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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist eine gotische barockisierte Saalkirche in Pfreimd im Landkreis Schwandorf im Regierungsbezirk Oberpfalz Sie gehort zur Kirchengemeinde Maria Himmelfahrt Pfreimd im Bistum Regensburg und ist als einheitliches durch den eingreifenden barocken Umbau gepragtes Raumkunstwerk von uberregionaler Bedeutung Maria Himmelfahrt Pfreimd Innenansicht nach Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Weitere Ausstattung 3 3 Grabdenkmaler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter SeitenaltarDie Kirche gehorte ab 1216 zu einer selbststandigen Pfarrei bis dahin gehorte sie zu Perschen Sie wurde nach zeitgenossischen Quellen als Kollegiatstift gegrundet Nach einer Brandzerstorung wurde 1481 unter Landgraf Friedrich V von Leuchtenberg ein Neubau in unmittelbarer Verbindung zum Schloss errichtet der auch als Grablege fur den Landgrafen diente und 1515 vollendet wurde der Chor entstand nach Entwurfen des Amberger Stadtbaumeisters Wolf Keul ab 1513 Der 1576 bis 1579 erbaute Turm wurde 1654 1655 bis auf das Erdgeschoss abgetragen Seit 1670 gab es infolge Baufalligkeit der Kirche Planungen zu einem Neubau bevor Johann Schmuzer aus Wessobrunn den Auftrag erhielt war bereits mit mehreren Baumeistern darunter Pietro Spineta verhandelt worden Im Auftrag war vereinbart worden dass der gotische Chor mit der landgraflichen Grablege und die westliche Giebelmauer des Langhauses beibehalten werden sollten die Grosse des Hauptraums und die Seitenkapellen waren ebenfalls festgelegt weiterhin zwei Portale und die Art der Gewolbedekoration in Anlehnung an die Turkheimer Pfarrkirche Im Jahr 1682 sollte der Bau vollendet sein Die Weihe erfolgte jedoch erst 1685 1 In den Jahren 1686 bis 1688 wurde der neu erbaute Turm abgetragen und mit einer Eichenpfahlgrundung von Schmuzer von neuem erbaut 1711 wurde der Innenraum erstmals getuncht 1808 wurde die heutige Kuppelhaube auf den Turm gesetzt Eine vollstandige Restaurierung erfolgte in den Jahren 1988 bis 1990 nbsp Innenansicht nach Nordost nbsp Innenansicht nach Westen nbsp Linke Seitenkapelle nbsp Grabstein des Heinrich von LeuchtenbergArchitektur BearbeitenDas Bauwerk mit der engen Verbindung von Architektur Stuckdekor und Ausstattung kann als ein Nachfolger der Theatinerkirche in Munchen betrachtet werden Das Vorbild der Michaelskirche in Munchen ist an dem einschiffigen Aufbau des Langhauses mit Wandpfeilern zu erkennen Es ist die kunstlerisch wertvollste Raumschopfung der Wessobrunner Schule in der Oberpfalz Ausseres Bearbeiten An das im Grundriss nahezu quadratische Langhaus mit Satteldach schliesst sich ein eingezogener Chor mit Strebepfeilern an Im Winkel zwischen Chor und Langhaus ist ein annahernd quadratischer Turm mit welscher Haube angebaut Portale mit Pilastergliederung in der Westachse erschliessen das Schiff vom Marktplatz und vom ehemaligen Schloss her Inneres Bearbeiten Das Innere der Wandpfeilerkirche mit Emporen an drei Seiten wird durch reichen stark plastischen Stuckdekor der Wessobrunner Schule gepragt der die architektonische Gliederung betont Er ist nach Originalbefund durchgehend weiss gehalten und schliesst Leinwandbilder im Gewolbe und an den Altaren ein Das Schiff und der durch den Chorbogen davon abgesetzte Chor werden durch Tonnengewolbe mit Stichkappen abgeschlossen Gestaffelt angeordnete seitliche Stuckaltare fuhren den Blick zum Hauptaltar Das Langhaus besteht aus