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Markea ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Die je nach Autor 11 bis 20 1 2 Arten wachsen meist epiphytisch Der Gattungsname ehrt den franzosischen Naturphilosophen und Botaniker Jean Baptiste Pierre Antoine de Monet Chevalier de Lamarck 1744 1829 MarkeaSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung MarkeaWissenschaftlicher NameMarkeaRich Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nachweise 5 1 Hauptquellen 5 2 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Markea sind epiphytisch wachsende Pflanzen die meist als Lianen seltener als aufrechte oder niederliegende Straucher von selten nur 1 1 5 bis 3 5 m Hohe wachsen Nur in Ausnahmefallen sind es auch bis zu 6 m hohe Baume An den Wurzeln treten oftmals Verdickungen auf Die Pflanzen konnen myrmekophil sein Sie sind mit einer Vielzahl unterschiedlich gestalteter Haare besetzt diese konnen einfach verzweigt und baumformig verzweigt sein zudem gibt es drusige Haare mit vielzelligen Kopfen und einem zweizelligen Stiel Die Sprossachse ist wahrscheinlich in allen Fallen hohl und erreicht einen Durchmesser von bis zu 8 cm Die Laubblatter stehen gebuschelt scheinbar quirlig in Gruppen von drei bis sechs Die Blattspreite ist meist membranartig selten auch lederartig und dick sie ist schmal oder breit elliptisch oder umgekehrt eiformig elliptisch Die Basis ist spitz zulaufend zugespitzt abgerundet oder herzformig haufig am Stiel herablaufend die Spitze ist meist spitz zulaufend seltener zugespitzt stumpf oder abgerundet In einigen Arten haben die Blattspreiten mittlere Grosse von 2 1 4 5 bis 9 13 2 bis 5 6 8 cm in anderen Arten sind sie grosser dann 7 10 bis 22 31 2 9 4 bis 10 14 cm Die Blattstiele sind 6 bis 25 60 mm lang Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die duftenden manchmal ubelriechenden oder auch geruchlosen Bluten stehen einzeln nur in Ausnahmefallen paarig oder in zwei bis zehnblutigen in Ausnahmefallen bis siebzehnblutigen zymosem Blutenstanden Die Blutenstandstiele sind entweder 3 12 bis 30 50 cm lang fadenformig biegsam und aufrecht stehend oder nur 0 3 bis 16 cm lang dick starr und holzig Die Blutenstiele sind entweder nur 1 5 bis 7 mm lang oder aber langer und dann 15 bis 25 mm selten auch bis 63 mm lang Nur in Ausnahmefallen sind die Bluten auch aufsitzend Die Kelchblatter sind oft wenig verwachsen so dass die Kelchrohre sehr kurz oder fast inexistent ist Manchmal ist die Kelchrohre starker ausgebildet meist jedoch kurzer als die Kelchzipfel nur in Ausnahmen ist die Kelchrohre auch langer Die Krone ist rot orange rot gelblich orange gelb grunlich grunlich grunlich weiss violett oder schwarzlich violett gefarbt Sie ist oft in die fur die Unterfamilie Juanulloideae typischen zwei Sektoren geteilt von denen der untere kurzere rohrenformig und der obere lang trichterformig ist Einige Arten haben jedoch auch uberbecherformige oder trichterformige Kronen Die Lange der Krone ist variabel meist liegt sie zwischen 4 5 und 11 cm in zwei Arten werden sie auch langer und in einer Art M sturmii wird die Krone nur etwa 2 45 cm lang Die Kronlappen sind breiter als lang und fur gewohnlich zuruckgebogen In einigen Arten stehen die Staubblatter uber die Krone hinaus Die Staubbeutel sind an der Basis fixiert etwa 9 5 bis 18 mm lang in einigen Arten auch kaum 6 bis 9 5 mm sie stehen meist zusammengeneigt Die Staubfaden sind langer kurzer oder gleich lang wie die Staubbeutel sind nur am unteren Ende behaart und etwa 5 bis 20 oder 30 mm von der Kronenbasis an dieser fixiert Die Pollen sind mit einem Durchmesser von 24 bis 38 µm mittelgross die Pollenkornwand Exine ist dick oder dunn meist um den Pollenaquator schuppig