www.wikidata.de-de.nina.az
Maria Luisa von Spanien vollstandiger Name Maria Luisa Josefina Antonieta Vicenta spanisch Maria Luisa de Borbon 6 Juli 1782 in Madrid 13 Marz 1824 in Rom war durch Geburt spanische Infantin Sie heiratete 1795 den parmesischen Erbprinzen Ludwig und wurde 1801 Konigin von Etrurien Nach dem fruhen Tod ihres Gatten 1803 fungierte sie als Regentin fur ihren unmundigen Sohn Karl Ludwig kehrte aber nach der Besetzung Etruriens durch franzosische Truppen Ende 1807 nach Spanien zuruck 1808 folgte sie ihrer Familie nach Frankreich widersetzte sich Napoleon und musste von 1811 bis 1814 in einem romischen Kloster wohnen Nach Napoleons Sturz erhielt sie 1815 durch den Wiener Kongress das Herzogtum Lucca das sie bis zu ihrem Tod 1824 regierte Francois Xavier Fabre Maria Luisa von Spanien Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung fruhes Leben und Heirat 2 Konigin von Etrurien 3 Regentin von Etrurien 4 Abdankung und Ruckkehr nach Spanien 5 Exil in Frankreich 6 Internierung in romischem Kloster 7 Wiener Kongress 8 Herzogin von Lucca und Tod 9 Nachkommen 10 Vorfahren 11 Literatur 12 WeblinksAbstammung fruhes Leben und Heirat BearbeitenMaria Luisa Josefina Antonieta Vicenta war die dritte das Kleinkindalter uberlebende Tochter des spanischen Konigs Karl IV 1748 1819 und seiner Gattin Maria Luise von Bourbon Parma 1751 1819 einer Tochter des Herzogs Philipp von Parma und seiner Gattin Marie Louise Elisabeth de Bourbon Ihre ersten beiden Namen erhielt sie nach ihrer alteren vier Tage vor ihrer Geburt im Alter von nur vier Jahren verstorbenen Schwester Maria Luisa Carlota Sie verbrachte eine gluckliche Kindheit und wurde innerhalb ihrer Familie Luisetta gerufen nbsp Familie Karls IV von Francisco de Goya Maria Luisa ist neben ihrem Gatten mit ihrem Sohn im Arm auf der rechten Gemaldeseite dargestellt1795 kam Prinz Ludwig 1773 1803 altester Sohn des Herzogs Ferdinand von Parma und seiner Gattin Maria Amalia von Osterreich an den spanischen Hof und sollte nach einer Absprache zwischen seiner Familie und der spanischen Konigsfamilie eine der Tochter Karls IV heiraten Obwohl erwartet wurde dass er die 15 jahrige Infantin Maria Amalia ehelichen wurde zog er deren jungere heiterere und hubschere Schwester Maria Luisa vor die kleine Statur dunkelgelockte Haare und braune Augen hatte Beide Infantinnen gewannen von dem grossgewachsenen und attraktiven Prinzen einen vorteilhaften Eindruck Am 25 August 1795 heiratete die erst 13 jahrige Maria Luisa schliesslich den zum spanischen Infanten ernannten Prinzen Ludwig im Konigspalast La Granja wahrend gleichzeitig ihre Schwester Maria Amalia ihren 39 jahrigen Onkel Antonio Pascual zum Gatten nahm Maria Luisa fuhrte nun den Titel einer Prinzessin von Parma Ihre Ehe war glucklich aber durch die angegriffene und sich weiter verschlechternde Gesundheit ihres Gatten der unter epileptischen Anfallen litt getrubt Die ersten Ehejahre seine glucklichste Zeit verbrachte das junge Paar in Spanien Wahrend seines dortigen Aufenthaltes wurde Maria Luisas erstes Kind Karl Ludwig am 22 Dezember 1799 in Madrid geboren Danach wollten die Eheleute in das Herzogtum Parma ubersiedeln das sie erben sollten doch liess sie Konig Karl IV nicht ziehen Goya malte das Ehepaar gemeinsam mit der spanischen Konigsfamilie Anfang 1800 wahrend eines Aufenthalts im Palast von Aranjuez Konigin von Etrurien BearbeitenNach einer Anfang 1801 geschlossenen Vereinbarung Napoleons mit Konig Karl IV von Spanien und dem Haus