561 f H Riedel Max Zimmering In Literatur der DDR Einzeldarstellungen Band 1 Berlin 1974 Bernd Rainer Barth Zimmering Max In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Zimmering Max in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1279Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Zimmering Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Zimmering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Zimmering Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Ein jeder Tag hat Farbe und Gewicht Max Zimmering 1909 1973 In Projekt Shalom CJD Chemnitz archiviert vom Original am 19 September 2017 abgerufen am 19 September 2017 Fussnoten Bearbeiten Hugo Jensch Juden in Pirna PDF 0 7 MB S 15 18 abgerufen am 19 September 2017 Manfred Altner Zimmering Max In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Ein jeder Tag hat Farbe und Gewicht Max Zimmering 1909 1973 In Projekt Shalom CJD Chemnitz archiviert vom Original am 19 September 2017 abgerufen am 19 September 2017 Nachlass Betty Loewen im Archiv der Akademie der KunsteNormdaten Person GND 118772937 lobid OGND AKS LCCN n85145131 VIAF 114170878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zimmering MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 November 1909GEBURTSORT PirnaSTERBEDATUM 15 September 1973STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Zimmering amp oldid 228772770