www.wikidata.de-de.nina.az
Trabelsdorf ehemals ein ritterschaftlicher Ort dann bis 1978 eine Gemeinde ist heute ein Gemeindeteil von Lisberg im Landkreis Bamberg Der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg befindet sich im Schloss Trabelsdorf TrabelsdorfGemeinde LisbergKoordinaten 49 54 N 10 44 O 49 894722222222 10 725833333333 290 Koordinaten 49 53 41 N 10 43 33 OHohe 290 280 327 mEinwohner 794Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 96170Vorwahl 09549Bild von Trabelsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geschichte der Juden in Trabelsdorf 2 1 Synagoge 2 2 Schule 2 3 Distriktsrabbiner 2 4 Kultusvorstand 2 5 Lehrer 2 6 Friedhof 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Trabelsdorf nbsp Judischer FriedhofLaut einer Schenkungsurkunde des Grafen Berthold Berchtheim der sein Landgut bei Trageboldestorf dem Kloster Michelsberg zu Bamberg schenkte datiert es aus der Zeit des Bischofs Otto I 1102 1139 Spater ubernahmen die Herren von Thungfeld die Burg Lisberg und Trabelsdorf in ihren Besitz Mit dem Aussterben der Familie von Thunfeld Lisberg kam Trabelsdorf an die Familie Miltz Im Jahr 1536 ubernahm die Familie von Munster Trabelsdorf zu Lehen Die Reformation wurde eingefuhrt und Eyrich von Munster liess 1570 eine Kirche erbauen Trabelsdorf ist mit mehreren anderen ritterschaftlichen Orten eine evangelische Enklave im katholisch gepragten Gebiet Die Familie von Munster verausserte 1664 Gut und Herrschaft von Trabelsdorf Dankenfeld an die Familie Marschalk von Ostheim Die damals noch bestehende Wasserburg wurde um 1700 abgebrochen und durch das noch bestehende Schloss ersetzt In diesem Schlossgebaude war die Dichterin Charlotte von Kalb 1761 1843 Seelenfreundin Friedrich Schillers und anderer grosser deutscher Dichter haufig zu Gast Das Rittergut Trabelsdorf blieb bis 1874 in Eigentum der Familie Marschalk von Ostheim bis es durch Verkauf in andere private Hande gelangte Nach der Eingemeindung die am 1 Mai 1978 wirksam wurde 1 erwarb die Gemeinde Lisberg das Schloss und es wurde als Rathaus der 1980 gegrundeten 2 Verwaltungsgemeinschaft Lisberg Trabelsdorf verwendet Geschichte der Juden in Trabelsdorf BearbeitenNachweisbar sind Juden in Trabelsdorf seit dem Jahr 1736 1810 wurde eine Synagoge genannt Trabelsdorf war seit 1826 an das Distriktsrabbinat Burgebrach angeschlossen 1904 schloss sich die judische Gemeinde Lisberg der von Trabelsdorf an Insgesamt hatte die Gesamtgemeinde damals elf religionsmundige mannliche Mitglieder Als Walsdorf nur noch sechs Gemeindemitglieder besass schloss sich auch diese Gemeinde 1907 der von Trabeldorf an 1933 unterstand die judische Gemeinde Trabelsdorf dem Bezirksrabbinat Bamberg Die Juden waren in Trabelsdorf nicht auf ein Territorium eingegrenzt sie wohnten verstreut im Ort Im April 1942 befanden sich noch zehn Juden im Ort Synagoge Bearbeiten Neben der um 1800 am Ortsrand erbauten Synagoge befanden sich die Schule und die Wohnung des Vorbeters ein Gemusegarten rundete den Besitz ab Um 1870 war die Synagoge so baufallig dass sie nur durch eine Kollekte zu erhalten war 1938 wurde sie wahrend der Novemberpogrome geschandet die Inneneinrichtung zerschlagen das Gebaude selbst blieb erhalten und gelangte 1940 durch Zwangsverkauf an die burgerliche Gemeinde Trabelsdorf Schule Bearbeiten Von 1826 bis 1869 gingen die Kinder der judischen Gemeinden Trabelsdorf Lisberg Walsdorf und Kolmsdorf in die neu gegrundete Religionsschule in Kolmsdorf 1869 wurde die Schule nach Trabelsdorf und Walsdorf verlegt Die Kinder von Lisberg gingen nach Trabelsdorf Der Schulraum in Trabelsdorf befand sich im Synagogengebaude 1884 wurde das Schulzimmer in Trabelsdorf unter Auflassung der Frauentauche in Trabelsdorf wegen der vielen Kinder aus Lisberg in der Grosse fast verdoppelt Die Juden in Lisberg wunschten sich ein eigenes Schulhaus was verweigert wurde Nachdem in Trunstadt