www.wikidata.de-de.nina.az
Das Macellum von Pompeji befand sich am Forum und war als Lebensmittel Markthalle Macellum der antiken Stadt ein zentraler Ort Pompejis Das Gebaude wurde in mehreren Bauphasen errichtet Beim Erdbeben 62 n Chr das Pompeji in weiten Teilen zerstorte wurde auch das Macellum in Mitleidenschaft gezogen Bei den modernen Ausgrabungen fanden die Forscher ein Gebaude vor das noch nicht wieder vollig instand gesetzt worden war Von besonderem Interesse fur die Forschung ist der an der Westseite gelegene Bereich der dem Kaiserkult zugeschrieben wird Er verdeutlicht wie sehr schon im ersten Jahrhundert das romische Kaisertum im Leben der Romer verankert war Auch die anderen Raume der Westseite sind als Beispiele fur die Verbindung von Wirtschaft und offentlichem Leben interessant Zudem ist der Markt beredtes Zeugnis fur die Alltagskultur die durch Funde wie Reste von Lebensmitteln Waren des taglichen Gebrauchs und Bedarfs bis hin zu Beispielen romischer Wandmalerei illustriert wird Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bauliche Besonderheiten 2 1 Eingangsbereich und Westseite 2 2 Innenhof Nord und Sudseite 2 3 Mittelbau 2 4 Kaiserkultraum 2 5 Kollegien und Fleischverkaufsraum 3 Baugeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeLage Bearbeiten nbsp Alterer Plan des Forums von August Mau Das Macellum ist das Gebaude in der rechten oberen Ecke Das Macellum von Pompeji befindet sich an der aussersten Nordostecke des Forums Mit dem fortschreitenden Wachstum der Stadt war es notig das Forum zu entlasten Bei der Entdeckung hielten es die Ausgraber wegen der zwolf Sockel in der Mitte zunachst fur eine Art Pantheon 1 ein mehreren Gottern geweihtes Gebaude Als man jedoch bei spateren Grabungen in den Raumen an der Nordseite Getreide und Fruchte sowie in der Mitte des Hofes Fischgraten und Fischschuppen fand erkannte man dass es sich um einen Markt handelte Das Macellum hatte drei Zugange zwei Haupteingange und einen Nebeneingang Der erste Haupteingang befand sich in der Mitte der Westseite am Forum der zweite Haupteingang in der Mitte der Nordseite an der Via degli Augustali Ein Nebeneingang befand sich im Sudosten Er war nur uber eine kleine Treppe zu erreichen Die Orientierung des Macellums weicht von der des Forums ab Sie wird durch den Verlauf der Via degli Augustali und des Vico del Balcone Pensile im Suden bestimmt Um diese Abweichung zu kompensieren nimmt die Grosse der Laden die an der Westseite zum Forum hin liegen von Norden nach Suden ab Bauliche Besonderheiten BearbeitenEingangsbereich und Westseite Bearbeiten nbsp Macellum von Pompeji Ansicht von aussen auf die tabernaeVor der Fassade stehen noch drei stark restaurierte Marmorsaulen von der Portikus des Forums mit korinthischen Kapitellen Im unteren Drittel sind zwei der Saulen mit einem Rundstab verziert der obere Teil ist unkanneliert Auf den Kapitellen liegt heute noch ein Teil des Gebalks Die Vorhalle des Macellums war besonders eng mit der Portikus des Forums verschmolzen Auf zwei Stufen erhoben sich zwei Saulenreihen ohne Zwischenboden ubereinander So wirkte die Portikus eher wie eine Fassade 2 Auch die Sockel fur die Ehrenstatuen die hinter jeder Saule standen befinden sich noch an Ort und Stelle Ihnen fehlt aber ihre ursprungliche Marmorverkleidung Weitere Sockel fur Ehrenstatuen befanden sich vor den Eckpfeilern der tabernae der Laden an der Vorderseite des Baus Diese Raume aus opus incertum einem Bruchsteinmauerwerk waren wahrscheinlich Wechselstuben Im Macellum selbst soll noch eine weitere Portikus gestanden haben von dem aber keine Saulen mehr erhalten sind Erkennbar sind nur noch eine Wasserrinne und darin Standspuren von Saulen nbsp Grundriss des MacellumsDer Haupteingang wurde von einer zweisauligen Adikula fur eine Statue mit zwei eleganten korinthischen Saulen in zwei Durchgange unterteilt Hier stand vermutlich eine Statue des Kaisers Somit ist