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Die Kroatische Gebirgseidechse Iberolacerta horvathi ist eine Art der Echten Eidechsen und in Europa beheimatet wo sie von den sudwestlichen Alpen bis nach Kroatien lebt Kroatische GebirgseidechseKroatische Gebirgseidechse Iberolacerta horvathi SystematikUberordnung Schuppenechsen Lepidosauria Ordnung Schuppenkriechtiere Squamata Familie Echte Eidechsen Lacertidae Unterfamilie LacertinaeGattung IberolacertaArt Kroatische GebirgseidechseWissenschaftlicher NameIberolacerta horvathi Mehely 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Lebensweise 6 Gefahrdung 7 Taxonomie 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Gesamtlange dieser kleinen schlanken Eidechsenart betragt maximal 18 cm die Kopf Rumpf Lange rund 6 5 cm Im Erscheinungsbild ahnelt die Art der Mauereidechse Podarcis muralis Das Halsband schliesst nach hinten glattrandig ab Die Ruckenschuppen sind relativ gross rundlich bis sechseckig dabei flach und ungekielt Auf der Ruckenmitte sind sie in deutlichen Querreihen an den Flanken unregelmassiger angeordnet Kopf Rucken und Schwanzoberseite sind hellbraunlich grau grunlich bis weisslich grau gefarbt Bei schragem Lichteinfall kann die Art grunlich schillern Am Nasenloch beginnend zieht sich uber die Schlafengegend und die obere Halfte der Flanken ein breites dunkel bis rotbraunes Langsband dessen oberer Rand deutlich gesagt ist Dieses Band zieht sich auch uber die Schwanzseiten wo es charakteristische aneinandergereihte Rhomben bildet Gelegentlich ist der helle Rucken zeichnungslos meist aber mit zahlreichen kleinen dunklen Flecken bedeckt Relativ oft findet sich auf der Ruckenmitte eine schmale braune Linie die aber unvollstandig ausgebildet sein kann Die Kehlregion ist weisslich grau die Bauchseite stroh bis grunlich gelb gefarbt Die Unterseite ist ungefleckt nur auf der ausseren Reihe der Bauchschilder konnen sich schwarze oder auch rostrote Flecken befinden Die Jungtiere gleichen in Farbung und Zeichnung weitgehend den Erwachsenen haben aber auffallend spangrune oder grunlich graue Schwanze Ahnliche Arten BearbeitenDie Mosoreidechse Dinarolacerta mosorensis und die Dalmatinische Spitzkopfeidechse Dalmatolacerta oxycephala haben einen starker abgeplatteten Kopf und ihnen fehlt das fur die Kroatische Gebirgseidechse charakteristische gesagte Flankenband Von der oft sehr ahnlichen Mauereidechse vor allem den gestreiften Weibchen unterscheidet sich I horvathi durch das auch an den Schwanzseiten vorhandene Flankenband mit dem Rhombenmuster Bei der Waldeidechse Zootoca vivipara verlauft das dunkelbraune Flankenband nahezu geradlinig an der Grenze zum Rucken und auf den Schwanzseiten fehlt das Rhombenmuster ausserdem ist ihre Unterseite gefleckt Verbreitung BearbeitenDas kleine und disjunkte zersplitterte Verbreitungsgebiet reicht nordlich bis Osterreich wo die Art in Osttirol den Gailtaler Alpen und im ostlichen Teil der Karnischen Alpen sowie in den Karawanken vorkommt In Italien findet sie sich in den Julischen Alpen Des Weiteren kommt sie in Slowenien und Kroatien vor wo sie von der Ucka in Nordost Istrien in den Gebirgen Velika Kapela und Mala Kapela sowie dem Velebit Gebirge bekannt ist Die Sudgrenze des Areals ist nicht genau bekannt fur die Gegend um Sibenik fehlt es an einer neuerlichen Bestatigung Ein 1990 beschriebenes Vorkommen im deutschen Teil des Karwendels gilt als unwahrscheinlich und konnte nicht erneut nachgewiesen werden 1 Der grosse Abstand des Karwendels zum bekannten Verbreitungsgebiet dieser Art sowie die fehlenden Neunachweise legen nahe dass es sich um ausgesetzte Tiere gehandelt hat Lebensraum BearbeitenDie Kroatische Gebirgseidechse ist eine Gebirgsart die von 250 m uber NN aufwarts zu finden ist Das hochste Vorkommen liegt bei 2000 m Hohe am Visoka Ponca