Bourbon Parma sollte Maria Luisas Ehemann nicht das Herzogtum Parma erben das Frankreich kunftig namlich nach dem Tod Herzog Ferdinands fur sich beanspruchte sondern Herrscher des aus dem vormaligen Grossherzogtum Toskana neu geschaffenen Konigreichs Etrurien werden Die politisch unerfahrene Maria Luisa lehnte diesen Plan ab Trotz ihres Widerstrebens gab sie auf Druck ihrer Familie der Forderung Napoleons nach sich zuerst mit ihrem Gatten nach Paris zu begeben um dort mit ihm die Einsetzung in ihre neue Herrscherwurde zu erhalten Am 21 April 1801 verliess das junge Paar Madrid uberquerte die Grenze bei Bayonne und reiste inkognito als Graf und Grafin von Livorno nach Paris wo es am 24 Mai von Napoleon ehrenvoll empfangen wurde Es machte anfangs in seiner unmodischen spanischen Tracht keinen guten Eindruck Napoleon war aber von Maria Luisas Zartlichkeit zu ihrem kleinen Sohn den sie selbst stillte beeindruckt Die kunftige Konigin Etruriens hatte keine sonderliche Freude uber ihren Aufenthalt in Paris besuchte ungern zu ihren Ehren gegebene Veranstaltungen und lag ofters mit Fieber im Bett Auch war sie uber den schlechten Gesundheitszustand ihres Gatten besorgt Nach 20 Tagen verliessen Maria Luisa und ihr Gatte die franzosische Hauptstadt und reisten uber Piacenza wo Ludwig seine Eltern wiedersah und Parma wo sie drei Wochen verweilten nach Etrurien Das Konigspaar hielt am 12 August 1801 seinen Einzug in Florenz der Hauptstadt seines neuen Reichs Obwohl die Toskana noch vom franzosischen General Joachim Murat besetzt gehalten wurde hatte Graf Ventura sie im Namen Konig Ludwigs in Besitz genommen Das Volk empfing seine neuen Herrscher unfreundlich da diese unter dem Schutz franzosischer Armeen eingetroffen waren und als blosses Werkzeug Frankreichs angesehen wurden Maria Luisa erlitt eine Fehlgeburt und ihr Gatte hatte haufigere epileptische Anfalle Ihre Residenz der Palazzo Pitti war ziemlich leergeraumt so dass sie ihn aus Geldmangel mit geborgtem Mobiliar der lokalen Nobilitat ausstatten mussten Der Wiener Hof erkannte als Erster die Herrschaft Ludwigs an und schickte den General Colli als osterreichischen Botschafter nach Florenz Papst Pius VII entsandte den spateren Kardinal Morozzo als Apostolischen Nuntius in das Konigreich Etrurien Dieses litt unter Kriegszerstorungen sowie zerrutteten Finanzen und hatte fur die dort stationierten franzosischen Truppen aufzukommen Vergeblich bemuhte sich Maria Luisa mit ihrem Gatten den Abzug dieser Militarkontingente zu erreichen und erhielt nur das Versprechen dass die in der Hauptstadt befindlichen Soldaten nach der Schaffung einer koniglichen Garde nach Pisa und Livorno verlegt wurden Im Sommer 1802 wurde Maria Luisa mit ihrem Gatten Ludwig zur Doppelhochzeit ihres Bruders Ferdinand mit Maria Antonia von Neapel Sizilien und ihrer jungeren Schwester Maria Isabel mit Francesco von Bourbon Kronprinz von Neapel Sizilien eingeladen Wegen Etruriens Finanzproblemen der sich verschlechternden Gesundheit Ludwigs und ihrer beginnenden Schwangerschaft trat Maria Luisa nur auf Druck ihres Vaters die Seereise nach Spanien an in deren Verlauf sie krank wurde und am 2 Oktober 1802 kurz vor Erreichen der Kuste bei Barcelona unter Schwierigkeiten ihre Tochter Maria Luisa Carlota gebar Sie erholte sich noch einige Tage an Bord ihres Schiffs ehe sie in Barcelona an Land gebracht wurde wo sie ihre Eltern erwarteten So versaumte sie die am 6 Oktober abgehaltene Doppelhochzeit Als Ludwig erfuhr dass sein Vater Ferdinand