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Mandevilla Syn Dipladenia A DC ist eine etwa 110 bis 175 Arten umfassende Gattung neotropischer Lianen Kletterpflanzen oder Halbstraucher in der Familie der Hundsgiftgewachse Apocynaceae Einige Arten sind in Kultur und in Europa als Zimmer oder Gartenpflanze zu finden MandevillaChilenischer Jasmin Mandevilla laxa IllustrationSystematikEuasteriden IOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Hundsgiftgewachse Apocynaceae Unterfamilie ApocynoideaeTribus MesechiteaeGattung MandevillaWissenschaftlicher NameMandevillaLindl Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Wurzeln 1 3 Blatter 1 4 Blutenstande und Bluten 1 5 Frucht und Samen 2 Bestaubung 3 Inhaltsstoffe 4 Verbreitung 5 Synonyme Etymologie 6 Systematik 7 Kultur 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Mandevilla Arten sind typischerweise hangende Kletterpflanzen einige Arten haben jedoch einen aufrechten liegenden oder kletternden Habitus Bei einigen Arten verholzen Teile der Sprossachsen wie bei einem Halbstrauch Lianen Die meisten Arten wurzeln terrestrisch mindestens eine Art Mandevilla boliviensis in Costa Rica lebt aber epiphytisch auf anderen Pflanzen 1 Wurzeln Bearbeiten Die Bewurzelung ist allorhiz mit einer vertikalen zylindrischen dunnen und verholzten Pfahlwurzel Die Wurzeln sind vierstrahlig tetrarch mit vier Xylemstrangen Im unteren Teil der Wurzel gehen die Seitenwurzeln von der Pfahlwurzel ab Zumindest einige Mandevilla Arten wie zum Beispiel Mandevilla velutina oder Mandevilla illustris bilden durch Verdickung der Hauptwurzel Ruben als unterirdische Speicherorgane aus Diese speichern vor allem Wasser fur Trockenzeiten 2 Blatter Bearbeiten Die einfachen Laubblatter sind gestielt und stehen gegenstandig an der Sprossachse Die Spreite ist dunn und hautchen oder papierartig selten ledrig Die Blattgestalt ist innerhalb der Arten sehr konstant nur bei einigen Arten aus Zentralamerika wie zum Beispiel M tubiflora hochvariabel Die Blatter sind bei fast allen Arten leicht behaart Ausnahmen sind zum Beispiel Mandevilla acutiloba und Mandevilla subsagittata Typisch fur die Gattung ist das Vorhandensein von Drusen adaxial an der Blattoberseite an der Mittelrippe Die Drusen sind spindelformig und nicht oder kaum fuhlbar Bei den Arten der Untergattung Mandevilla stehen die Drusen nur an der Basis der Mittelrippe bei der Untergattung Exosthostemon sind sie ungleichmassig uber die ganze Vene verstreut Auch die Nodien der Sprossachse sind bei den meisten Arten drusig hier konzentrieren sich die Drusen von allem auf die Achseln der Blattstiele Nebenblatter sind vorhanden Blutenstande und Bluten Bearbeiten nbsp Mandevilla sanderi nbsp Mandevilla sanderiDie Blutenstande sind endstandige oder in den Blattachseln entspringende Rispen und enthalten selten mehr als zwolf Bluten Je nach Art variiert der Blutendurchmesser zwischen weniger als 1 cm und 5 cm 3 bei manchen Zuchtformen auch daruber Jeder Blutenstiel entspringt der Achsel eines einzelnen Tragblatts Das Tragblatt ist oft trocken und hautchen oder folienartig es fallt zur Fruchtreife ab Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig Der Kelch besteht aus funf Kelchblattern Diese sind eiformig schmal elliptisch oder fast linealisch An der Basis der Kelchblatter finden sich Kollateren genannte mehrzellige Trichome die Schleimstoffe absondern konnen Die Krone ist entweder trichterformig oder stieltellerformig Die Farbe variiert zwischen weiss gelblich hellgelb rotlich violett oder purpurn Seltener ist die Krone mehrfarbig Die funf Lappen sind eiformig schmal eiformig oder umgekehrt eiformig Die Innenseite der Blutenhulle ist flaumig behaart Es ist nur ein Kreis aus funf Staubblattern vorhanden Die Staubblatter reichen nie aus der Blutenhulle heraus Die Antheren sind langlich oder schmal langlich typischerweise sind sie auseinanderragend und mit dem Pistill verwachsen Die Filamente sind nicht verwachsen und behaart Der Fruchtknoten ist oberstandig Der Griffelkopf ist schirmformig und haufig funfeckig Die beiden Fruchtblatter sind apocarp das