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Landhausen ist ein Stadtteil von Hemer im Sauerland Nordrhein Westfalen LandhausenStadt HemerKoordinaten 51 24 N 7 44 O 51 401111111111 7 7372222222222 Koordinaten 51 24 4 N 7 44 14 OHohe 240 260 m u NNEingemeindung 1 August 1929Postleitzahl 58675Vorwahl 02372Landhausen Nordrhein Westfalen Lage von Landhausen in Nordrhein WestfalenKreuzkirche LandhausenKreuzkirche LandhausenLandhausen fruher auch Lantensele oder Lantensile wurde im 11 Jahrhundert in einem Verzeichnis des Klosters Werden erstmals urkundlich erwahnt 1 Landhausen gehorte als selbststandige Gemeinde von 1841 bis 1929 zum Amt Hemer im damaligen Kreis Iserlohn Anschliessend wurde am 1 August 1929 aus Hemer Sundwig Westig Landhausen und Teilen der Gemeinde Calle die neue Gemeinde Hemer gebildet 2 Dieser wurde am 30 Januar 1936 das Stadtrecht verliehen 3 Durch den Ort fliesst der Abbabach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Name 3 Geographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie bronzezeitliche Hugelgraber im Bereich Landhausens am Bemberg beweisen zogen schon vor Christus Kelten durch dieses Gebiet und begruben unter anderem auch ihre Toten entlang dieses Weges Im 11 Jahrhundert wurde Landhausen zum ersten Mal unter dem Namen Lantensele bzw Lantensile im Guterverzeichnis des Klosters Werden erwahnt 1124 wurde Hemer eine eigene Pfarrei in der das Kloster Grafschaft die Geistlichen stellte So fanden von nun an Taufen Eheschliessungen und Beerdigungen auch von Landhausern in der nicht mehr existierenden Vituskirche in Niederhemer statt Fur das zu der Abtei Werden gehorende Gut Landhausen musste der Pfarrer als Abgaben drei Schilling an diese Abtei entrichten Im Jahr 1180 gehorte Landhausen nach dem Sturz des Herzogs Heinrich des Lowen und der Aufteilung des Stammesherzogtums Sachsen mit der Grafschaft Altena Mark zum Herzogtum Westfalen und Engern das dem kolnischen Erzbischof zugeteilt wurde 1313 wurde im Guterverzeichnis des Grafen Wilhelm von Arnsberg Herman von Lantensile als Besitzer des Lehnsgutes Landhausen bezeichnet Um 1350 lag das Gebiet Landhausen in der inzwischen selbststandig gewordenen Grafschaft Mark 1486 wurde es als Lanthuysen im Schatzbuch der Grafschaft Mark erwahnt Landhausen war im spaten Mittelalter ein Rittersitz und fungierte zusammen mit anderen Rittergutern wie Edelburg Brelen Haus Hemer Apricke Riemke und Klusenstein als Teil des Verteidigungssystems der Grafen von Mark fur die befestigten Stadte Iserlohn und Neuenrade da sie an der Grenze zum kurkolnischen Territorium lagen Am 14 Juni 1461 verkaufte Godert van Bernickhusen der Landhausen von seinem verstorbenen Vater Hinrike van Bernickhusen hatte Landhausen an Johann van der Recke gt von Sumeren und dessen Erben und verzichtete am 9 August 1484 auf das vertraglich festgelegte Ruckkaufsrecht Im 16 Jahrhundert war Landhausen im Besitz der Familie Wrede 1539 fuhrte das Ritterschaftsbuch des Amtes Iserlohn Joest Wrede zu Lantesen auf der 1542 Herzog Wilhelm v Kleve Julich auf seinem Frankreichfeldzug folgte sodass sein Sohn Johann Wrede das Rittergut Landhausen ubernahm Am 12 Juli 1569 verpfandeten Johann Wrede und seine Frau das Gut an Hermann Matthiae den Dechanten von Attendorn und Pastor zu Menden Noch vor dem 6 April 1573 erwarben Rotger Schade und seine Frau Katharina das Gut Landhausen nachdem er seinen Bruder Tonnies erstochen hatte und das Herzogtum Westfalen verlassen musste Erst 