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Kuckum ist eine landliche Ortschaft im nordrhein westfalischen Kreis Heinsberg und seit 1972 ein Ortsteil der Stadt Erkelenz Das Dorf lag im geplanten Abbaugebiet des Braunkohletagebaues Garzweiler II und wurde seit Dezember 2016 nach Kuckum neu nordlich von Erkelenz umgesiedelt 2 KuckumStadt ErkelenzKoordinaten 51 5 N 6 23 O 51 083055555556 6 3908333333333 78 Koordinaten 51 4 59 N 6 23 27 OHohe 78 mEinwohner 336 30 Jun 2023 1 Postleitzahl 41812Vorwahl 02164Karte Lage Kuckums im Abbaugebiet GarzweilerBlick uber Kuckum im Januar 2018Blick uber Kuckum im Januar 2018Im Oktober 2022 wurde beschlossen ab 2030 in NRW keine Braunkohle mehr fur die Stromerzeugung einzusetzen Die Vorkommen unter dem Dorf sollen daher nicht genutzt werden weshalb das Dorf erhalten bleiben kann 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gewasser 1 3 Siedlungsform 2 Geschichte 2 1 Umsiedlung 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 2 4 Kuckumer Windmuhle 2 5 Religion 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Sehenswurdigkeiten 3 2 Regelmassige Veranstaltungen 3 3 Vereine 4 Infrastruktur und Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKuckum liegt in der Erkelenzer Borde Der Ort liegt am nordlichen Talrand der Niers in einer Hohe von 76 78 m uber NN das Gelande fallt im Suden leicht zur Niers ab im Norden steigt es bis zu 84 m uber NN an Lage Bearbeiten Kuckum liegt ostlich von Erkelenz Im Nordosten liegt Wanlo Stadt Monchengladbach im Osten Keyenberg im Suden Oberwestrich und Unterwestrich im Westen Kaulhausen im Nordwesten Venrath Gewasser Bearbeiten nbsp Die Niers kurz hinter ihrer QuelleBei Kuckum befindet sich das Quellgebiet der Niers Die Niers entspringt in Kuckum bei Wanlo in einem Ziegenstall So lernten es die Kinder noch in den 1930er und 1950er Jahren in der Schule Tatsachlich liegt der Nullpunkt der Niers in Kuckum In verschiedenen Buchern findet man Hinweise auf weitere Quellen und Zuflusse der Niers So schreibt Norbert Banritzer in der von der Stadt Erkelenz herausgegebenen Dokumentation Kulturlandschaft Erkelenzer Borde Gestaltete Heimat Die Niers besass in den Weihern des Zourshofes und im Talgraben zwischen Unterweststrich und Kuckum zahlreiche Quellen Am bekanntesten war der Klocken Sprung Neben den Quellen versorgte u a auch die Kohm die Niers mit Wasser Das alteste Schriftzeugnis welches die Niers erstmals erwahnt stammt aus der Romerzeit Es handelt sich hierbei um einen Votivstein fur die Matronen Nersihenae Aus dieser ersten urkundlichen Erwahnung der Niers wird 855 n Chr zunachst NERSE spater NIERS Der Stein gehort heute zum Fundus des Rheinischen Landesmuseums Bonn Siedlungsform Bearbeiten Kuckum entwickelte sich als Strassendorf im Norden parallel der nahen Niers Geschichte Bearbeiten nbsp Mairie de Kuckum 18061385 gehorte Kuckum zum Dingstuhl Wanlo im Amt Kaster des Herzogtums Julich Diese Zugehorigkeit blieb bis 1794 bestehen Am 23 April 1758 zerstorte eine Feuersbrunst fast den gesamten Ort Unter der franzosischen Herrschaft von 1794 bis 1814 wurde die Mairie Kuckum im Kanton Erkelenz errichtet Sie bestand aus den Orten Berverath Borschemich Kaulhausen Keyenberg Kuckum Venrath und Westrich Kuckum gelangte 1815 zum Konigreich Preussen Die ehemalige Mairie Kuckum wurde aufgehoben Die bisherigen Orte dieser Mairie wurden in die neu gebildete Burgermeisterei Keyenberg im Landkreis Erkelenz eingegliedert aber ohne Kuckum Das Dorf kam zur Burgermeisterei Wanlo im Landkreis Grevenbroich Im Jahre 1934 wurden Kuckum und Wanlo in die Gemeinde Wickrath eingemeindet Am 27 Februar 1945 nahmen wahrend der