drei Jochen das westliche Joch hat eine etwas geringere Tiefe und hat verkurzte Wandpfeilernischen fur die Eingange die zu den ruckwartigen Pfeilerarkaden der Empore uberleiten welche den seitlichen Arkadenwanden entsprechen Der Typ der Wandpfeilerkirche ist hier entsprechend einer Emporenkirche abgewandelt Die Stirnseiten der Pfeiler sind mit Doppelpilastern verkleidet das verkropfte Gesims bindet Pilaster Gebalk und Attika in die Wandgliederung mit Emporenbrustung ein Die Kapellennischen im Erdgeschoss und die mit Durchgangen versehenen Emporenabschnitte sind parallel zum Hauptraum ausgerichtet Die teilweise gegossene Stuckdekoration bestehend aus Rahmenwerk Kartuschen Rosetten Muscheln Akanthusranken Fruchtgirlanden Putten und Engelskopfen gliedert die Architektur Die Olgemalde zeigen im Chorgewolbe Verkundigung und Kreuzigung unter den beiden Oratorien Kreuztragung und Beweinung im Langhausgewolbe Insignien des Papstes und die Heilige Dreifaltigkeit Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten Der raumgreifende Hauptaltar besteht aus einem Stuckaufbau als Baldachin uber vier mit Weinlaub geschmuckten gedrehten Saulen der von Johann Schmuzer geschaffen wurde und durch Berninis Altar im Petersdom in Rom beeinflusst ist Er zeigt ein Olgemalde mit Maria Himmelfahrt das mit Jacobus Potma fecit A 1689 bezeichnet ist Im Altarauszug ist Gottvater dargestellt an der Unterseite des Baldachins das Christusmonogramm angebracht der Tabernakel stammt von 1912 Die Seitenaltare zeigen Adikula Aufbauten mit Olbildern die ebenfalls von Potma geschaffen wurden am Chorbogen die Heiligen Joseph und Anna im Auszug die Namen Jesu und Maria in den Seitenkapellen rechts die Heiligen Maximilian und Christophorus mit den Nothelfern links das Allerheiligste in der Monstranz sowie der heilige Martin Weitere Ausstattung Bearbeiten Das Taufbecken aus Bronze in der westlichen Taufkapelle wurde von Engelbert Suss aus Pfreimd im Jahr 1990 geschaffen Die Kanzel war ursprunglich von der Empore aus zuganglich und wurde im Jahr 1756 tiefer gesetzt Das Orgelgehause mit Akanthusschnitzerei wurde um 1690 geschaffen Brustbilder der Apostel und Heiligenfiguren vom Ende des 17 Jahrhunderts gehoren weiter zur Ausstattung ebenso spatgotische Holzfiguren der Muttergottes und der Anna selbdritt mit erneuerter Fassung Die heutige Orgel ist ein Werk von Hermann Kloss aus dem Jahr 1979 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal welche die Siemann Orgel von 1911 ersetzte 2 Grabdenkmaler Bearbeiten Rechts im Chor ist der Rotmarmorgrabstein fur den Landgrafen Leopold von Leuchtenberg 1463 angeordnet mit Darstellung des Verstorbenen als Relieffigur mit geschlossenen Augen in Turnierrustung und auf dem Totenkissen ruhend Dieses Werk wurde fruher dem Werkmeister von St Lorenz in Nurnberg Matthaus Roritzer zugeschrieben Links als Gegenstuck dazu findet sich die Rotmarmorplatte des Heinrich von Leuchtenberg 1567 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 413 415 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Maria Himmelfahrt PfreimdEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Stadtpfarrkirche Pfreimd auf der Website der Pfarrei Abgerufen am 9 Januar 2019 Informationen zur Orgel auf der Orgeldatenbank Bayern online Abgerufen am 9 September 2020 Normdaten Geografikum GND 4460573 0 lobid OGND AKS VIAF 248264847 49 493992 12 179663 Koordinaten 49 29 38 4 N 12 10 46 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Pfreimd amp oldid 226578384