anzunehmen dass der Kaiserkult schon mit dem Eintritt ins Macellum begann Beide korinthischen Saulen sind mit Chimaren verziert die ursprunglich nicht Teil des Macellum waren Sie gehorten eigentlich zu einem der grossen Graber zur Tomba delle Ghirlande Girlandengrab der Via del Sepolchri Graberstrasse vor dem Herkulaner Tor 3 Sie wurden wahrscheinlich nicht in Pompeji hergestellt sondern stammen wohl aus einer Werkstatt in Griechenland Moglicherweise wurden sie aber auch in einer neoattischen Werkstatt in Neapel oder Puteoli gearbeitet 3 nbsp Wandmalerei im 4 StilAusserdem hat sich an der Westseite ein Beispiel einer Dekoration des vierten Stils der romischen sogenannten pompejanischen Wandmalerei erhalten Sie stammt offenbar aus der Zeit nach 62 n Chr Oberhalb des Sockels sind schwarze mit Rot eingefasste Felder gemalt In deren Mitte sind Bilder mit mythologischen Szenen dargestellt Auf ihnen erkennt man Penelope wie sie Odysseus wiedererkennt Io die von Argos bewacht wird sowie die uber den Tod ihrer Kinder nachsinnende Medea Zwischen den einzelnen Wandfeldern befinden sich Architekturdurchblicke vor weissem Hintergrund mit perspektivisch dargestellten grunen und blassroten Gebauden Die zarten architektonischen Elemente uberragen die schwarzen Wandfelder und untergliedern die Oberzone in Felder auf die vor blauem Hintergrund einzelne Figuren gemalt sind Man erkennt ein Madchen mit Opfergeraten sowie einen Aulos blasenden Satyr Daruber sind auf grossen Wandfeldern Stillleben mit Vogeln Geflugel Weinkrugen Fruchten Blumen Korben und Fischen in einem der Volkskunst nahestehenden Stil gemalt Diese Darstellungen erleichtern die Identifizierung des Gebaudes als Macellum Ein weiteres Bild zeigt einen Esel der von Eroten mit Girlanden bekranzt wird Daneben erkennt man Muhlsteine Diese Malerei symbolisiert wahrscheinlich das Fest des Vesta an dem die Esel von ihrer Arbeit befreit wurden Innenhof Nord und Sudseite Bearbeiten Von den Eingangen betritt man einen weitraumigen Hof Von der Porticus die hier sein sollte fand man keine Reste mehr Hochstwahrscheinlich waren die Wiederaufbauarbeiten nach dem Erdbeben von 62 noch nicht abgeschlossen Bei Nachgrabungen fand man tatsachlich die aus Travertin gearbeiteten Standflachen den Stylobat fur die Saulenreihe an der Nordseite sowie fur ein kleines Stuck an der Westseite Wahrscheinlich waren die Saulen der Portikus noch gar nicht aufgestellt worden Es handelt sich dabei nicht um die einzige Stelle an der man die Arbeiten des Wiederaufbaus erkennen konnte Auch die inneren Umfassungsmauern sowie die Raume im Suden und Osten gehen auf die Restaurierungen nach 62 zuruck Sie bestehen aus opus incertum Nur die Eckpfeiler sind aus Backsteinen sowie kleinen Tuffquadern in opus listatum einem Mauerwerk in dem sich Ziegel und schmale Mauerblocke abwechseln gemauert Zu beiden Seiten neben dem Seiteneingang befanden sich zwolf Lebensmittelladen Sie lagen an der Nordseite damit ihre Ware vor der starken Sonneneinstrahlung geschutzt und frisch gehalten wurde Man fand hier Feigen Trauben Kastanien Hulsenfruchte Brot Kuchen Amphoren sowie Fruchte in Glasern heute im Museum von Neapel Die tabernae waren nur zur Via degli Augustali geoffnet und hatten keinerlei Verbindung zum Innenraum des Macellum Die Ostwand sowie westliche Teile der Nordwand sind bis zu einer Hohe von 1 35 m aus opus incertum gearbeitet daruber bestanden sie aus Kalkstein und Tuff Uber den Laden sollen sich Mansarden befunden haben in denen Fleischerknechte und anderes Personal lebten Vor den Mansarden fuhrte eine Holzgalerie entlang Da im Inneren des Macellums keine Treppen gefunden wurden muss der Zugang wohl von ausserhalb erfolgt sein An der Sudseite direkt neben der Fleisch und Fischhalle an der Via del Balcone Pensile befindet sich der dritte Eingang Die Via del Balcone Pensile wurde nach Errichtung des Larenheiligtums zu einer Sackgasse Die Aussenmauer auf