kurz danach am 9 Oktober gestorben war wollte er nach Florenz zuruckkehren musste sich aber mit Maria Luisa auf Drangen von deren Eltern zuerst an den Madrider Hof begeben und durfte sich mit ihr erst im Dezember 1802 in Cartagena zur Ruckreise nach Etrurien einschiffen Dort angekommen wurde der Bevolkerung die Krankheit Ludwigs verheimlicht und Maria Luisa ubte allein die Regierung aus Funf Monate nach seiner Ruckkehr nach Etrurien starb Ludwig am 27 Mai 1803 im Alter von nur 29 Jahren und liess die uber den Tod ihres Gatten erschutterte Maria Luisa als Regentin fur ihren unmundigen Sohn Karl Ludwig zuruck Regentin von Etrurien BearbeitenDer in Frankreich und Spanien diskutierte Plan die erst knapp 21 jahrige Maria Luisa mit ihrem vier Jahre jungeren Cousin Pedro Carlos von Bourbon Sohn des spanischen Infanten Gabriel eines jungeren Bruders Konig Karls IV zu verheiraten wurde letztlich nicht realisiert Die etrurische Regentin grundete in Florenz eine hohere Lehranstalt fur Wissenschaften das Museum fur Physik und Naturkunde und suchte ihre Untertanen durch ein mildes Regiment zu gewinnen So liess sie ofters Leute im Palazzo Pitti bewirten und gab fur Kunstler und Schriftsteller grosszugige Empfange In verschiedenen Teilen Etruriens waren noch immer franzosische Truppen stationiert deren Erhalt Steuererhohungen notig machte Doch raumten diese Streitkrafte schliesslich das Land und wurden durch 6000 Spanier ersetzt Laut ihren Memoiren hatte Maria Luisa diesen Truppentausch durch ihr entsprechendes Ersuchen beim franzosischen Kabinett erreicht nach anderer Darstellung habe dagegen Napoleon selbst die Entsendung spanischer Soldaten nach Etrurien vorgeschlagen um diese Armee dann auch anderswo im franzosischen Interesse einsetzen zu konnen Tatsachlich schickte Napoleon die in Etrurien stationierten spanischen Truppen 1806 nach den Kusten der Ost und Nordsee Maria Luisas Untertanen mussten dennoch weiterhin hohe Subsidien fur im Sinne Napoleons eingesetzte Militarkontingente zahlen Abdankung und Ruckkehr nach Spanien BearbeitenDurch den von Napoleon und dem spanischen Konig Karl IV vereinbarten Vertrag von Fontainebleau vom 27 Oktober 1807 wurde das Konigreich Etrurien gegen das erst zu erobernde nordliche Portugal an Napoleon abgetreten Der franzosische Gesandte verlangte daraufhin von Maria Luisa am 23 November 1807 dass sie das Land unverzuglich verlasse Sie machte ihre Rechte vergeblich geltend und wurde von ihrem Vater nach Spanien berufen So musste sie mit ihren Kindern am 10 Dezember 1807 aus Florenz abreisen Das an Frankreich angegliederte Etrurien gab Napoleon spater seiner Schwester Elisa die das Land ab dem 3 Marz 1809 als Grossherzogin von Toskana regierte In Mailand hatte Maria Luisa eine Unterredung mit Napoleon in deren Verlauf er ihr als Entschadigung fur den Verlust Etruriens wie im Vertrag von Fontainebleau vorgesehen die Herrschaft uber das nach der franzosisch spanischen Eroberung Portugals neuzuschaffende Konigreich Lusitanien versprach Ferner sollte sie Lucien Bonaparte heiraten nachdem dieser sich hatte scheiden lassen wovon aber beide nichts wissen wollten Ausserdem wunschte Maria Luisa nicht die fur sie in Nordportugal vorgesehene Regierung anzutreten da sie dann de facto an die Stelle ihrer altesten Schwester Carlota Joaquina der rechtmassigen portugiesischen Kronprinzessin hatte treten mussen Sie kehrte nach Spanien zuruck und traf am 19 Februar 1808 in Aranjuez ein wo sie ihre Familie wiedersah Damals war das Verhaltnis