Operation Grenade amerikanischen Soldaten des 175 Regiments der 29 US Infanterie Division das Dorf ein Am 1 Januar 1972 wurde Kuckum aus der Gemeinde Wickrath aus und in die Stadt Erkelenz eingegliedert 4 Umsiedlung Bearbeiten nbsp Protestschild am westlichen Ortseingang von Kuckum gegen Rheinbraun heutige RWE Power Kuckum liegt im ursprunglich geplanten Abbaugebiet des von RWE Power betriebenen Tagebau Garzweiler Zusammen mit Keyenberg Berverath Oberwestrich und Unterwestrich bildete Kuckum die dritte Umsiedlungsphase im Plangebiet Garzweiler II Die funf Orte wurden seit 2016 gemeinsam an einen Standort nordlich von Erkelenz direkt angrenzend an Borschemich neu umgesiedelt Der Umsiedlungsort fur Kuckum heisst Kuckum neu Die politische Entscheidung uber die Weiterfuhrung des Tagebaus Garzweiler wurde im Marz 2021 bis Ende 2026 ausgesetzt Im Oktober 2022 entschied RWE die Kohlevorkommen unter dem Ort nicht zu erschliessen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahlen der Ortschaft Kuckum Einwohnerzahlenentwicklung durch die Umsiedlung Jahr Ew 2008 4682009 4722010 4872011 4842012 4762013 4552014 4652015 4612016 4532017 4392018 4042019 2912020 2282021 2082022 310Ortsname Bearbeiten Verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens liegen vor 1300 Kucheym 1398 Kocheim 1456 Kuckhem 1470 Koukkum 1474 Kockem 1535 Kuckum 1557 Cocheim Sgrothens Atlas des Herzogtums Geldern von 1557 Der Ortsname besteht aus dem Wort Kuch oder Kuck und dem Grundwort heim Das Beiwort leitet sich von dem althochdeutschen Personennamen Gug oder Gugo ab Die heim Ortsnamen stammen aus der altesten frankischen Landnahmezeit Orte aus dieser Periode wurden schon im 6 Jahrhundert gegrundet Kuckum bedeutet Heim des Gugo Kuckumer Windmuhle Bearbeiten Die Windmuhle lag an der Strassenkreuzung Kuckum Venrath Lutzerath Venrath Anfang des 19 Jahrhunderts wurde sie errichtet und 1901 abgebrochen Religion Bearbeiten nbsp Kuckumer Kirche Hauptartikel Herz Jesu Kirche Kuckum Die Bevolkerung ist mehrheitlich katholisch Kuckum gehorte bis 1923 zur Pfarre Wanlo 1535 wurde erstmals eine Kapelle erwahnt Standort war ein kleiner Platz auf der Dorfstrasse an der Einmundung des Westricher Weges 1794 noch vor dem Einmarsch der franzosischen Revolutionstruppen wurde sie neu erbaut Um eine grossere Kirche zu erstellen wurde 1888 ein Kapellenbauverein gegrundet Die Kapelle wurde abgerissen und an gleicher Stelle eine neugotische Kirche erbaut 1890 wurde der Grundstein gelegt die Kirche wurde 1891 schon benutzt und am 16 Mai 1893 geweiht Am 10 Juli 1921 bekam Kuckum einen eigenen Pfarrrektor Am 7 Marz 1923 wurde Kuckum zur Kapellengemeinde mit eigener Vermogensverwaltung erhoben Seit dem 1 Januar 2010 wurde die Kapellengemeinde mit weiteren Pfarrgemeinden zur Pfarrgemeinde St Maria und Elisabeth Erkelenz fusioniert Die Kirche ist wie ihr Vorgangerbau die Kapelle dem Heiligen Kreuz geweiht 1925 wurde ein Friedhof eingeweiht bis dahin wurde der Friedhof in Wanlo benutzt Die evangelischen Einwohner gehoren zur Kirchengemeinde Wickrathberg Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSehenswurdigkeiten Bearbeiten Barockes Wegekreuz von 1725 an der ehemaligen Kuckumer Muhle Die Statuen St Maria Magdalena und Jesus Christus an der Kuckumer Quelle wurden 1966 als private Gedenkstatte errichtet Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Kuckum Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Schutzen und Heimatfest Das Oktoberfest im Doppelfestzelt hat einen legendaren Ruf Vereine Bearbeiten SV Niersquelle Kuckum 1927 St Antonius Schutzenbruderschaft Kuckum 1909 Angelfreunde Kuckum e V Infrastruktur und