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Die romisch katholische Filialkirche Maria vom Siege ehemals Burgkirche Beatae Mariae Virginis steht auf dem Gelande der Stammburg der bayerischen Wittelsbacher Burg Wittelsbach im Aichacher Stadtteil Oberwittelsbach Landkreis Aichach Friedberg in Bayerisch Schwaben Der gotische Backsteinbau wurde im 17 und 19 Jahrhundert verandert und neu ausgestattet Es handelt sich bei dem Gebaude um ein Baudenkmal das in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen ist 1 Gesamtansicht von SudenDer offentliche Zutritt ist aus Sicherheitsgrunden nur zu besonderen Gelegenheiten und nach Gottesdiensten und Trauungen moglich Das umliegende Burggelande dagegen ist jederzeit frei zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 2 3 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick in den ChorEin Zusammenhang der Kirche mit der Kapelle der hochmittelalterlichen Burganlage ist nicht gesichert Einige Quader im Sockel des Turms durften aber noch auf den Stammsitz der Wittelsbacher zuruckgehen Der Uberlieferung nach soll das Gotteshaus als Suhnekirche des Herzogshauses zur Wiedergutmachung des Bamberger Konigsmordes von 1208 Otto VIII von Wittelsbach entstanden sein Auch hierzu finden sich jedoch keine Belege in den zeitgenossischen Quellen Die Marienwallfahrt lasst sich seit 1418 nachweisen Die Kirche gehorte zur Kommende Blumenthal des Deutschen Ordens Die Wallfahrt entstand in Zusammenhang mit dem dortigen Marienkult Anfang des 16 Jahrhunderts wurde das Langhaus um zwei Joche nach Westen verlangert Damals erhohte man auch das Mauerwerk und zog die spatgotischen Netzgewolbe ein In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurden die gotischen Altare durch zeitgemasse Aufbauten in Barockformen ersetzt Hierbei wurden die beiden gotischen Mariendarstellungen in die neuen Altare ubernommen Reste des gotischen Hochaltares haben sich an den Seiten des Altartisches des Hauptaltares erhalten Die beiden Holztafeln zeigen Darstellungen des Lebensbaumes Im fruhen 19 Jahrhundert baute man die Westempore und das Treppenturmchen ein Die wuchtige Westfassade wurde 1844 erneuert Beschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der unverputzte spatgotische Backsteinbau steht auf dem Plateau der Hauptburg dicht hinter dem verfullten Halsgraben der ursprunglichen Befestigungsanlage Gestutzt wird der Baukorper von schlichten Strebepfeilern Im Norden des Langhauses steigt der Satteldachturm mit Treppengiebel empor Die Masswerke in den Spitzbogenfenstern der Sudseite stammen aus dem 19 Jahrhundert Innenraum Bearbeiten nbsp Das Netzgewolbe im LanghausDas einschiffige Langhaus wird von einem Netzrippengewolbe auf Kopfkonsolen uberspannt Der eingezogene Chor ist leicht aus der Achse nach Norden verschoben und schliesst dreiseitig Das Rippengewolbe zeigt wieder eine einfache Netzfiguration Im Nordosten offnet sich das Langhaus zu einem kleinen Kapellenanbau mit Tonnengewolbe Die Nordseite des Laienraumes ist nicht durchfenstert Die Orgelempore ruht auf einem schlanken Treppenturmchen aus dem 19 Jahrhundert an dem eine kleine Phantasieansicht der Burg angebracht ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Die barocke KanzelDie drei Barockaltare und die Kanzel stammen aus dem 17 Jahrhundert Die holzerne Kanzel im Stil der Barocks besitzt einen sechseckigen Kanzelkorb der mit den Statuetten der Evangelisten und des Salvator mundi geschmuckt ist Zwischen den Figuren stehen gedrehte Saulen mit korinthischen Kapitellen Auf dem sechseckigen Schalldeckel mit Gesims thront die Figur des heiligen Joseph mit Kind Der Hochaltar von 1687 birgt eine bemerkenswerte Muttergottesfigur der Zeit um 1530 Das ehemalige Gnadenbild der Marienwallfahrt zu Oberwittelsbach wird Gregor Erhart oder