Konig Karls IV zu seinem Sohn Ferdinand gespannt Letzterer hatte sogar eine Verschworung gegen seinen Vater gemacht Napoleon hatte franzosische Truppen nach Spanien entsandt Die vom 17 19 Marz 1808 dauernde Meuterei von Aranjuez fuhrte zum Sturz des fuhrenden Staatsmanns Manuel de Godoy und zur Abdankung Karls IV zugunsten seines Sohns der als Ferdinand VII den Thron bestieg Maria Luisa stand in diesem Familienzwist auf der Seite ihres Vaters und fungierte als Vermittlerin zwischen dem entthronten Karl IV und dem Oberkommandierenden der franzosischen Streitkrafte auf der Iberischen Halbinsel Joachim Murat der am 23 Marz in Madrid ankam Dieser Umgang mit Murat wurde als ein gegen die spanischen Interessen gerichteter Akt betrachtet und trug dazu bei dass Maria Luisa unbeliebt wurde Exil in Frankreich BearbeitenAls Ferdinand VII und seine Eltern im April 1808 einer Einladung Napoleons folgten ihn in Bayonne zu einer Unterredung zu treffen war die sich gerade von einer Scharlacherkrankung erholende Maria Luisa gesundheitlich nicht in der Lage ebenfalls dorthin zu kommen Da Napoleon aber darauf bestand dass sie und alle anderen zuruckgebliebenen Verwandten Karls IV sich nach Frankreich zu begeben hatten verliess Maria Luisa nach ihrer Rekonvaleszenz am 2 Mai Madrid reiste nach Bayonne und erfuhr dort dass ihr Vater und Bruder am 5 6 Mai 1808 gezwungenermassen der spanischen Krone entsagt hatten Sie bat Napoleon um eine Audienz und drang vergeblich auf ihre Einsetzung auf den Thron Parmas Ihr wurde eine grosse Pension in Aussicht gestellt doch protestierte sie gegen die Annexion des Herrschaftsgebiets ihres Sohns Ebenso wie ihre Eltern sollte Maria Luisa sollte nun mit ihren Kindern in Fontainebleau leben und eine jahrliche Pension von 400 000 Francs erhalten Sie bekam aber gemeinsam mit ihren Kindern nur ein durftiges Appartement angewiesen und begehrte sich ein eigenes Haus in Passy mieten zu durfen Als sie eine Kutsche besteigen wollte um dorthin zu fahren stellte sich ihr ein Beamter Napoleons in den Weg und erklarte dass ihm befohlen worden sei ihre Abreise zu verhindern Sie wurde beschuldigt dass sie zu fliehen beabsichtige und musste nun mit ihren Kindern unter polizeilicher Uberwachung leben Am 18 Juni 1808 erhielt sie den Befehl sich mit ihren Eltern nach Compiegne zu begeben Sie war haufig krank und litt an Geldmangel Da sie kein Pferd besass hatte sie sich damit zufriedenzugeben Spaziergange mit ihren Kindern zu Fuss zu unternehmen Sie erkundigte sich nach der ihr zugebilligten Pension und erhielt die Zusage einer monatlichen Zahlung von 33 000 Francs doch musse sie fur die Kosten ihrer Reisen von Bayonne nach Fontainebleau und von dort nach Compiegne aufkommen Nachdem Napoleon ihr endlich die versprochenen Finanzmittel abzuglich der genannten Kosten hatte zustellen lassen konnte sie ein Pferd kaufen Als Karl IV und seine Gattin auf ihr Ersuchen an einen warmeren Ort mit gesunderem Klima ubersiedeln zu durfen nach Marseille abreisten erreichte Maria Luisa dass sie ihre Eltern nicht begleiten musste Sie setzte diesen Schritt da sie von ihnen in der Zeit des Exils stets recht streng behandelt worden war Einige Zeit darauf versprach Napoleon Maria Luisa die wieder Anspruch auf Parma erhoben hatte dass sie zumindest im Herzogspalast von Colorno unweit Parma wohnen durfe und eine bedeutende Rente erhalten werde Am 5 April 1809 fuhr sie aus Compiegne ab erfuhr aber nach ihrer Ankunft in Lyon vom dortigen Prafekten dass ihr Zielort nicht