1578 gestattete ihm Kurfurst Gebhard die Ruckkehr 1586 wurde Bertram von Plettenberg der neue Besitzer des Gutes Landhausen Um 1597 verkaufte Bertram von Plettenberg nachdem er Burgermeister von Soest geworden war Landhausen wohl an Johann Krane Durch die Eheschliessung von Margareta Krane und Victor Walrave fiel Landhausen am 18 Januar 1631 offiziell in den Besitz der Familie Walrave Da die Ehe kinderlos blieb ging das Gut Landhausen an Johann Ernst Krane uber welcher Landhausen vermutlich an den Obristwachtmeister Kroger verkaufte 4 1647 errichtete der Kurfurst Friedrich Wilhelm das Gericht Hemer 1614 war die Grafschaft Mark an das Kurfurstentum Brandenburg gefallen in welchem die Hohenzollern regierten welches neben Landhausen auch Oberhemer Niederhemer Westig Sundwig und die Becke umfasste Bis dahin war Landhausen dem Gericht Iserlohn unterstellt Die Besitzer des Adelshauses Landhausen Zu diesem Zeitpunkt Familie Walrave waren von der Gerichtsbarkeit des Hauses Hemer ausgenommen Nach dem Tod Krogers 1666 heiratete seine Witwe einen von Klepping 1686 wurde Johann Kasimir von Zdanowitz aus Galizien der neue Besitzer des Gutes Landhausen Seine Frau Margarete von Zdanowitz unterschrieb 1689 in Abwesenheit ihres Mannes einen Vertrag mit dem Besitzer der Edelburg Friedrich Winold von Romberg uber den Verkauf des Hofes Sie behielt jedoch das Wohnrecht Nachdem sich Kurfurst Friedrich III von Brandenburg 1701 zum Konig erheben liess lag Landhausen im Konigreich Preussen Im Jahr 1724 endete nach der Ruckkehr Johann Kasimir von Zdanowitz ein Rechtsstreit uber den Besitz des Gutes Landhausen Zdanowitz erkannte den Verkauf nicht an unter der Vermittlung des Freiherrn von Brabeck mit einem Vergleich Landhausen verblieb gegen eine Zahlung von 4000 Reichstalern im Besitz von Zdanowitz Nach dem Tod von Zdanowitz und seiner Frau erbte deren Tochter Luise Landhausen und heiratete Leutnant Kaspar Falcke Da dieser schon am 9 Januar 1759 starb ging Luise am 27 April 1762 eine zweite Ehe mit Friedrich Schulte ein Gemeinsam versteigerten sie das inzwischen hoch verschuldete Gut Landhausen am 27 September 1768 welches der Freiherr von Brabeck fur 7000 Reichstaler fur seinen Schwager den Oberhofmeister Johann Hugo Kasimir Edmund Freiherr von Kesselstadt ersteigerte Schon am 26 August 1772 verkaufte dieser Landhausen an den Kurmainzischen Geheimen Rat Jobst Edmund Maria Freiherr von Brabeck weiter Nach dessen Tod durch einen Kreuzotterbiss in Letmathe am 9 Oktober 1780 fiel nur das Gut Landhausen an seine Tochter Diese hatte schon 1786 Ludwig von Fechenbach geheiratet Sie liessen das Gut von Pachtern bewohnen und uberschuldeten dieses immer mehr 5 nbsp Originalzeichnung eines bauerlichen Hofes in Landhausen aus dem Jahr 1778Am 27 Oktober 1806 ergriff Napoleon nach der Niederwerfung Preussens von der Grafschaft Mark Besitz und gliederte sie in das Grossherzogtum Berg ein sodass Hemer am 21 Januar 1808 Mairie im Arrondissement Hagen Ruhrdepartement wurde Zur Mairie Hemer gehorten neben den Gemeinden des Gerichts Hemer zu denen auch Landhausen gehorte auch die Gemeinden Kesbern Ihmert Deilinghofen Riemke Evingsen und Brockhausen Ab 1812 begann wegen der Uberschuldung des Gutes Landhausen der Verkauf einzelner Landstucke Nach dem Sturz Napoleons wurde Landhausen am 2 Juni 1815 Teil der preussischen Provinz Westfalen Die Mairie Hemer wurde Burgermeisterei im Kreis Iserlohn im Regierungsbezirk Arnsberg Sie hatte drei Steuergemeinden