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Mestys Bila Voda deutsch Weisswasser Markt polnisch Miasteczko Biala Woda ist ein Ortsteil der Gemeinde Bila Voda in Tschechien Er liegt drei Kilometer ostlich von Zloty Stok an der polnischen Grenze und gehort zum Okres Jesenik Mestys Bila VodaMestys Bila Voda Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk JesenikGemeinde Bila VodaGeographische Lage 50 27 N 16 55 O 50 4419478 16 9156914 305 Koordinaten 50 26 31 N 16 54 56 OHohe 305 m n m Einwohner 241 2011 Postleitzahl 790 69Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Javornik Zloty StokKloster und Kirche Maria HeimsuchungMuseumStatue des hl Florian Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMestys Bila Voda befindet sich am Fusse des Reichensteiner Gebirges Rychlebske hory im Tal des Baches Bila voda Weisses Wasser Nordlich erhebt sich der Grzbietnik Finkenkoppe 312 m n p m im Sudosten der Drinovy vrch Habichtstein 489 m n m sudlich der Na Strelnici 433 m n m und der U Sesti lip Ritscheberg 562 m n m im Sudwesten der Jahodnik Erdbeerkoppe 576 m n m die Kohlkoppe 502 m n m die Paseka Alter Hau 541 m n m und der Scholzenberg 491 m n m sowie westlich der Na Vychlidce Hutberg 425 m n m Gegen Suden erstreckt sich das Wildgehege Bila Voda Nachbarorte sind Kolonia Blotnica Kolonie Plottnitz und Blotnica Plottnitz im Norden Kozielno im Nordosten Kamienica im Osten Kamenicka im Sudosten Hundorf im Suden Karlov und U Sisky im Sudwesten Ves Bila Voda und Blotnica Gorna im Westen sowie Plonica Dorndorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Dorfes Weisswasser erfolgte 1532 In der Mitte des 16 Jahrhunderts erhielt Weisswasser eine eigene protestantische Pfarrei 1564 wurde ein verheirateter Pfarrer erwahnt 1604 erfolgte der Bau der neuen Pfarrkirche der hl Anna Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges verodete das Dorf und die Pfarrei erlosch Weisswasser wurde danach wieder der Pfarrei Kamitz zugewiesen Wahrend der Rekatholisierung wurden die Wallfahrten zur Marienstatue in der Weisswasseraner Kirche wieder aufgenommen Die erste Erwahnung einer Schule in Weisswasser erfolgte 1651 Das Dorf gehorte lange Zeit zum Gut Hertwigswaldau 1687 erbte Franz Karl Graf von Liechtenstein Kastelkorn Hertwigswaldau und liess in Weisswasser ein Schloss errichten Sein Sohn Jakob Ernst von Liechtenstein Kastelkorn der das Gut 1709 nach dem Tode des Vaters ubernommen hatte stiftete 1727 zwischen Weisswasser und Kamitz das erste Piaristenkolleg in Schlesien er erneuerte die Pfarrei Weisswasser und ubertrug sie den Piaristen die auch die ortliche Trivialschule ubernahmen 1733 war der Bau der Kloster und Schulgebaude in denen ein sechsjahriger Gymnasialunterricht erfolgte abgeschlossen Das bedeutsame Piaristenkolleg bildete die Grundlage fur eine rasche Blute von Weisswasser als kulturelles Zentrum und Wallfahrtsort oberhalb des Klosters entstand ein neues Ortszentrum Bei der Teilung Schlesiens verblieb Weisswasser 1742 nach dem Vorfrieden von Breslau bei Osterreich wahrend Hertwigswaldau an Preussen fiel Der Sitz der den neuen Grenzverlauf aushandelnden Grenzkommission war Weisswasser Nordlich ostlich und westlich von Weisswasser verlief die preussische Grenze das Piaristenkolleg wurde von der neuen Grenze durchschnitten Das Gut Weisswasser wurde fortan in der Troppauer Landtafel als Allodialgut gefuhrt blieb aber weiterhin mit der preussischen Herrschaft Hertwigswaldau verbunden Nach dem Tod des Bischofs von Liechtenstein Kastelkorn erbte 1747 dessen Neffe Karl Otto Graf von Salm und Neuburg den Besitz Er liess 1748 das Weisswasseraner Unterdorf zum Marktflecken erheben Die 1771 gegrundete Leinenappretur stellte ihren Betrieb bald wieder ein Im Jahre 1794 wurde Weisswasser von der Herrschaft Hertwigswaldau abgetrennt Das Piaristengymnasium wurde 1829 aufgehoben Im Jahre 1836 bestand der Markt Weisswasser aus 73 in einer mittig zum Ring erweiterten Gasse stehenden Hausern in denen 494 deutschsprachige Personen lebten Den ostlichen Abschluss bildete das teilweise auf preussischem Gebiet gelegene Piaristenkloster mit der Kirche Im Ort gab es zudem ein Gasthaus drei Schankhauser eine Mahlmuhle und ein k k Zollamt Auf dem Ring standen Statuen der hll Johannes von Nepomuk Florian und Wendelin In dem den Grafen d Ambly auf Schloss Weisswasser schutzuntertanigen Markt Weisswasser wurden jahrlich vier Jahrmarkte sowie jeden Donnerstag in