heisst nicht verwachsen beruhren sich aber an der Spitze Frucht und Samen Bearbeiten Die Fruchte sind apokarpe nicht verwachsene oder sehr selten auch synkarpe verwachsene Kapselfruchte Sie sind zylindrisch oder perlschnurformig Ublicherweise sind sie behaart oder drusig selten kahl Die zahlreichen Samen sind langlich oder gedrungen und langsgefurcht Sie sind an einer Seite geschopft Bestaubung BearbeitenDie Bestaubung von Mandevilla funktioniert uber Zoogamie das heisst Bestaubung durch Tiere Untersuchungen an Mandevilla pentlandiana in Argentinien ergaben Hummeln Bombus die Westliche Honigbiene Apis mellifera und der Goldbauch Smaragdkolibri Chlorostilbon lucidus einen Kolibri als Bestauber 4 Die Pflanze bietet den Bestaubern dazu Nektar an Dieselbe Untersuchung ergab dass eine einzelne Blute stets etwa 2 Milligramm Zucker bereithalt eine Infloreszenz etwa 11 Milligramm und in ihrer mehrtagigen Offnungszeit insgesamt etwa 5 bis 6 Milligramm produziert Inhaltsstoffe BearbeitenDie Pflanzen enthalten einen weissen giftigen Milchsaft Verbreitung BearbeitenArten von Mandevilla sind in fast der gesamten Neotropis das heisst im tropischen Teil Amerikas verbreitet Etwa 90 Arten sind in Sudamerika heimisch In Mittelamerika finden sich 21 mit dem Diversitatszentrum in Mexiko und Guatemala Die Nordgrenze des Verbreitungsgebiets verlauft durch Mexiko die Sudgrenze durch Argentinien Synonyme Etymologie BearbeitenDer gultige wissenschaftliche Name der Gattung ist Mandevilla nach Henry John Mandeville 1773 1861 einem britischen Gesandten in Argentinien der die ersten Exemplare von Mandevilla laxa nach England brachte 5 Eine andere Version in der die Gattung nach Jehan de Mandeville einem mittelalterlichen Ritter benannt wurde ist falsch 6 Das gelaufigste Synonym fur die Mandevilla ist Dipladenia A DC ein Name der sich vom griechischen diploos diploos doppelt zu di di zwei und adhn aden Druse herleitet nach den zwei Drusen am Rand des Narbenkopfs Unter diesem Namen sind die Arten und Sorten auch heute noch im Handel und Gartenbau bekannt 7 Andere seltener gebrauchte Synonyme sind Amblyanthera Mull Arg Eriadenia Miers Laseguea A DC Mitozus Miers und Salpinctes Woodson nbsp Mandevilla boliviensis nbsp Chilenischer Jasmin Mandevilla laxa nbsp Mandevilla subsagittataSystematik BearbeitenDie Gattung Mandevilla gehort in den Tribus Mesechiteae in der Unterfamilie Apocynoideae der Familie Hundsgiftgewachse Apocynaceae Neben ihr gehoren noch sieben Gattungen zu diesem Tribus Allomarkgrafia Forsteronia Macrosiphonia Mesechites Quiotania Telosiphonia und Tintinnabularia Genetische Untersuchungen ergaben dass die Gattungen Telosiphonia und Macrosiphonia die beiden nachsten Verwandten von Mandevilla sind 3 Wie bei vielen tropischen Gattungen ist die Einteilung in Arten nicht vollstandig klar Zurzeit werden etwa 110 bis 175 Arten zur Gattung gezahlt Eine Auswahl davon ist Mandevilla acutiloba A DC Woodson Sie kommt vom sudlichen Mexiko bis Honduras vor 8 Mandevilla amabilis Backh amp Backh f Dress Mandevilla splendens Syn Dipladenia amabilis Backh amp Backh f Mandevilla boliviensis Hook f Woodson Sie kommt von Costa Rica bis Bolivien und im ostlichen Brasilien vor 8 Mandevilla convolvulacea A DC Hemsl Syn Mandevilla andrieuxii Mull Arg Hemsl Sie kommt in den mexikanischen Bundesstaaten Puebla und Oaxaca vor 8 Mandevilla foliosa Mull Arg Hemsl Sie kommt in Mexiko vor 8 Mandevilla hirsuta Rich K Schum Syn Echites auriculatus Pohl ex Stadelm Echites hirsutus Rich Echites tomentosus Vahl Mandevilla auriculata Pohl ex Stadelm K Schum Sie kommt vom sudlichen Mexiko bis Brasilien und Paraguay vor 8 Chilenischer Jasmin Mandevilla laxa Ruiz amp Pav Woodson Syn Mandevilla suaveolens Lindl Sie kommt in Bolivien Peru und Argentinien vor 8 Mandevilla mexicana Mull Arg Woodson Sie kommt im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca vor 8 Mandevilla oaxacana A DC Hemsl Sie kommt im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca vor 8 Mandevilla pohliana Stadelm A H Gentry Syn Echites pohlianus Stadelm Echites velutinus Mart ex Stadelm Mandevilla velutina