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Die denkmalgeschutzte Kreuzhofkapelle ist ein romanisches Kirchengebaude am Ostrand der bayerischen Stadt Regensburg Sie steht in der Nahe des Osthafens am Sudufer der Donau Kreuzhofkapelle an der Donau bei BarbingStandort auf interaktiver Karte Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksAnlage BearbeitenTypologisch handelt es sich um eine romanische Landkirche mit profanem Obergeschoss wie es sie ahnlich auch andernorts in der Oberpfalz gibt zum Beispiel in Wilchenreuth Schonkirch Hof bei Oberviechtach Schonfeld bei Wald Harting und Obertrubenbach Wie in Hof oder Schonfeld ist die Kirche dem Heiligen Agidius geweiht Die turmlose Saalkirche ist uberwiegend aus grob behauenen Kleinquadern errichtet Das Langhaus umfasst zwei Joche mit Kreuzgratgewolben und hat einen breiten mittleren Gurtbogen uber Pfeilervorlagen Eine Westempore mit Kreuzgratgewolben springt ins Schiff vor die Offnungsbogen gegen das Langhaus liegen auf einem quadratischen Mittelpfeiler Im Osten befindet sich eine wenig eingezogene halbrunde Apsis mit Rundbogenfenstern eingeruckt hinter einem einfach gestuften Chorbogen Der Zugang erfolgt heute ebenerdig von Suden uber ein zweifach abgestuftes Rundbogenportal mit glattem Tympanon Die zugehorigen Kampfer wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt abgeschlagen Die hochliegenden Rundbogenfenster und ein kleines Rechteckfenster in der Sudwand weisen schon von aussen auf hohe Gewolbejoche und ein daruber liegendes Geschoss hin Dieses Stockwerk diente einst profanen Zwecken vermutlich als Herbergsraum fur Pilger oder Obdachlose eventuell auch als Vorratsraum oder Ruckzugsraum vor drohender Gefahr Zuganglich war dieser Raum uber eine in die Westgiebelwand eingefugte schmale Treppe so wie sie auch in St Kolomann in Harting und St Agidius in Schonfeld vorhanden ist Der erhohte Inneneingang unter dem Hostienstein ist vermauert Ein ausserer Obereingang hat moglicherweise ebenfalls existiert Geschichte BearbeitenBauherren der zweigeschossigen Kirche durften die Edlen von Barbing gewesen sein ein Ministerialengeschlecht welches seit der Mitte des 12 Jahrhunderts nachweisbar ist Es handelt sich beim Kreuzhofareal um einen uralten Siedlungsraum die Spuren kontinuierlicher Besiedlung gehen bis auf das 5 Jahrtausend vor Christus zuruck zur Zeit der Karolinger und Ottonen existierte bereits eine grossere Siedlung mit Friedhof Im Jahr 1147 sammelte der deutsche Konig Konrad III auf dem Gelande am Kreuzhof ein grosses Kreuzfahrerheer fur den Zweiten Kreuzzug Nur 42 Jahre spater im Jahr 1189 wiederholte sich dieses Ereignis unter Kaiser Friedrich Barbarossa Der Uberlieferung nach soll Kaiser Friedrich Barbarossa schon zuvor den Kreuzhof aufgesucht haben als er im September 1156 die Reichsfursten nach Regensburg geladen hatte um den schwelenden Streit zwischen dem Babenberger Heinrich Jasomirgott und Heinrich dem Lowen bezuglich des Herzogtums Baiern zu schlichten Da Regensburg damals baierische Residenzstadt war also kein neutraler Boden wurde das Treffen aus rechtlichen Grunden zum Kreuzhof bei Barbing verlegt Heinrich der Lowe wurde rechtmassiger Herzog von Baiern die baierische Ostmark wurde jedoch abgetrennt und zu einem eigenstandigen Herzogtum unter Jasomirgott erhoben Das dazugehorende Privilegium minus soll in der Kreuzhofkapelle besiegelt worden sein Demnach kann der Kreuzhof mit seiner Kapelle die in ihrer heutigen Form kurz zuvor errichtet worden war als die eigentliche Geburtsstatte des souveranen Herzogtums Osterreich gelten Der Name der Kapelle und des Hofes stammt allerdings aus spaterer Zeit Er geht auf das Dominikanerinnen Kloster Heilig Kreuz in Regensburg zuruck welches im Jahr 1278 das Areal in Besitz nahm Nach wechselvoller Geschichte vom Dreissigjahrigen Krieg bis zur Neuzeit wurde die Kreuzhofkapelle im Zweiten Weltkrieg Opfer eines Bombenangriffs und schwer beschadigt Es ist dem Bezirksheimatpfleger Georg Rauchenberger und seinem Wiederaufbau zwischen 1950 und 1973 aus privaten Mitteln zu verdanken dass das wertvolle Baudenkmal nicht verloren ging Georg Rauchenberger wurde nach seinem Tod im Jahr 1973 im Inneren der Kapelle in einer Gruft bestattet Eine nochmalige Instandsetzung innen und aussen erfolgte in den Jahren 1987 88 nbsp Sudseite mit Portal nbsp Ansicht von Sudwesten nbsp Ansicht von Osten nbsp Apsis und Ostgiebel nbsp Innenraum Blick zur Empore nbsp Innenraum Blick zur ApsisLiteratur BearbeitenTobias Appl Kreuzhof und Kreuzhofkapelle In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 147 2007 S 29 46 ISSN 0342 2518 Silvia Codreanu Windauer Harald Giess Die Kreuzhofkapelle Beilage in Die Regensburger Stadtzeitung Nr 23 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz S 569Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzhofkapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Kreuzhof in Regensburg Agidius hat noch lange nicht ausgedient Memento vom 22 Februar 2005 im Internet Archive 49 007777777778 12 178694444444 50 Koordinaten 49 0 28 N 12 10 43 3 O Normdaten Geografikum GND 4608794 1 lobid OGND AKS VIAF 248729507 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzhofkapelle Regensburg amp oldid 237600893