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Leitmar ist ein Ortsteil der Stadt Marsberg im ostlichen Sauerland mit rund 330 Einwohnern und liegt 407 8 m u NN Am Homberg Die Flache des Ortes betragt 6 1 km LeitmarStadt MarsbergWappen von LeitmarKoordinaten 51 24 N 8 52 O 51 403025 8 8673555555556 378 Koordinaten 51 24 11 N 8 52 2 OHohe 378 mFlache 6 12 km Einwohner 331 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 54 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 34431Vorwahl 02993Luftbild 2013 Luftbild 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Dorfname 3 Politik 3 1 Ortsvorsteher 3 2 Wappen 4 Bauwerke 5 Medien 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Ortsschild am Ortseingang aus Richtung Heddinghausen kommendEine bessere Namensdeutung ermoglichen geographische Zusammenhange Das Dorf Leitmar liegt sudlich der Stadt Marsberg Luftlinie 6 km in einer Talmulde deren Hange im Norden und Osten zum Homberg 408 m zum Oberstadter Wald und Eichholz sanft und stufenlos ansteigen und uberwiegend zum Korneranbau genutzt werden Die Wiesen liegen am Dorfrand saumen rechts und links den Hagebornsweg und die Kreisstrasse zum Forst Im Glindetal und am Teufelspfad dienen die Feuchtwiesen der Heugewinnung und der Beweidung Fruchtbar sind die rottonigen Hanglagen zum Trompeter und Forst ebenso der flache Rucken Auf der Hunenburg mit dem Zechstein im Untergrund Dieser Quellbereich der Glinde war von jeher der gunstigste zum Siedeln Hohenzuge ringsum schutzen Dorf und Feldflur gegen kalte Nord und Ostwinde In diesem Einzugsbereich beginnt die Glinde und der Hageborn und der Bach vom Trompeter Ihre Wasser fliessen in nordlicher Richtung der Diemel zu entlang den bewaldeten Steilhangen von Homberg Hengesberg Iberg Holing Wulsenberg Jittenberg und Bilstein ebenso funf weitere Bache mit ihrem Ursprung auf dem Waldecker Tafelland Es kann davon ausgegangen werden dass die Ursiedler oder die ersten Leitmarer vor langer Zeit in der Talmulde zwischen Homberg und Hunenburg ihre Hauser gebaut haben und eine ausreichende Lebensgrundlage fanden Auf ihren Streifzugen erfassten sie sicherlich geographische Zusammenhange vom Quellbereich und der Flussrichtung der Glinde Irgendwann konnten sie selbst ihre Siedlung Loithar Leitmar im Sinne von Dorf im Quellbereich der Ar oder Mar die ihr Wasser an den Steilhangen entlang leitet bezeichnet haben Leitmar als Dorf an der Hangleite hatte so einen geographischen Ursprung Auch WETEKAM deutet Leihe althoch deutsch lethi als eine Bergleite das heisst als eine am Berg sich hinziehende Siedlung 2 3 4 5 6 7 8 Geschichte BearbeitenLeitmar wird erstmals 1101 2001 900 Jahre als Loithar in der Grundungsurkunde des Klosters Boke erwahnt In diesem Jahr schenkte der Graf Erpo von Padberg der hier Grundeigentum besass dem von ihm gestifteten Kloster in Boke ein Gut in Loithar 1120 zahlt das Dorf zu den Dotalgutern des Klosters Flechtdorf als Padberger Besitz Um diese Zeit durfte auch das Kloster Helmarshausen hier Besitz gehabt haben Mitte des 14 Jahrhunderts besass auch das Kloster Bredelar in Leitmar Guter 1348 uberlassen die Herren von Brobecke ihr Gut inner und ausserhalb des Dorfes Leitmar dem Kloster Bredelar Auch das Kloster Corvey galt im 14 Jahrhundert als Grundbesitzer in Leitmar Zu den Gutern zahlten wohl auch die Hofe und Zehnten in den Handen derer von Horhusen und von Dodinghausen 1450 verkauften die von Brobecke ihre Rechte zu Leitmar an das Kloster Bredelar Im 14 und 15 Jahrhundert gelangte der Hauptanteil des Dorfes an das Haus Canstein Das Dorf sorgte ofters in der Folgezeit fur Streitigkeiten zwischen Canstein und Waldeck