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Maria Aloysia Lowenfels 5 Juli 1915 als Luise Lowenfels in Trabelsdorf Oberfranken 9 August 1942 im KZ Auschwitz Birkenau war eine deutsche romisch katholische Ordensschwester Sie wurde mit vielen anderen vom Judentum zur katholischen Kirche konvertierten Christen darunter die 1998 heiliggesprochene Karmelitin Teresia Benedicta vom Kreuz Edith Stein im Vernichtungslager Auschwitz Birkenau ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken und postume Ehrungen 3 Seligsprechungsverfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLuise Lowenfels wurde als Tochter einer judischen Familie in Trabelsdorf bei Bamberg geboren In Ingolstadt besuchte sie die Hohere Tochterschule des Klosters Gnadenthal Wahrend ihrer Ausbildung zur Kindergartnerin im franziskanischen Kloster Maria Stern in Nordlingen erhielt sie Konvertitenunterricht Es folgte eine kurze Tatigkeit als Erzieherin in einer judischen Familie in Recklinghausen sowie in einem judischen Kinderheim in Frankfurt Main In dieser Stadt lernt sie auch die Dernbacher Schwestern Arme Dienstmagde Jesu Christi ADJC aus Dernbach im Westerwald kennen die mehrere Niederlassungen in Frankfurt unterhielten 1935 im Alter von 20 Jahren wurde Luise in einem Kloster des Ordens in Munchen Gladbach Hehn getauft Wegen der Gefahrdung durch die NS Rassenpolitik und nachdem eine Schulerin aus einer von den Schwestern betreuten Schule damit gedroht hatte die Gestapo uber die Mitwirkung an der Taufe von Luise Lowenfels zu informieren floh sie in die Niederlande 1 Dabei halfen ihr eine Freundin und deren Vater Heinrich Eppmann aus Recklinghausen uber die Grenze 2 1937 trat sie in einem Kloster der Armen Dienstmagde in Geleen in den Niederlanden dieser Gemeinschaft bei Sie erhielt den Ordensnamen Schwester Maria Aloysia Obwohl ihr der Orden die Ausreise nach England anbot blieb sie in dem niederlandischen Kloster Sie legte Examen fur Stenographie und Schreibmaschine ab und arbeitete fortan als Lehrerin fur Maschinenschreiben und Stenographie Anfang Juli 1942 begannen die Massendeportationen von Juden aus den Niederlanden die nach offizieller Darstellung angeblich in Arbeitslager gebracht wurden Am 11 Juli protestierten die niederlandischen Kirchen in einem gemeinsamen Telegramm an den Reichskommissar fur die Niederlande Arthur Seyss Inquart gegen diese Massnahmen Seyss Inquart reagierte mit der uberraschenden Zusicherung vor 1941 getaufte Juden aller christlichen Konfessionen wurden von der Deportation ausgenommen wenn die Kirchen ihren Protest nicht offentlich machten Unbeeindruckt von diesem Angebot veroffentlichten die Reformierte Staatskirche als grosste christliche Konfession und die katholischen Bischofe der Niederlande ihr Protesttelegramm am Sonntag dem 26 Juli 1942 Dazu liess der katholische Erzbischof von Utrecht Johannes de Jong am gleichen Sonntag landesweit einen auf den 20 Juli datierten Hirtenbrief verlesen der das Vorgehen der Deutschen gegen Juden anprangerte 3 Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden darunter auch Rosa und Edith Stein sowie Lisamaria Meirowsky und Elvira Sanders Platz am 2 August 1942 von der Gestapo verhaftet und uber das Durchgangslager Amersfoort in das Durchgangslager Westerbork und schliesslich in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert Dort wurde Lowenfels laut beeidigten Aussagen zweier niederlandischer Zeugen am 9 August 1942 in der Gaskammer ermordet 4 Gedenken und postume Ehrungen BearbeitenLuise Lowenfels wurde als Glaubenszeugin in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen 5 Das Aloysia Lowenfels Haus in Dernbach tragt ihren Namen Seligsprechungsverfahren BearbeitenAm 20 Oktober 2015 eroffnete der Apostolische Administrator des Bistums Limburg Weihbischof Manfred Grothe das Verfahren zur Seligsprechung Zur Postulatorin des Verfahrens wurde die Dernbacher Schwester Christiane Humpert ernannt Bischoflicher Delegat ist der Jesuit Georg Schmidt der das Prufverfahren leitet 4 Literatur BearbeitenS Michael Westerholz Luise Lowenfels und ihre Familie In Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 111 Jahrgang 2002 S 189 270 S Michael Westerholz Das Schicksal der judischen Nonne Luise Loewenfels aus Trabelsdorf Der Weg der Armen Dienstmagd nach Auschwitz In Mesusa Spuren judischer Vergangenheit an Aisch Aurach Ebrach und Seebach Bd 4 2004 S 269 309 Arnolda de Haas Art Schwester M Aloysia Luise Lowenfels In Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Schoningh Paderborn 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 ISBN 978 3 506 78012 6 S 1068 1071 Georg Mollers Luise Lowenfels Aus dem Kloster deportiert nach Auschwitz In Gedenkbuch Opfer und Statten der Herrschaft der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933 1945 Herausgegeben von der Stadt Recklinghausen online Weblinks BearbeitenEintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad Vashem Schwester M Aloysia Lowenfels ADJC Eine KurzbiografieEinzelnachweise Bearbeiten Schwester M Aloysia Lowenfels ADJC Eine Kurzbiografie abgerufen am 24 November 2021 Georg Mollers Luise Lowenfels Aus dem Kloster deportiert nach Auschwitz In Gedenkbuch Opfer und Statten der Herrschaft der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933 1945 Felix M Schandl Ich sah aus meinem Volk die Kirche wachsen Edith Steins christliches Verhaltnis zum Judentum und ihre praktischen Konsequenzen In Teresianum 43 1992 1 S 53 107 hier S 103 f a b Seligsprechungsverfahren eroffnet Dernbacher Schwester 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet In Pressemeldung Bistum Limburg 20 Oktober 2015 abgerufen am 18 September 2018 Arnolda de Haas Schwester M Aloysia Luise Lowenfels In Helmut Moll Hrsg Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Band II 7 aktualisierte und uberarbeitete Auflage Schoningh Paderborn u a 2019 ISBN 978 3 506 78012 6 S 1068 1071 Normdaten Person GND 123012163 lobid OGND AKS VIAF 35352904 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lowenfels Maria AloysiaALTERNATIVNAMEN Lowenfels Luise Geburtsname Lowenfels Maria Aloysia Luise vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Ordensschwester und Opfer des HolocaustGEBURTSDATUM 5 Juli 1915GEBURTSORT Trabelsdorf OberfrankenSTERBEDATUM 9 August 1942STERBEORT KZ Auschwitz Birkenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Aloysia Lowenfels amp oldid 217566291