Evingsen Deilinghofen und Hemer zu der neben Landhausen auch die Becke Niederhemer Oberhemer Sundwig und Westig gehoren Zwischen 1816 und 1863 wurden in den Gruben Rosenhof in Landhausen und Neugluck bei Magney in der Nahe Landhausens von der Gewerkschaft Helle Erze gefordert Zudem gab es in Landhausen noch die Bergwerke Wilhelm und St Caspar Ausserdem arbeiteten Bergleute aus Landhausen in den Galmeigruben in Iserlohn Die Bildung des Amtes Hemer im Jahr 1841 aus den Gemeinden Becke Brockhausen Calle Deilinghofen Lossel Niederhemer Oberhemer Sundwig und Westig kann als ein erster Schritt zur Zusammenfuhrung Hemers zu einer administrativen Einheit gesehen werden 1842 wurde Sophia v Fechenbach die Tochter von Ludwig Freiherr v Fechenbach und seiner Frau die Erbin des Gutes Landhausen Von nun an begann die langsame Parzellierung des Gutes Landhausen um Schulden zu tilgen sowie der Abriss des Hauses Landhausen 5 1910 wurde der Turnverein Landhausen gegrundet 1926 folgte die Freiwillige Feuerwehr Landhausen Der Zusammenschluss von Hemer Vereinigung von Niederhemer und Oberhemer bereits im Jahr 1910 Sundwig Westig und Landhausen zur Grossgemeinde Hemer wurde 1929 vollzogen Am 30 Oktober 1934 wurde zwischen dem Deutschen Reich und der Stadt Hemer ein Garnisonsvertrag geschlossen der neben dem Bau von Kasernen am Juberg auch einen Flakschiessstand in Landhausen vorsah Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen US amerikanische Truppen Landhausen am 15 April 1945 ein In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts begann im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Landhausen der Schrittweise Ausbau eines Wohngebietes nordostlich des Dorfkerns von Landhausen am Sudhang des Gaxberges Dieses bekam den Namen Stubecken Als Stubecken fruher Stuveken bezeichnete man einen Buschwald der aus den wieder ausgeschlagenen Stumpfen Stuben eines abgeholzten Laubwaldes entstanden ist 1 Daruber hinaus wurde im Jahr 1964 die evangelische Kreuzkirche in Landhausen erbaut Am 1 Januar 1975 erhielt die Stadt Hemer ihre heutigen Grenzen Zusammenschluss von Hemer Becke Deilinghofen Fronsberg und Ihmert Hierbei verlor Hemer im Bereich Landhausens im Vergleich zum Amtsverband Hemer den Nordwesten der Gemeinde Calle mit Griesenbrauck und Bilveringsen aber auch einen Teil des Landhauser Nordwestens an Iserlohn Im Zuge dessen wurde das Amt Hemer aufgelost Das neu errichtete Gebaude der Brabeckschule wurde 1977 am Stubecker Weg in Betrieb genommen Zuvor hatte es seit 1880 nur eine kleinere evangelische Volksschule in Landhausen gegeben Im Jahr 1988 wurde der Dorfplatz mit dem dazugehorigen Dorfbrunnen eingeweiht nbsp Der Dorfbrunnen in Landhausen im Juni 2019Name BearbeitenEs gibt verschiedene Deutungen der Namensherkunft Landhausens So schreibt Hermann Jellinghaus in Die westfalischen Ortsnamen dass der Name Landhausen bzw fruher Lantensele oder Lantensile aufgrund der Silbe sel sile Saal Gebaude als Landsaal Landgebaude oder Landhaus zu interpretieren sei Dementsprechend sei die Bedeutung des Namens Lantensele und Landhausen gleich Auch Ernst Forstemann ist in seinem altdeutschen Namenbuch derselben Meinung und vermerkt zusatzlich Wustung bei Iserlohn Friedrich Leopold Woeste interpretiert den Namen Landhausen in seinem Heimatbuch f d Stadt und Landkreis Iserlohn hingegen als Landhausen Lantensele Lantos Wohnsitz 4 Geographie Bearbeiten nbsp Blick vom Osterbrauck auf den ostlichen Teil des Dorfes Im Hintergrund