Slowenien Bevorzugt werden feuchte kuhle Hohenlagen von 800 1200 m besiedelt besonders steinige Gelande Klippen Karstgestein Steinbrucken und Strassenboschungen Meist halten sich die Tiere direkt an Felswanden in der Nahe von Spalten oder im Geroll das teilweise von Moos Grasern und kleinen Farnen uberwachsen ist auf Auch an unverfugten Stutzmauern und in ihrem Spaltensystem halten sich die Tiere auf In tieferen Lagen ist die Art oft mit der Mauereidechse vergesellschaftet Dort bevorzugt die gut kletternde I horvathi glatte und steile Felsenflachen auf denen sie als die leichtere Art im Gegensatz zur schwereren Mauereidechse noch genugend Halt findet Lebensweise BearbeitenDie Lange der Winterruhe und die jahrliche Aktivitatsperiode hangen vom jeweiligen Fundort und dem Lokalklima ab In Nordostitalien erscheinen die Tiere im April die Mannchen zuweilen schon im Marz und ziehen sich im Oktober November zur Uberwinterung zuruck Im Velebit Gebirge Kroatien und in den Julischen Alpen Slowenien erscheinen die Tiere dagegen erst in der ersten Maihalfte aus den Winterquartieren und ziehen sich bereits Mitte Oktober wieder zuruck Die Paarungszeit dauert von Mitte Mai bis Ende Juni Das einzige Gelege mit 2 5 meist 3 Eiern die 16 18 mm lang und 8 mm breit sind wird im Juli in Felsspalten abgesetzt Die ersten Jungtiere erscheinen in der ersten Augusthalfte Die Nahrung besteht aus Lungenschnecken Landasseln Spinnentieren Doppelfussern und Insekten wobei Hautflugler Zweiflugler und Kafer dominieren Die Feinde sind nicht bekannt Gefahrdung BearbeitenDie IUCN listet die Art in der Roten Liste gefahrdeter Arten als potenziell gefahrdet near threatened mit einer stabilen Population 2 Begrundet ist die potenzielle Gefahrdung durch das kleine Areal und die Isolation der einzelnen Populationen Zumindest in den Karnischen und Julischen Alpen kommt sie jedoch oftmals in hoher bis sehr hoher Dichte vor und ist hier nicht gefahrdet An steilen Hangen oberhalb 1000 m Hohe wo keine menschlichen Negativwirkungen bekannt sind durfte die Art ohnehin ungefahrdet sein Aus dem sudlichen Teil des Areals sind nahergehende Daten zur Gefahrdungssituation oft mangelhaft Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1904 von Lajos Mehely unter dem Namen Lacerta horvathi erstbeschrieben und 1997 von Arribas der Gattung Iberolacerta zugeordnet Der wissenschaftliche Artname wurde zu Ehren des ungarischen Herpetologen Geza Horvath 1847 1937 vergeben Literatur BearbeitenDieter Glandt Die Amphibien und Reptilien Europas Alle Arten im Portrat 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2015 ISBN 978 3 494 01581 1 S 435 437 Rainer Gunther Kroatische Gebirgseidechse Lacerta horvathi Mehely 1904 In Rainer Gunther Hrsg Die Amphibien und Reptilien Deutschlands G Fischer Verlag Jena u a 1996 ISBN 3 437 35016 1 S 580 588 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kroatische Gebirgseidechse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen und Fotos bei www herpetofauna at Fotos der Kroatischen Gebirgseidechse auf www herp it Iberolacerta horvathi In The Reptile Database Iberolacerta horvathi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Milan Vogrin Wolfgang Bohme Pierre Andre Crochet Hans Konrad Nettmann Roberto Sindaco Antonio Romano 2021 Abgerufen am 9 April 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Bischoff Auf der Suche nach Gebirgseidechsen in drei Erdteilen In Hochland Tiere Terrarien Lebensraume Draco Bd 7 Nr 3 Nr 27 ISSN 1439 8168 Natur und Tier Verlag Munster 2006 S 54 73 Vogrin M Bohme W Crochet P A Nettmann H K Sindaco R amp Romano A 2009 Iberolacerta horvathi errata version published in 2016 The IUCN Red List of Threatened Species 2009 Abgerufen am 9 April 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kroatische Gebirgseidechse amp oldid 238102835