Parma sondern Nizza sei wohin sie sofort aufbrechen musse Sie war aber bei Nacht in Lyon eingetroffen und ausserdem war ihr Sohn krank daher verlangte sie ihre Reise erst am nachsten Tag fortzusetzen Mit Muhe erhielt sie dieses Zugestandnis doch verbrachte ein Polizeikommissar die Nacht in ihrem Vorzimmer Am 18 April kam sie schliesslich mit einer Polizeieskorte in Nizza an wo sie streng bewacht wurde Internierung in romischem Kloster Bearbeiten1811 versuchte Maria Luisa von Nizza nach England zu entfliehen aber ihre Briefe wurden abgefangen und das Unternehmen wurde vereitelt Unter ihren Vertrauenspersonen waren auch Spione des Polizeiministers Anne Jean Marie Rene Savary duc de Rovigo gewesen Ein Polizeioberst kam mit Gendarmen in ihre Raumlichkeiten behauptete dass hier ein Englander versteckt sei und liess ihren Stallmeister und Haushofmeister verhaften die nach Paris gebracht wurden Nach Abschluss der Amtshandlung musste Maria Luisa erfahren dass ihre Pensionszahlungen eingestellt seien Unterdessen fand eine Untersuchung statt und Maria Luisa wurde zur Internierung in einem romischen Kloster verurteilt wohin sie ihre Tochter mitnehmen durfe wahrend ihr Sohn der Obhut seines Grossvaters Karl IV zu ubergeben sei Von diesem Entscheid horte Maria bei der Ruckkehr von einem Kirchenbesuch Vergeblich hatte sie in einem an Napoleon gerichteten Brief versucht die der Beihilfe zu ihrer geplanten Flucht angeklagten Personen dadurch zu entlasten dass sie die Schuld ganz auf sich allein nahm zwei ihrer Komplizen wurden hingerichtet Maria Luisa wurde nach Rom verbracht und dort mit ihrer Tochter am 14 August 1811 im Kloster Santi Domenico e Sisto nahe dem Quirinal eingesperrt Es war kein Befehl zu ihrem Empfang gegeben worden und als der Prior mit einer Kerze zur Pforte kam entschuldigte er sich dass nichts fur ihre Majestat vorbereitet war Ein von Napoleon geschickter Beamter nahm ihr den gesamten Schmuck ab und verkundete dass ihre Pension auf 2500 Francs pro Monat beschrankt worden sei Im ersten Jahr ihrer Gefangenschaft durfte sie keine Briefe schreiben oder empfangen nicht einmal von ihrem Sohn Die Cortes von Cadiz erkannten Maria Luisa wie auch ihren Kindern am 18 Marz 1812 die Rechte auf die spanische Krone ab da sie sich unter franzosischer Kontrolle befand erst 1820 erhielt sie ihre Rechte zuruck Als Karl IV und seine Gattin mit Maria Luisas Sohn im Juni 1812 nach Rom kamen durften sie ihre gefangengehaltene Tochter auf Genehmigung des Generals Miollis zeitweise sehen und ihre erste Wiederbegegnung verlief sehr herzlich Indessen durfte Maria Luisa ihren Sohn nur einmal im Monat 20 Minuten lang unter Aufsicht treffen Napoleon sollte daruber nicht informiert werden Als neapolitanische Soldaten Joachim Murats der die Seiten gewechselt hatte Rom besetzten erhielt Maria Luisa am 14 Januar 1814 ihre Freiheit wieder Ein starkes Truppenkontingent nahm vor dem Kloster Santi Domenico e Sisto Aufstellung und der Hauptmann erklarte dass er Befehl habe fur die Tochter Karls IV eine Ehrenwache zu bilden Der General und Oberbefehlshaber Pignatelli verhielt sich bei einem Besuch gegenuber Maria Luisa sehr hoflich Der neue Gouverneur de la Vauguyon kam ebenfalls ins Kloster und versicherte Maria Luisa sie konne es jederzeit verlassen Am nachsten Tag ordnete Pignatelli an dass sie mit ihren Kindern in den von ihren Eltern bewohnten Palazzo Barberini ubersiedeln solle Murat traf sich auch mit ihr in Rom und liess ihr zunachst eine Rente von 33 000 Francs pro