dieser Seite wurde bis auf die Hohe des Laren Heiligtums ca 13 m aus opus reticulatum Mauerwerk aus netzformig angeordneten quadratischen Steinen gefertigt Dieses Mauerwerk besteht aus verschiedenfarbigen in Reihen angeordneten Tuffsteinen die von Pilastern aus Ziegelsteinen eingefasst sind Ein Stuckuberzug war aufgrund dieser feinen Buntheit unnotig Nach Meinung einiger Archaologen ist dieses das wohl schonste Beispiel einer Mauer aus der letzten Bauphase Pompejis 4 Es schliesst sich eine Mauer aus opus incertum an deutlich alteres Mauerwerk wohl aus einer alteren Bauphase Im Inneren des Macellums gibt es an der Sudseite zwolf Laden Sie haben samtlich in etwa die gleiche Grosse und Aufbau Sie waren zum Verkauf von Lebensmitteln vorgesehen wahrscheinlich fur Fleisch und Fisch Mittelbau Bearbeiten nbsp Die Reste des MittelbauesIn der Mitte des Macellums stehen die bereits erwahnten zwolf Sockel Man dachte zuerst sie seien Uberreste eines Rundbaus oder einer Tholos 5 Darin sollen sich ein Becken und ein Brunnen befunden haben Man vermutete der Rundbau sei nach dem Vorbild anderer Macella etwa den grossartigen ostgriechischen und afrikanischen oder auch romischen wie in Puteoli gestaltet worden Die Grabungen Amedeo Maiuris hingegen ergaben Klarheit uber die Aufgabe der Sockel und der zwolfeckigen Flache Wie die zahlreichen Fischgraten und Fischschuppen beweisen die in dem bis zur Mitte fuhrenden Abwasserkanal gefunden wurden war der Platz fur den Verkauf von Fischen bestimmt Sie wurden hier abgeschuppt und geputzt 6 Die Sockel hielten zwolf Holzpfahle die in der Erde steckten und an den Sockeln verankert wurden Diese Pfahle trugen ein holzernes Dach In der Mitte des Zwolfecks befand sich wohl ein Brunnen ein Becken gab es aber nicht Die Sockel wurden im 19 Jahrhundert restauriert nachdem sie in einem sehr schlechten Zustand gefunden wurden Sie bestehen aus Tuff und sind zu einem Polygon angeordnet Der innere Bezirk wird von einer niedrigen Leiste aus Marmor begrenzt Diese kleine Leiste sollte verhindern dass das Wasser aus dem mittleren Bezirk nach aussen floss Der Fussboden besteht aus einem Gemisch von zerstossenen Steinziegeln aus Travertin Marmor und Mortel Als man unter Giuseppe Fiorelli diesen Bereich ausgrub hielt man ihn noch fur eine Art Pantheon und nannte ihn zunachst auch so 7 Kaiserkultraum Bearbeiten An der Ostseite befanden sich drei weitere Raume Sie sind im Vergleich zum ubrigen Macellum erhoht Der Raum in der Mitte war ein der kaiserlichen Familie geweihter Raum der Kaiserkultraum In einigen Buchern wird dieser Raum als sacellum Kapelle bezeichnet 8 Man betritt ihn uber eine funfstufige Treppe Dieser Raum ist im Vergleich zur ubrigen Ausstattung recht einfach gestaltet Der Eingang war mit einem Stabmuster verziert An der Ruckwand befindet sich ein Sockel und in den Seitenwanden sind beidseitig je zwei Nischen eingelassen nbsp Kopien der Statuen an ihrer FundstelleIn den Nischen auf der rechten Seite stehen Gipsabgusse nach Meinung einiger Archaologen schlechte Kopien 8 der zwei Statuen die hier gefunden wurden Die Originale befinden sich heute im Nationalmuseum von Neapel Man hielt sie irrtumlich fur Bildnisse des Marcellus und der Octavia 9 Marcellus war der Schutzherr Pompejis also lag diese Vermutung nahe In der anderen Nische wurden Agrippina und Nero vermutet Heute nimmt man an es musse sich um zwei andere noch nicht identifizierte Mitglieder der kaiserlichen Familie handeln 10 Ausserdem fand man hier einen Arm mit einem Globus in der Hand Er gehorte vielleicht zur Kaiserstatue 9 Heinrich Nissen zufolge 11 wurde die Ruckwand des Raumes schon in der Antike wahrend einer Grabung durchbrochen Dabei wurden drei der funf Statuen geborgen Ausserdem gebe es nur zwei mogliche Kombinationen der Statuen In der zentralen Position stehe eine Statue von Augustus als Jupiter mit einer Weltkugel in der Hand in den rechten Nischen Livia und Drusus und