oder runzelig Nur in der Art M lopezii besitzen die Pollenkorner kleine Stacheln Ubisch Korper sind nur aus sechs Arten bekannt Der meist birnenformige Fruchtknoten ist zweilappig und zweikammerig Die Nektarien sind gut ausgepragt Die Narbe ist sattelformig oder besitzt zwei kurze Verzweigungen Fruchte Bearbeiten Die Fruchte werden von Armando Hunziker als Kapseln angesehen wahrscheinlich da das Perikarp dunn und transparent ist und im Alter trocken wirkt Sandra Knapp bezeichnet die Fruchte als Beeren dagegen spricht das Fehlen eines dicken Perikarps 1 Die Fruchte stehen in einem sich vergrossernden Kelch der meist grosser als die Fruchte ist nur in M coccinea sind Frucht und Kelch beinahe gleich lang Die Fruchte besitzen an der Spitze einen langen oder kurzen Schnabel Das Perikarp ist nur in M crosbyana dick und lederig in den anderen Arten ist es dunn und membranartig Die Fruchte enthalten etwa 50 bis 100 Samen diese sind bumerangformig oder leicht gebogen bis fast gerade und stabchenformig Ihre Lange reicht von 1 9 bis 3 8 mm Das Embryo ist 1 6 bis 3 2 mm lang und leicht gebogen Es besitzt anliegende Keimblatter die langer als breit und kurzer aber breiter als das restliche Embryo sind Endosperm ist nur sehr karglich vorhanden Okologie BearbeitenEinige der Arten wie Markea longiflora Markea formicarum Markea ulei und Markea panamensis stehen in enger Verbindung mit Kolonien der Ameisenart Camponotus femuratus beziehungsweise Arten der Gattung Atzeca Myrmekophilie Diese Markea Arten weisen unter anderem angeschwollene knollenartige Stangel auf die von den Ameisen als Nester oder als Lagerraum genutzt werden An Samen der Art Markea coccinea ist auf der Samenoberflache ein feines Netzwerk aus klebrigen Faden vorhanden was moglicherweise eine Anpassung an die Samenverbreitung durch Ameisen darstellt 1 Als Bestauber einiger Arten werden Fledermause vermutet da bei Experimenten im Feld Markea Pollen an gefangenen Fledermausen nachgewiesen wurden Im Gegensatz zu anderen neuweltlichen Pflanzenarten die durch Fledermause bestaubt werden bietet die Morphologie der Markea Bluten jedoch keine Moglichkeit direkt den Nektar zu erreichen wahrend die Fledermaus vor der Pflanze schwebt Es wird vermutet dass die Tiere in die Blute kriechen um an den Nektar zu gelangen dies konnte jedoch nicht durch Beobachtung bestatigt werden 3 Es treten jedoch auch andere Formen der Bestaubung auf so ist Markea coccinea an die Bestaubung durch Vogel angepasst Ornithophilie 1 Fressfeinde sind die Raupen verschiedener Edelfalter die sich neben Markea Arten auf Pflanzen der Nachtschattengewachs Gattungen Solandra Schultesianthus Juanulloa und Merinthopodium spezialisiert haben Hierzu gehoren unter anderem Arten aus den Gattungen Olyras Eutresis und Melinaea 4 Vorkommen BearbeitenHauptverbreitungsgebiet der Gattung ist das nordliche Sudamerika wo die meisten Arten der Gattung vorkommen Sie wachsen dort in bergigen Regionen in Hohen zwischen 500 und 3000 m etwa zehn der Arten pragen die Vegetation der Anden Kolumbiens Ecuadors Perus und Bolivien Drei Arten sind endemisch in Mittelamerika vier myrmekophile Arten kommen im Amazonasbecken und Guyana vor Systematik BearbeitenDie Abgrenzung der Gattung Markea zu anderen Gattungen ist derzeit noch umstritten Unklar ist vor allem wie sich die Beziehungen zu den Gattungen Hawkesiophyton und Schultesianthus gestalten Sandra Knapp gliedert in einer phylogenetischen Studie aus dem Jahr 1997 die Arten der Gattung Hawkesiophyton in die Gattung Markea ein erkennt aber auch Schultesianthus als eigenstandige Gattung an Armando Hunziker 2001 hingegen erhalt den Gattungsstatus aller drei Gattungen aufrecht als Unterscheidungsmerkmal zwischen den Gattungen