sind Bemberg links und Tannenkopf rechts zu sehen Landhausen befindet sich im 200 bis 300 Meter hohen Mendener Hugelland und liegt inklusive des neueren Wohngebietes Stubecken direkt sudlich der Hemeraner Nordgrenze zu Menden am Gaxberg westlich des Asenberges und von Mesterscheid und wird im Suden durch den Tannenkopf und den Bemberg sowie dem Seilerwald von Iserlohn Bilveringsen und Hemerhardt getrennt Westlich von Landhausen liegen Iserlohn Griesenbrauck und Bixterheide Am dichtesten besiedelt ist auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Landhausen das Wohngebiet Stubecken Landschaftsschutzgebiete befinden sich im Waldgebiet Brandholz und im Gebiet nordlich von Landhausen Die hochste Erhebung ist mit 334 Metern der Bemberg An Gewassern erwahnenswert sind der Abbabach welcher im aussersten Suden Landhausens nahe der Stadtgrenze zu Iserlohn am Tannenkopf entspringt und in nordlicher Richtung entlang des Bergmannspfades fliesst um sich nach Durchquerung des Dorfes mit dem Landhauser Bach zu vereinigen und das Hemeraner Stadtgebiet in nordwestlicher Richtung zu verlassen Auch der Landhauser Bach entspringt nahe der Stadtgrenze zu Iserlohn zwischen Tannenkopf und Bemberg Er fliesst in nordlicher Richtung entlang des Uhlenhohls und durchfliesst Teile des Dorfes unterirdisch Sein Wasser speist den Landhauser Dorfbrunnen Nach Durchquerung des Dorfes wendet er sich Richtung Westen und mundet in den Abbabach Weitere kleinere Bache im Norden Landhausens sind der Wannebach der Elsensiepen und der Krebsbach Literatur BearbeitenHans Hermann Stopsack Vom Amt zur Stadt Selbstverlag Hemer 2000 ISBN 3 00 006685 3 Karin von Gymnich Von Adjutantenkamp bis Zeppelinstrasse Hemers Strassennamen erzahlen 1 Auflage Hemer 1986 Burger und Heimatverein Hemer e V Hrsg Hemer Beitrage zur Heimatkunde 1 Auflage Engelbert Verlag Balve 1979 Eberhard Thomas Hemer Stadt Bild Verlag Leipzig 1996 ISBN 3 931554 12 0 Wilhelm Honselmann Zur Geschichte von Landhausen bei Hemer In Der Schlussel Jg 8 1963 H 2 S 1 7 H 3 S 1 8 u d T Lantensele ader Lanthusen Friedhelm Treude Wo lag das Haus Landhausen In Der Schlussel Jg 1963 H 2 S 7 9 Stadte Verlag E v Wagner u Mitterhuber Hrsg Stadtplan und Strassenverzeichnis der Stadt Hemer Stuttgart o J Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landhausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karin von Gymnich Von Adjutantenkamp bis Zeppelinstrasse Hemers Strassennamen erzahlen 1 Auflage Hemer 1986 S 82 und 108 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 243 Vom Amt zur Stadt Nicht mehr online verfugbar In hemer de Archiviert vom Original am 5 April 2019 abgerufen am 6 April 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hemer de a b Wilhelm Honselmann Zur Geschichte von Landhausen bei Hemer In Der Schlussel Heft 2 1963 S 1 7 a b Wilhelm Honselmann Lantensele ader Lanthusen In Der Schlussel Heft 3 1963 S 1 8 Stadtteile von Hemer Apricke Baingsen Becke Beckmerhagen Bredenbruch Brelen Brockhausen Deilinghofen Dieken Diekgraben Ebberg Edelburg Elfenfohren Fronsberg Gruntal Habichtseil Haus Hemer Heide Heidermuhle Hembecke Hemerhardt Heppingsen Heppingserbach Hocklingsen Hohenstein Holmecke Honnetal Huingsen Hultershagen Ihmert Ihmerterbach Im Hasberg Ispei Johannistal Klusenstein Landhausen Langenbruch Mesterscheid Niederhemer Nieringsen Oberhemer Oese Riemke Rohland Rottmecke Schwarzpaul Stemmessiepen 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