die Lehrerstelle verwaist war mussten die dortigen Kinder nach Trabelsdorf zur Schule gehen Wahrend des Ersten Weltkrieges entfiel der Schulunterricht Distriktsrabbiner Bearbeiten Loew Levi Kunreuther 1826 1859 Hartwig Werner Rabbiner in Bamberg beauftragt mit der Verwesung des Distriktrabbinats Burgebrach 1859 1905 Adolf Eckstein Rabbiner in Bamberg und Verweser des Distriktrabbinats Burgebrach 1905 1933Kultusvorstand Bearbeiten Hayum Heinrich Prolsdorfer bis 1859 Salomon Lobstein 1859 1861 Isak Prolsdorfer 1861 1869 Baruch Reichmansdorfer 1869 1890 Hess Prolsdorfer 1890 1892 Alexander Gutmann 1892 1897 Sch Habermann 1901 1905 Jonathan Kohn 1905 ff Lehrer Bearbeiten Low Joseph 1839 1883 Simon Goldstein 1884 1888 Alexander Gutmann aus Sulzdorf 1888 1900 A Morgenroth Lehrer in Burgebrach als Aushilfe 1900 1901 M Binheim aus Absleben in Preussen 1901 1902 A Morgenroth Lehrer in Burgebrach als Aushilfe 1902 Josef Wachsmann aus Neusandez bei Lemberg 1902 1903 Heinrich Reiter 1903 1908 Grunbaum Aushilfslehrer aus Burgebrach 1908 1914 Elgutter 1918 1920 Frankel aus Ebelsbach 1920 ff Friedhof Bearbeiten Die Juden von Trabelsdorf bestatteten ihre Toten in Lisberg Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal nbsp Ehemalige Brauerei nbsp Evangelisch lutherische Kirche nbsp Schloss Trabelsdorf nbsp Muckhaus am Schlossplatz nbsp Bauernhaus Am Schloss 3 nbsp Brauereigaststatte nbsp PfarrhausSiehe auch Liste der Baudenkmaler in LisbergPersonlichkeiten BearbeitenCharlotte Sophia Juliane von Kalb geborene Marschalk von Ostheim 1761 1843 Schriftstellerin Seelenfreundin von Friedrich von Schiller Emil Marschalk von Ostheim 1841 Bamberg 1903 in Bamberg Historiker Sammler sein Nachlass liegt im Staatsarchiv Bamberg und in der Staatsbibliothek Bamberg Er war Eigentumer des Ritterguts Trabelsdorf und Letzter seines Geschlechts Luise Lowenfels 1915 Trabelsdorf ausgebildete Kindergartnerin stammend aus einer judischen Familie konvertierte sie 1935 zum Katholizismus und wurde Ordensschwester Sie trat in die Kongregation der Armen Dienstmagde Jesu Christi Dernbacher Schwestern ein und erhielt den Namen Maria Aloysia Sie wurde am 2 August 1942 an ihrem klosterlichen Wirkungsort in Geleen Niederlande verhaftet Uber Lager Westerbork gelangte sie nach Auschwitz und verstarb dort am 9 August 1942 Ihr zum Gedenken wurde 2006 in Geleen beim ehemaligen Provinzhaus der Gemeinschaft ein Gedenkstein gesetzt Die katholische Kirche hat Maria Aloysia Luise Lowenfels als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Am 20 Oktober 2015 eroffnete das Bistum Limburg das Verfahren fur ihre Seligsprechung 3 Literatur BearbeitenKlaus Guth Judische Landgemeinden in Oberfranken 1800 1942 Seite 301 308 ISBN 3 87052 392 1 Ophir Wiesemann Die judischen Gemeinden in Bayern 1918 1945 ISBN 3 486 48631 4 Israel Schwierz Steinerne Zeugnisse judischen Lebens in Bayern Seite 222 ISBN 3 87052 393 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trabelsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg Trabelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 17 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 673 Berthold Litzlfelder Begrussung durch den 2 Burgermeister der Gemeinde Lisberg In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 18 1999 S 7 f Vorgetragen zu Beginn des 18 Wurzburger medizinhistorischen Kolloquiums am 7 November 1998 im Rittersaal der Burg Lisberg Seligsprechungsverfahren eroffnet Dernbacher Schwester 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet Nicht mehr online verfugbar In Pressemeldung Bistum Limburg 20 Oktober 2015 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 30 Oktober 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistumlimburg de Ortsteile von Lisberg Lisberg Neumuhle Trabelsdorf Trabelsdorfer Hof Triefenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trabelsdorf amp oldid 231012080