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Max Levien 21 Mai 1885 in Moskau 16 Juni oder 17 Juni 1937 in der Sowjetunion war ein deutsch russischer Kommunist Max LevienZum Jahreswechsel 1918 19 war er einer der Mitbegrunder der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Als erster Parteivorsitzender der KPD in Bayern war er im April 1919 einer der Protagonisten der Munchner Raterepublik die in der Folge der Novemberrevolution von 1918 entstanden ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Anfange 1 2 Revolution und Raterepublik 1 3 Sowjetisches Exil 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnfange Bearbeiten Max Levien wurde 1885 in Moskau als Sohn des aus einer alten Mecklenburger Familie stammenden Grosskaufmanns Ludwig Levien geboren Seine Schullaufbahn begann er 1893 am deutschen Gymnasium in Moskau und setzte sie 1897 in Meissen fort wo er 1902 sein Abitur machte Sein im Herbst 1905 angefangenes naturwissenschaftliches Studium an der Universitat Halle brach er ab weil er sich an der russischen Revolution von 1905 beteiligte Ab 1906 Mitglied der russischen Sozialrevolutionare sass er 1907 08 eine Gefangnisstrafe in Moskau ab Nach seiner Freilassung ging Levien nach Zurich wo er seine Studien fortsetzte und im Sommer 1913 mit einer Promotion abschloss In der Schweiz schloss er sich den russischen Sozialdemokraten an hatte Kontakte zu Lenin und wurde Anhanger der Bolschewiki Nach der Promotion ging Levien nach Deutschland und nahm die deutsche Staatsburgerschaft an Am 29 Oktober 1913 meldete er sich freiwillig zum bayerischen Infanterie Leibregiment und diente von 1914 bis 1918 als Soldat Revolution und Raterepublik Bearbeiten In der Novemberrevolution war Levien in den Soldatenraten aktiv und arbeitete dabei eng mit dem anarchistischen Schriftsteller und Aktivisten Erich Muhsam 1878 1934 zusammen Levien wurde Vorsitzender des Munchner Soldatenrates und der Munchner Spartakusgruppe Als Delegierter Munchens nahm er am Grundungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD teil und ubernahm den Parteivorsitz der KPD in Bayern Zusammen mit seinem Parteigenossen Eugen Levine war Levien nach der Niederschlagung des sogenannten Palmsonntagsputschs ab 13 14 April 1919 einer der Anfuhrer der zweiten Phase der Raterepublik Levien war im Gegensatz zu Levine nicht judischer Herkunft wurde aber wie dieser von politischen Gegnern als Jude diffamiert 1 Inwieweit er die Erschiessung von 10 Gefangenen dem sog Geiselmord im Luitpold Gymnasium angestiftet oder gebilligt hat ist unklar Nach der Niederschlagung der Raterepublik wurde Levien verhaftet konnte jedoch im Mai 1919 nach Wien fliehen Dort wurde er abermals festgenommen Karl Retzlaw der ihn personlich kannte und mit ihm zusammengearbeitet hat schrieb in seiner Biografie Max Levien war eine interessante Erscheinung Etwa 35 Jahre alt mittelgross volles dunkles Haar Kunstlermahne Doktor der Naturwissenschaften und ein grossartiger schlagfertiger Redner 2 Die osterreichische Regierung liess Levien Ende 1920 frei zuvor hatten nach einem Auslieferungsgesuch der bayerischen Justiz lange Verhandlungen stattgefunden Sowjetisches Exil Bearbeiten Levien ubersiedelte im Juni 1921 nach Moskau wo er zunachst in der Hungerhilfe fur Sowjetrussland tatig war 1922 in das Exekutivkomitee der Komintern EKKI kooptiert arbeitete er in dessen Apparat und nahm 1924 am 5 Komintern Weltkongress teil Levien war ausserdem als Redakteur der Komintern Zeitschrift Unter dem Banner des Marxismus tatig und unterrichtete an der Kommunistischen Universitat der nationalen Minderheiten des Westens 1925 wurde er Mitglied der Russischen Kommunistischen Partei In dieser Zeit war Levien eng mit dem in Ungnade gefallenen KPD Fuhrer Arkadi Maslow verbunden In den 1930er Jahren hatte er zuletzt einen Lehrstuhl fur Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften an der Moskauer Universitat Schliesslich fiel Levien dem Grossen Terror zum Opfer Am 10 Dezember 1936 wurde er vom NKWD verhaftet und zunachst im Marz 1937 zu funf Jahren Lagerhaft verurteilt Das Urteil wurde am 16 Juni 1937 in ein Todesurteil umgewandelt welches am folgenden Tag vollstreckt wurde 3 Max Levien wird von dem russischen Historiker Alexander Vatlin als Opfer der Deutschen Operation des NKWD 4 klassifiziert obwohl er bereits vor dem Anlaufen der Operation Ende Juli 1937 verurteilt und erschossen wurde Literatur BearbeitenMartin H Geyer Verkehrte Welt Revolution Inflation und Moderne Munchen 1914 1924 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1998 S 82 Branko Lazitch Drachkovitch Milorad M Hgg Biographical Dictionary of the Comintern Stanford CA Hoover Institution Press 1986 S 259f Natalia Mussienko Ulla Plener Hgg Verurteilt zur Hochststrafe Tod durch Erschiessen Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalitat im Grossen Terror in der Sowjetunion 1937 1938 Berlin Dietz 2006 S 58 Levien Max In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Hermann Weber Zu den Beziehungen zwischen der KPD und der Kommunistischen Internationale in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 16 1968 2 S 177 208 hier S 188 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Levien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedbert Muhldorfer Spartakusbund 1915 1919 in Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Foto in der Bayerischen Staatsbibliothek hier Max Levien antisemitische Propagandapostkarte Levien war nicht judischer Herkunft mit der Aufschrift Levin Jude ein gefahrlicher Demagoge Karl Retzlaw Spartakus Verlag Neue Kritik Frankfurt 1971 S 143 ISBN 3 8015 0096 9 Alexander Vatlin Was fur ein Teufelspack Die Deutsche Operation des NKWD in Moskau und im Moskauer Gebiet 1936 bis 1941 Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 090 5 S 313 Alexander Vatlin Was fur ein Teufelspack Die Deutsche Operation des NKWD in Moskau und im Moskauer Gebiet 1936 bis 1941 Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 090 5 S 313Normdaten Person GND 132269392 lobid OGND AKS VIAF 249873316 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levien MaxKURZBESCHREIBUNG deutsch russischer Kommunist und Protagonist der Munchner RaterepublikGEBURTSDATUM 21 Mai 1885GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 16 Juni 1937 oder 17 Juni 1937STERBEORT Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Levien amp oldid 234247722