in den linken Nischen Tiberius und Germanicus Wahrscheinlicher sei jedoch dass zentral an der Ruckwand auf der Basis eine Statue Jupiters stehe und sich in den Nischen links Livia und Augustus und rechts Drusus und Tiberius befanden Augustus habe sich zu Lebzeiten niemals als Jupiter mit der Weltkugel darstellen lassen Die beiden erhaltenen Statuen sind nach Nissen Livia und Drusus Er wollte es damit beweisen dass sich unter der Statue der vermeintlichen Livia moglicherweise die Inschrift befunden habe AVGVSTAE IVLIAe DRVSI F DIVI AVGVSTI D D 12 Paul Zanker vertrat mehr als hundert Jahre spater die Ansicht dass sich Augustus doch im Jupitertypus darstellen liess und dass in der rechten Nische Honoratioren der Stadt standen die sich um den Markt verdient gemacht hatten Der Mann der zum Zeitpunkt der Aufstellung der Statue wohl schon verstorben war wurde nach dem Vorbild des Kaisers mit einem Huftmantel und mit freiem Oberkorper heroisch uberhoht dargestellt Die Frau ist als Priesterin mit Kranz und Weihrauchkastchen dargestellt Sie war vielleicht die sacerdos publica die eine grosse Rolle als Stifterin innehatte 13 Die Wande hier sind aus opus listatum und opus incertum Die Mauern zu Seiten der Treppe sind aus opus latericium Ziegelmauerwerk gefertigt Leider sind nur noch wenige Reste des ursprunglichen Stuckuberzuges erhalten geblieben Kollegien und Fleischverkaufsraum Bearbeiten Der sich links an den Kaiserkultraum anschliessende Raum wurde vermutlich fur Opfergelage vom Kollegium dem der Kaiserkult oblag fur religiose Feierlichkeiten genutzt 14 Es ist in Anbetracht der Umgebung nicht anzunehmen dass hier andere Gotter als der Genius des Kaisers geehrt wurden Anderen alteren Theorien zufolge war es der Bankettraum einer kaufmannischen Kooperation 15 oder es hatte hier das Marktgericht seinen Sitz 16 Unmittelbar links neben dem Eingang fand man uber 1000 Munzen Es konnte sich dabei um die Kollegienkasse oder die Tageseinnahme eines Kaufmannes gehandelt haben Andere Quellen berichten der Schatz sei direkt am Nordeingang 15 oder im Fleischverkaufsraum gefunden worden 16 Vor dem Kollegienraum wurden Schafskelette Ochsenschadel und Knochen gefunden Vermutlich befand sich hier ein Verschlag fur Opfertiere oder ein Kafig fur zum Verkauf stehende Tiere Im Inneren ist noch ein nach rechts geruckter Altar erkennbar Er besteht aus zwei Marmorstufen und einer darauf liegenden Basaltplatte Die Platte weist einen erhohten Rand und in einer Ecke ein Loch auf was darauf schliessen lasst dass der Altar fur Trankopfer genutzt wurde Welche Bedeutung das mit Marmor verkleidete Podium an der Sudwand hatte ist bis heute unklar Es wird vermutet dass es wie auch die grossen seitlichen Nischen am Gebaude der Eumachia den praecones und den argentarii als Standplatz diente 17 Dieser Hypothese steht jedoch die wohl religiose Bedeutung des Raumes entgegen Hier fand man auch zwei kleine Wandmalereien mit Eroten Auf dem einen Bild sieht man sie Wein trinkend und Lyra spielend auf dem anderen sind sie bei Opfernhandlungen abgebildet Nissen mutmasste das Podium konnte den Larenbildnissen als Standort gedient haben Im Raum rechts des Kaiserkultraumes wurden Fisch und Fleisch verkauft An drei Seiten Norden Osten Suden zieht sich hier ein Ladentisch herum In der Mitte der Ostwand ist dieser einmal unterbrochen und an der Sudwand endet der Tisch nach etwa drei Vierteln der Strecke Die linke Halfte des Ladentisches ist mit einer besonderen Vorrichtung versehen die dazu diente das Wasser zu sammeln und zu einem kleinen Abwasserkanal an der Sudseite hinzuleiten Diese Halfte war wohl zum Verkauf der Fische gedacht Der gesamte Tisch ist etwas geneigt damit Flussigkeiten abfliessen konnten Baugeschichte BearbeitenDie baugeschichtliche Erforschung 18 des Macellums geht auf Amedeo Maiuri zuruck Das heute sichtbare Gebaude wird auf 130 120 v Chr datiert jedoch hatte es einen Vorgangerbau von