die vor allem im 15 Jahrhundert anhielten Die Cansteiner verpfandeten vorubergehend die Besitzung in Leitmar damals Lethmere an das Kloster Bredelar Von diesen loste es der Graf von Waldeck ein der bereits 1444 als Teilerwerb die Rechte des Friedrich Rabe von Canstein gekauft hatte In diesem Jahr traten die von Canstein Leitmar als Lehen an Waldeck ab Bereits 1491 gaben die Waldecker es wieder zuruck 1503 06 zahlt Leitmar vertraglich zur Herrschaft Canstein einer fast unabhangigen Herrschaft mit voller Gerichtsbarkeit auch dem Halsgericht zu der auch Canstein Udorf Heddinghausen und Borntosten gehorten Seit 1550 zahlt der Ort mit Canstein und verschiedenen anderen Orten zur Grafschaft Marsberg Aus einem Revers ergibt sich dass Waldeck jedoch auch weiterhin Besitz in Leitmar behielt den aber die von Canstein und von Spiegel zu Lehen trugen 1656 wurde Thielen Anna aus Leitmar Opfer der Hexenverfolgung 9 Auch Leitmar scheint von den Wustungsvorgangen gegen Ende des Mittelalters nicht verschont geblieben zu sein 1490 wird der Ort als wust bezeichnet es ist jedoch anzunehmen dass bereits mit Beginn des 16 Jahrhunderts wieder eine Besiedlung erfolgte 10 Am 1 Januar 1975 wurde Leitmar in die neue Stadt Marsberg eingegliedert 11 Dorfname Bearbeiten Zurzeit sind zwei Namenserklarungen bekannt So berichtete Friedrich Heithorst 4 August 1984 dass in seiner Schulzeit der Name mit der Erstsilbe Leid oder Not erklart wurde mit dem Verweis auf die nahen Feuchtwiesen in den Flurbereichen Teufelspfad und Huxol Somit wurde der Dorfname Leitmar in seiner ursprunglichen Bedeutung beinhalten Leid oder Not Dorf am Wasser Da die oben genannten Feuchtwiesen im Vergleich mit der ubrigen Dorfflur sehr klein und unbedeutend sind ist eine negative Namensgebung seitens der Fruhsiedler wenig wahrscheinlich Nach dem Zweiten Weltkriege wohnte der pensionierte Amtsgerichtsrat Ludwig von Canstein vorubergehend im Ort Bei einem heimatgeschichtlichen Vortrag ging auch er auf den Sinngehalt des Ortsnamens ein Fur ihn bedeutete die Erstsilbe Leit so viel wie leiten oder geleiten die Zweitsilbe Mar so viel wie Mahre Der verachtliche Ausdruck fur schlechtes Pferd bedeutete ursprunglich aber Stute 12 Von alters her so seine Argumentation seien in Leitmar Pferde legal gelegentlich illegal eingefuhrt oder durchgefuhrt worden also geleitet und zwar aus der Exklave Volkmarsen Ein stutzender Quellenhinweis ist dazu nicht feststellbar In diesem Vortrag wurde auch von einem Leitmarer Pferd gesprochen das spater als Ausgangspunkt fur Wappenelemente diente Ludwig von Canstein erklarte also den Ursprung des Dorfnamens im Sinne von Pferde Leite Nachweislich bestanden zwar Beziehungen zwischen der Exklave Volkmarsen und der Grundherrschaft Canstein aber historisch damit den Dorfnamen Leitmar als ein Ein oder Durchleiten von Pferden abzuleiten ist nicht uberzeugend In den folgenden Ausfuhrungen soll versucht werden den Sinngehalt des Dorfnamens begreifbar zu machen Urkundlich wird Loithar Leitmar 1101 und 1121 erstmals erwahnt war Padberger Besitz und ist im 14 15 Jahrhundert an Canstein gekommen 13 Um 1300 erwarb der Erzbischof von Koln den Canstein und spater auch die Gerichtsbarkeit vom Grafen von Everstein Fortan belehnte Koln damit die Raben von Canstein und spater auch die Herren von Spiegel 1513 wurde Leitmar vertraglich der Grundherrschaft Canstein zugerechnet die sich lange mit Waldeck darum stritt Die Herrschaft Canstein mit den Dorfern Borntosten Canstein Heddinghausen Leitmar und Udorf existierte bis zum Jahre 1802 und wurde dann Hessen Darmstadter Besitz Am 28 Marz 1945 bezog ein Stab aus 20 Soldaten der Luftwaffe im Dorf