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Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg 9 Mai 1594 in Saarbrucken 12 Juli 1662 in Dillenburg war Graf ab 1652 Furst von Nassau Dillenburg sowie wahrend des Dreissigjahrigen Krieges hochrangiger Offizier zuletzt Generalwachtmeister in protestantischen und seit 1635 in kaiserlichen Diensten Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg Pieter Philipp Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Fruhe Jahre 3 Innenpolitik und Ratgeber Hoen 4 In protestantischen Diensten 5 In kaiserlichen Diensten 6 Innenpolitik nach 1649 7 Familie 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Dillenburg Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Er war Sohn des Grafen Georg von Nassau Beilstein beziehungsweise Nassau Dillenburg Seine Mutter war Anna Amalie Grafin von Nassau Saarbrucken Er selbst heiratete 1615 in erster Ehe Katharina Grafin von Sayn Wittgenstein 1588 1651 In zweiter Ehe heiratete er 1653 Elisabeth aus dem Haus der Wild und Rheingrafen 1593 1656 In dritter Ehe heiratete Ludwig Heinrich 1656 Sophie Magdalene von Nassau Hadamar 1622 1658 Aus der ersten Ehe stammten funf Sohne von denen bereits zwei fruh verstarben und acht Tochter Von diesen starben vier fruh Aus der dritten Ehe stammten weitere drei Sohne von denen zwei fruh starben Fruhe Jahre BearbeitenAuf eine erste Ausbildung am Hof von Dillenburg folgte eine Zeit auf der Hohen Schule Herborn Danach unternahm Ludwig Heinrich eine Grand Tour durch Frankreich und die Niederlande Unter Prinz Moritz von Nassau Oranien erhielt er seine militarische Ausbildung Bereits 1614 gehorte er zu den Entsatztruppen der von den Spaniern belagerten Stadt Emmerich Im Jahr 1623 wurde Ludwig Heinrich zusammen mit seinem Bruder Albrecht Erbe der Grafschaft Nassau Dillenburg Nach dem Tod seines Bruders 1626 wurde er alleiniger Regent Innenpolitik und Ratgeber Hoen BearbeitenWegen angeblicher Unterstutzung von Friedrich von der Pfalz hat der Kaiser uber Nassau Dillenburg und Nassau Hadamar die Reichsacht ausgesprochen Die Lander sollten an den Konvertiten Johann von Nassau Siegen fallen Unter anderem durch die Bemuhungen von Johann Ludwig von Nassau Hadamar kam es 1629 nicht zur Durchfuhrung Die militarische Besetzung Nassaus seit 1622 bedeutete dennoch hohe Belastungen fur das Land Hauptaufgabe Ludwig Heinrichs war es daher diese Schaden abzubauen Er selbst hat dabei nur eine relativ geringe Rolle gespielt Die eigentliche Politik wurde von seinem Ratgeber dem Geheimen Rat Juristen und ehemaligen Professor Heinrich Hoen Hoenosius betrieben Dieser hat die Grafschaft auch bei der teilweise langen Abwesenheit Ludwig Heinrichs verwaltet Hoen hat die Interessen Nassaus und des Wetterauer Reichsgrafenkollegiums bei den Verhandlungen zum Westfalischen Frieden vertreten In protestantischen Diensten BearbeitenIn der Reichspolitik stand Ludwig Heinrich anfangs auf Seiten der Protestantischen Union Er schloss sich als Obrist Gustav Adolfs von Schweden an Er stellte dazu zunachst ein Infanterie und spater ein Kavallerieregiment auf Seine Truppen zeichneten sich auf verschiedenen Kriegsschauplatzen auf protestantischer Seite aus Ludwig Heinrich selbst hat dabei personliche Tapferkeit gezeigt Besonders bei der Ersturmung von befestigten Stadten und Festungen hat er sich hervorgetan Er trug zur Eroberung mehrerer Stadte im nordlichen Elsass wie Benfeld oder Schlettstadt bei und wurde besonders bekannt fur die Einnahme von Schloss Braunfels im Jahr 1635 1 In kaiserlichen Diensten BearbeitenAls sich im selben Jahr die Kriegslage gegen die Schweden zu wenden schien ging Ludwig Heinrich ins kaiserliche Lager uber Auch dem Kaiser diente er als hochrangiger Offizier fur den er sich an der Belagerung von Montabaur beteiligte und Amoneburg von den Schweden eroberte Er vereinigte seine Truppen mit denen des Landgrafen Georg von Hessen Darmstadt und marschierte im Range eines Generalwachtmeisters 1637 nach Sachsen wo er Eilenburg im Sturm einnahm Danach erfreute er sich am Hof in Prag der kaiserlichen Gunst 1 Wieder in seine Herrschaft zuruckgekehrt gelang Ludwig Heinrich 1638 zusammen mit Johann Winter von Guldenborn und etwa 600 Soldaten die handstreichartige Eroberung des immer noch schwedisch besetzten Hanau 2 Der schwedische Kommandant Jakob von Ramsay wurde als Gefangener nach Dillenburg gebracht wo er im folgenden Jahr verstarb 1 Ludwig Heinrich widmete anschliessend sich wieder der Regierung seines Landes wahrend sein eigenes Regiment weiter in kaiserlichem Kriegsdienst eingesetzt wurde Seine Grafschaft blieb den restlichen Krieg uber meist von direkten Kampfhandlungen verschont litt aber weiter unter Kontributionen und vereinzelten Plunderungen durch und vorbeiziehender Kriegsparteien 2 Wegen seiner