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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist eine im Kern spatgotische barockisierte Saalkirche in Turkheim im schwabischen Landkreis Unterallgau Sie gehort zur Pfarreiengemeinschaft Turkheim im Dekanat Mindelheim des Bistums Augsburg Maria Himmelfahrt Turkheim Ansicht von OstenInnenansichtChorraumGrabchristus in der Gruft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Umgebung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas spatgotische Bauwerk aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde 1678 durch Johann Schmuzer umgebaut und barockisiert wobei die Langhausdecke erneuert und angeblich die Seitenkapellen zwischen den Strebepfeilern der drei ostlichen Langhausjoche angebaut wurden Im Jahr 1687 wurde der Turm durch Thomas Natter um das oberste Geschoss erhoht Im Jahr 1732 wurden durch Michael Stiller der Chor umgestaltet und die Sakristei neu gebaut Im Jahr 1873 wurde das Innere unter Ludwig Leybold eingreifend in neuromanischen Formen verandert In den Jahren 1938 1947 wurde das barocke Raumbild wiederhergestellt Das gotisch gepragte Aussere ist durch Strebepfeiler und Kleeblattbogenfriese auf Konsolen in Lilienform einheitlich gegliedert In halber Hohe des Langhauses wurden beiderseits Kapellenreihen erbaut die in der jeweils zweiten Achse von Westen als rippengewolbtes Vorzeichen nach aussen geoffnet sind Von der vermutlich ursprunglich geplanten Doppelturmanlage ist nur der hochaufragende sudliche Turm vollendet die sechs unteren quadratischen Geschosse aus dem 14 Jahrhundert sind mit Deutschem Band und verschiedenen Bogenfriesen an dem im 15 Jahrhundert erhohten Oberteil mit Kleeblattbogenfriesen gegliedert Der oberste Aufsatz aus der Zeit des Barock ist mit Eckpilastern gegliedert und tragt als Abschluss eine Balustrade zwischen Postamenten mit kleinen Zeltdachern in der Mitte ist ein quadratischer Aufsatz ebenfalls mit Zeltdach angeordnet Der quadratische Unterbau des unfertigen Nordturms stammt vermutlich aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und reicht bis vor den Ansatz des Langhauses im sterngewolbten Untergeschoss ist die ehemalige Sakristei untergebracht Das Innere ist aussergewohnlich breit proportioniert und konnte ursprunglich als dreischiffige gotische Basilika mit Seitenkapellen ausgebildet gewesen sein woruber jedoch keine Gewissheit besteht Die doppelte Westempore stammt von 1823 Der Raum wird durch ein weit gespanntes korbbogenformiges Tonnengewolbe mit Stichkappen uber einer Pilastergliederung von 1678 abgeschlossen und ist ein fruhes Beispiel eine Lattendecke Die mit Rundbogenarkaden zum Langhaus geoffneten Seitenkapellen mit geringer Tiefe sind mit Quertonnengewolben geschlossen Der eingezogene Chor schliesst sich nach Osten an im westlichen wegen der einspringenden Turmmauern etwas schmaleren Teil sind eine querovale flache Pendentifkuppel von 1732 und Oratorien eingebaut die breiteren ostlichen Joche sind mit einer steilen Stichkappentonne mit dreiseitigem Schluss versehen Unter dem Chor liegt eine tonnengewolbte Gruft Der Stuck der Kapellen wurde im Jahr 1678 durch Johann Schmuzer und Matthias Schmuzer dem Jungeren ausgefuhrt Die ubrigen Stuckaturen stammen von 1946 und wurden im Chor nach den alten nur in Umrissen erhaltenen Formen Stillers und Johann Michael Feichtmayer des Jungeren von 1732 im Langhaus nach Johann Schmuzers Stuck in der Pfarrkirche Pfreimd vereinfachend rekonstruiert Die 1732 1733 von dem einheimischen Maler Johann Andreas Bergmuller gemalten Fresken konnten wieder freigelegt werden Sie zeigen im Chor Themen aus dem Marienleben und marianische Symbole und in der Chorkuppel die Verehrung des Namens Jesus durch die Erdteile sowie die Kirchenvater Ausstattung BearbeitenDie neubarocke Ausstattung stammt aus den Jahren 1940 1948 Im Chor hangen die nazarenischen Altarbilder von Johannes Kaspar aus Obergunzburg aus den Jahren 1870 1873 Die heutigen Seitenaltarbilder malte 1948 Tod Josefs rechts und 1958 Kreuzauffindung durch die heilige Helena links Gertrud Drexel aus Turkheim In der Gruft unter dem Chor befindet sich ein Grabchristus aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Vermutlich aus den Turkheimer Bildhauerwerkstatten des 18 Jahrhunderts stammen der schmerzhafte Heiland und die Mater Dolorosa auf dem Hochaltar der Salvator sowie der heilige Nepomuk am Bogen zum Altarraum und der Kerkerheiland im nordlichen Vorzeichen Ignaz Hillenbrand 1740 Der Bildhauer benutzte als Vorlage hierfur ein Bild das der Irseer Pater Magnus Remy nach der Vision der heiligen Crescentia von Kaufbeuren gemalt hatte Der heilige Benno an einem rechten Pfeiler Martin Beichel um 1680 stammt aus der 1681 von Johann Schmuzer erbauten und 1807 abgebrochenen Bennokapelle Die Orgel ist ein Werk von Dieter Schingnitz aus dem Jahr 1999 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Umgebung BearbeitenSudlich der Kirche steht eine Kriegergedachtniskapelle von 1957 mit einer darin untergebrachten Kreuzigungsgruppe von 1505 1510 die zugehorigen Assistenzfiguren werden Hans Herlin zugeschrieben Die Kirche steht auf einem befestigten Friedhof dessen Mauern aus dem spaten 15 Jahrhundert stammen und 1832 erneuert wurden Der nord und der sudostliche Eckturm sind in die Hauser Johann Georg Bergmuller Strasse 11 und Kirchenstrasse 7 verbaut Vollstandig erhalten ist nur noch der sudwestliche Turm der den Kern des im Jahr 1789 durch Johann Georg Ege in die heutige Form gebrachten Torbaus Kirchenstrasse 3 bildet Dieser ist eine dreigeschossige Anlage zu drei Achsen dessen breitere Mittelachse mit einem rundbogigen Tor und einem bekronenden Dreiecksgiebel versehen wurde An der Sudseite befindet sich eine 1969 erneuerte Putzgliederung durch silhouettenartige Pilaster und geohrte Fensterrahmen uber den Fenstern sind Vasen mit Tafeln und Girlanden aufgestellt Nach Norden schliesst sich ein niedriger 1690 erbauter Verbindungsbau zur Kirche das so genannte Figurenhaus Kirchenstrasse 2 an das 1805 zur Schule umgebaut und verlangert wurde Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 1022 1023 Alois Epple Turkheim Pfarrkirche Kapuzinerkirche Loretokapelle Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2013 ISBN 978 3 89870 789 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarreiengemeinschaft TurkheimEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 17 Marz 2020 Normdaten Geografikum GND 4723505 6 lobid OGND AKS VIAF 239659627 48 062977 10 640725 Koordinaten 48 3 46 7 N 10 38 26 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Turkheim amp oldid 236704618