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Die Marienkirche ist eine evangelische Kirche in Grossenhain die von 1746 bis 1748 vom Dresdner Ratszimmermeister Johann George Schmidt und dem Ratsmaurermeister Johann Gottfried Fehre an der Stelle einer spatgotischen Hallenkirche erbaut worden ist Von Schmidts grossen Kirchenbauten ist nur noch die Grossenhainer Marienkirche im weitestgehenden Originalzustand erhalten 1 Der Sakralbau zahlt zu den originellsten Raumschopfungen der sachsischen Kirchenkunst des spaten Barock 2 Sie ist das Gotteshaus der Kirchgemeinde Marienkirche Grossenhain und war die Ephoralkirche des ehemaligen Kirchenbezirks Grossenhain Marienkirche von Nordosten gesehenAnsicht der Marienkirche uber den Dachern Grossenhains von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerkirchen 1 2 Baugeschichte 2 Beschreibung 2 1 Taufstein 2 2 Orgel 2 3 Osterfenster 2 4 Betstuben 2 5 Gelaut 3 Bilder 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangerkirchen Bearbeiten nbsp Die alte Marienkirche Grossenhain nbsp Die neue Marienkirche um 1844Uber die Form und Gestalt der Vorgangerkirchen ist wenig uberliefert Die Umfassungsmauern der Marienkirche sind weitgehend auf denen der letzten Vorgangerkirche aufgebaut Bald nach der Zerstorung der damaligen Kirche durch die Hussiten im Jahr 1429 erfolgte ihr Wiederaufbau 1440 begann man mit dem Ausbau zu einer dreischiffigen spatgotischen Hallenkirche mit breitem Mittelschiff und schmaleren Seitenschiffen Der Hochaltar wurde 1470 geweiht Nach der Rekonstruktion von Cornelius Gurlitt hatte die Kirche einen Hallenumgangschor wie die St Marien Kirche in Herzberg Der Turm stand am nordlichen Seitenschiff Am Turm lag auch eine Kapelle An der Sudseite gab es zwei angebaute Kapellen An der Westseite des heutigen Hauptschiffes ist eine Wendeltreppe erhalten die auf einen zweigeschossigen Anbau hindeutet Das Dach war nach Uberlieferungen mit Schiefer gedeckt und mit vielen kleinen Turmchen verziert 1540 wurde die Kirche durch einen Brand zerstort Die Kirche war damals mit zahlreichen Epitaphen ausgestattet und hatte 13 Altare 1593 erhielt die Kirche dem Pabste zu Trotze eine Kanzel Kurz vor dem Stadtbrand am 8 Juni 1744 wurde die Kirche grundlich erneuert Das Feuer zerstorte die Kirche wobei der Turm am 17 Juni einsturzte und die Kirche bis auf die Umfassungsmauern zerschlug Baugeschichte Bearbeiten Am 7 September 1744 erliess die Landesregierung ein Baureglement das einen einheitlichen Wiederaufbau der Stadt garantieren sollte Im Herbst desselben Jahres begann das Oberkonsistorium in Dresden mit der Bauplanung Baumeister Johann George Schmidt wurde beauftragt eine neue Kirche an gleicher Stelle zu errichten Die Bauarbeiten dauerten bis 1748 an Am dritten Advent des Jahres war die Kirche mit dem notigsten ausgestattet und wurde eingeweiht Erst 1755 wurde der Kanzelaltar aus Sandstein und Gips vom Lommatzscher Bildhauer Friedrich Wilhelm Mieth geschaffen 1802 wurde der nach einem Entwurf von Samuel Locke erbaute Turm nach knapp zweijahriger Bauzeit eingeweiht 1855 erhielt der Turm ein Viergelaut und das Innere der Kirche wurde erstmals renoviert Die zweite Innensanierung und der Neubau der Orgel wurden 1901 realisiert 1972 erfolgte die dritte Sanierung die 18 Jahre andauerte Dabei wurden vor allem das Dach der Turm und die Fenster saniert und der Innenraum neu ausgemalt Der Katharinenaltar der im 16 Jahrhundert fur die Katharinenkirche geschnitzt wurde und nach deren Abbruch 1869 stark beschadigt in die Marienkirche kam wurde 1983 nach erfolgter Restaurierung als Dauerleihgabe an die Chemnitzer Schlosskirche gegeben 3 2001 wurde die Orgel uberholt 2004 05 wurden Fassade und Dach erneuert Die Fenster wurden erneuert und die Kirche erhielt einen hellgrauen Aussenanstrich wie 1855 Beschreibung Bearbeiten nbsp TaufsteinDer Grundriss der Kirche hat eine in Sachsen einmalige T Form 1 Auf der Nordseite wurden der Altar Kanzel sowie die Altarorgel ubereinander errichtet Der Kanzelaltar wurde nach Entwurfen Schmidts 1755 1756 vom Lommatzscher Bildhauer Friedrich Wilhelm Mieth geschaffen Die Orgel wurde 1777 1778 von Johann Gottlieb Mauer aus Leipzig erbaut Ein buntes Glasfenster das Luther und Melanchthon zeigt wurde 1883 von der Familie Zschille gestiftet Taufstein Bearbeiten Der von einem unbekannten Kunstler gestaltete Taufstein wurde 1748 fertiggestellt Er besteht aus Sandstein und hat einen Holzdeckel Orgel Bearbeiten nbsp Nordseite