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Lusina luˈɕina deutsch Lussen ist ein Dorf der Landgemeinde Udanin im Powiat Sredzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Lusina Hilfe zu Wappen Lusina Polen LusinaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Sroda SlaskaGeographische Lage 51 1 N 16 24 O 51 0175 16 399166666667 Koordinaten 51 1 3 N 16 23 57 OHohe 119 m n p m Einwohner 406 2013 Telefonvorwahl 48 76Wirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Breslau Ansichtskarte von Lussen 1930er JahreDorfansicht von Lusina aus der VogelperspektiveInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLusina liegt etwa sechs Kilometer nordlich von Strzegom 20 km von der Kreisstadt Sroda Slaska und 45 Kilometer von Breslau entfernt nbsp Kartenausschnitt von Lussen aus dem Messtischblatt 4964 von 1936Geschichte BearbeitenDas Strassenangerdorf Lusina wurde erstmals in einer Urkunde 1149 als Luszina erwahnt In dieser Urkunde wurde verordnet dass das Dorf Naturalabgaben an das Sandstift in Breslau zu leisten hatte 1239 wird Lussin nun mit eingedeutschtem Namen unter deutsches Recht gestellt was aber nur bedeutet dass die Verfassung der Siedlung deutsch wurde nicht aber dass auch die Bevolkerung deutsch geworden ist 1 Lussen war bis dato unter slawisches Recht gestellt das bedeutet dass eine andere Gerichtsverfassung eine andere Flureinteilung sowie eine andere Grundherrschaft bestand Der Dorfname Lussen geht auf lussin Heide also ein Heidedorf bzw Walddorf zuruck Von dem damals bestehenden Wald ist heute fast nichts mehr ubrig geblieben Lediglich ein grosseres Waldstuck bei Kohlhohe westlich des Dorfes befindet sich im naheren Umkreis von Lussen 1335 wurde erstmals die katholische Kirche in Lussen als Tochterkirche der St Mariae erwahnt sie unterlag damals dem Pfarramt in Schweidnitz und war eine der altesten Kirchen im Umkreis Wahrend der Reformation ging die Kirche in evangelischen Besitz uber am 9 Januar 1654 wurde dies jedoch wieder ruckgangig gemacht Von da an musste die evangelische Bevolkerung zum Gottesdienst nach Gabersdorf gehen Im 30 jahrigen Krieg um ca 1622 wurde fast das ganze Dorf von schwedischen Truppen eingeaschert Dabei wurde die Kirche vollig zerstort Im Jahre 1666 wurde diese erstmals wieder renoviert sowie 1731 von Ignaz Kratzig auf eigene Kosten komplett in den heutigen Zustand umgebaut Bei diesem Umbau wurde auf Verlangen des Herrn Pratorius Freiherr von Richthofen auf Barzdorf eine unterirdische Gruft unter der Kirche angelegt Dort fanden von da an samtliche Bestattungen der adligen Familie von Richthofen statt Noch heute sollen dort etwa 100 Sarge lagern Der Friedhof der katholischen Kirche wurde fur Beerdigungen beider Konfessionen genutzt Aus dem Jahr 1736 wird berichtet dass bei einem hochnot peinlichen Halsgericht 2 ein Dienstjunge am 8 September auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde In den Jahren 1737 und 1746 gab es zwei Brande in Lussen bei welchen ein Gut und das katholische Schulhaus abbrannten In einem Dorfbericht von 1785 werden zwei Schulen erwahnt Zum einen war dies die katholische Schule die 1747 neu erbaut wurde zum anderen die evangelische Schule die seit 1763 oder 1764 bestand Das evangelische Schulgebaude wurde 1822 in einen neuen Backsteinbau umgewandelt Im erwahnten Dorfbericht von 1785 wird auch auf den anscheinend minderwertigen Acker eingegangen der Acker hierum ist nass lehmigt und kalt 1829 wird der Boden wie folgt beschrieben Die Bodenart ist mittelmassig zum Teil lehmigt und sandigt mehrenteils Kornboden Im Oktober 1809 grassierte die Rinderpest in Lussen an der etwa 170 Rinder verendeten Das Standesamt fur Lussen ab 1874 befand sich in Barzdorf spater in Kuhnern Der nachstgelegene Bahnhof lag im vier km entfernten Jarischau Die von Friedrich II durchgesetzte Kreisverfassung von 1741 die Lussen dem Landkreis Striegau zuordnete wurde am 1 Oktober 1932 aufgehoben so dass Lussen nun im Landkreis Neumarkt lag Als in der Mitte der 1930er Jahre die Luftmunitionsanstalt 3 VIII Striegau bei Kohlhohe gebaut wurde entstand durch den abgetragenen Sand eine Grube etwa 500 m nordlich von Lussen vor dem Ortseingang Diese Grube von der Bevolkerung Kiesgrube oder Sandgrube genannt wurde mit Wasser gefullt und diente so vor allem der Dorfjugend zum Schwimmen und Ruderbootfahren Des Weiteren soll in der Grube die leicht zu unterschatzen war eine Person ertrunken sein Heute ist die Grube bis auf wenige Wasserstellen fast vollstandig ausgetrocknet und mit Pflanzen bewachsen Die bisher evangelische Schule wurde im Jahr 1936 in einen Kindergarten umgewandelt Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges gab es im 830 ha grossen Lussen ausser den bisher genannten Einrichtungen eine Brauerei eine Brennerei eine Muhle mit Backstube eine Tischlerei eine Backerei ein Kaufhaus eine Stellmacherei eine Kolonialwarenhandlung eine Schneiderei eine Fleischerei einen Friseur einen Korbmacher einen Schuhmacher einen Burstenmacher einen Bottcher und ein Spritzenhaus Im Januar 1945 zogen die ersten Fluchtlingstrecks durch Lussen Bald darauf im Februar wahrend der grossten Kalte fluchteten die meisten Lussener Familien westwarts ins heutige Deutschland und Tschechien Mitte Februar besetzte die sowjetische Armee das Dorf welches bis Kriegsende Frontgebiet blieb Anfang Juni 1945 kamen die ersten gefluchteten Familien zuruck nach Lussen jedoch begann dort im Spatsommer die polnische Besiedlung des Dorfes Im Juni 1946 erfolgte dann die endgultige Ausweisung der deutschen Bevolkerung Ausserdem wurde das Dorf Lussen nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Lusina umbenannt In den Jahren von 1975 bis 1998 gehorte das Dorf administrativ zur Woiwodschaft Legnica Einwohnerentwicklung Bearbeiten Das Verhaltnis von der evangelischen zur katholischen Bevolkerung lag uber die Jahre bis 1945 relativ konstant bei 3 2 Jahr Einwohner1785 4281828 5251830 4961845 6151893 6541900 5941910 6721933 6451939 665Anfang 1945 6992013 406Literatur BearbeitenBuch Schlesische Heimat Stadt und Kreis Neumarkt herausgegeben vom Neumarkter Verein Hameln 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lusina Udanin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Martin Treblin Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte Sechster Band Beitrage zur Siedlungskunde im ehemaligen Furstentum Schweidnitz Breslau 1908 S 75 Wilhelm Seifert Der Kreis Striegau Ein Beitrag zur Heimatkunde fur Schule und Haus Neubearbeitung von Max Bleicher Striegau 1905 S 30 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lusina Udanin amp oldid 214618646