Verdienste wurden er sowie seine ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechts 1652 in den Reichsfurstenrang erhoben 3 1654 dekretierte Kaiser Ferdinand III seine Aufnahme mit Sitz und Stimme im Reichsfurstenrat 4 Innenpolitik nach 1649 Bearbeiten nbsp Jagdhaus bei Niederscheld1640 liess Ludwig Heinrich sich das noch existierende Jagdhaus Ludwigsbrunn bei Niederscheld auf einem Bergvorsprung uber der Einmundung des Donsbaches in den Amdorfbach erbauen Nach dem Tod Hoens 1649 versuchte Ludwig Heinrich im Inneren der Grafschaft Dillenburg eine nur begrenzt wirkungsvolle absolutistische Politik durchzusetzen Er hat zwar versucht die vom Krieg stark betroffene Landesschule Herborn zu unterstutzen verlor aber schliesslich das Interesse daran Nach seinem Tod fiel das Erbe uber seinen bereits 1656 verstorbenen altesten Sohn Georg Ludwig an dessen Sohn Heinrich Familie BearbeitenLudwig Heinrich war dreimal verheiratet In erster Ehe mit Katharina von Sayn Wittgenstein 1588 1651 jungste Tochter des Grafen Ludwig I von Sayn Wittgenstein Katharina war die Schwester von Ludwig Heinrichs Stiefmutter und folglich seine Tante Das Paar hatte folgende Kinder Anna Amalie 1616 1649 I 1638 Graf Philipp Ludwig von Wied 1638 II 1646 Graf Christian von Sayn Wittgenstein 1621 1675 Georg Ludwig 1618 1656 Furst von Nassau Dillenburg 1638 Anna Augusta Tochter des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Wappen der Grafschaft Nassau DillenburgElisabeth 1619 1665 Juliana 1620 1622 Albrecht 1621 1622 Katharina 1622 1631 Luise 1623 1665 1646 Graf Johann Ludwig von Isenburg Offenbach 1622 1685 Tochter 1624 Heinrich 1626 1627 Magdalena 1628 1663 1662 Graf Christian Moritz von Isenburg Offenbach 1626 1664 Adolf 1629 1676 Furst von Nassau Schaumburg 1653 Charlotte von Holzapfel 1640 1707 Tochter von Peter Melander von Holzappel Philipp 1630 1657 gefallen Zwillinge 1631 Maria Eleonora 1632 1633 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1653 seine Cousine Elisabeth von Salm Dhaun 1593 1656 Tochter des Grafen Adolf Heinrich von Salm Dhaun und der Juliana von Nassau Dillenburg Elisabeth war zum Zeitpunkt der Heirat bereits sechzig Jahre alt und zweifache Witwe Sie starb schon bald nach der Hochzeit Seine dritte Frau wurde 1656 seine Cousine Sofie Magdalena von Nassau Hadamar 1622 1658 eine Tochter seines Onkels Johann Ludwig von Nassau Hadamar Sie starb kurz nach der Geburt von Zwillingen Das Paar hatte folgende Kinder August 1657 1680 Karl 1658 1659 Ludwig 1658 1658 Literatur BearbeitenGerhard Menk Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 403 f Digitalisat Ernst Joachim Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 566 f Kamill von Behr Genealogie der in Europa regierenden Furstenhauser nebst der Reihenfolge sammtlicher Papste S 112 Digitalisat StammtafelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg Sammlung von Bildern Nassau Dillenburg Ludwig Heinrich von in der Datenbank Saarland Biografien http www royaltyguide nl families nassau nassaudillenburg3 htmEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Joachim Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 566 f a b Bernd Warlich Ludwig Heinrich Graf von Nassau Dillenburg In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten abgerufen am 19 November 2020 Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 47 Nummer 10708 Kaysers Ferdinandi III Decretum an das Chur Maynzische Reichs Directorium Furst Ludwig Henrichen zu Nassau Dillenburg in den Reichs Fursten Rath zu introduciren und ihme Session und Stimm zu verstatten de Anno 1654 26 Februar Abgedruckt in Lunnig Johann Christian Das Teutsche Reichs Archiv Band 10 Der andern Continuation Zweyte Fortsetzung In welchem zu finden I Desselben Grund Gesetze und Ordnungen II Die merckwurdigsten Recesse Concordata Vergleiche Vertrage III Jetzt hochst hoch und wohlermeldter Chur Fursten Privilegia und Freyheiten auch andere Diplomata welche zu Erlauterung des Teutschen Reichs Staats nutzlich und nothig sind Leipzig ca 1710 S 483 Online verfugbar auf den Seiten der Universitatsbibliothek Augsburg 1 2 Vorlage Toter Link digital bib bvb de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis zuletzt aufgerufen am 16 November 2015 VorgangerAmtNachfolgerGeorgGraf von Nassau Dillenburgab 1652 Furst 1623 1662HeinrichNormdaten Person GND 137982402 lobid OGND AKS VIAF 86140464 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig HeinrichALTERNATIVNAMEN Nassau Dillenburg Ludwig Heinrich Graf von vollstandiger Name Nassau Dillenburg Furst vonKURZBESCHREIBUNG Graf Furst von Nassau Dillenburg und OffizierGEBURTSDATUM 9 Mai 1594GEBURTSORT SaarbruckenSTERBEDATUM 12 Juli 1662STERBEORT Dillenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Heinrich Nassau Dillenburg amp oldid 219169238