mit Kanzelaltar und OrgelDie erste Orgel wurde 1778 durch Johann Gottlieb Mauer aus Leipzig errichtet 1901 bauten die Dresdner Orgelbauer Gebruder Jehmlich das bis heute verwendete Instrument Es hat 53 Register auf drei Manualen und Pedal 3758 Pfeifen 2001 wurde die Orgel von der Firma Gross aus Waditz in einer Generalreparatur uberholt Dabei erhielt der Prospekt wieder echte Zinnpfeifen Zur Orgelnacht am 18 August 2001 wurde die Orgel wieder eingeweiht Das Instrument hat pneumatische Trakturen 4 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C a31 Prinzipal 16 2 Gedackt 16 3 Prinzipal 8 4 Bordun 8 5 Salicional 8 6 Oktave 4 7 Hohlflote 4 8 Oktave 2 9 Nachthorn 2 10 Quinte 2 2 3 11 Cornett IV V 8 12 Rauschwerk IV V13 Mixtur IV V14 Trompete 8 II Brustwerk C a315 Quintaton 16 16 Prinzipal 8 17 Gedackt 8 18 Quintaton 8 19 Oktave 4 20 Rohrflote 4 21 Salicet 4 22 Oktave 2 23 Flachflote 2 24 Sifflet 1 25 Quinte 1 1 3 26 Scharf IV27 Krummhorn 8 28 Regal 4 III Schwellwerk C a329 Gedackt 16 30 Rohrflote 8 31 Gemshorn 8 32 Dulciana 8 33 Prinzipal 4 34 Holzflote 4 35 Nasat 2 2 3 36 Spitzgambe 2 37 Querflote 2 38 Blockflotenterz 1 3 5 39 Schwiegel 1 40 Zimbel III IV41 Oboe 8 Tremolant Pedal C f142 Prinzipal 16 43 Subbass 16 44 Gedacktbass 16 45 Quintbass 10 2 3 46 Gedacktflote 8 47 Oktavbass 8 48 Oktavbass 4 49 Prinzipalflote 2 50 Hintersatz VI51 Posaune 16 52 Trompete 8 53 Clarine 4 Koppeln II I III I III II I P II P III POsterfenster Bearbeiten nbsp Osterfenster mit Luther PortratDas Oster oder auch Lutherfenster wurde 1883 anlasslich des 400 Geburtstags Martin Luthers von der Grossenhainer Familie Zschille gestiftet 2005 wurde es restauriert und mit einer Schutzverglasung in einem Stahlrahmen neu eingebaut Betstuben Bearbeiten Zur Finanzierung des Kirchenbaus konnten wohlhabende Burgerfamilien speziell eingerichtete Betstuben fur 200 rheinische Thaler oder zwei Ochsen erwerben Die Betstuben wurden privat mobliert und mit kleinen Ofen ausgestattet Das Mobiliar ist teilweise noch erhalten Die Raume sind nach vorn hin verglast und liegen unter der zweiten Empore ringformig uber dem Schiff 1855 wurden die Raume das letzte Mal grun weiss tapeziert Gelaut Bearbeiten Die vier Bronzeglocken wurden 1855 von Johann Gotthelf Grosse in Dresden gegossen und am 15 September 1855 geweiht Sie sind gestimmt auf die Tone h D Fis und H Die grosse Glocke hat einen Durchmesser von 162 cm Das Gewicht der Glocken betragt 2150 1300 750 bzw 300 Kilogramm Das Gelaut wurde bis 1928 von Hand betrieben Im Zweiten Weltkrieg wurden zwar drei der vier Glocken zum Einschmelzen nach Hamburg verbracht kamen nach dem Krieg unversehrt von einem Glockenfriedhof zuruck und konnten 1947 48 wieder im Turm der Marienkirche aufgehangt werden Bilder Bearbeiten nbsp Altarplatz um 1890 nbsp Gedenktafel an der Kirche nbsp Ansicht von Norden nbsp Turm der MarienkircheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Grossenhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Evangelischen KirchgemeindeLiteratur BearbeitenHeinrich Magirius Die Stadtkirche St Marien in Grossenhain In Sachsische Heimatblatter 60 2014 3 S 184 197 Schnell Kunstfuhrer Nr 2306 Marienkirche Grossenhain Verlag Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 1998 ISBN 3 7954 6065 4 Ev Luth Superintendentur Grossenhain Zwischen Elbe und Elster Kirchen und Kapellen im Kirchenbezirk Grossenhain Grossenhain 2002 Einzelnachweise Bearbeiten a b Marienkirche Grossenhain In Website der Stadt Grossenhain Archiviert vom Original am 12 Mai 2010 abgerufen am 26 Mai 2010 Heinrich Magirius zitiert nach Die Marienkirche Nicht mehr online verfugbar Evangelisch Lutherisches Kirchspiel Grossenhainer Land archiviert vom Original am 18 Marz 2011 abgerufen am 26 Juli 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchspiel grossenhain de Der Katharinen Altar Nicht mehr online verfugbar Evangelisch Lutherisches Kirchspiel Grossenhainer Land archiviert vom Original am 17 Marz 2014 abgerufen am 26 Juli 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchspiel grossenhain de Die Orgel der Marienkirche Grossenhain Nicht mehr online verfugbar Evangelisch Lutherisches Kirchspiel Grossenhainer Land archiviert vom Original am 18 Marz 2014 abgerufen am 26 Juli 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchspiel grossenhain de 51 292521 13 530428 Koordinaten 51 17 33 1 N 13 31 49 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Grossenhain amp oldid 236918159