Hawkesiophyton und Markea nennt er die Stellung der Staubbeutel in den Bluten In molekularbiologischen Studien 5 konnten bisher nur Markea ulei und Markea panamensis untersucht werden beide gehoren laut Hunziker zur Gattung Hawkesiophyton 1 In der Gattung Markea werden je nach Autor 11 bis 20 Arten anerkannt Die Typusart ist Markea coccinea Derzeit anerkannte Arten 2 Markea antioquiensis S Knapp Kolumbien 6 7 Markea atlantica Stehmann amp Giacomin 1 Syn Dyssochroma atlantica Stehmann amp Giacomin A Orejuela amp C I Orozco Brasilianischer Bundesstaat Espirito Santo 7 Markea coccinea Rich Tropisches Sudamerika 7 Markea epifita S Knapp Zentrales Ecuador 7 6 Markea formicarum Dammer Tropisches Sudamerika 7 Markea fosbergii Hunz Sudliches Ecuador 7 Markea harlingiana Hunz Sudliches Kolumbien bis nordliches Ecuador 7 Markea huilensis A Orejuela amp J M Velez Kolumbien 7 2 Markea hunzikeri A Orejuela amp C I Orozco Kolumbien 7 2 Markea longiflora Miers Trinidad bis nordliches Brasilien 7 Markea lopezii Hunz Kolumbien 7 Markea pilosa S Knapp Sudwestliches Kolumbien bis nordwestliches Ecuador 7 6 Markea plowmanii Hunz Ostliches und sudostliches Kolumbien 7 Markea purpurea A Orejuela amp C I Orozco Kolumbien 7 2 Markea sessiliflora Ducke Nordliches Sudamerika bis nordliches Brasilien 7 Markea spruceana Hunz Westliches Ecuador 7 Markea sturmii Cuatrec Zentrales und sudliches Kolumbien 7 Markea vasquezii E Rodr Nordliches Peru 7 8 Von Knapp in die Gattung Schultesianthus verschoben 4 aber von Hunziker nicht anerkannt und weiter als Markea gefuhrt Markea crosbyana D Arcy Syn Schultesianthus crosbyanus D Arcy S Knapp Costa Rica bis Panama 7 Markea uniflora Lundell Syn Schultesianthus uniflorus Lundell S Knapp Mexiko bis Guatemala 7 Markea venosa Standl et C V Morton Syn Schultesianthus venosus Standl et C V Morton S Knapp Costa Rica 7 Von Knapp in die Gattung Markea eingefugt von Hunziker als Hawkesiophyton gefuhrt Markea panamensis Standl Syn Hawkesiophyton panamensis Standl Hunz Costa Rica bis Panama 7 Markea ulei Dammer Cuatrec Syn Hawkesiophyton ulei Dammer Hunz Panama bis Venezuela und Bolivien 7 Markea klugii Hunz Molinari Syn Hawkesiophyton klugii Hunz Peru 7 Nachweise BearbeitenHauptquellen Bearbeiten Armando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Joao Renato Stehmann und Leandro Lacerda Giacomin Markea atlantica Solanaceae a New Species of Tribe Juanulloeae Disjunct from its Core Distribution In Systematic Botany Band 37 Nummer 4 2012 S 1035 1042 doi 10 1600 036364412X656581 a b c d e Andres Orejuela Clara Ines Orozco und Gloria Barboza Three new species of Markea Solanaceae Juanulloeae from Colombia In Phytotaxa Band 167 Numer 2 2014 S 151 165 Nathan Muchhala und Pablu Jarrin V Flower Visitation by Bats in Cloud Forests of Western Ecuador In Biotropica Band 34 Nummer 3 2002 S 387 395 a b Sandra Knapp Viveca Persson und Stephen Blackmore A Phylogenetic Conspectus of The Tribe Juanulloeae Solanaceae In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 84 1997 S 67 89 Richard Olmstead et al A molecular phylogeny of Solanaceae In Taxon Band 57 2008 S 1159 1181 a b c Sandra Knapp New Species and Notes on the Natural History of Markea Solanacea from Colombia and Ecuador In Novon Band 8 1998 S 152 161 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Datenblatt Markea bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Eric F Rodriguez Rodriguez Una nueva especie de Markea Solanaceae Juanulloeae para el Peru In Arnaldoa Band 13 Nummer 2 2006 S 306 313 Online Memento des Originals vom 14 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot revistas concytec gob pe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markea amp oldid 236447267