Quartier 14 Am Nachmittag desselben Tages zog ein Trupp der Waffen SS durchs Dorf in Richtung Marsberg Am 29 Marz rollten um 16 Uhr die ersten US Panzer aus Suden durchs Dorf ohne dieses zu besetzen Die Luftwaffensoldaten waren vorher geflohen Am nachsten Tag eroffneten eintreffende US Soldaten das Feuer auf vier Soldaten der Wehrmacht welche zu fliehen versuchten Einer der Soldaten wurde verwundet und der Rest gefangen genommen Sudlich vom Dorf wurde vom 4 bis zum 27 April ein grosses US Lager mit bis zu 1000 Soldaten aufgeschlagen Es kam in der folgenden Zeit zu einigen Diebstahlen und Uberfallen durch ehemalige Gefangene aus anderen Orten Im Zweiten Weltkrieg fielen 22 Leitmarer als Soldaten davon 17 an der Ostfront 15 Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Leitmar hat einen Ortsvorsteher der die Belange des Ortes und seiner Burger gegenuber dem Rat der Stadt Marsberg vertritt Er ist vom Burgermeister der Stadt Marsberg auch mit verwaltungstechnischen Aufgaben betraut Wappen Bearbeiten Blasonierung Gespalten in Silber Weiss und Rot belegt mit einem durchgehenden schwarzen Kreuz vorn oben aus dem rechten Kreuzbalken wachsend eine aufrechte goldene gelbe Weizenahre darunter schwebend gekreuzt ein schwarzer Hammer und ein schwarzer Schlagel hinten den linken Kreuzbalken uberdeckend der hl Sturmius im silbernen weissen Gewand mit durchgehendem schwarzen Tatzenkreuz in der Linken schwarzem Haar und schwarzen Schuhen Das Wappen symbolisiert die Landwirtschaft Ahre den fruheren Kupferbergbau Hammer und Schlagel sowie die christliche Tradition der Gemeinde Sankt Sturmius fruherer Abt des Klosters Fulda Das Balkenkreuz ist dem Wappen des Bistums Fulda entnommen Bauwerke BearbeitenIn der Liste der Baudenkmaler in Marsberg sind fur Leitmar drei Baudenkmale aufgefuhrt Medien BearbeitenRadio Sauerland auf 94 8 MHz Diemelbote WestfalenpostLiteratur BearbeitenHugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet Josefs Druckerei Bigge 1955 Weblinks BearbeitenInformationen zur Geschichte des Dorfes auf der Website der Stadt Marsberg Private Website uber LeitmarEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Marsberg Einwohnerentwicklung in den Orten der Stadt Marsberg PDF Abgerufen am 1 September 2023 Quelle Wilhelm Kupitz Leitmar 1936 S 179 vgl auch WASSERZIEHER 1952 S 274 Aus Marsberg 89 Beitrage zur Stadtkunde Schriftleitung Johannes Bodger Verlag Druckerei Joh Schulte DUDEN Etymologie Herkunftsworterbuch der deutschen Sprache Mannheim Wien Zurich 1963 ROTHER Josef Heimatgeschichte des Landkreises Brilon Munster 1956 WASSERZIEHER Ernst Woher Ableitendes Worterbuch der deutschen Sprache Bonn 1952 Wetekam Robert Vasbeck Mengeringhausen 1936 Alexander Josef Freiherr von Elverfeldt Vom schandlichen Laster der Zauberey Hexenprozesse im Patrimonialgericht der Herrschaft Canstein in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Canstein 2006 Quellenangabe Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www leitmar de Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 332 vgl DUDEN Etymologie 1963 S 416 f vgl RUTHER 1956 S 368 Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 1955 Abschnitt Leitmar S 86 88 Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 1955 Ehrentafel Abschnitt Leitmar S 224 225 Stadtteile von Marsberg Beringhausen Borntosten Bredelar Canstein Erlinghausen Essentho Giershagen Heddinghausen Helminghausen Leitmar Meerhof Niedermarsberg Obermarsberg Oesdorf Padberg Udorf Westheim Normdaten Geografikum GND 7763544 9 lobid OGND AKS VIAF 1961167082536258570000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leitmar amp oldid 237971650