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Ludger Alscher 11 April 1916 in Munster 9 November 1985 in Berlin Kopenick war ein deutscher Klassischer Archaologe Alscher gilt als bedeutendster Vertreter seiner Fachrichtung in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenLudger Alscher studierte seit 1936 Alte Geschichte und Klassische Archaologie zunachst an der Universitat Munster anschliessend ab 1939 an der Universitat Munchen Bald wechselte er vor allem unter dem Einfluss seines Munsteraner Lehrers Friedrich Matz zur Archaologie als Hauptgegenstand seiner Studien In Munchen beeindruckte und pragte ihn vor allem Ernst Buschor 1942 erfolgte die Promotion mit einer Arbeit zur freiplastischen Nikedarstellung an der Munchener Universitat Ab 1945 leitete Alscher den Aufbau des archaologischen Instituts an der Universitat Jena das er bis 1951 als Direktor leitete In dieser Zeit habilitierte sich Alscher 1950 auch mit einer Arbeit zur fruhen griechischen Kleinplastik Die Arbeit wurde der erste Teil einer mehrbandigen Monografie zur Griechischen Plastik 1951 wurde Alscher an die Humboldt Universitat zu Berlin berufen und lehrte zunachst als Dozent ab 1952 als Professor mit Lehrauftrag und seit 1953 als Lehrstuhlinhaber 1968 wurde sein Lehrstuhl in den Fachbereich Asthetik Kunstwissenschaften eingegliedert Einerseits kam das Alschers Neigungen entgegen andererseits musste die Klassische Archaologie zu dieser Zeit an der Humboldt Universitat viele Ruckschritte hinnehmen Viele der Raumlichkeiten gingen dem Institut verloren das Fach wurde zu einem politisch gewollt unbedeutenden Randfach Dennoch war Alscher als Bereichsleiter weiterhin einer der fuhrenden Kopfe der Klassischen Archaologie in der DDR Neben wenigen weiteren Wissenschaftlern wie Gottfried von Lucken Carl Blumel Elisabeth Rohde und Gerhard Zinserling war er einer der einflussreichsten Gelehrten seines Faches 1985 verstarb er uberraschend Sein Nachfolger an der Humboldt Universitat wurde sein Schuler und langjahriger Mitarbeiter Wolfgang Schindler Ein Grossteil des archaologischen Nachwuchses der DDR war direkt oder indirekt akademische Schuler Alschers Alscher beschaftigte sich mit der archaologischen Hinterlassenschaft der griechisch romischen Antike Zu Anfang seiner Berliner Zeit musste er mit knappen Mitteln das renommierte klassisch archaologische Institut Winckelmann Institut neu aufbauen Darunter fiel auch die Institutsbibliothek die aus Altbestanden und der Bibliothek Gerhart Rodenwaldts neu aufgebaut werden musste Dabei standen ihm lange Zeit seine zwei wissenschaftlichen Assistenten Evamaria Schmidt und Wolfgang Schindler zur Seite Sein Hauptwerk wurde eine funfteilige Abhandlung uber die griechische Plastik in sechs Banden I 1954 II 1 1961 II 2 1982 III 1956 IV 1957 Die lange Arbeit am Band II 2 resultierte aus immer neuen Erkenntnissen zum sogenannten Bostoner Thron und gesundheitlichen Problemen die Alscher lange Zeit behinderten Zuletzt arbeitete er an einer dreiteiligen Fortsetzung zum romischen Portrat das allerdings nicht uber den ersten Band in Manuskriptform hinauskam Alscher naherte sich den archaologischen Gegenstanden in formanalytischer Weise Durch die Ermittlung syntaktischer Befunde konnte Alscher einen Weg zur Bestimmung der Bedeutung und Funktion des untersuchten Gegenstandes ebnen 1 In seinen Forschungen brachte er die Ansichten und Ergebnisse seiner Lehrer Matz und Buschor zusammen Nach den Archaologenbildnissen gilt Alscher als einer der bedeutenden deutschsprachigen Klassischen Archaologe der Nachkriegszeit Schriften Auswahl BearbeitenGriechische Plastik Bd 1 Monumentale Plastik und ihre Vorstufen in der griechischen Fruhzeit Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1954 Griechische Plastik Bd 2 I Archaik und die Wandlung zur Klassik Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1961 Griechische Plastik Bd 2 II Klassik Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1982 Griechische Plastik Bd 2 II Erganzungsband Gotter vor Gericht Das Falschungsproblem des Bostoner Throns die klassisch griechische Kunst und die Archaologen Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1963 Griechische Plastik Bd 3 Nachklassik und Vorhellenismus Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1956 Griechische Plastik Bd 4 Hellenismus Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1957 Mitherausgeber Lexikon der Kunst in 5 Banden Architektur bildende Kunst angewandte Kunst Industrieformgestaltung Kunsttheorie E A Seemann Leipzig 1968 1978 Literatur BearbeitenWolfgang Schindler Ludger Alscher zum 65 Geburtstag In Ethnographisch Archaologische Zeitschrift 22 1981 S 81 84 Wolfgang Schindler Ludger Alscher In Gnomon 59 1987 S 571 572 Wolfgang Schindler Ludger Alscher In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Philipp von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 319 320 Weblinks BearbeitenEintrag im Dictionary of Art HistoriansAnmerkungen Bearbeiten Wolfgang Schindler Ludger Alscher In Reinhard Lullies und Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Zabern 2 Auflage Mainz 1991 S 320 Inhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Jena Ferdinand Noack 1899 1904 Botho Graef 1904 1917 Herbert Koch 1918 1929 Camillo Praschniker 1930 Ernst Langlotz 1931 1933 Reinhard Herbig 1933 1936 Walter Hahland 1937 1945 Ludger Alscher 1945 1952 kommissarisch Robert Heidenreich 1953 1959 Gerhard Zinserling 1960 1991 Angelika Geyer 1993 2013 Eva Winter seit 2014 Inhaber der Professuren fur Klassische Archaologie an der Humboldt Universitat zu Berlin Lehrstuhl Ludger Alscher 1953 1982 Wolfgang Schindler 1982 1991 Henning Wrede 1994 2007 Stephan G Schmid seit 2008 Zweite Professur Detlef Rossler 1994 2007 Susanne Muth seit 2008 Normdaten Person GND 104567422 lobid OGND AKS LCCN n87143768 VIAF 218662085 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alscher LudgerKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 11 April 1916GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 9 November 1985STERBEORT Berlin Kopenick Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludger Alscher amp oldid 236220100