Verkehr Bearbeiten nbsp BushaltestelleDie Freiwillige Feuerwehr Erkelenz hat eine Loschgruppe in Kuckum Die AVV Buslinien EK1 und EK3 der WestVerkehr verbinden Wockerath wochentags mit Erkelenz Keyenberg und Holzweiler Abends und am Wochenende kann der MultiBus angefordert werden 5 Linie VerlaufEK1 Erkelenz ZOB Erkelenz Bf Wockerath Terheeg Venrath Kuckum Berverath Unterwestrich Abzw Oberwestrich Keyenberg Holzweiler Kuckhoven Immerath neu Bellinghoven Erkelenz Bf Erkelenz ZOB EK3 Erkelenz ZOB Erkelenz Bf Bellinghoven Immerath neu Kuckhoven Holzweiler Keyenberg Abzw Oberwestrich Unterwestrich Berverath Kuckum Venrath Terheeg Wockerath Erkelenz Bf Erkelenz ZOB Personlichkeiten BearbeitenEgidius Post 25 Juli 1891 in Koln 20 Marz 1965 in Wickrath war uber 40 Jahre Lehrer an der einklassigen Volksschule Er war Ortsvorsteher von Kuckum und der erste Burgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg Am 18 Dezember 1957 erhielt er das Bundesverdienstkreuz In Kuckum ist eine Strasse nach ihm benannt Dr med Heinrich Heinrichs 6 April 1865 in Kuckum 18 Januar 1948 in Kuckum liess sich 1897 in seinem Geburtsort als Landarzt nieder In Kuckum ist eine Strasse nach ihm benannt Wilhelm Ohlert 30 August 188x in Engelgau Kreis Schleiden 22 Juni 1967 in Wickrath war von 1923 bis 1963 Pfarrer in Kuckum gewesen In Kuckum ist eine Strasse nach ihm benannt Helmut Clever bekam 2004 als zweiter Kuckumer das Bundesverdienstkreuz fur sein Engagement und seine Leistungen im Vereinsleben Helmut Clever ist Ehrenvorsitzender des SV Niersquelle Kuckum Der Kuckumer Fussballplatz tragt den Namen Helmut Clever Stadion Trivia BearbeitenIm August 1998 erlangte Kuckum bundesweite Beruhmtheit Es gelang dem Rotnackenwallaby Manni aus seinem Gehege im Bad Pyrmonter Tierpark zu entwischen Das Beuteltier schaffte es in den folgenden Tagen zeitgleich in Bad Pyrmont Chemnitz und in Kuckum gesehen zu werden Schliesslich wurde Manni in einem Feld bei Kuckum von seinen Verfolgern gestellt Literatur BearbeitenKarl L Mackes Erkelenzer Borde und Niersquellgebiet Schriftenreihe der Stadt Erkelenz Nr 6 Monchengladbach 1985 Josef Schophoven Doktor Lehrer Pfarrer Drei Personlichkeiten pragten Kuckum fur viele Jahrzehnte In Aus der Geschichte des Erkelenzer Landes Erkelenz 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuckum Sammlung von Bildern Kuckum de Infoseite Kuckum auf garzweiler com Webseite der Stadt Erkelenz Kuckum im virtuellen Museum der verlorenen Heimat Denkmale in der Stadt Erkelenz Kirchen und Kapellen in der Stadt ErkelenzEinzelnachweise Bearbeiten Fortschreibung Bevolkerungsstand am 30 06 2023 PDF 230 kB In erkelenz de Stadt Erkelenz 30 Juni 2023 abgerufen am 12 August 2023 Matthias Schwarzer Abriss fur den Bergbau Immerath ist nicht das letzte Dorf das stirbt 9 Januar 2018 in der NW tagesschau de RWE zieht Braunkohle Ausstieg auf 2030 vor abgerufen am 4 Oktober 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 307 MultiBus In west verkehr de WestVerkehr GmbH abgerufen am 10 Februar 2021 Stadtteile von Erkelenz Bellinghoven Berverath Berverath neu Borschemich neu Commerden Erkelenz Genehen Geneiken Gerderath Gerderhahn Golkrath Granterath Hetzerath Holzweiler Houverath Immerath neu Katzem Kaulhausen Keyenberg Keyenberg neu Kleinbouslar Kuckhoven Kuckum Kuckum neu Lovenich Matzerath Mennekrath Oberwestrich Oberwestrich neu Oerath Oestrich Scheidt Schwanenberg Tenholt Terheeg Unterwestrich Unterwestrich neu Venrath Wockerath Ehemalige OrtsteileBorschemich 2017 Immerath 2018 Lutzerath 2023 Pesch 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index 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