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Dieser Artikel beschreibt das Dorf Lombach zu anderen Bedeutungen siehe Lombach Begriffsklarung Der Ort Lombach ist seit 1974 der Gemeinde Lossburg Landkreis Freudenstadt in Baden Wurttemberg zugeordnet Der Ort liegt in 578 m u NN und hatte im Marz 2011 682 Einwohner 1 Panoramabild Lombach April 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Befestigung 3 Kirchliches 4 Trivia 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Lombach hatten ursprunglich die Pfalzgrafen von Tubingen Besitz Diesen schenkten sie dem Kloster Bebenhausen In einer papstlichen Urkunde vom 8 Marz 1229 wurde die Schenkung bestatigt 2 Hier wurde Lombach zum ersten Mal mit genauem Datum erwahnt Der Ort ist nach dem gleichnamigen Bach genannt Lum schwabisch lummelig bedeutet weiches lockeres Gestein Das Kloster Bebenhausen bewirtschaftete am Ort auf Grund der Schenkung einen Hof der spater an die Neunecker kam Uber Rudolf von Ehingen kam das Gut 1517 mit der Gerichtsbarkeit an die Abtei Alpirsbach Das Kloster besass jedoch schon 1463 in Lombach umfangreiche Rechte uber die Zinsleute Lombacher und Zugezogene 3 Seit 1501 unterstand der ganze Ort Lombach mit der Herrschaft Lossburg dem Kloster Alpirsbach 4 Von den 18 Hofen des Klosters Reichenbach entlang des Fischbachtals lagen auch einige in Lombach Ein Gerichtshof dieses Klosters der Stehelins Hoff Stahlinshof stand auf heutiger Lombacher Markung unterhalb der Kalkhalde beim Fischbach Der Hof ist in der Gerichtsverordnung von 1463 erstmals erwahnt 5 Die Gerichtstage konnten aber auch in einem anderen Ort der 18 Hofe abgehalten werden Das Kloster Reichenbach verfugte hier jedoch nur uber die niedere Gerichtsbarkeit Nach dem Dreissigjahrigen Krieg ist der Stahlinshof in den Lagerbuchern nicht mehr genannt Am 1 Juli 1974 wurde Lombach nach Lossburg eingemeindet 6 Zum Ort gehoren Sulzbach 7 1269 erwahnt und Ursental das 1471 mit einem Muller im Dornstetter Schatzungsbuch genannt ist 8 Der Hof war einst einer der 18 Hofe des Klosters Reichenbach Befestigung BearbeitenVom Steinhausbuckel im Fischbachtal ist lediglich bekannt dass es sich um eine fruh oder hochmittelalterliche Wehranlage handelt Der Hugel liegt im Fischbachtal Gemarkung Lombach Parzelle 453 1 und 453 2 9 gegenuber dem Schafstall Die Befestigungsanlage liegt verhaltnismassig tief im Tal Sie kann somit aus einer Zeit stammen als Hohenburgen noch nicht ublich waren Dieses Bollwerk stand an einem alten Weg der ziemlich geradlinig nach Osten an der Burg Neuneck vorbei zur einstigen Heerstrasse Romerstrasse bei Oberiflingen fuhrt Im Lagerbuch Lombach von 1560 heisst der Weg oberhalb des Schafstalls Herdweg 10 Der Name kann einen Heerweg oder einen Herdenweg bezeichnen Hier durfte auch der alte Kirchweg von Lombach zur Urpfarrei Oberiflingen verlaufen sein Von Lombach aus sieht Peter Goessler einen romischen Verbindungsweg uber die spatere Masselstrasse bei Rodt Lossburg zum Kniebis 11 Die Alamannen wie die Franken drangen auf den bestehenden Strassen ins Land und haben sich in deren Nahe niedergelassen und ihre Wehranlagen errichtet So lag auch die Burg Steinhausbuckel aus fruhgeschichtlicher Zeit moglicherweise an einer uralten Strasse Die Fundstelle kann als eines der altesten Kulturdenkmale im Kreis Freudenstadt angesehen werden Ein Zusammenhang der Wehranlage mit dem abgegangenen Streu Weiler Fischbach ist nicht nachgewiesen Kirchliches Bearbeiten nbsp Evang Johanneskirche Lombach1348 ist erstmals die Johannes dem Taufer geweihte Kirche erwahnt 12 Lombach gehorte einst zur Mutterpfarrei Oberiflingen 1463 war am Ort ein Kaplan und 1472 hatte Lombach eine eigene Pfarrei 1538 ist die Einfuhrung der Reformation in Alpirsbach und damit auch in Lombach mit der Herrschaft Lossburg abgeschlossen Nach der Reformation wurde Lombach bis 1561 von Wittendorf betreut wurde dann selbstandige Pfarrei mit der Filiale Lossburg 13 Seit 1968 ist der Wittendorfer Pfarrer wieder fur die Seelsorge zustandig 1973 errichtete die Pfarrgemeinde ein evangelisches Gemeindehaus Das heutige Kirchenschiff wurde 1786 umgebaut Turm und Chor sind alter Im abgegangenen Ort Fischbach lag auf Lombacher Markung im Gewann Pfarrgartle beim Brigida Brunnen oberhalb des Turnenbachs ein Marienkirchlein 14 das wohl ebenfalls zur Mutterpfarrei Oberiflingen gehorte Trivia BearbeitenDie Hebsack Sage erzahlt von den Burgfraulein aus Lombach die Schlag Mitternacht zum Tanz auf den Hebsack gehen Das Gewann liegt auf Lombacher und Wittendorfer Markung Literatur BearbeitenLombach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Freudenstadt Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 38 Karl Aue Stuttgart 1858 S 260 263 Volltext Wikisource Hans Saile Kirchengeschichte Lombach Lossburg Rodt In Lossburger Hefte Nr 1 Freudenstadt 1995 Hans Saile Geschichtlicher Abriss von Lossburg und seinen Teilorten In Lossburger Hefte Nr 5 Freudenstadt 1999 S 43 61 Hans Saile Grenzsteine und Flurnamen von Lossburg und seinen Teilorten In Lossburger Hefte Nr 9 Freudenstadt 2004 S 85 111 Einzelnachweise Bearbeiten Lossburg im Schwarzwald Unsere Gemeinde auf einen Blick PDF 4 MB S 26 abgerufen am 19 November 2022 HStAS Hauptstaatsarchiv Stuttgart A474 U 11 HStAS A 470 U 957 HStAS A 470 U 513 und 514 HStAS A 470 Bu 39 S 1a Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 492 HStAS A 489 U 705 HStAS A 54a St 7 vgl Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Aussenstelle Karlsruhe TK 7516 Ref 34 Nu Stand Fruhmittelalter 4 5 Jh 10 Jh Hochmittelalter 10 Jh 1250 HStAS H 102 2 Bd 11 vgl Friedrich Hertlein Oskar Paret und Peter Goessler Die Romer in Wurttemberg Stuttgart 1928 Teil I S 36 und Teil II S 30f HStAS A 470 U 593 LKAS Landeskirchliches Archiv Stuttgart A 29 5278 HStAS H102 2 Bd 11 fol 14aOrtsteile der Gemeinde Lossburg Betzweiler Walde mit Betzweiler und Walde Lombach Lossburg Rodt Schomberg Sterneck Vierundzwanzig Hofe Wittendorf 48 4311 8 4732 Koordinaten 48 26 N 8 28 O Normdaten Geografikum GND 4409007 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lombach amp oldid 234083891