Mart ex Stadelm Woodson Sie kommt in Bolivien Brasilien Argentinien und Paraguay vor 8 Mandevilla rigidifolia J F Morales Sie wurde aus Panama erstbeschrieben Mandevilla sanderi Hemsl Woodson Syn Dipladenia amoena T Moore Dipladenia sanderi Hemsl Sie kommt im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro vor 8 Mandevilla splendens Hook f Woodson Syn Echites splendens Hook f Sie kommt im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro vor 8 Mandevilla subsagittata Ruiz amp Pav Woodson Sie kommt von Mexiko bis Ecuador Peru und den Inseln der Karibik vor 8 Mandevilla torosa Jacq Woodson Syn Mandevilla karwinskii Mull Arg Hemsl Sie kommt von Mexiko bis Honduras auf Kuba und Jamaika vor 8 Kultur BearbeitenMandevilla Arten und ihre Sorten befinden sich schon seit uber 100 Jahren in Kultur Vor allem in der Grunderzeit waren die Schling und Kletterpflanzen beliebte Zimmerpflanzen kamen aber dann etwas aus der Mode Seit etwa dem Jahr 2000 sind die Mandevilla wieder sehr beliebt Sie werden jedoch in der Regel mit Stauchmitteln die in die Bildung der fur das Streckungswachstum verantwortlichen Gibberellinsaure eingreifen behandelt um eine gedrungene Form fur die Fensterbank zu erreichen Die beliebteste Art ist Mandevilla sanderi mit oft paarigen rosafarbenen Bluten mit gelbem Zentrum Von dieser Art existiert eine Unzahl von Hybriden in den verschiedensten Rosatonen Verbreitet sind auch Mandevilla splendens mit besonders grossen rosa weissen Bluten oder Mandevilla boliviensis mit weissen Bluten und gelbem Kelch 9 Als Gartenpflanze ist vor allem der Chilenische Jasmin Mandevilla laxa mit reinweissen Bluten beliebt Die neuerliche Beliebtheit hangt auch mit zwei neuen Sorten Sundaville und Tropidenia zusammen Beide Sorten bilden Ruben aus und konnen so eine Trockenphase in der sie nicht gegossen werden gut uberstehen Sie wurden auf Mandevilla sanderi gezuchtet und sind eingetragene Marken Die Marke Sundaville gehort der Suntory Flowers Limited aus Japan wohingegen die Marke Tropidenia auf Jorg Meyer aus der Schweiz registriert ist Literatur BearbeitenJ Francisco Morales A synopsis of the genus Mandevilla Apocynaceae in Mexico and Central America In Brittonia Band 50 Nr 2 The New York Botanical Garden 1998 S 214 232 Carl Friedrich Philipp von Martius August Wilhelm Eichler Ignatz Urban Hrsg Flora Brasiliensis VI Part I Fasc 26 30 Juli 1860 S 119 120 online abgerufen am 7 August 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mandevilla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GRIN Eintrag Flora of China Beschreibung englisch Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Alwyn H Gentry C H Dodson Diversity and Biogeography of Neotropical Vascular Epiphytes In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 74 Nr 2 1987 S 233 JSTOR 2399395 Beatriz Appezzato d Glora Maria Emilia Maranhao Estelita The developmental anatomy of the subterranean system in Mandevilla illustris Vell Woodson and M velutina Mart ex Stadelm Woodson Apocynaceae In Revista brasil Bot Band 23 Nr 1 Sao Paulo Marz 2000 S 27 35 scielo br PDF 1 3 MB a b Andre O Simoes Mary E Endress Timotheus van der Niet Luiza S Kinoshita Elena Conti Tribal and intergeneric relationships of Mesechiteae Apocynoideae Apocynaceae evidence from three noncoding plastid DNA regions and morphology In American Journal of Botany Band 91 2004 S 1409 1418 amjbot org PDF 108 kB C Torres L Galetto Patterns and implications of floral nectar secretion chemical composition removal effects and standing crop in Mandevilla pentlandiana Apocynaceae In Botanical Journal of the Linnean Society Band 127 Nr 3 Juli 1998 S 207 223 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 364 Nachdruck von 1996 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 211 a b c d e f g h i j k l m Taxus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 2 November 2017 Zimmerpflanzen A bis Z In Pflanzen amp Gartnern Abgerufen am 14 August 2007 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 August 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mandevilla amp oldid 231920739