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Gibberellinsaure GA oder GA3 ist ein pflanzliches Phytohormon und der bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Gibberelline Es handelt sich um eine Diterpenoid Carbonsaure StrukturformelAllgemeinesName GibberellinsaureAndere Namen Gibberellin A3 GIBBERELLIC ACID INCI 1 Summenformel C19H22O6Kurzbeschreibung farblose Kristalle 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 77 06 5EG Nummer 201 001 0ECHA InfoCard 100 000 911PubChem 6466ChemSpider 6223DrugBank DB07814Wikidata Q411138EigenschaftenMolare Masse 346 38 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 34 g cm 3 20 C 3 Schmelzpunkt 223 225 C Zersetzung 2 pKS Wert 4 0 4 Loslichkeit schlecht in Wasser 5 g l 1 bei 25 C 3 gut in Ethanol 125 g l 1 bei 25 C 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 5 AchtungH und P Satze H 319P 305 351 338 5 Toxikologische Daten 6300 mg kg 1 LD50 Ratte oral 6 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Funktionen 3 Verwendung 4 Zulassungsstatus 5 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDie Gibberellinsaure wurde 1954 durch B E Cross entdeckt Von den schon seit den 1930er Jahren bekannten Gibberellinen GA1 und GA2 unterschied sie sich durch eine hohere Wirksamkeit 7 Funktionen BearbeitenGibberellinsaure fordert die Keimfahigkeit und Keimschnelligkeit hat Einfluss auf das Langenwachstum und die Befruchtung der Gefasspflanzen und hebt die Winterruhe auf In hoheren Konzentrationen beeinflusst GA im Protonema von Laubmoosen den Gravitropismus und das Langenwachstum Wie an Physcomitrella patens gezeigt sind in diesen Pflanzen einzelne Mitglieder der GA Signalleitung zu finden 8 Produziert wird die Gibberellinsaure in den Plastiden junger Blatter ebenso um die Reifung zu fordern in unreifen Samen und Fruchten Verwendung BearbeitenIm Weinbau wird GA zur vorbeugenden Bekampfung von Essigfaule und Botrytis cinerea auf die Weinreben aufgebracht Im Gartenbau wird sie als Keimhilfe angewandt um die sofortige Keimung schwer oder kaltkeimender Pflanzen auszulosen Im Obstbau dient GA der Verbesserung des Fruchtansatzes bei Birnen Heidel und Preiselbeeren 10 50 ppm und der Forderung der Glattschaligkeit bei Apfeln 50 100 ppm 9 Beim Malzen kann durch Zugabe von GA die Keimruhe der Braugerste gebrochen werden In Deutschland ist dieser Prozess nicht zulassig 10 In der Biochemie wird Gibberellinsaure bei der chemisch induzierten Dimerisierung von bestimmten Fusionsproteinen verwendet Durch Behandlung des Saatgutes mit Gibberellinsaure kann die Keimruhe von Pflanzensamen verkurzt werden 11 Zulassungsstatus BearbeitenIn Deutschland Osterreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit Gibberellinsaure als Wirkstoff zugelassen 12 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu GIBBERELLIC ACID in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 18 Mai 2020 a b Eintrag zu Gibberellinsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 1 Mai 2014 a b c Datenblatt Gibberellinsaure bei Merck abgerufen am 1 Juni 2010 David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Dissociation Constants of Organic Acids and Bases S 8 51 a b Datenblatt Gibberellic acid bei Sigma Aldrich abgerufen am 3 April 2011 PDF Agricultural Chemicals Thomson W T 4 vols Fresno CA Thomson Publications 1976 77 revision 3 43 1976 1977 Ilse Jahn Hrsg Geschichte der Biologie 3 Aufl Sonderausgabe Nikol Hamburg 2004 S 525 Filip Vandenbussche Ana C Fierro Gertrud Wiedemann Ralf Reski Dominique Van der Straeten Evolutionary conservation of plant gibberellin signalling pathway components In BMC Plant Biology Band 7 2007 S 65 doi 10 1186 1471 2229 7 65 Lucas Anleitung zum Obstbau 31 Auflage 1992 S 206 Die Technologie der Malzbereitung PDF In Abriss der Bierbrauerei 8 Auflage Ludwig Narziss Werner Back Martina Gastl und Martin Zarnkow WILEY VCH Verlag S 13 abgerufen am 26 Oktober 2017 Peter Sitte Hubert Ziegler Friedrich Ehrendorfer Andreas Bresinsky Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger Fritz Noll Heinrich Schenck A F Wilhelm Schimper 33 Auflage Gustav Fischer Stuttgart Jena New York 1991 ISBN 3 437 20447 5 S 390 Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europaischen Kommission Eintrag zu Gibberellic acid in der EU Pestiziddatenbank Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz Osterreichs Eingabe von Gibberellinsaure im Feld Wirkstoff und Deutschlands abgerufen am 6 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gibberellinsaure amp oldid 235984171