ahnlichen Ausmassen am gleichen Ort Dieser hatte jedoch keinen Rundbau in der Mitte Auf der Nord und Sudseite entsprach der Verlauf des ursprunglichen Portikus dem des spateren auf der Ost sowie der Westseite hingegen war er geraumiger An der Sudseite befanden sich eine Reihe von tabernae die weniger tief und anders eingeteilt waren An der Ostseite lagen einige Raume mit einer schonen Wanddekoration des ersten Stils und mit einer zweiten Saulenreihe an der Vorderseite Die Fassade entsprach nicht dem spateren Zustand Sie stand weiter vorne naher beim Forum Der offene Marktplatz war mit einem sorgfaltig geglatteten und ordentlich festgestampften Steinpflaster bedeckt Die tabernae hatten einen Fussboden aus Steinsplittern und einer Mortelschicht In den Raumen an der Ostseite war der Mortel mit zerriebenen Ziegelsteinen vermischt sogenanntes opus signinum Auf dem unuberdachten Platz wurde der Bodenbelag bis 62 n Chr benutzt in den uberdachten Raumen allmahlich durch opus signinum ersetzt In julisch claudischer Zeit wurde das Gelande neu geordnet und erhielt seine endgultige Form Die ursprunglichen Kolonnaden aus Tuff wurden zunachst beibehalten auf der Westseite aber durchschnitten um hier eine sehr bald wieder in Vergessenheit geratene geheiligte Adikula aus opus incertum zu errichten Zu dieser Bauphase gehoren auch die tabernae an der West und der Nordseite Der grosste Teil des Gebaudes stammt jedoch aus der Zeit nach dem Erdbeben von 62 n Chr das dann zur volligen Beseitigung der Tuffkolonnaden fuhrte Erhalten ist nur das untere Geschoss doch gab es auch eine zweite Etage in der Mansardenwohnungen fur die Bediensteten des Macellums vermutet werden Der Zugang zum Obergeschoss erfolgte uber eine Holztreppe die zu einer Holzgalerie fuhrte uber die man zu den Raumen gelangen konnte Literatur BearbeitenHeinrich Nissen Pompeianische Studien Leipzig 1877 Claire de Ruyt Macellum Marche alimentaire des Romains Louvain La Neuve 1983 Eugenio La Rocca Mariette de Vos Raajimakers Arnold de Vos Pompeji Archaologischer Fuhrer Lubbe Bergisch Gladbach 1993 ISBN 3 404 64121 3 S 180 184 Liselotte Eschebach Hrsg Gebaudeverzeichnis und Stadtplan der antiken Stadt Pompeji Bohlau Koln Weimar Wien 1993 ISBN 3 412 03791 5 Robert Etienne Pompeji Das Leben in einer antiken Stadt Reclam Stuttgart 1974 5 Auflage 1998 ISBN 3 15 010370 3 Kurt Wallat Die Ostseite des Forums von Pompeji Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 31190 7 Paul Zanker Pompeji von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 1685 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Macellum von Pompeji Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege Bearbeiten Nissen Pompeianische Studien S 278 283 Zum Aufbau und Massen siehe La Rocca de Vos Pompeji S 180 185 a b La Rocca de Vos Pompeji S 181 La Rocca de Vos Pompeji S 183 Nissen Pompeianische Studien S 281 La Rocca de Vos Pompeji S 184 Warscher Pompeji S 17 a b So in T Warscher Pompeji Ein Fuhrer durch die Ruinen Berlin Leipzig 1925 a b La Rocca de Vos Pompeji S 282 So in T Warscher M R Srgejenko Pompeji Leipzig 1953 S 118 Nissen Pompeianische Studien S 282 CIL 10 799 Nissen Pompeianische Studien S 283 Als Gabe fur Kaiserin Julia und Drusus Sohn des vergottlichten Augustus gestiftet Das Macellum wurde in einer der fruhen Ausgrabungsphasen ausgegraben Dabei sind mogliche Inschriften unter Umstanden zerstort worden Zanker Pompeji S 28 Michael Grant Pompeji Herculaneum Untergang und Auferstehung der Stadte am Vesuv Gondrom Bindlach 1988 Originaltitel Cities of Vesuvius 1971 S 199 a b Warscher Pompeji S 19 a b Nissen Pompeianische Studien S 283 La Rocca de Voss Pompeji S 183 Zur Baugeschichte siehe La Rocca de Voss Pompeji S 180 185 40 750077 14 484728 Koordinaten 40 45 0 3 N 14 29 5 O nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Januar 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Macellum von Pompeji amp oldid 233800115