seinem Umkreis zugeschrieben Die ubrigen Skulpturen entstanden um 1687 Seitlich der Madonna erkennt man die beiden Johannes Im Auszug sind die Apostelfursten zwischen den hll Joseph und Silvester aufgestellt Oben steht David mit dem Haupt Goliaths auf einem runden Medaillon mit der Darstellung Gottvaters Der Altaraufbau wird von runden Saulen gestutzt Seitlich sitzen Engel auf den Segmentgiebeln Die beiden Seitenaltare entsprechen in vereinfachter Form dem Aufbau des Hochaltares Der nordliche Altar ist der Marienklage gewidmet und birgt in der Predella eine Grablegung Christi Daruber ist in der Mittelnische eine grosse Pieta aufgestellt Seitlich trauern Engel mit Tranentuchern und den Leidenswerkzeugen Im Zentrum des alteren Sudaltares steht eine gotische Madonna aus der Spatphase des Weichen Stils um 1420 Wahrscheinlich handelt es sich hier um das ursprungliche Gnadenbild der Marienwallfahrt das spater durch die Muttergottes im Hochaltar ersetzt wurde Die Statue wird von Darstellungen der 14 Nothelfer aus dem 17 Jahrhundert umgeben Das Altarblatt zeigt die Verkundigung Mariae um 1650 Gegen 1652 entstanden die seitlichen Holzfiguren der Heiligen Georg und Elisabet Der heilige Georg tragt das Kreuz des Deutschen Ordens auf dem Brustpanzer Die eilige Elisabeth war zusammen mit dem Ritterheiligen die Patronin des Ordens im nahen Blumenthal Der Altar wurde 1652 nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges von einem Komtur des Ordens gestiftet Zwei Engel auf den Segmentgiebeln halten die zugehorigen Wappen nbsp Tafelbild Christus in der Kelter um 1566 Im Kirchenraum befinden sich drei bemerkenswerte Olbilder die der Neuburg Aichacher Amtsschreiber Franz Khiener 1846 der Kirche stiftete Rechts neben der Kanzel hangt in einem Kastenrahmen eine Darstellung des Christus in der Kelter Das vielfigurige Gemalde der Zeit um 1566 zeigt den leidenden Erloser umgeben von zahlreichen Martyrern und Glaubigen Das Werk soll aus dem Umkreis des Nordlinger Meisters Jesse Herlin stammen Der Werkstatt Jan Polacks um 1503 wird der noch in spatgotischer Tradition stehende Olberg an der Sudwand zugeschrieben Im Hintergrund betritt gerade Judas in Begleitung der Hascher den Garten Getsemani und weist auf den betenden Jesus Wahrend die ubrigen Junger schlafen zuckt der aufmerksame Petrus bereits sein Schwert An der Nordwand befindet sich ein Portrat des schwabischen Mystikers Bartholomaus Holzhauser 1613 1658 dessen Reformideen weit uber Bayern hinaus Beachtung fanden Khiener stiftete 1846 auch das Altarblatt des Sudaltares Ein Portrat des Stifters hat sich noch auf dem rechten Flugels des Kastenrahmens um das Kelterbild erhalten In die nordliche Chorwand ist der Wappenstein des Abtes Simon Goll aus dem Kloster St Ulrich und Afra zu Augsburg eingelassen Das zugehorige Grab befindet sich im Boden vor dem Sudaltar Daruber zeigt ein verblasstes Fresko das Manna Wunder Anfang 16 Jahrhundert Unter der Empore hangt ein spatgotischer Kruzifix um 1520 30 Den Kreuzweg mit seinen 15 Stationen schuf Quirin Cornet im Jahr 1766 Zwei Olbilder Franz Joseph Spieglers um 1730 kamen aus Ottobeuren in die Kirche Geschildert werden die Geburt und die Namensgebung Johannes des Taufers Die Orgel auf der Empore stammt aus der Zeit um 1900 und wurde um die Jahrtausendwende uberholt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Munchen 1989 Toni Grad Fuhrer durch die Burgkirche Wittelsbach Uberarbeitete Aufl Aichach 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria vom Siege Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Aichach PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 71 113 8448 468733 11 176231 Koordinaten 48 28 7 4 N 11 10 34 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria vom Siege Oberwittelsbach amp oldid 219513960