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Die Kirche St Ulrich in Wilchenreuth ist eine romanische Landkirche der Gemeinde Theisseil nahe der Stadt Weiden in der Oberpfalz Bis 1912 war St Ulrich Simultankirche derzeit ist sie in Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde Neustadt an der Waldnaab Die Kirche wurde zum Ende des 12 Jahrhunderts als einfacher romanischer Hallenbau mit eingezogener Rundapsis errichtet vermutlich als Kapelle eines heute untergegangenen Edelsitzes Eine Pfarrstelle ist erst fur das Jahr 1363 sicher belegt Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6239 0129 im Bayernatlas als Archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich der Evang Luth Kirche St Ulrich in Wilchenreuth darunter die Spuren von Vorgangerbauten bzw alterer Bauphasen gefuhrt Ebenso ist sie unter der Aktennummer D 3 74 160 21 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Wilchenreuth verzeichnet St Ulrich Westfassade Der obere Ausseneingang ist in ein Fenster umgewandelt St Ulrich von der Hinterseite aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Bautypus 2 Bauphasen 3 Apsismalerei 4 Ausstattung 5 Glocken 6 Literatur 7 WeblinksBautypus BearbeitenDie Kirche vertritt einen in der Oberpfalz vertretenen romanischen Typus Saalkirche mit halbkreisformiger Ostapsis Westempore und profanem Obergeschoss Ahnliche Anlagen des Typs Romanische Landkirche mit profanem Obergeschoss finden sich heute noch in Schonkirch Hof bei Oberviechtach Obertrubenbach bei Roding Schonfeld bei Altenthann vielleicht als bedeutendstes Beispiel Zinzendorf bei Worth an der Donau im Kreuzhof und in Harting bei Regensburg Die Zweckbestimmung der jeweiligen Obergeschosse ist nicht eindeutig geklart denkbar ist die Funktion als Asyl und Zufluchtsstatte oder Pilgerherberge Dagegen ist es nicht statthaft bei dieser Kirche von einer Wehrkirche oder gar von einer Kirchenburg zu sprechen Zur ersteren fehlen Verteidigungseinrichtungen wie Pechnasen oder Schiessscharten romanische Schlitzfenster durfen damit nicht verwechselt werden zur letzteren die strategisch gunstige Lage und der notwendige Mauerring Bauphasen Bearbeiten nbsp Wilchenreuth im Sommer 1929 links die evangelische Kirche Sankt Ulrich rechts die katholische KircheMindestens drei eher vier Bauphasen sind belegt 12 Jahrhundert Errichtung des Untergeschosses in Quadermauerung mit sorgfaltig behauener Granitaussenschale rechteckiger Kirchenraum mit Westempore und wenig eingezogener Rundapsis im Osten romanische Rundfenster im Norden und Osten flache Strebepfeiler an der Apsis ohne statische Funktion unter dem Dachfirst endend zur optischen Gliederung ahnlich den franzosischen Contreforts 13 Jahrhundert Aufstockung der Kapelle durch ein fur profane Zwecke bestimmtes Obergeschoss ausgefuhrt in Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung heute verputzt kleine rechteckige Fensterchen Der Zugang zur Kirche war innen durch das Rundbogenportal im Norden sichergestellt aussen durch einen erhohten Ausseneingang in Westen siehe Bild Nach dem 13 Jahrhundert Bauliche Veranderungen am Aussenbau Giebelansatze in Quadertechnik der Westeingang mit flachem Sturz sind entweder zur selben Zeit oder spater entstanden 20 Jahrhundert Die Eingangsuberdachungen im Westen und Norden die Sakristei und der Fachwerkdachreiter kamen erst 1912 hinzu Apsismalerei BearbeitenEine Raritat in der Oberpfalz stellen die erhaltenen romanischen Apsismalereien dar die im Jahr 1904 in Fragmenten freigelegt dann aber durch eine unsachgemasse Restaurierung in den Jahren 1908 1912 Fullmalerei in den nicht erhaltenen Abschnitten im Gesamteindruck wieder verandert wurden Erkennbar ist im Zentrum der durch kraftige Kampfer abgesetzten Apsishalbkuppel ein thronender Christus Pantokrator neben ihm die Symbolfiguren der 4 Evangelisten darunter ein Fries mit 6 nur teilweise erhaltenen Bildfeldern mit Themen aus dem Leben Jesu Das Rankenwerk am Triumphbogen stammt aus der Zeit um 1230 1240 Daruber hinaus finden sich noch kleinere Malereireste nbsp Die ApsismalereiAusstattung BearbeitenDie Kirchenausstattung stammt uberwiegend aus der Zeit der neuzeitlichen Restaurierung im Jahr 1912 Kruzifixkopie nach Tilman Riemenschneider freigelegte Kanzelbilder Johannes Evangelista Johannes der Taufer der Heilige Bartholomaus Erweiterung der Empore nach Norden Orgelprospekt Gestuhlbemalung Umbau der Sakristei neuer Taufstein alles im Sinn bauerlicher Umgestaltung laut Dehio Ubergang des spaten Historismus zum Heimatstil Alter Opferstock im Mittelgang der Kirche aus einem Baumstamm grob gehauen und mit starken Eisenbandern beschlagen Ein im Jahr 1614 von Andreas Meissner aus Edeldorf gestifteter Messkelch eine Goldschmiedearbeit ist heute in Verwahrung der evangelischen Kirchengemeinde Neustadt nbsp Innenansicht zum Altarraum nbsp Empore mit OrgelGlocken BearbeitenIm Dachreiter der Kirche befindet sich ein 3 stimmiges Gelaut mit der Tonfolge h cis e Die beiden grosseren Glocken wurden 1955 von der Erdinger Glockengiesserei in Erding gegossen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band Bayern V Regensburg und Oberpfalz Munchen 2008 Hans Ottmann Die Ulrichskirche in Wilchenreuth und ihre Spuren der Geschichte In Oberpfalzer Heimat Band 63 S 135 144 Weiden 2019 Weblinks BearbeitenLuftaufnahmen der Ulrichskirche in Wilchenreuth online 49 706113 12 219969 Koordinaten 49 42 22 N 12 13 11 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ulrich Wilchenreuth evangelisch amp oldid 230612213