Wochenmarkt abgehalten Die Verwaltung oblag dem Marktrichter und seinen Gerichtsbeisitzern Haupterwerbsquellen bildeten der Ackerbau und verschiedene Gewerbe Markt Weisswasser war Pfarr und Schulort fur die zum Gut gehorigen Dorfer sowie Ober Gostitz eine Trivialschule bestand in Dorf Weisswasser 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Markt Weisswasser dem Allodialgut Weisswasser untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Weisswasser Markt ab 1849 den Kernort der Marktgemeinde Weisswasser Bilavoda im Gerichtsbezirk Jauernig Im 19 Jahrhundert erfolgte im Nordwesten der Gemarkung eine Grenzregulierung der entlang des Heider Grabens Pasecky potok zwei Kilometer in das preussische Gebiet hineinragende schmale Zipfel wurde an die Gemeinde Plottnitz Blotnica abgetreten Ab 1869 gehorte Weisswasser Markt zum Bezirk Freiwaldau Zu dieser Zeit hatte Weisswasser Markt 498 Einwohner und bestand aus 70 Hausern Der tschechische Ortsname Bila Voda mestec wurde zum Ende des 19 Jahrhunderts eingefuhrt Im Jahre 1900 lebten in Weisswasser Markt 526 Personen 1910 waren es 485 Beim Zensus von 1921 lebten in den 76 Hausern des Ortsteils 457 Menschen darunter 359 Deutsche und sieben Tschechen 2 1930 bestand Weisswasser Markt aus 74 Hausern und hatte 492 Einwohner Die Fullhalterfabrik Hanns Roggenbuck amp Co HARO aus Frankenstein eroffnete 1930 eine Betriebsstatte Im September 1938 besetzten Einheiten des Sudetendeutschen Freikorps den Weisswasseraner Zipfel Nach dem Munchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau Im Winter 1945 zog ein Todesmarsch von Haftlingen des KZ Auschwitz durch den Ort Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Mestys Bila Voda zur Tschechoslowakei zuruck die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 46 vertrieben Zur selben Zeit wurden die angrenzenden preussischen Gebiete der Republik Polen zugeschlagen und die Grenze geschlossen Wegen der dadurch entstandenen isolierten Lage erfolgte nur eine geringe Wiederbesiedlung ein Teil der Neusiedler verliess Mestys Bila Voda bald wieder In dieser Zeit sank Mestys Bila Voda zum Dorf herab 1950 hatte der Ort nur noch 263 Einwohner Im Herbst 1950 wurde im Rahmen der Aktion K in den Klostergebauden ein Internierungslager fur altere oder nicht arbeitsfahige Ordensschwestern eingerichtet Im Zuge der polnisch tschechoslowakischen Grenzregulierung vom 13 Juni 1958 erfolgte bei Mestys Bila Voda ein Gebietsaustausch Von der polnischen Gemeinde Kamienica erhielt Mestys Bila Voda die Anteile an den Kloster und Kirchgrundstucken die dort rechts des Baches Bila voda gelegenen Hauser wurden als Kamenicka u Bile Vody dem Ortsteil Kamenicka zugewiesen Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Jesenik aufgehoben und Mestys Bila Voda in den Okres Sumperk eingegliedert Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde das Internierungslager aufgehoben Sukzessive verliessen die Ordensschwestern Mestys Bila Voda dadurch sank die Einwohnerzahl von 417 1991 innerhalb eines Jahrzehnts auf die Halfte Seit 1996 gehort Mestys Bila Voda wieder zum Okres Jesenik Beim Zensus von 2001 lebten in den 40 Hausern des Ortes 202 Personen Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Mestys Bila Voda ist Teil des Katastralbezirkes Bila Voda u Javornika 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPiaristenkloster Bila Voda gestiftet 1723 durch Jakob Ernst von Liechtenstein Kastelkorn Kirche Maria Heimsuchung errichtet 1755 1765 anstelle eines der hl Anna geweihten Vorgangerbaus Barocke Statuen der hll Florian und Johannes von Nepomuk auf dem Ring Friedhof mit den Grabern der internierten Ordensschwestern und dem Gemeinschaftsgrab der Opfer des Todesmarsches von Haftlingen des KZ Auschwitz Museum der Isolation Internierung und Integration Muzeum izolace internace a integrace Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 650Weblinks BearbeitenGeschichte von Bila VodaEinzelnachweise Bearbeiten Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 4 Ortsbeschreibungen der Furstenthumer Jagerndorf und Neisse osterreichischen Antheils und der Mahrischen Enclaven im Troppauer Kreise Wien 1837 S 321 323 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1389 Vlkovice Moravske Voda Cerna Cast obce Mestys Bila Voda podrobne informace uir czOrtsteile von Bila Voda Kamenicka Mestys Bila Voda Ves Bila Voda Abgerufen 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