Monat anweisen die dann auf 10 000 Francs reduziert wurde Wiener Kongress BearbeitenNapoleon musste am 6 April 1814 abdanken Maria Luisa die sich weiterhin in Rom aufhielt hoffte nun dass ihr Sohn in die Herrschaft uber das Herzogtum Parma eingesetzt wurde Als sich am Wiener Kongress eine Versammlung europaischer Herrscher und Politiker zum Entscheid uber die Neuordnung Europas zu versammeln begann schrieb Maria Luisas rasch ihre auf Italienisch abgefassten Memoiren um Argumente fur ihr Anliegen zu liefern Diese Erinnerungen wurden ins Franzosische und Englische ubertragen der franzosische Schriftsteller und Ubersetzer Auguste Jacques Lemierre d Argy gab sie 1814 in Paris unter dem Titel Memoires de la reine d Etrurie ecrits par elle meme heraus Wahrend Napoleons Ruckkehr und kurzfristiger Herrschaft der Hundert Tage Marz bis Juni 1815 floh Maria Luisa mit ihren Eltern aus Rom hielt sich in verschiedenen italienischen Stadten auf und kehrte mit ihnen nach Napoleons endgultiger Niederlage wieder nach Rom zuruck Am Wiener Kongress wurden Maria Luisas Interessen vom spanischen Emissar dem Marques de Labrador nicht besonders erfolgreich vertreten Schliesslich entschied der Kongress dass Maria Luisa und ihr Sohn das in Mittelitalien gelegene Herzogtum Lucca erhalten sollten wahrend Napoleons 23 jahriger Gattin Marie Louise das Herzogtum Parma Piacenza und Guastalla auf Lebenszeit ubereignet wurde Mit dieser Losung gab sich Maria Luisa zunachst nicht zufrieden Sie lebte mit ihren Kindern in einem romischen Palast hatte aber zunehmend gespannte Beziehungen zu ihrer Familie Sie widersetzte sich dem Plan ihrer Eltern und ihres Bruders Ferdinand VII ihre 14 jahrige Tochter Maria Luisa Carlota mit ihrem 22 jahrigen Bruder Francisco de Paula zu verheiraten ebenso wie dem Vorhaben der Vermahlung ihres Sohns Karl Ludwig mit Maria Christina von Neapel Sizilien einer Tochter ihrer Schwester Maria Isabel Um sich von ihrer Familie losen zu konnen begnugte sich Maria Luisa schliesslich mit der ihr angebotenen souveranen Herrschaft uber Lucca In einem am 14 Juni 1817 in Paris abgeschlossenen Vertrag wurde ferner zugestanden dass Napoleons Gattin zwar lebenslang in Besitz des Herzogtums Parma Piacenza und Guastalla bliebe dieses aber nach ihrem Ableben in den Besitz Maria Luisas oder ihres Sohnes ubergehen und gleichzeitig der Grossteil Luccas an das habsburgische Grossherzogtum Toskana fallen werde Daraufhin verwaltete der spanische Gesandte in Turin das Herzogtum Lucca bis zur Maria Luisas am 7 Dezember 1817 erfolgten Ankunft Herzogin von Lucca und Tod Bearbeiten nbsp Denkmal Maria Luisas in LuccaDie anstrengenden letzten zehn Jahre hatten bei Maria Luisa Spuren hinterlassen sie wirkte weniger jugendlich und war fulliger geworden Die von ihr angestrebte Heirat mit dem verwitweten Grossherzog Ferdinand III von Toskana kam ebenso wenig zustande wie die danach anvisierte Vermahlung mit Erzherzog Ferdinand Karl von Osterreich Este Nach der Ermordung von Charles Ferdinand d Artois 14 Februar 1820 gab es auch Plane einer Verehelichung Maria Luisas mit dessen Vater dem spateren franzosischen Konig Karl X Maria Luisa die trotz der mittlerweile eingetretenen Volljahrigkeit ihres Sohns weiterhin die Herrschaft in Lucca bis an ihr Lebensende ausubte suchte die Spuren der fruheren Regierung von Napoleons Schwester Elisa zu beseitigen forderte offentliche Bauarbeiten liess von 1817 bis 1820 die Innendekoration des Palazzo Ducale von Lucca vollig erneuern begunstigte die Wissenschaften und den Klerus grundete 17 neue Kloster und forderte u a auch die Entwicklung der Hafenstadt Viareggio der sie 1820 das Stadtrecht verlieh Unter Missachtung der ihr vom Wiener Kongress verordneten Verfassung regierte sie gemassigt absolutistisch zeigte sich unter dem Eindruck der erzwungenen Etablierung eines liberaleren Regierungssystems in Spanien 1820 gegenuber der Einfuhrung einer Verfassung aufgeschlossener kam aber nach der 1823 erfolgten Wiederherstellung des Absolutismus in Spanien wieder von dieser Haltung ab Das Verhaltnis Maria Luisas zu ihrem Sohn hatte sich abgekuhlt doch arrangierte sie 1820 seine Eheschliessung mit der 17 jahrigen savoyischen Prinzessin Maria Teresa Wie sie die Winter stets von Lucca abwesend in Rom verbrachte so reiste sie auch im Oktober 1823 nach Rom fuhlte sich aber bereits krank Sie unterfertigte am 22 Februar 1824 ihren Letzten Willen und ernannte ihre Bruder Ferdinand VII und Don Carlos zu Testamentsvollstreckern Letzteren hatte sie besonders gerngehabt Sie starb am 13 Marz 1824 41 jahrig in Rom an Krebs Ihr einbalsamierter Leichnam wurde zunachst auf dem Seeweg nach Viareggio transportiert wo er am 10 April ankam und nach den Begrabnisfeierlichkeiten in der Kathedrale von Lucca im August 1824 an Bord einer sardischen Korvette nach Spanien uberfuhrt Die Beisetzung erfolgte in Kapelle 7 des Pantheon der Infanten des Escorial Ihr Sohn Karl Ludwig ubernahm nun die Regierung von Lucca wo Maria Luisa eine Statue errichtet wurde Nachkommen BearbeitenAus der Ehe von Maria Luisa und ihrem Gemahl gingen zwei Kinder hervor Karl II Ludwig 22 Dezember 1799 16 April 1883 Konig von Etrurien 1820 Maria Theresia von Savoyen 1803 1879 Maria Luisa von Bourbon Parma 2 Oktober 1802 18 Marz 1857 1825 Maximilian von Sachsen 1759 1838 Graf Ferdinand von Rossi 1854 Graf Giovanni von Vimercati 1861 Vorfahren Bearbeiten Philipp V Konig von Spanien 1683 1746 Karl III Konig von Spanien 1716 1788 Elisabetta Farnese 1692 1766 Karl IV Konig von Spanien 1748 1819 August III Konig von Polen Kurfurst von Sachsen 1696 1763 Maria Amalia von Sachsen 1724 1760 Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 Maria Luisa von Spanien 1782 1824 Philipp V Konig von Spanien 1683 1746 Philipp Herzog von Parma 1720 1765 Elisabetta Farnese 1692 1766 Maria Luise von Bourbon Parma 1751 1819 Ludwig XV Konig von Frankreich 1710 1774 Marie Louise Elisabeth de Bourbon Prinzessin von Frankreich 1727 1759 Maria Leszczynska 1703 1768 Literatur BearbeitenMarie Louise Josephine In Louis Gabriel Michaud Hrsg Biographie universelle 2 Aufl 1843ff Bd 26 S 632 637 Elvio Ciferri Maria Luisa di Borbone In Dizionario Biografico degli Italiani Bd 70 2008 S 257f online Maria de los Angeles Perez Samper Borbon y Borbon Maria Luisa Josefina Antonieta de in Diccionario biografico espanol Madrid 2009 2013 Online VersionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Luisa von Spanien 1782 1824 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerinAmtNachfolgerin Konigin von Etrurien 1801 1803 Normdaten Person GND 122939131 lobid OGND AKS LCCN n2003038929 VIAF 51060628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria Luisa von SpanienALTERNATIVNAMEN Maria Louisa Josefa Antonietta Vicentia von SpanienKURZBESCHREIBUNG Konigin von Etrurien und Regentin fur ihren unmundigen SohnGEBURTSDATUM 6 Juli 1782GEBURTSORT MadridSTERBEDATUM 13 Marz 1824STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Luisa von Spanien 1782 1824 amp oldid 235580433